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Sächsische für Schandau, Sebnitz nnd Hohnstein. Nk" Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint regelmäßig Freitags und ist durch die Expedition in Schandau, sowie durch alle Postanstaltcn für 10 Ngr. Vierteljahr!, zu beziehen. — Inserate nehmen au: Hr. Buchbmdcrmstr. Droscp iu Sebnitz, Hr. Kämmerer Hesse in Hohnstein ». Hr. Kaufm. Angermann in Königstctn, welche man an erwähnten Geschäftsstellen spätestens bis Mittwoch Abend, in der Expedition d. Bl. aber bis Donnerstag früh 9 Uhr abzugebcn bittet. !Vl'. 26.Freit««, den 30. F»ui 1860. Verordnung des Ministeriums des Innern, gänzliche Wiederaufhebung gegen die Rinderpest in Böhmen getroffener Maß regeln betreffend. Das Ministerium deö Innern hat beschlossen, die nach der Verordnung vom 12. vorigen Monats infolge der im vorigen Jahre in Böhmen ausgetretenen Rinderpest noch untersagt gebliebene Einfuhr von lebendem Hornvieh ans der Dresden-Prager und Zittau-Reichenberger Eisenbahn auS Böhmen nach Sachsen nunmehr ebenfalls wieder freizngebcn. Dresden, den 1g- Juni 1860. Ministerium des Innern. Frhr. von Beust. Schmiedel, S. Wochenschau. Sachse». Schandau. Die am Dienstag, 26. Juni, ausgegebene Bade- und Fremdenlistc enthalt 87 Parteien mit 239 Personen. — Die im vorigen Jahre untcrm 22. Jnui auSgegcbene Bade- und Fremdenlistc enthielt dahingegen nnr 62 Parteien mit 161 Personen. In Pirna fand am 23. Juni Vormittags 10 Uhr in der Linden-Allee zwischen Pratzschwitz und Graupe das von den Officieren der Garnison Dresden veranstaltete große Wettrennen-unter zahlreicher Betheiligung eingcla- bener Gäste statt. Ein zahlreiches Publikum hatte sich kingefunden, indem zwei von Dresden nach Pratzschwitz abgegangene Dampfschiffe auch eine große Menschenmasse dem Schauplatze zuführicn. In der Allee, in der Rahe von Graupe, war ein Zelt für die königl. Familie er richtet, in welchem ein Dejeuner servirt war. Gegen 10 Uhr kamen II. kk. Majestäten in Begleitung der Prin zessinnen des königl. Hauses und nahmen die für höchst- dieselbcn rcscrvirtcn Plätze ein,' in deren Nähe das Trom peterchor des Gardereitcr-Negimcnts concerlirte. Nachdem vorher eine Proposition über das abzuhaltende Nennen, welches in zwei Abtheilungen zerfiel, ausgetheilt war, er tönte das Signal zum Anfang desselben, ein Nennen ohne Hindernisse, geritten von sechs Officieren, bei welchem Herr Oberleutnant von Stammer vom 1. Reiterregiment den Sieg davon trug; nach kurzer Pause, in welcher die drei Hürden, jede 3'/, Fuß hoch, ausgestellt wurden, be gann die zweite Abtheilung, welche in vier Nennen, jedes von drei Officieren geritten wurde; im ersten siegte Herr Oberleutnant von Tümpling vom Gardcreiter-Negiment, im zciten Herr Leutnant von Scheither vom Gardereiter- regimcnt, im dritten Herr Leutnant von Welk vom Garde- reitcr-Negimcnt und im vierten Herr Div.-Adjutant Ritt meister von Schönberg; den Schlnß des Nennens machte das Stechen der vier genannten Herren, und Herr Leut nant von Scheither erhielt den ersten und Herr Div.-Ad jutant Rittmeister von Schönberg den zweiten Preis. Drcüden. Die für die allgemeine deutsche National- lottcrie cingrgangcnen nnd noch täglich eingehenden schö nen und geschmackvollen Gewinngegcnstände ans Oester- reich, Preußen, Baiern, Thüringen, Hessen re. werden bei der im nächsten Monat zu eröffnenden Ausstellung auch ein reiches und ansprechendes Bild deutschen Ge- werbflcißeü gewähren. DaS Wilsdruffer „Wochenblatt" berichtet über Obstcrntc-AuSsichlen: Die Kirschbäumc werden in der hiesigen Gegend einen ausgezeichneten Ertrag liefern. Na mentlich ist der Stand der sogenannten spanischen oder Glaökirschcn ein vorzüglicher. Wohl seit 20 Jahren hat man eine solche Ergiebigkeit dieser Fruchtgaitung nicht wahrgenommcn. In der Gegend von Meißen und Dö beln haben die Kirschbäume durch die Maikäfer, die auch an den andern Obstgattungen einigen Schaden zngefügt, etwas gelitten. Indessen verheißen sie immerhin noch recht ergiebige Ausbeute. Die Birnbäume versprechen ei nen überaus reichen Ertrag, denn sie sind mit Früchten förmlich übersäet. Viel weniger ist dies bei den Acpfcl- bäumen der Fall, die in der Blüthezei« durch Mehlthau gelitten haben. Dies zeigt sich besonders in den Gärten, während der Stand dieser Obstgattung in den Alleen ein günstigerer ist, was darin seine Begründung finden mag, daß daselbst Regen und namentlich Luft die schädlichen Wirkungen des Melthaues abgcschwächt haben. Die Pflau menbäume werden nur einen mittelmäßigen Ertrag liefern. Die Nachtfröste zu Anfang des Mai und Mehlthau ha ben jedenfalls der Entwickelung der Älüthcn Eintrag ge- than. Die Nußbäume prangen dagegen in der herrlichsten