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Statt Amts Königliche Amtsgericht nnd den StadtraL zn WLLsL^u?» Forstrentamt zu Tharandt. sü- Königliche Amtshauptmannschast Meißen, für das sowie für das Königliche unä Amgegenä. Srsckeint seil ciem Iakre 1841 kkrs Wochenblatt für wilsdniff erscheint wöchentlich dreimal und zwar Montags, Mitt wochs und Freitags abends 6 Uhr für den folgenden Tag. — Bezugspreis bei Selbstäbholung von der Druckerei sowie allen Postämtern monatlich 55 s)fg., vierteljäblich 1,60 Mk., im Stadt- ^ezirk zugetra-en monatlich 60 s)fg., vierteljährlich j,75 Mk., bei Selbstabholung von unseren Landau«'gabestellen monatlich 60 Pfg., vierteljährlich 1,65 Mk., durch unsere tandausträger .^getragen monatlich 65 ssfg., vierteljährlich 1,85 Mk. — Im Lalle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zei- Mngen, der Lieferanten oder der Beforderungseinrichtungen hat der Bezieher keinen An spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugs preises. 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Blankenstein, Braunsdorf, Burkhurdswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, Kaufbach, Kesselsdors, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. , ' - — Nr. 23. j Sonnabend, den 24. Februar 1817. 76. Jahrg. Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage. England unter dein Irnid des ll-Ml-Kriezes. W gegen deMe ll-Aote. — Die MedemWang des Reichstages. — Der Tag der Sandwirtschast. — Deutsche llednlegenhelt im Neste«. — zwischen Ms «ad Masel räumlich begrenzte Wechte am Waadangsnbleilaage». — Dentsche ötaßlrappr sprengten 1 raMche WamMea, nahmen AO Mana gelangen «ad erbenteten 2 Maschinengewehre. Mi« bringen untere feinä« clie llrtegskosten aut? Bon Prof. Dr. Wili Prion, Berlin. Die Antwort auf diese Frage lautet: mit den denkbar größten Schwierigkeiten. Im Grunde genommen eine überraschende Antwort, über die noch heute mancher den Kopf schüttelt. In Frankreich, dem Lande der Rentner, der nie versagenden Quelle für geldbedürftige Staaten, in dem wohlhabenden England mit seinem Reichtum an flüs sigem Kapital, an Bodenschätzen und Kolonialprodukten, an Schiffen und Forderungen an die ganze Welt — — in diesen Ländern soll die Aufbringung der Kriegskosten schwie rig sein? Für Rußland und Italien will es der gewöhn liche Menschenverstand schon glauben, aber für England und Frankreich — nimmermehr! Der Skeptiker weift dar auf hin, daß beiden Ländern noch immer Geld zur Krieg führung zur Verfügung steht. Richtig; es fragt sich nur: welche Mittel und Bedingungen müssen angewendet werden, Um das Geld aufzubringen, und wie wird das Ende sein, d. h. wie wird sich die Schlußabrechnung gestalten? Wie gesagt, die Antwort lautet: es sieht schlimm aus Der Beweis dafür ist nicht schwer zu erbringen. Er wird auch für den nicht finanztechnisch gebildeten Beobachter be greiflich, wenn es ihm gelingt, sich aus dem Zahlen-Wirr- warr der Finanzen ein wenig loszumachen und das Wesent liche, das Entscheidende, die einfachen Grundlinien der Kriegsfinanzierung in den einzelnen Ländern zu erkennen. Der Reichsschatzsekretär bezifferte am l. Oktober 1916 die Gesamtkriegskosten aller Länder auf rund 250 Milliarden Mark. Sie sind Ende 1916 mit rund 300 Mil liarden Maik zu veranschlagen. Eine Summe, die wir un serer Vorstellung vielleicht dadurch ein wenig näher bringen können, daß wir uns erinnern, daß die Gesamtwelterme jährlich ungefähr 30 Milliarden Mark ausmacht, daß also heute bereits der Wert von 10 Welternten verpulvert wor den ist. Von größter Bedeutung ist aber, daß von diesem schwindelhohen Betrage nur etwa ein Drittel auf die Zen tralmächte, dagegen fast zwei Drittel, also rund 200 Milli arden Mark, auf unsere Gegner entfallen. Unsere Gegner wirtschaften erheblich teurer als wir. Auch auf den Kopf der Bevölkerung sind die Ausgaben in Frankreich und England höher als in Deutschland; sie betragen dort 1280 bzw. 1680 Mark gegen 930 Mark in Deutschland. 1. Rußland. Die Gesamtkosten Rußlands belaufen sich auf rund 60 Milliarden Mark. Davon sind etwa 18 Milliarden Mark durch feste Anleihen (zu 5 Proz. und 5^ Proz.) auf gebracht worden, d. h. so wird uns versichert. Fest steht nur, daß die Banken und Sparkassen gezwungen worden sind, erhebliche Beträge zu übernehmen. Für diese Zwecke hat die Staatsbank billige Kredite zur Verfügung gestellt, wodurch die Ausgabe von Noten gesteigert wurde. Ueber 26 Milliarden Mark sind an kurzfristigen Schatzscheinen >m Inland ausgegeben worden, woran ebenfalls die Banken mit beträchtlichen Summen, die Staatsbank allein mit 12 Milliarden Mark, beteiligt sind. Zur Zeit liegt eine neue (die 6) feste Anleihe zur Zeichnung auf; von dem Ergeb nis ist noch keine Kunde zu uns gedrungen. Ist also die Aufbringung von Mitteln im eigenen Lande in höchstem Maße ungenügend, so sind die Schwie rigkeiten im Zahlungsverkehr mit dem Auslande gerade zu beängstigend. Rußlands Zahlungsbilanz war schon vor demKriege passiv, d. h. es mußte zur Deckung seiner Auslands- Verpflichtungen — da seine Ausfuhr zur Deckung nicht aus reichte — bereits vor dem Kriege fortlaufend Auslauds- kredile — in Frankreich - aufnehmen. Infolge des Krie ges ist der Ausfuhrhandel stark eingeschränkt worden, wäh rend die Einfuhr (von Kriegsmaterial) ebenso stark zuge nommen hat. Der Einfuhrüberschuß betrug im Jahre 1916 über 3 Milliarden Mark. Rußland kann seinen Verpflich tungen heute nur dadurch nachkommen, daß ihm die Ver bündeten Geld zur Verfügung stellen oder die Lieferung kreditieren. So zahlt die Bank von Frankreich einstweilen die Zinsen der russischen Anleihen, England gibt Kredit? und ebenso Amerika und Japan. Anfänglich mit großer Bereitwilligkeit, neuerdings mit ebenso großer Zurückhaltung, so daß Rußland im Ausland keine Bewegungsfreiheit mehl hat, sondern letzten Endes von der Gnade Englands ab hängig ist. Mittlerweile hat es als Sicherheit für seine Schulden die wertvollsten Teile seiner Bodenschätze an Eng land nnd Amerika verpfändet und die Gläubiger als Kon trollorgane im eigenen Lande sitzen. Die Folge dieser un günstigen Zahlungsbilanz mit dem Auslande ist die Er schöpfung des Goldvorrates der Staatsbank, wodurch --- bei gleichzeitiger Steigerung des Notenumlaufs ein Rück gang der Notendeckuug von 100 Prozent vor dem Kriege auf 17 Prozent Ende 1916 eingetreten ist. Die prekäre Lage Rußlands kommt endlich darin zum Ausdruck, daß das Notenausgaberecht der Staatsbank auf nicht weniger als 25 Milliarden Mark erhöht werden soll. Man sieht: die Aufbringung der Kriegskosten von täg lich 90 Millionen Mark macht die größten Schwierigkeiten. Freilich kann Rußland im Innern mit Hilfe der Noten- preffe einstweilen weiter Geld schaffen. Der Jammer für die Volkswirtschaft wird sich spätestens nach dem Kriege ein stellen, wenn es gilt, den Notenumlauf wieder einzudämmen. In Wirklichkeit ift Rußland heute bereits zahlungsun fähig — und nach dem Kriege wird das Erwachen fürch terlich sein. Im Stillen hofft es, daß England dereinst die gesamten Vorschüsse, die Rußland - von seinen Bundesge noffen erhalten hat, auf eigene Rechnung übernimmt. 2. Italien. Die Verhältnisse in Italien liegen nicht viel anders als in Rußland. Die Gesamtkriegskosten betragen etwa 14,5 Milliarden Mark. Davon sind durch drei langfristige An leihen (zu 41/2 und 5 Prozent) rund 3,5 Milliarden auf gebracht worden. Eine 4. Anleihe liegt zur Zeit zur Zeich nung auf; sie ist mit allen denkbaren Reizmitteln ausge staltet, uni einen Erfolg zu sichern. Wie in Rußland, so sind auch in Italien die Banken veranlaßt worden, große Beträge auf eigene Rechnung zu zeichnen. An schwebenden Schulden sind — im Inland und Ausland — im ganzen etwa 7 Milliarden Mark vorhanden. Außerdem haben die Notenbanken etwa 2 Milliarden Mark und die Ausgabe von Staatspapiergetd fast 1 Milliarde Ämk liefern müssen. Der Notenumlauf der Emissionsbanken ift seit dem Kriege auf 3,6 Milliarden gestiegen. Also auch Italien hat nur einen geringen Teil seiner Kriegskosten durch feste An leihen decken können. Die Ausiaudsverpflichtungeu Italiens sind gleichfalls groß. Der Einfuhrüberschuß betrug im Jahre 1916 rund 3 Milliarden Mark, für die italienische Volkswirtschaft ein erheblicher Fehlbetrag,' der zu 'decken ist. Italien leidet be sonders unter den hohen Frachten (und den hohen Preisen der Kohle), da Amerika vielfach aw'Slelle der deutschen und österreichischen Lieferanten getreten ist. Die Bezahlung in Amerika macht große Schwierigkeiten, da Italien nicht über die Sicherheiten verfügt, die die amerikanischen Kredit geber verlangen, und England, das von allen Seiten be drängt wird, selbst Mühe hat, die eigenen Verbindlichkeiten zu begleichen. Die ungünstigen Zahlungsoerhältnisse drücken sich in den Wechselkursen ans. Die italienische Lire hat in der Schweiz eine Entwertung von über 42 Prozent erfahren. In der Kaminersitznng vom 12. November 1916 hat der italienische Finanzminister offen die unbefriedigende Lage der italienischen Finanzen zugegeben. Finanzpoistiker raten zur verstärkten Ausgabe von Schatzscheinen, weil sie allein noch Geld bringen würden. Das bedeutet nichts als das offene Geständnis, daß die italienische Bevölkerung kein Vertrauen zur Kursbeftändigkeit der festen Anleihen hat, eine Erscheinung, die uns noch in England und Frank reich begegnen wird. Im Stillen rechnet man auch in Italien damit, daß bei der Generalabrechnung die englischen Vorschüsse nicht zurückgezahlt zu werden brauchen. Selbst für diesen Fall steht fest, daß Italien, das sich vor dem Kriege in aussteigender wirtschaftlicher Entwickelung befand, nach dem Kriege schweren finanziellen Erschütterungen entgegengeht. (Zwei weitere Artikel von demselben Verfasser über die Auf bringung der Kriegslasten' in Frankreich und England folgen.) Der Krieg. Großes Haupiquarner, 22. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Südlich om> Armenliores drangen nach starker Feuerwirkung mehrere englische Kompagnien in unsere Stellung; kraftvoller Gegenstoß warf sie sofort hinaus. Bei Säuberung der Gräben wurden 2110 tote Engländer gezählt, 39 Mann ge sungen zurückgeführt. - Erkundungsvorstöße des Feindes südwestlich von Waineton, südlich des La Bassie-Kanols und zwischen Ancre und Somme schlugen fehl. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des IKeucralfcldmarschallS Prinzen Leopold von Papern. Südwestlich von Riga und am Sudufer des Narocz-.S«es scheiterten Unternehmungen russischer Abteilungen bis Kompagniestärke. — Bei Labusy an der Schtschara und an mehreren Stellen zwischen dein Dnjestr und den Waldkarpathen wurden einige Handstreiche von unseren Stoßtrupps erfolgreich durchgeführt. An der Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph und bei der Heeresgruppe des Gcneralfcld- marschalls von Mackensen herrschte bei Schfieetreibex nur geringe Gefechtstätigkeit. Macedonische Front. Östlich des Wardar »ersuchten sich Engländer vor unserer Stellung einzuniften; Ke wurden im Handgranatenkamps vertrieben. Der Erste Generalqüartiermeister Ludendorff. -ft Veuticne (lbepiegenbeit im Westen. Franzöiiiche Kolonialtruppen Verlagen. Der bekannte Schweizer Militärkritiker Stegemann schreibt im Berner »Bund* zur Kriegslage: Die große Kälte hat unter den französischen Kolonial truppen Opfer gefordert, die Verschiebungen nötig machten. Es ist die Vermutung nicht abzuweifen, daß die mehr an der Peripherie angehäuiten französischen Truppen vorüber gehend auch nach dem Innern disloziert werden mußten, und man wird wohl kaum sehlgehen in der Annahme, daß Neugruppierungen erfolgt sind. Das Problem des englisch-französischen Durchbruchs in einfacher oder kon zentrischer Gestalt, mit oder ohne Flankenbedrohungen, wird räumlich allmählich so genau abgegrenzt, daß die Deutschen es verhältnismäßig leicht haben, die zentrale Auf stellung zu suchen oder offensive Gegenmaßnahmen zu treffen. Wenn es den Russen nicht gelingt, deutsche Kräfte zu binden, verfügt die Oberste Deutsche Heeresleitung heute über größere Streitmittel als im Juli vorigen Jahres, um im Westen zu operieren. Große Bedeutung für die Entwicklung der militärischen Loge mißt Stegemann dem U-Boot-Krieg bei. Er erblickt dessen naä weisbarsten Erfolg in der Unterbindung des See verkehrs im Mittelmeer. Er trifft Italiens überseeische Kohlen-, Munitions- und Lebensmittelzufuhr und gefährdet überdies die Verschiffung italienischer Truppen nach Sa loniki in hohem Maße. Englische Eturmtruppen völlig betrunken. Die letzten englischen und französischen Vorstöße an der Westfront sind meistens schon durch das deutsche Sperr-