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unä Nmgegenä Svsckeini clem Iakre 1841 Mk. Lalle rin Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff Forstrentamt zu Tharandt. Insertionspreis s5 j)fg. für die H-gespaltene Aorpuszeile oder deren Ra«m, von außer halb des Amtsgerichtsbezirkes 20 pfg., Reklamen 45 s)fg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Aufschlag. Bei Wiederholung und Jahresumsätzen Rabatt nach Tarif. Bekanntmachungen im amtlichen Teil (nur von Behörden) die Lpaltzeile 45 pfg. bezro. 00 pfg. Nachweisung«- und Vffertengebühr20bez. 30pfg. Telephonische Inseraten-Aufgabe schließt jedes Reklamationsrecht aus. — Anzeigenannahme an den Ausgabetagen bis N Uhr vormittags, an den übrigen Werktagen bis abends H Uhr. — Veilagengebühr das Tausend H Mk., für die Postauflage Zuschlag. — Lür das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird keine Gewähr geleistet. — Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn dek Br- trag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. So fern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gilt es als vereinbart durch Annahme der Rechnung, falls nicht Preises. Lerner bat der Inserent in den obengenannten Lallen keine Ansprüche, falls »WM die Zeitung verspäte:, in beschränktem Umfange^oder nicht erscheint. — Einzelner- I H m I konisvrcis der Nummer sv pfg. — Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt. — M Ilm Lcrnsprc cher Amt Wilsdruff Nr. 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Der sprichwörtlich gewordene britische Hochmut be ginnt sich in London angesichts der durchschlagenden Er folge der deutschen Seekriegführung mehr und mehr zu verflüchtigen. Die Maibeute unserer Unterseeboote war den Herrschaften, weil sie hinter den — vorläufigen — Gipfelzahlen des April etwas zurückblieb, eine kleine Er. leichterung, obwohl sie unseren angenommenen Durch schnitt um mehr als den dritten Teil überstieg. Aber von der Juuiarbeit schwant ihnen doch wiederum gar nichts Gutes, und wir haben Grund, sie in der Befürchtung zu bestärken, daß sie, wenn der Tag der Veröffentlichung ge. kommen ist, ihr blaues Wunder erleben werden. Das Vorgefühl dieser neuen Niederlage hat einigen mutigen Männern schon jetzt die Zunge gelöst. Da kommt Lowst Fraser, ein Mann, der nicht bloß schelten und schimpfen kann, und jammert in der .Daily Mail" über die schweren Folgen der Unfähigkeit der Admiralität, .ein wirksames Mittel gegen den Tauchbootkrieg zu finden. Die deutsche Rechnung, sagt er — und er meint damit die Erwartungen, mit denen wir in den unbeschränkten Tauchbootkrieg eintraten — war richtig; bis zu einem gewissen Grade, fügt er hinzu, aber diese EinschrüwMg ist er natürlich jetzt noch seinen Landsleuten schuldig. Die Unterseeboote bedeuten ihm heute eine größere Gefahr als die deutschen Armeen. Es hilft kein Sperren und Sträuben, wir müssen anerkennen, fährt Lowst Fraser in seinen Bekenntnissen fort, daß der Mangel an Schiffsraum die Quelle aller unserer Schwierigkeiten ist. Und er wird sich weiter verschärfen, darüber gibt es keinen Zweifel. Dauern aber die Schiffs verluste in dem jetzigen Durchschnittsmaß an, dann kommen wir bald in eine Lage, von der wir uns nicht zu erholen vermögen. Noch ein zweiter Hieb gegen die arme, die un fähige Admiralität: die eigens eingerichtete Abteilung zur Bekämpfung der Unterseeboote bestehe aus überarbeiteten Gehirnen: das sei vielleicht der Grund, warum man mit der Tauchbootgefahr nicht fertig werde. Wenn es aber dabei bleibe, so müsse man sich auf nicht mehr und nicht weniger als — auf den Zusammenbruch gefaßt machen. Das sind trübe Aussichten für das stolze Albion. Selbst wenn die Amerikaner, die sich ja alles zutrauen, der überarbeiteten Admiralität mit ihrem erstklassigen Ge hirnschmalz zu Hilfe kommen, so werden sich damit wohl auf dem Papier die herrlichsten Erfolge beschreiben lassen, unsere U-Bootgeschwader werden indessen ihre lehrreiche Arbeit mit unerbittlicher Strenge fortsetzen. Noch ein schönes Zeugnis für die aufklärende Wirkung ihrer Kreuzzüge durch die Meere. Der Unterminister des britischen Munitionsamtes, Kellaway mit Namen, teilte dieser Tage in einer Rede mit, daß England bis zum letzten Sonntag infolge des Tauchbootkrieges in diesem Jahre nicht weniger als 449 Schiffe von über 1600 Tonnen und 71 Fahrzeuge zwischen 250 und 1600 Tonnen verloren habe. Einen Teil davon, fügte er hinzu, müssen wir durch neue Schiffe ersetzen, wenn wir nicht durch Hunger zur Übergabe gezwungen werden wollen. Das ist schon ein ganz nettes Zugeständnis. Der Mann hütet sich zwar klüglich, den wirklichen Tonnen verlust mit nackten Zahlen anzugeben, aber er deutet ihn wenigstens von weitem an und wagt es auszusprechen, daß die Fortdauer dieses Zustandes über den Ausgang des Krieges entscheiden müsse. Darin find wir mit ihm ganz einer Meinung. Aber was dem englischen Volk annoch auf das ängst lichste vorenthalten wird, wir können es ihm mit einer fast mathematisch zu nennenden Sicherheit klipp und klar vor rechnen. Großbritannien verfügte vor Kriegsausbruch über rund 21 Millionen Tonnen Schiffsraum. Neu gebaut wurden bis 1917 rund 3 Millionen, und zusammengeraubt — „beschlagnahmt" — 1 Million; macht 25 oder, wenn wir noch dazunehmen, was allenfalls von den Neutralen während des Krieges erworben sein kann, 26 Millionen Tonnen. Das ist aber auch das denkbare Höchstmaß, mit dem wir es zu tun haben können. Davon sind 70 °/o gleich 16 Millionen für militärische Zwecke in Anspruch genommen; bleiben für den Handelsverkehr 10 Millionen. Bis Ende März 1917 waren diese um 4 370500 Tonnen verkürzt worden; der April kostete England weitere 675 000, der Mai 500000 Tonnen. Also Gesamtverlust bis Ende Mai 5545 500 Tonnen. Die stattlichen 26 Millionen find also bis auf 4,5 Millionen heruntergeschmolzen; Schiffsraum stand dem britischen Frachwerkehr seit Juni nicht mehr zur Verfügung. Will man aber, um ganz sicher zu gehen, den für England arbeitenden neutralen Frachtraum noch als einen gesonderten Faktor in die Rech nung einstellen, so wächst ihm allenfalls eine weitere halbe Million zu. Als Gesamtergebnis bleibt also im günstigsten Falle ein Laderaum von fünf Millionen Tonnen übrig. Auf ihm ruht seit Beginn diejes Sommers die Er nährungsmöglichkeit der englischen Nation, oder ruhte, muß man sagen. Denn inzwischen ist schon wieder der Juni in das Meer der Ewigkeit versunken und mit ihm wieder Hunderttausende dieses kostbaren, dieses unentbehr lichen Gutes. Was ist danach sicherer als die Gewißheit daß der Zeitpunkt nicht mehr fern fein kann, da England sein blutiges und eigennütziges Spiel verlorengeben muß? Und wenn es nicht eine unfähige, sondern die genialste Admiralität der Welt besäße, seinem wohlverdienten Schicksal kann es nicht mehr entgehen. Oer Krieg. Grohes Hauptquartier, 30. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die Kampf- tätigkeit der Artillerie hielt sich bei regnerischer Witterung in mäßigen Grenzen. Sie verdichtete sich zu starkem Feuer nur an wenigen Stellen. Nachmittags brach eine englische Kompagnie, begleitet von tieffliegenden Flug zeugen, südöstlich von Armentieres in unsere Gräben; sie wurde im Gegenstoß sofort wieder geworfen. Nachts sind mehrfach feindliche Erkundungstrupps zurückgewiesen worden. Eigene Vorstöße an der User und nordwestlich von St. Quentin brachten mehrere Belgier und Franzosen als Gefangene ein. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Gestern früh wurde von bayrischen Truppen nach wirkungsvoller Feuer vorbereitung eine gewaltsame Erkundung südöstlich von Corbeny durchgeführt. Die Stoßtrupps drangen in 1200 Meter Breite bis zu den Hinteren französischen Linien durch und sprengten trotz zäher Gegenwehr einige Unter stände. Mit einer größeren Zahl von Gefangenen kehrten sie unbelästigt vom Feinde in ihre Gräben zurück. — Abends erweiterten westfälische Regimenter den Erfolg vom Vortage östlich von Cerny. In überraschendem Sturm nahmen sie mehrere feindliche Grabenlinien südlich des Gehöftes La Bovelle. Die Gefangenenzahl hat sich bedeutend erhöht. Gleichzeitig griffen die Franzosen zweimal mit starken Kräften bei Cerny an; sie wurden im Nahkampf zurück- geschlagen. — Auch auf dem Westufer der Maas wurde der Gewinn des 28. 6. vergrößert. Am Osthang der Höhe 304 stürmte ein posensches Reginient etwa 500 Meter der französischen Stellung und bemächtigten sich aus Brandenburgern und Berlinern bestehende Sturmabteilungen feindlicher Gräben in dem von Böthincourt auf Esnes streichenden Grunde. Am 28. und 29. 6. sind hier 825 Ge sungene zurückgeführt worden. Der Feind leistete hart näckigen Widerstand; seine blutigen Verluste sind erheblich. Er vergrößerte sie noch durch fruchtlose Gegenangriffe am Südostrande des Waldes von Avocourt rind gegen den Südwesthang der Höhe 304. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nichts Wesentliches, Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Auf den wachsenden Druck der übrigen Enteme-Mächte hin beginnt die russische Gefechtstätigkeit .n Ostgalizien den Eindruck beabsichtigter Angriffe zu ^machen. Starkes Zerstörungsfeuer der Ruffen liegt seit gestern auf unseren Stellungen von der Bahn Lemberg- Brody bis zu den Höhen südlich von Brzezany. Bei Koniuchy griffen nachts russische Kräfte an, die in unserem Vernichtungsfeuer verlustreich zurückfluteten. — Auch nörd lich und nordwestlich von Luck nahm die russifche Feuer tätigkeit erheblich zu. An der Krönt des Generalobersten Erzherzogs Joseph und bei der Heeresgruppe des Generalfeld marschalls von Mackensen ist die Lage unverändert. Macedonische Front. Nichts Neues. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. - (Amtlich. W. T. B.) Großes Hauptquartier, den 1. Juli 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Regen und Dunst blieb an der ganzen Front in fast allen Abschnitten das Feuer gering. Einige Erkundungs- gefechtc verliefen für unsere Aufklärer erfolgreich. Bei der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz versuchten die Franzosen vergeblich, dir von unseren Trup pen am Chemin-dcs-Dames und auf dem westlichen Maas- User erkämpften Geländevorteilr zurückzugewinncn. Östlich von Cerny griff der Feind nach kurzer Feiter stcigerung dreimal die auf der Hochfläche südlich des Ge höfts La Lovelle eroberten Gräben an. Alle Angriffe wurden blutig abgewiesen. Die Verwirrung beim Gegner und die Ablenkung seiner Aufmerksamkeit ansnuuend stürmten lippischc Bataillone weiter östlich die 'ranzösi- schcn Linien bis zur Straße Ailles-Paissy. Durch diesen Erfolg erhöht sich die Zahl der von oer oft bewährten westfälischen Division in 3 Gefechtstagcu gemach ten Gefangenen auf ist Offiziere und über K50 Mann. Auf dem Westnser der Maas versuchten die Franzosen in mehrfach wiederholten Angriffen, uns aus den an der Höhe 304 lind östlich gewonnenen Grüben hinanszuwerfru. Im Sperrfeuer und in erbitterten Handgranatenkä-npsen wurden sie abgfwiesen. Östlicher K r irgsschauplatz. Front des Gencralfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Dem Drängen der führenden Entente-Mächte hat sich die russische Regierung nicht entziehen können und einen Teil des Heeres zum Angriff bewogkn. Nach tagsüber andauerndem Zerstörungsfeuer gegen unsere Stellungen von der oberen Strypa biß an dir Nara- jowka erfolgten nachmittags kräftige Angriffe russischer In fanterie auf einer Front von etwa 30 hm. Tic Sturmtrup pen wurden überall durch nufer Abwehrfeuer zu verlust reichem Zurückslnten gezwungen. Auch nächtliche Vorstöße bei denen die Russen ohne Artillerievorbereitung ins Feuer getrieben wurden, brachen beiderseits von Brzezany und bei iZwyzyu crsolglos zusammen. Der Fencrkampf dehnte sich nordwärts bis an den mit! lrrrn Stochod, nach Süden bis nach Stanislav aus, ohne daß bisher dort anch angegriffen wurde» Zwischen den Karpathen und dem Schwarzen Meer keine besonderen Ereignisse. Mazedonische Front.. Ans dein rechten Ufer des Vardar schlugen bulgarische Vorposten bei Alcak Mnh den Angriff eines nglifche« Bataillons ab. Ter Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. * Eine puN»scke Offensive? Wie der deutsche Heeresbericht mitteilt, hat eS den Anschein, als ob der wachsende Druck der Entente die Russen zu einer Offensivbewegung in Galizien veranlassen wird. Die „Basler Nachrichten" melden dazu von angeb lich gutunterrichteter Seite: Die russische Heeresleitung beabsichtigt in allernächster Zeit die Offensive. Z« diesem Zweck hat dos russische Oberkommando trotz der Unruhen im Innern mit großer Energie in den letzten Wochen zahlreiche Truppen zu- sammeugezogcn. Ferner hat sie alle artilleristischen Vor bereitungen getroffen und die Munitionsbcstäude ent sprechend verstärkt. Diese Vorbereitungen sind trotz der großen Mängel der inneren Organisation jetzt getroffen. Deutsche Kriegsberichterstatter melden von der Ost front, daß man sich bemüht, dem russischen Volke den