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Tharandt, Dffen, Sitbenleha und die Umgegenden Sonnabend, den 21. November No. 138 18W Bekanntmach»ng, die unabkömmlichen Lehrer betr. Die Schulvorstände des hiesigen Bezirkes werden veranlaßt, über die für den Fall einer Mobilmachung als unabkömmlich zu bezeichnenden Lehrer bis zum 5. Dezember d. Js. unter Benutzung des Seite 166 des Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1876 ersichtlichen Musters Anzeige anher zu erstatten. Fehlanzeigen sind nicht erforderlich. Meißen, am 16. November 1896. Königliche Bezirksschulinspektion. I. V. Meusel, Regierungsassessor. Schulrath Wangemann. H über Slot Ht noch bei mroberrM ck «eU M Ein solch- Nicht jed- Mittwoch, den 25. dies. Mon., 10 Uhr Vormittags gelangen in der Neger'schen Mühle zu Sachsdorf 2 Pferde, 2 Wageu, 1 Decimalwaage, 1 Schreibtisch und 1 Backtrog gegen Baarzahlung zur öffentlichen Versteigerung. Wilsdruff, den 13. November 1896. Sekr. BusU?, Ger.-Vollz. mpfang d- lbuckeh »>" rr er kurie^ aig Sch«e>k gewöhnlich- fällt. § offener die F-hrü splitter. «weißt ->»1 in meM ckchenL-«'' item Hch kann,"" fort hiB' a. » zu M» en BeE ' hat. ? s zu N; Kicke h DeB rk in Le. bertus.) Tagesgeschichte. N). Am Dienstag kam im Reichstage die Interpellation Ankel (freis. Volkspartei), das Duell und den Fall Brüse- A...^tr., zur Verhandlung. Was den Gang derselben ^Mt, so muß zunächst hervorgehoben werden, daß die «Frage diesmal vom Reichskanzler eine ausführliche und hm ig befriedigende Beantwortung erfuhr. Hiernach ist ^Kaiser der Befehl ertheilt worden, eine Umgestaltung ^Allerhöchsten Kabinetsordre vom Jahre 1843, über das ^"^gerichtliche Verfahren im Sinne der Bekämpfung der vorzunehmen. Schwierig war die Aufgabe, die dem tzF'Wen Kriegsminister von Goßler zufiel. Er hatte die Frffe zunächst auf die Armee aus Anlaß des Falles „O lieb, so lang du liebeu kannst," das ruft uns der heutige Tag, an dem wir das Andenken an unsere Ver storbenen feiern, laut und vernehmlich zu! Sie sind dorthin gegangen, von woher Niemand wieder aus diese Erde zurückkehrt. Und als die Stunde des schmerzlichen Ab schieds da war, als wir ihnen die lieben treuen Augen rudrückteu, da erhob sich in unsern! Herzen neben dem des tiefen Schmerzes auch noch ein anderes Gefühl von Noch größerer Bitterkeit, das der Selbstanklage wegen so mancher Lieblosigkeit, die der nunmehr Heimgegangene in seinen! Leben von uns erfahren hatte. Wir wußten wohl, es war längst vergeben; aber dennoch war das Gefühl da und ließ sich nicht bannen, ach wenn er noch einmal mit dir lebte, noch einmal mit dir wandelte, wie viel werther sollte er von dir gehalten. Darum „lieb, so lang du lieben Magst; die Stunde kommt, die Stunde naht, da du an Gräbern stehst und klagst". Mancher Streit, manche scharfe Rede, mancher Unfriede würde vermieden, wenn Mir mehr auf das Ende hinsähen und immer daran dächten, Mie kurz die Lebenszeit ist, viel zu kurz, um sie mit Zank und Streit zu vergeuden. Sei sie ganz der Liebe gewidmet! Mit solchen Gedanken gehen wir heute hinaus aus den Friedhof, auf den Gottesacker, wo Gott der Herr seine Saat ausgesüt hat, „dem Tage der Garben zu reifen". Wir wissen wohl, es ist nur Staub, der hier zum Staube gelegt wordeu ist; aber dennoch schmücken wir die Gräber »er unseren, dennoch besuchen wir sie gern, nicht als ob Mir glaubten, dort den Seelen derselben näher zu sein, sondern weil dieser Ort mit seinem Ernst und seinem Frieden, mit seinen Thränen und feinem Trost uns die ersehnte Stille bietet, die wir brauchen, nm die Erinnerung an die Verstorbenen recht zu feieru. Und diese Erinnerung, ue ist aus Wehmuth uud aus Hoffen gemischt. Gewiß sängt heute an den Gräbern besonders des letzten Jahres Manche Wunde wieder neu zu bluten an; aber auch der Trost soll heute au den Gräbern nicht fehlen. Wenn Unsere Toten hier im Glauben lebten, so sind sie heimge gangen, so sind sie nach Hause gekommen. Alles Leid Fd alle Schmerzen dieses Lebens, die Sünde und ihre folgen sind überwunden. Sie sind bei dein Herrn, bei M, der die Auferstehung und das Leben ist; und der Christ, der selbst im Glauben steht, darf hoffen, sie dort Mt wiederzufinden. So bietet uns die Gedenkfeier der verstorbenen denn reichen Trost, aber sie richtet anch an Fs die ernste Mahnung: Bedenke, daß du sterbeu mußt. Halte dich bereit uud fertig, zu gehen, wenn Gott ruft, Fd höre täglich Christi Wort uud uimm's zu Herzen: Eer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe." theiles bewußt sei, den ihr die Enthüllungen gegeben haben. — Die „Times" führen aus, das Versprechen, daß die deutsche Regierung Bismarcks Enthüllungen weder bestätigen noch leugnen werde, ist streng eingehakten worden. Es ist nichts gesagt, was nicht schon lange allgemein bekannt war. Nachdem nunmehr jener ungerechten und vielleicht sogar böswilligen Erfindung von englischen Einflüssen auf die deutsche Politik so kategorisch von der Regierung wider sprochen worden ist, können wir hoffen, daß man davon nichts wieder hört oder daß sie bei Leuten mit gesundem Menschenverstände nicht ferner mehr Glauben findet. Die Debatte im Reichstage ist, was sie auch sonst bewiesen oder unbewiesen lassen mag, ein bündiger Beleg für die Festigkeit der Bande, welche den Dreibund verknüpfen. — Die „Daily News" bemerken, die Debatte habe kaum ein bestimmtes Ergebniß geliefert. Der Geheimvertrag sei kein aggressiver gewesen. Es sei deshalb kein Grund vorhanden, weshalb die Kenntniß desselben Unruhe erregen sollte. Er sei vielmehr seiner Natur nach ein Defensivvertrag gewesen und hätte deshalb bei den friedlichen Staaten keinen An stoß erregen können. Das Blatt bemerkt weiter, Bismarck fei noch immer eine bedeutende Macht in Deutschland, be sonders im Süden. — Der „Standard" sagt, der Reichs kanzler Fürst zu Hohenlohe und Freiherr v. Marschall hätten den vorsichtigen Ton niemals fallen gelassen und ihre spräche den Anforderungen der Gelegenheit entsprechend abgemessen. Das Defizit der Berliner Gewerbeausstellung war von der „BerlinerAusstellungszeitung" auf etwa 1200000M. veranschlagt worden. Jetzt schreibt das Blatt, daß seine nach vorzüglichster Information gegebene Schätzung noch eine zu optimistische war. Die Quote, mit welcher die Garantiefondszeichuer iuAnspruch geuommen werden müssen, wird sich auf ungefähr 35 Prozent belaufen. Das Defizit sei auf mindestens 1^2 Mill. Mk. zu veranschlagen. Emden, 17. November. In der letzten Nacht brach hier ein Brand aus, der sechs Häuser vernichtete. Zwei Personen verbrannten. Eine Dame, welche, um sich zu retten, aus dem Fenster sprang, brach beide Beine. Sie ist ihren Verletzungen erlegen. Memel, 17. November. In der vorigen Woche ging im Kurischen Haff ein Tilsiter Reisekahn unter. Wie jetzt festgestellt ist, ertranken hierbei 7 Personen: ein Schiffer, seine Frau und 5 Kinder im Alter von 17 Jahren bis 9 Monaten. Schiff und Ladung sind verloren. Das bemerkenswertheste jüngste Ereigniß auf dem Gebiete der Weltbegebeuheiteu ist wohl der am 26. Oktober endlich erfolgte Friedensschluß zwischen Italien und Abessinien, womit sich ersterer Staat ans seiner recht fatalen afrikanischen Stellung noch ganz leidlich heranshilft. Major Nerazini, der italienische Unterhändler beim Reaus Menelik, hat seiner Regierung in einer ausführlichen Depejche die Friedensbedinguugen mitgetheilt. Die wesentlichsten Punkte derselben bilden die Bestimmungen, daß der die Oberhoheit Italiens über Abessinien anssprechende Vertrag von Uccialli abgeschafft wird und Italien die vollkommene Unabhängigkeit Abessiniens anerkennt, daß als einstweilige Grenze zwischen beiden Ländern die Linie Marel-Belesa- Muna festgesetzt wird und daß später Sondergesandte der beiderseitigen Regierungen die definitive Grenze dann durch freundschaftliche Uebereinkunft festsetzen sollen. Weiter soll auch eine handelspolitische Uebereinkunft zwischen beiden Staaten abgeschlossen werden. Ferner spricht der Vertrag die Freigabe der italienischen Gefangenen sofort nach voll- : reE wollst< -che !< chmah E, dEx vielt-, ;es sE em SM lb s" 5 P-Üi< iweih 0" ne NZ 1 SM it hl ) s" L ! VS» K iS- M; , -s P< chästgj em , >rau>>- c beim" ImksßknU für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger m Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger La'elbfi. Brüsewitz zurückzuweisen, und zog sich dabei das Mißfallen der Demokraten aus den Reihen der Linken und der Mitte zu. Er erklärte, daß der Fall Brüsewitz noch nicht beendet sei und sich deshalb vorläufig noch der Besprechung ent ziehe, vor allem dürfe man den Fall nicht zu einem Angriff auf die gesummte Armee beuutzen; denu diese bedaure ihn ohne Ausnahme. Wenn man immer von Ausschreitungen der Armee spreche, so möge man bedenken, daß eine plan mäßige Verhetzung gegen die Armee an der Tagesordnung ist, und daß die Fälle sich vermehren, in denen Offiziere aus der Straße von wildfremden Menschen verhöhnt und angefallen werden. Dies sei die Folge einer Verhetzung, die leider jetzt auch in den Reichstag verpflanzt werde. In solchen Fällen befinde sich der Offizier genau so im Stande der Nothwehr, wie der Civilist. Damit hatte der Minister bei den Demokraten ins Wespennest gestochen. Der Sozialdemokrat Bebel benützte die Gelegenheit zn den zügellosesten Angriffen, die leider vom Präsidenten nicht gerügt würden. Die Presse des Anslandes beschäftigt sich mit der Reichstagssitzung vom Montag eingehend. Die Wiener Blätter sprechen sich befriedigend über die Erklärungen der Regierung im Reichstage aus. Dem Dreibunde fei aus ihr eine neue Kräftigung zu theil geworden. Die „Neue Freie Presse" sagt, der Reichskanzler habe in der Beantwortung der beiden ersten Punkte der Interpellation nicht den Rahmen der gestellten Anfragen überschritten, dagegen die dritte Frage ebenso ausführlich als warm beantwortet. Die Versicherung des Fürsten Hohenlohe über das Verhältniß Deutschlands zu den verbündeten Staaten sei die werthvollste seiner Antworten, denn sie beziehe sich auf die Gegenwart und werde den Rest des Mißtrauens, das die Hamburger Euthüllungcu rege machteu, beseitigen. Das „Neue Wiener Tageblatt" schreibt: In Oesterreich-Ungarn und Italien werde man mit besonderer Sympathie von den über jeden Zweifel erhabenen, korrekten und loyalen Erklärungen der deutschen Reichsregierung Kenntniß nehmen. Die Debatte habe auch deutlich gezeigt, welcher große Werth in politischen Kreisen Deutschlands auf das ungetrübte Verhältniß zu Oesterreich-Ungarn gelegt werde. Die Hamb. Enthüllungen hätten auf Umwegen beruhigende Friedenserklärungen zu stände gebracht. — Das „Fremdenblatt" führt aus: Die Erklärungen des Fürsten Hohenlohe und des Staatssekretärs Frhr. Marschall von Bieberstein un deutschen Reichstage ans die Inter pellation der Centrumspartei, machten durch ihre Klarheit, Ruhe und Loyalität einen ungemein sympathischen Eindruck. Der Hinweis auf die Bedeutung, welche die natürlichen Interessen der Mächte für ihr gegenseitiges Verhältniß besitzen, verleihe den ausgezeichneten Darlegungen einen echten staatsmännischen Charakter, und die mit Deutschland verbündeten Völker könnten darin, sowie in der ausdrücklich als Hauptlinie der deutschen Politik bezeichneten Parole, treu und unentwegt festzuhalten an dem Bündniß mit Oesterreich-Ungarn und Italien, einen neuen Beweis dafür erblicken, daß wir das unerschütterliche Vertrauen in die Staatskuust wie in die Loyalität unseres mächtigen Alliirten voll aufrecht erhalten. — Die „Morning Post" sagt, die Antwort des Fürsten Hohenlohe auf die Interpellation des Abgeordneten Grafen Hompesch sei dnrch die große Zurückhaltung gekennzeichnet, welche die öffentliche Meinung nach den Traditionen der Diplomatie voraussetzte. Die Rede des Staatssekretärs Frhr. v. Marschall ist der augen scheinliche Beweis dafür, daß die Regierung sich des Vor sind von F; erst > .erst»'' werd M -chl«, einen UL nnd -U der " schM'