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KWdmfferTaMblM Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, *Das »Wilsdruffer Tageblatt- erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. Drei Haus, bei Postbestellung 1,80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post- Doten, unsere Austräger u. Lin. ». .. . Geschäftsstelle, nehmen zu ßeder Zeit Bestellungen ent- sUk WllsdrUsf U. UNLgkgeNo gegen Im Falle höherer «Gewalt, Krieg od. sonstiger - ' -' —" Betriebsstörungen besteht Aein Tlnspruch auf Äeferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpfg., die 4gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs» Pfennige, die 3gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 RM. Nachweisungsgebühr 20 Reichspfennige. Dorge- schriebene Erscheinungs- __ __ tage und Platzvorschristen werden nach Möglichkeit TVtrNZPremer? Ami WllsdkUfs Nt. v berücksichtigt. Anzeigen annahme bis vorm.10 Uhr. > - ---- > ——... > > - Fgr die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Aabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 259 — 92. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdruff-Dresen Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 6. November 1933 Stunde nationaler Sammlung. Hitler spricht zom ganzen Reich. In einer einzigartigen Kundgebung wird sich der Führer am kommenden Freitag an die deutsche Arbeiterschaft wenden. Mittags pünktlich 1.60 Uhr werden in ganz Deutschland die Sirenen aller Werke, Dampfer usw. ertönen. Gleichzeitig wird im ganzen Reich der Verkehr beim Er tönen dieses Signals für eine Minute vollständig ruhen; auch die Fußgänger in den Straßen werden eine Minute lang slehen- bleiben. Zu dieser feierlichen Stunde hat sich der Führer und Reichskanzler Adolf Hiller in eins der größten Berliner Industrieunternehmen begeben. Nachdem der Reichsminister für Volks aufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, einen Bericht non der schaffenden Arbeit gegeben hat, wird der Führer dann selbst von jener Stelle aus zu der Arbeiterschaft ganz Deutschlands sprechen. Damit jeder Gelegenheit hak, die große Rede Hitlers anzuhören, wird von1.60Uhrab im ganzen Reich die Arbeit e i n g e st e l l t, mit Ausnahme der lebenswichtigen Betriebe. Der Rede folgt das Horst-Wessel-Lied. Dann gibt wieder wie zu Beginn der Kundgebung ein all gemeines Sirenensignal das Zeichen zur Wieder- aufnahmederArbeit. Sowohl vor als auch nach der Kundgebung wird das Sirenensignal des Werkes, in dem der Führer spricht, ebenso wie die ganze Kundgebung auf alle deutschen Sender über tragen Die Schuljugend wird für die Kundgebung in die Aula geführt, wo sie die Veranstaltung mitanhören kann. In ganz Deutschland sollen zu dieser Stunde alle Lautsprecher im Dienst der großen Kundgebung stehen; jeder gebe jedem die Möglichkeit, der Kundgebung als Hörer beizuwohnen I Im Gegensatz zum 1. Mai, wo der Arbeitgeber den Ausfall trug, soll diesmal der Arbeitnehmer den Ausgleich übernehmen und den durch die Kundgebung etwa ent stehenden Ausfall durch Nacharbeit aufholen. Das ganze deutsche Volk wird sich am Freitag zu dieser einzigartigen Kundgebung vor den Wahlen zu sammenfinden. Ganz WreOn Hörle den Wer. Hundert taufen de in Elbing. Der Führer traf am Sonntag, von Breslau im Flugzeug kommend, in der ostprcußischen Industriestadt Elbing ein, um dort zur Wahl zu sprechen. Hundert tausende aus ganz Ostpreußen und aus Danzig waren herbeigeströmt, um Adolf Hitler zu sehen. In Elbing stand die Komnick-Halle zur Verfügung, eine ungeheure Maschinenhalle, deren Fassungsvermögen kaum zu berechnen ist, zumal ihr die Stirnwand fehlt und sogar noch Zehntausende aus dem Fabrikgelände über Lautsprecher den Kanzler hören konnten. Aber nicht nur in der Halle und auf dem weiten Fabrikgelände — überall auf Plätzen und Straßen und vor allem in allen Sälen konnte man durch Lautsprecher die Rede Hitlers hören. Mit Elbing hörte ganz Ostpreußen zu, denn der Ostmärkische Rundfunk verbreitete die Rede, und nicht Weniger als 1300 Großlautsprecher übermittelten sie in der ganzen Provinz. Adolf. Hitler wurde auf dem Flugplatz feierlich empfangen. Er schritt die Front ab und begab sich dann im Auto zur Halle, wo sich die Menschen begeistert er hoben und dem Führer die Hände entgegenstreckten. Ein jubelndes Heil durchbranste die Halle. Langsam schritt Hitler durch das SS.-Spalier, an dessen Ende ihn ein kleiner Junge und drei Mädchen mit Rosensträußen erwarteten. Jedes Kind nahm Hitler freundlich bei der Hand und dankte ihm. Dann empfing ihn der Wehr kreiskommandant, Generalmajor von Brauchitsch. Der Führer betrat die Rednertribüne, grüßte die Fahnen und wurde wieder und wieder von endlosem Jubel begrüßt. Oberpräsident K o ch sprach kurze Einführungsworte. Dann nahm der Kanzler selbst das Wort. Die Rede wurde immer wieder von lang anhaltendem stürmischen Beifall unterbrochen. Am Schluß brauste der Beifall viele Minuten lang zu dem Führer empor. Gau leiter Koch trat an die Rampe und brachte das Heil auf Adolf Hitler aus, dem das Deutschlandlied und das Horst- Wessel-Lied folgten. Nach der Rede begab sich Reichs kanzler Adolf Hitler noch zu einem Besuch nach Ost preußen. " . Der Führer leitete seine Rede in Elbing ein, indem er sich zu den zwei Grundsätzen, die im Vorder- grunde unseres Kampfes um die Abrüstung der anderen Stationen stehen, erneut feierlich bekannte: „1. Das deutsche Polk hat ein Recht, aufErfüllnngderVerträge Zu bestehen und damit seine Gleichberechtigung Zu fordern. 2. Das deutsche Volk hat keinen anderen Wunsch, als in Frieden und Freundschaft mit Ken anderen Völkern zu leben." Der Führer sprach sodann eingehend über die tvirt- ffchaftlichen und politischen Folgen des Versailler 'Vertrages, der das deutsche Volk in Lethargie und Verzweiflung gestürzt, aber auch die Siegermächte in seinen verheerenden Auswirkungen nicht verschont habe. 'Deutschland bekämpfe diesen Geist des Versailler Ver trages, „nicht etwa, weil wir Unfrieden wollen, nein, weil «wir überzeugt sind, daß dieser Vertrag der Feind jedes wahren Friedens, gcder Verständigung, jeder Versöhnung, ja berhaupt jeder menschlichen Vernunft ist." (Lebhafter anhaltender Bei fall.) Die Millionenarmeen von Arbeits losen. die durch die Unvernunft dieses Vertrages ent standen seien, müßten zwangsläufig auch gesellschaftliche und politische Folgen zeitigen. Auf die Dauer könne man den Menschen, die das graue Elend zermürbt habe, nicht mit gutem Zureden helfen. Man müsse sie auch wirt schaftlich wieder in die Gemeinschaft eingliedern. (Großer Beifall.) „Wenn diese Frage nicht gelöst wird, dann wird an ihr letzten Endes das Gefüge der heutigen Welt in Trümmer gehen. Die heutigen Staaten werden an dieser Frage zerbrechen, denn es ist klar, daß man in einem Volke nicht ein Drittel ohne Erwerb über Jahrzehnte laufen lassen kann. Man muß die Frage lösen, da die Zeit dafür nicht unbegrenzt ist und von der Lösung dieser Frage alles abhängt, nicht nur für einen Staat, sondern für all e. Alle müssen wir Helsen, und darum muß auch die ganze deutsche Nation wieder zu einer geistigen und willensmäßigen Einheit gebracht werden." (Jubelnde Zustimmung.) Der große Schmelztiegel „Nation". Die Voraussetzung zur Behebung der deutschen Not sei die Wiederherstellung des Zusammengehörigkeitsemp- sindens. Um die Menschen wieder einander näher zu bringen, sei es notwendig, sie in den großen Schmelztiegel Nation Hineinzuwersen, um sie zu läutern und anein anderzuschmieden. Die Organisationen der Zersplitte rung und Zerreißung aber müßten ausgerottet und ohne Ansehen der Person alle diejenigen rücksichts los ausgemerzt werden, die diese Gemeinschaft stören. Der alte Grundsatz, „den kleinen Dieb hängt man, den großen läßt man laufen", werdeüberBordge- worfen. (Stürmischer Beifall.) „Es war notwendig, in Deutschland mit der Vorstel lung aufzuräumen, daß jeder Kleinstaat und jede Regie rung in diesen Kleinstaaten das Recht hatte, einfach Ob struktion zu treiben. Es gibt nur eine Einrichtung, und das ist d i e I n - stitution des ganzen Volkes und nicht eines einzelnen Staates!" (Bravo.) „Dein Kind gehört uns bereits heute." Wir haben in diesen neun Monaten mehr ge arbeitet als ju zuvor. Wir haben damit die erste Voraussetzung zur Konzentrierung der nationalen Kraft auf wirkliche Lebensziele hin geschaffen. Gewiß ist noch nicht alles beendet. Aber man täusche sich nicht: w-s gestürzt ist, wird niemals wieder aufcrstchen, (lebhafter Beifall) dafür sind wir da. Die Parteien sind gewesen und kehren niemals mehr zurück. Das deutsche Volk wird eine neue Organisation der politischen Willensbildung bekommen und diese Organi sation wird aufgebaut sein auf dem Gedanken der Autorität, Denke daran am it2. November! Der belgische Außenminister Vandervelde 1927 vor der Kammer: „Entweder müssen die anderen Mächte ihre Armeen im Verhältnis zur deutschen Reichswehr vermindern — oder der Friedens vertrag wird hinfällig." »»»«W»WWWWW—MW————————— der Führung von unten bis oben, und diese Organisation wird die Zusammenfassung der deutschen Kraft garantieren. Wir werden sehen, welche gewaltige Kraft darin liegt, daß sich die Hände, die sich gegenseitig abstietzen, nun ineinandergefügt haben. Wenn der Gegner erklärt: Ich gehe doch nicht zu euch und ihr werdet mich auch nicht bekommen", so sage ich ganz ruhig: Dein Kind gehört uns bereits heute! (Lebhafter Beifall.) Ein Volk.lebt ewig. Was bist du? Du vergehst, aber deine Nachkommen stehen schon im neuen Lager. Sie werden in kurzer Zeit überhaupt gar nichts anderes mehr kennen als diese neue Gemeinschaft. Nur der Friede kann aufbauen. Volk und Führung werden immer mehr eins. Nicht Staatsverwaltung werden wir haben, sondern Volksführung ist unser Ziel, und wir werden dieses Ziel erreichen. Am Ende unserer Tage wird die Geschichte feststellen können, daß wir ein Reich und ein Volk hinterlassen haben. Um nun ein solches Programm durchzusühren, wollen wir den Frieden. Je größer unser Programm im Innern ist, um so notwendiger ist für uns der Friede, denn nur der allein kann aufbaucn. (Lebhafter Beifall.) Ich weiß ganz genau, wie der Krieg ist, denn ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen, sehr zum Unterschied von vielen Staatsmännern, die ihn nicht selbst miterlebt haben. Freilich lehne ich ihn nicht ab als Landesverräter, sondern ich lehne ihn ab als anständiger Deutscher, der auch als Soldat anständig gewesen ist, und der auch in Zukunft gewillt ist, anständig zu sein. (Starker Beifall.) Ich werde deshalb nicht das Lebensrccht des deut schen Volkes preisgeben oder die deutsche Ehre. Ieder einzelne entscheidet über sein Volk. Ich bitte Sie, meine Volksgenossen: Erfüllen Sie am l2. November ihre Pflicht! Nicht für eine Regierung treten Sie ein, Sie kämpfen diesmal mit ihrem Votum für die Stellung der deutschen Nation der Welt gegenüber! Seien Sie sich dessen bewußt! Wir haben einmal am 9. November eine maßlose Schande vor 15 Jahren aus uns geladen. Sorgen Sie da für, daß nun nach 15 Jahren am 12. November diese Schande wieder weg gewaschen wird! Das kann kein Staatsmann tun, das kann keine Regierung tun — das kann nur das Volk, das mußt du selbst tun! (Ungeheure Beifallsstürme.) * Hitler vor dem schlesischen Volk. Der Besuch des Führers in Breslau. Die Wahlkundgcbunden in Schlesien erreichten mit dem Besuch des Volkskanzlcrs Adolf Hitler in Breslau ihren Höhepunkt, wo der Führer Gegenstand begetsterterKundgebungendcr Treue und An hänglichkeit der Massen Ivar. Die ganze Stadt war in das rote Meer der Hakenkreuzfahnen getaucht und eine wahre Völkerwanderung hatte sich abends zu der Jahrhunderthalle und dem Mcssehos in Bewegung gesetzt, uni in den mit Transparenten, Blumen uni, Fahne» prächtig geschmückten Versammlungsorten, die je fast 30 OVO Menschen faßten, die Ansprache des Führer zu hören. In sämtlichen Schulen Breslaus und Mittcl- schlesiens hatte man schon vormittags des großen Tages gedacht. Weit über 100 000 Kindern wurde nach kurzer Schulfeier ein Frühstück gereicht und die Kinder mit einem Bild des Führers erfreut. Die NS.-Volkswohlfahrt speiste im Breslauer Wappenhof 1500 Erwerbslose.