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0I> Amts für -ie Königliche Amishauptmannschast Meißen, für -as Königliche Amtsgericht und -en Sta-trat zu Wilsdruff sowie für das Königliche Korstrentamt zu Tharandt Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. Postscheck.Konto: Leipzig Nr. rsü14. Nr. 195 Dienstag den 25. Dezember 1917 Der amtliche Teil befindet sich auf der 4. Seite und in der Beilage »en NW Weihnachten 1917 - i», Ant. Münch, Dresden. M FrMsmWIiliW mt WM hade« m «Mr oder gegen Deutschland?^ der für di« unentwegte Fortführung de» Kriege» l« - t t) 'S malische Gewundenheit, obwohl die Stellung der gegen» wärtigen Regierung dadurch gestürtt werde. m !I H .>r >1. I- dr Nach deutscher Art, o Gott und Herr, Laß uns dein Fest begehen; Dein Volk vor dir — es atmet schwer — Will bald den Frieden sehen. Den Frieden, der es nimmermehr Zum Schwert zu greifen zwingt Und offen hält ihm jedes Meer, Durch das- der Segen winkt. Mit diesem Wunsche laß uns stehen Herr, vor deinem Angesicht, In Demut deine Gnad' erflehen: In dieser Not verlaß uns nicht! Von dir kommt alles Heil» allein, Von dir kommt, alle Macht, Vom Himmel hoch das Christkindlein In stiller, heiliger Nacht. Vom Turme hoch der GlockentoU. Verkündet uns die Stunde — Das Heil der Welt durch Gottes Sohn Klingt's froh aus eh'rnem Munde. Auf blut'gem Feld noch spielt der Tod Mit manchem jungen Leben, Das sich in seiner tiefsten Not Dem Schicksal muß ergeben. O heilige, geweihte Nacht Hell leuchten deine Sterne. Das Christkindlein hast du gebracht Aus himmelsweiter Ferne Den Deutschen, die in Kriegesuot Dem Schöpfer ewig danken Und bitten: Herr, gib uns das Brot, Laß uns im Kampf nicht wanken! er e» wagen wltrve tn der Hauptstadt zu ertÄnnen, und die damalige Regierung war weder gewillt noch imstande ihn gegen diese liebenswürdige Art der Bewillkommnung in Schutz zu nehmen. Auch in der Kammer selbst hat e» an Feindseligkeiten gegen den »starken Mann" nicht ge fehlt, so daß er ek vorzog, den parlamentarischen Ver handlungen so lange fernzubleiben, hi» wieder bessere Tage gekommen sein würdest, Sie kamen — aber nicht in dem Sinne, wie er e» wohl erhofft haben mochte. Der große Zusammenbruch an der Jsonzofront ließ eine Flut von Brüderlichkeit und Versöhnlichkeit durch daS Land gehen,' die ganze Nation schien sich einmütig zusammenzutun, um unter dem furchtbaren Schicksalsschlag nicht zu «rliegen. Nun eilte auch Giolitti nach Rom und suchte nach Kräften dazu beizutragen, daß die Nation nicht den Mut verlor. Zum Dank dafür muß er sich jetzt in öffentlicher Kammersitzung wieder in den Schmutz ziehen lassen, und daß er den ParlamentSverhandlungen so lange fern ge blieben ist, wird ihm von seinen intimen Gegnern zum besonderen Vorwurf gemacht, al» wüßten sie nicht ganz genau, daß die einfache'Pflicht der Selbstachtung ihn auf . seinem Landgute festgehalten hat. Als ein italienischer Caillaux wird er jetzt wieder durch die Gaffen ge schleift. ES sieht ganz so au», al» sollte er für daS Un glück des Landes verantwortlich gemacht werden — und nicht Herr Sonnino, der tn Wahrheit und nach der -Verfassung verantwortliche Minister, der die unheilvolle Abkehr vom Dreibund angebahnt und gegen erhebliche Widerstände von anderer Sette durchgesetzt hat. Wieder wird über Verrat geschrien, dessen sich die kriegsgegnerischen Parteien, die Neutralisten und Sozialisten schuldig gemacht haben sollen, wieder wird kein Mittel verschmäht, um da» arme Volk auf den Irrwegen festzuhalten, auf dir es ver lockt worden ist. Der Krieg. Mahnworte Ludendorff-. Lei einem Besuch von Vertretern der ZentrumSpreffe im Großen Hauptquartier hat General Ludendorff folgende Bitte an die Presse ausgesprochen: »Reden wir nicht zu viel vom Frieden, nur der Sieg führt zu ihm. Sieg und Frieden kommen gewiß, sie kommen um so eher, je Einiger wir im Innern sind und je stärker wir ertragen, was nun einmal ertragen werden muß. Militärisch kann uns 76. Jahrg. Abgeordnete Pirolint den Kniff an, Giolitti zu ob er für oder gegen Deutschland sei. Unter . Spannung eLirte Giolitti darauf, daß er ntemal» für einen Sonderfrieden zu haben sei, auch werde er keine Handlung unterstützen, die nicht die unbedingte Ehrlich keit gegenüber den Alliierten zur Voraussetzung hätte. Solange der Feind im Lande sei, müsse der Kampf seinen Fortgang nehmen. Die Presie knüpft Zweifel an diese Antwort Giolitti» und erklärt sie vielfach für «ine divlo- Allen Leserinnen und Lesern seien wie in früheren Jahren so auch heute an dieser Stelle einige Zeilen gewidmet. Das Christfest ist wieder herbeigekommen, und wenn es auch nicht von allen mit lauter Freude begrüßt wird, so geht doch etwas wie ein stiller, hoffnungsreicher Frohsinn in diesem Jahre vom strahlenden Lichte der Weihnachtskerzen aus. Die Zuversicht, daß dieses Weihnachten das letzte sein wird, dessen Choräle und dessen Festes freude vom Gebrüll der Kanonen und von haßtriefenden Hetzreden unserer Gegner übertönt wird, diese Zuversicht ist reger als je geworden. Und daß diese neu erwachte Hoffnung uns nicht trügen, sondern die Wege zu jener Entwickelung der Dinge ebnen möge, die wir alle sehn süchtig erwarten, das soll diesmal unser Christwunsch sein, den wir allen unseren Leserinnen und Lesern aus tiefstem Herzen entgegenbringen und in dessen Zeichen wir allen zurufen: Frohe, zufriedene, glückverheißende Weihnachten! Fromm und würdig, füll daher Kommt das liebe Weihnachtsfest, Das uns mit unser'm tapfren Heer Für heiligen Frieden beten läßt; Das uns dre Herzen hebt empor Zum Herrn, der alles lenkt, Verkünden läßt den Engelchor Und uns den Heiland schenkt. Zum vierten Male — das Land in Not — Will Menschen es verheißen: Der Heiland kommt, den bitt'ren Tod Will er der Welt entreißen. Friede soll auf Erden sein, Er kommt von Gott gesendet: Der Menschen Qual, die Not und Pein Wird durch den Herrn beendet. In der aufgeregten und tobenden Kammer wandte redend« Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint seit dem Jahre 1844. L WM tWIIM. Aco« ringen die verbrecherischen Elemente mit den besonneneren Männern um den Sieg, die gewillt zu sein scheinen, aus den Erfahrungen der letzten Wochen und Monate gewisse Nutzanwendungen zu ziehen. Aber die Kammer im ganzen wird, soviel sich bis jetzt erkennen läßt, dir Regierung noch nicht im Stich lassen. E» muß erst noch schlimmer kommen mit Italien, ehe da» Land üch auf seine bessere Vergangenheit zurückbesinnt. Nichts gelernn Ks« italienische Kammer saß wieder Nirmal Über dl« Regierung zu Gericht. In lang ausgedehnten geheimen Verhandlungen hatte sie sich zunächst einmal über di« mililärische und über die wirtschaftliche Lage des Lande» «nirrrlchten lassen, und wenn man au» der Stimmung, in der sie wieder zu öffentlichen Sitzungen übergegangen war, einen Schluß ziehen darf, so muffen ihr die vertraulichen Berichte der Minister da» Herz ordentlich tchwet gemacht haben. Aber .Parlament bot trotzdem auch jetzt wieder da» alte Bild der Uneinigkeit. Die Krieg-Parteien kennen kein andere» Mittel, um da» Volk über die Größe de» Unglücks hiy- wegzutäuschen, daS über sie hereingebrochen ist, als die leidenschaftlichste Kampfansage gegen alle diejenigen, die im Verdacht stehen, in einer möglichst baldigen Beendigung deS Krieg» da» einzige Heil des Landes zu erblicken. So war es schon vor der zwölften Jsonzoschlacht, so ist es bi» auf den heutigen Lag geblieben, obwohl mit Cadorna- Sturz die Lage ein völlig verändertes Gesicht erhalten bat: Aber e» nützt alles nicht»: die Kammer ist von der Straße au» in den Krieg hineingezerrt worden; die Macht der Straße wird sie auch wieder zur Umkehr zwingen. Vorläufig allerdings scheinen die Unentwegten, die Schreier und Lärmmacher die Volksvertretung noch immer zu beherrschen. Die Sitzungen nehmen einen sehr geräusch vollen Verlauf, und wer nicht ohne Vorbehalt in da» KriegShorn blieS, hatte einen schweren Stand. Wie blind wütig dabei verfahren wird, dafür nur ein Beispiel. Man weiß, daß Giolitti sich in den heißen Sommertagen deS endscheidungSvollen Jahre» l916 von der Kammer fern- gehalten bat, und man weiß auch warum: der Straßenmoh hatte ihm ein Steinbombardement in Aussicht gestellt, wenn Vas .Wilsdruffer Tageblatt- erschein« täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abend« s Uhr für den folaenden Tag. / Bezugspreis bei Selbstabholung von der Druckerei wöchentlich 20 pfg., monatlich 20 Pfg., vierteljährlich 2,10 Mt.« durch unsere Austräger zugetragen monatlich SV pfg., vierteljährlich 2,so Mt.; »el den deutschen Postanstalten vierteljährlich 2,« Mt. ohne Züstellungsgebühr. 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