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MMufferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, W°ch-»b'°« ft- WiftdruN u, umg°g-»d LULZL »ün Ai^vruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Dezugspreises. Rücksendung cingesandter Schriftstücke erfolg« nur, wenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpsg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 4Ü Reichs- Pfennige, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile ! RM. Nachweisungsgebühr 20 Reichspfennige. Vorge schriebene Erscheinungs- tage und Platzvorschristyn werden nach Möglichkeit Fernsprecher. Ami Wilsdruff Nr. v berücksichtigt. Anzeigen annahme bis vorm.10 Uhr. ' Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muff oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meitzen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Rr. 95 — 92. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdruff Dresden Postscheck: Dresden W40 Montan, den 24. April 1933 Die Mark bleibt fest. Mit auch heute noch längst nicht überwundenem Schaudern denken wir jetzt, da nun auch Amerika mit seiner Währung zu experimentieren beginnt, an jene Zeit der Inflation zurück, als jeder Banklehrling eine heiß umworbene Persönlichkeit war, weil er vielleicht fünf Minuten eher als andere Leute die Antwort auf die da mals so schicksalsschwere Frage wußte: Wie steht der Dollar? Auch heute sind die Wunden noch längst nicht verheilt, die die Inflation dem Wirtschaftskörper des deutschen Volkes schlug, und wir vor dem Nebel der Papiermilliarden die Wirklichkeit- nicht mehr zu sehen ver mochten. Jahre hindurch lag uns die Erinnerung daran in allen Knochen, — saft wie ein sprungbereites Tier, das sich mißtrauisch spähend sofort aufrichtete, wenn auch nur das Wort „Inflation" irgendwo fiel. Wenn aber jetzt Amerika mit dem Dollar zu „mani pulieren" begonnen hat, wenn man dort sogar von Amtswegen von der Absicht spricht, eine „kontrol lierte Inflation" herbeizuführen, ja sogar den Goldwert des Dollar herunterzusetzen, dann berührt dies uns Deutsche zwar aus finanziellen und wirtschaftlichen Gründen recht erheblich, — was aber nicht davon berührt wird, ist die Überzeugung, daß trotz allem die Reichs- marksofe st bleibt wie in den Stürmen des Jahres 1931, als die Bankenkatastrophe hereinbrach und bald darauf sogar das englische Pfund Sterling von seinem Weltenthron stürzte. Allmählich war diese Überzeugung, unsere Reichsmark iststabil und bleibt st abil, zu einem so starken Baum herangewachsen, daß er allen Stür- men widerstand. Daher wurde es im Inland, aber auch im Ausland wie eine Selbstverständlichkeit empfunden, als die Reichsbank erklärte, sie werde „als unerschütterliche Macht auf dem Posten sein", um jede Erschütterung der Festigkeit unserer Währung zu verhüten. Sarkastisch hat der neue Reichsbankpräsident vor kurzem einmal gesagt, ihm zu allerletzt könne man doch irgendwelche finsteren „Jnflations"-Pläne zutrauen, denn er sei es doch gewesen, der vor neun Jahren die Mark stabilisiert und fast sieben Jahr gegen alle Angriffe gehütet habe! Er hat auch starke Mittel, sie zu schützen. Gewiß ist z. B. die Devisenzwangswirtschaft eine Wirt- schastlich nicht gerade angenehme Einrichtung, aber sie ist in dem heutigen Kamps der Währungen eine bittere Not wendigkeit. Sie hat es verhindert und verhindert weiter, daß im Ausland Reichsmarkbestände in unbestimmter und unbestimmbarer Größe „herumschwimmen"; sie erzwang und erzwingt, daß draußen nur soviel an Reichsmark vorhanden ist, wie der Warenaustausch zwischen Deutschland und dem Ausland es erforderlich macht. Es ist also, ebensowenig Wie im Jnlande, infolgedessen gar nicht möglich, plötzlich irgendwo große Beträge an Reichsmark gegen eine aus ländische „Devise" zu verkaufen und dadurch den Kurs der Mark zu drücken, wie es einst mit dem Pfund Sterling dann mit dem Dollar, häufig übrigens aus politischen Gründen, geschehen ist. Diese Manöver hat man früher auch mehrfach mit der Reichsmark versucht, aber solche Ver suche sind heute überhaupt nicht mehr möglich, weil uns die Devisenzwangswirtschaft hiergegen schützt. Bekannt lich hat Amerika diese Einrichtung nicht, und ob sie dort mit ebensolcher Durchschlagkraft wie bei uns eingeführt werden kann, ist recht zweifelhaft; das Goldausfuhrverbot allein macht's auch nicht. Außerdem ist ja in Deutschland seit nun fast zehn Jahren, als die Papiermark auf den billionsten Teil ihres Friedenswertes gesunken war, die NotMpresse sozusagen „stillgelegt" worden. Der Bestand an Noten reguliert sich selbst durch die Bedürfnisse der Wirtschaft, die bekanntlich einer überaus strengen Prüfung unterliegen, ehe sie durch Notenausgabe befriedigt werden. Das alles weiß man im Inland ebenso genau wie im Ausland, und wenn draußen schon seit langem die Reichsmark bemerkenswert „fest" war, also Nachfrage nach ihr bestand, so ist dies für uns Deutsche um so mehr eine Genugtuung, als selbst vom Dollar her in letzter Zeit eine recht heftige „Flucht in die Reichsmark hinein" stattgefunden hat und Ausländer, die solche Dollarforderungen an Deutsche hatten, sie in Markforderungen umwandeln ließen. Sehr wesentlich ist schließlich auch, daß wir immer noch an Waren dem Ausland mehr verkaufen als das Ausland uns, wir also über einen Ausfuhrüberschuß ver fügen. Solange er genügend groß ist, um aus ihm unsere Schulden an das Ausland zu verzinsen, werden diese Zah lungen durchgeführt; ist das aber nicht mehr der Fall, dann würden wir nicht etwa zu einer Zahlungseinstellung schreiten, wohl aber zu einer Einstellung der Überweisung dieser Summen an das Ausland. Auch dann würde, wie es beim Stillhalteabkommen durchgeführt ist, kein Export von Reichsmark erfolgen, unsere Währung also nicht er- fchüttert werden. Uenn wem das alles noch nicht genügt, der sei an das Wort Hitlers in der Regierungserklärung erinnert, daß »dieReichsregierung alle grundsätzlichen Währungsexperimente vermeiden" werde! Wege und Ziele der deutschen Revslntiin Sie Rede Adolf Hitlers auf der Führertagung der RSDAP. Die große Führertagung der NSDAP, in München fand durch die Anwesenheit Adolf Hitlers ihren Höhepunkt. Nahezu sämtliche Führer der Partei waren in dem ehr würdigen alten Münchener Rathaussaal versammelt. Die Versammlung der Männer, die an führender Stelle mit geholfen haben, die deutsche Revolution zu erkämpfen und die nationalsozialistische Bewegung zum tragenden Funda ment des neuen Staates zu machen, bot ein eindrucksvolles unvergeßliches Bild. Während von der Straße herauf die Heilrufe der begeisterten Menge in den Saal drangen, grüßten die alten Kämpfer stumm und in innerer Er griffenheit mit erhobener Hand den Führer. - Stehend hörte die Versammlung die Begrüßungs worte, die der Stellvertreter des Stabsleiters der P. O., Robert Wagner, im Namen der versammelten Führerschaft der nationalsozialistischen Bewegung und des gesamten deutschen Volkes an den Führer richtete: Partei und Volk blicke in tiefer Verehrung zu Adolf Hitler empor und sei glücklich, von ihm geführt zu werden. Ein drei faches Heil ist der Gruß der Versammlung. Dann ergriff der Führer das Wort zu einer von tiefer innerer Kraft und staatsmännischem Geist getragenen Rede. Er wies einleitend darauf hin, daß es gelungen sei, die nationale Revolution trotz der so durch greifenden Wirkungen aus allen Gebieten des Lebens und im Gegensatz zu allen früheren Revolutionen diszipli niert in der Hand zielbewußterFührung zu halten. Das Kennzeichen der nationalen Erhebung sei, daß ihr Träger die in äußerster Disziplin aufr^baute und kampfgestählte nationalsozialistische Bewegung sei. Wenn ihre Disziplin, ihr Kampfgeist und das Ziel bewußtsein der Führung erhalten blieben, dann würde der Sieg ein vollkommener und dauernder sein. Die Geschehnisse, die sich in Deutschland abgespielt hätten, seien ein einzigartiges, wunderbar elastisches Zu sammenspiel zwischen der impulsiven Volks bewegung und der durchdachten Leistung durch die Führung. Das müsse auch in Zukunft der Fall sein. Adolf Hitler erklärte, er müsse stets das Bewußtsein haben können, daß bei jeder Maßnahme das ganze Volk in seiner überwältigenden Mehrheit hinter ihm stehe. Die Unüberwindlichkeit unserer Macht müsse darin bestehen, daß sich die ganze Nation uns geistig an schließe. Der Führer befaßte sich in diesem Zusammenhang in großen Zügen mit den im Vordergrund stehenden poli tischen Fragen der Gegenwart. Er legte außenpolitisch ein klares Bekenntnis zur Politik des Friedens ab, den Deutschland brauche und erhalten wolle. Deutsch land aber könne nicht zu einer Nation zweiten Ranges weiterhin gestempelt werden, sondern niüsse in der Welt als gleichberechtigter Faktor anerkannt wer den. Der Führer betonte dabei grundsätzlich, daß Außen politik nicht gemacht werde mit der Stirn nach außen, son dern mit dem Willen nach innen. Innenpolitisch erklärte er, daß der Kampf gegen den Marxismus keine Abschwächung erfahren werde. Wenn auch der Marxismus sich heute bereits tot ^n naren Worten umriß der Führer das innige Per- hältnis und die einander sich ergänzenden Aufgaben der politischen Leitung und der SA. und SS. DieZusa m - menarbeit dieser beiden Faktoren der Bewegung habe den Sieg errungen, sie werde auch der Garant der Zukunft sein. Noch stünden große und wichtige Auf gaben bevor. Die Revolution sei erst dann beendet, wenn die ganze deutsche Welt innerlich und äußer lich völlig neugestaltet sei. Der Führer erklärte dabei: „Nicht die Lauen und Neutralen machen Geschichte, sondern die Menschen, die den Kampf auf sich nehmen. Dadurch, daß unsere Bewegung im Sturmschritt marschiert i st und m a r s ch i e r t, hat sie die Kraft in sich, sich gegen jeden Feind durchzusetzen und den Sieg zu erringen. Die Bewegung hat zweitausend Jahre deutscher Geschichte und Kultur übernommen. Sie wird die Trägerin der deutschen Geschichte und der deutschen Kultur der Zukunft werden. Sie wird dafür sorgen, daß neue unvergängliche Doku mente geschaffen werden, die unser Volk weiter ein reihen in die Zahl der großen Kulturvölker der Welt geschichte. Wir arbeiten nicht für den Augenblick, sou - dernfürdas Urteil der Jahrtausende, neue, so schütze «yn oas must oavor, »atz er eiioguitig vernichtet werde. Der Führer wies daraus hin, welch große Aufgaben damit gestellt seien, die nationalsozialistische Welt anschauung zum Gemeingut des ganzen Volkes und die nationalsozialistische Bewegung immer mehr zur Trägerin des neuen Staates zu machen, den sie auf gebaut hat. Die Führung ginge Schritt für Schritt systematisch weiter auf dem Wege zum neuen Deutschland. Aufgabe der Partei sei, Schritt zu halten und die ganze Nation auch geistig der Führung anzuschließen. Die Schlagkraft der Bewegung müsse daher nicht nur erhalten, sondern erhöht werden. Die unzertrennliche Einheit zwischen Führung und Gefolgschaft müsse die Einheit des Handelns für immer gewähr leisten. Er sei stolz daraus, Kanzler zu sein, aber stolzer noch sei er, Führer dieser Bewegung zu sein, die den Sieg über die Verderber des deutschen Volkes allein ermöglichte. Er wisse, daß die Bewegung wie bisher sich auch weiterhin ohne Rücksicht auf die kleinen Nöte des Alltags vollständig mit seinen höheren Zielen identifiziere. Der Grundsatz der Disziplin sei das Fundament der Beweauna. Zum Schluß seiner Neoe, vte immer wieder von be geisterter Zustimmung unterbrochen wurde, erklärte Adolf Hitler: „Ich bitte Sie, meine Führer, führen Sie Ihren Kampf so, daß die kommenden Generationen von unserer Bewegung stolz bekennen: Sie war nicht nur groß bis zur Erreichung der Macht, sie war noch g r ö tz r r. als sic d e n S t a a t iuHän - den hatte. Unsere Bewegung ist heute das wunder barste Beispiel höchster Disziplin, beispielloser Treue, einer einzigen Kameradschaft. Wenn sie sich diese Grundlage erhält, dann wird unser Reich bestehen bleiben bis in fernste Zeiten. Denn wir kämpfen nicht für uns, nicht für unsere Partei, sonder» für das deutsche Volk und für seine Unsterblichkeit." Ein dreifaches „Sieg Heil!" als Dank an den Führer § schloß die Tagung, die in der Geschichte der Bewegung und damit Deutschlands als ein Markstein verzeichnet sein! wird^ WOesKmmiffMesPkWWdminiM Der Kommissar des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda erläßt an die Bevölkerung Sachsens zum Tag der nationalen Arbeit folgenden Aufruf: „Am 1. Mai gilt es, die deutschen Bauern, die fleißigsten und tüch tigsten der Welt, zu ehren. Der Bauer, der Arbeiter der Stirn und Faust reichen sich an diesem Tage die Hand als Deutsche. Sachsen! Schmückt die Häuser mit frischem Grün, hängt Fahnen heraus, be leuchtet am Abend die Fenster festlich! Der 1. Mai ist der Feiertag der Arbeit für Deutschland!"