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WwmfferMM« Freitag, den 18. September 1936 Nr. 219 — 95. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Drahtanschrift: „Tageblatt" Hr seih dir WM her Ehre? 11 Der Führer an die Soldaten des V. Armeekorps Besten des Friedens tn Europa und sicherlich nichi zum Schaden Englands. Wir wissen, daß immer noch weite Kreise in England der jüdischen Hetze gegen das neue Deutschland ihr Ohr schenken, aber wir hoffen dennoch, daß sich die Wahrheit durchsetzt,, Ihr werdet, so wie auch die Generationen nach euch, eure Pflicht erfüllen! Und an die Spitze dieser Pflichterfüllung werdet ihr stellen unser Deutschland, unser heiliges Reichl Der Führer übergab dann jedem Kommandeur mit Handschlag seine Fahne, während eine Batterie einen Salutschuß abgab. Die Armee schwört unverbrüchliche Treue! Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Freiherrvon Fritsch, dankte im Namen des gan zen Heeres für die aus der Hand des Führers empfangenen Fahnen und Standarten und versicherte, daß sie für jeden Soldaten Sinnbilder der Treue, der Ehre und der Pflichterfüllung seien. Die Armee ist stolz und glücklich, die neuen Fahnen aus den Händen des Mannes empfangen zu haben, der Deutschland vom Abgrund zurück ritz, der ganz Deutschland mit nationalsozialistischem und soldatischem Geist erfüllt hat. Die Armee schwört unver brüchliche Treue dem Mann, der auf freiem Grund ein freies Volk und eine starke Wehrmacht geschaffen hat. Die Armee ist ihm treu, heute und immerdar, im Leben und im Sterben. Angesichts der neuen Fahnen und Standarten rufen wir: Unser Führer, der Schöpfer unserer Wehrmacht, Sieg Heil! In der anschließenden Parade zogen die vielen tausend Soldaten an ihrem Führer vorbei. Ein gewaltiges Bild boten die motorisierten Truppen, die als neue Waffe besonders.den Unterschied zwischen den heuti- Bedeutsam an diesem Bericht sind nicht nur die darin verzeichneten Eindrücke, sondern auch vor allem die Tat sache, daß hier ein Engländer schreibt, der trotz der Gegnerschaft in seinem Lande eine gewaltige Stimme in der englischen Politik hat und der diese Gelegenheit benutzt, mit einer Menge von Vorurteilen, Lügen, Ten denzmeinungen, kurz und gut, böswilliger deutschfeindlicher Propaganda in England ins Gericht zu gehen, indem er einfach das Gegenteil von dem feststellt, was in England von einer falsch unterrichteten Oeffentlichkeit für wahr ge- hallen wird. So wird diese Reise eines immer noch maßgeblichen englischen Politikers hoffentlich dazu bettragen, um M i tz - yerktändvisseyus dem Wege zu räu men zum Frieden nm durch friedliche Verständigung Eine Rede Dr. Schachts bei der Eröffnung des Inter nationalen Gießcreikongresscs. Bei der Eröffnung des Internationalen Gießerel- kongresses in Düsseldorf hielt Reichsbankpräsidcnt Dr. Schacht eine Ansprache, in der er betonte, daß die Reichsregierung sich der großen Bedeutung aller technisch wissenschaftlichen Fragen bewußt sei, deren Behandlung und Lösung für das Wohl der Völker und die Lebens haltung der breiten Masse von so entscheidender Wichtig keit sei. Dr. Schacht hob die Bedeutung der Tatsache hervor, daß zu der Tagung Vertreter aus mehr als 20 Ländern erschienen sind. „Es sind dies Männer", so führte er aus, „die keinen anderen Wunsch haben, als durch den Ge dankenaustausch mit gleichgerichteten Männern dazu bei zutragen, den Wohlstand der Völker zu heben, das Leben der breiten Masse angenehmer zu gestalten und damit die Lebensmöglichkeiten der Völker zu erneuern. Wo könnte solches Streben größere Anerkennung finden als bei einem Volke, das in seinem Raum und in seinen Lebens möglichkeiten so beengt wie das deutsche ist." Dr. Schacht gab die Versicherung ab, daß diese Arbeit gerade bei dem deutschen Volke dem, größten Interesse be gegne, weil man in ihr einen der Faktoren erblicke, die auf friedlichem Wege das Los der breiten Masse bessern und verschönern helfe. Er wisse sich einig nicht nur mit den führenden, sondern mit allen Kreisen des deut schen Volkes, wenn er die Betonung auf das Wort „fried lich" lege. In einer Zeit, in der die Welt von Konflikt besorgnissen widerhalle, gebe das deutsche Volk und seine Führung die Hoffnung und den Willen auf eine friedliche Lösung der Lebensfragen der verschiedenen Nationen nicht auf. Bedrohlicher als jemals vor dem Weltkriege hebe die ordnungzerstörende und lebenvernichtende bolsche wistische Unterwelt ihr Haupt. Friede und Ord nung, Leben und Glück der Völker seien auf die Dauer nurzu gewinnen durch eine friedliche Verständigung, füt die die Erde räumliche und der Mensch technische Möglich keiten in ausreichender Fülle bietet. Der englische Staatsmann und frühere Ministerpräsi dent Lloyd George ist von seinem Besuch in Deutsch land, dessen Höhepunkl der Empfang beim Führer auf dem Berghof bei Berchtesgaden war, nach England zurück gekehrt. In der Londoner Zeitung „Daily Erpreß", der Zeitung mit der größten Auflage — das Blatt er scheint täglich mit über zwei Millionen Stück — berichtet Lloyd George nun über seine Eindrücke auf der Deutsch landfahrt, über seine Gespräche mit Adolf Hitler und die Ergebnisse seiner Studien. Der greise Staatsmann erweist sich wieder als scharfer Beobachter, der alles tn sich aufnimmt, überall lernt und das Gesehene packend und wirksam zu schildern versteht. Lloyd George ist besonders von der großen Verände rung beeindruckt, die der Nationalsozialismus herbei- geführt hat. Er erklärt u. a., es könne kein Zweifel bestehen, daß Hitler eine wun dervolle Umwandlung im Geiste der Deutschen, in ihrem Verhalten zueinander und in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Einstellung erzielt hat. Es sei nicht mehr das Deutschland der ersten zehn Nach- kriegsjahre — gebrochen, niedergeschlagen und gebeugt von einem Gefühl der Sorge und Unfähigkeit. Es fei jetzt voller Hoffnungen und Vertrauen und mit einem neuen Gefühl der Entschlossenheit erfüllt, sein eigenes Leben ohne Einmischung von irgendeinem äußeren Einfluß zu führen. Weiter hebt Lloyd George vor allem den Frie denswillen des neuen Deutschland und den rein defensiven Charakter seiner Rüstungen hervor. Nationale Tageszeitung für ^ondwkrtschast und D"? „Wurdruger Tageblatt' erscheint werktags nachm 4 Uhr. BezugSpr. monatl 2RM frei HauS, bet Postbestellung RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lll Rps Alle Posiansiallen, Postbolen, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu leder Zeil Be- ftellungen entgegen Im Lalle höherer Gewall oder Wochenblatt für Wilsdruff U. Umgegend sonstiger Belriebsstörun- gen besteht kein Anspruch —— — aus Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung etngesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und des Stadt rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Kartoffelschäler fachmännisch begutachtet! Soldaten schälen ihre Kartoffeln und die Quartiersleute Helsen mit. Auch ein Manöverbild. iScherl.l Als Abschluß der Manöver des V. Armeekorps fand bei Giebelstadt in der Nähe von Würzburg eine Parade statt, bei der den Truppen auch die neuen Fahnen verliehen wurden. Der Parade wohnte derFührer und der Reichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg bei. Auch sehr viele Ehrengäste nahmen teil, darunter Dr. Ley, Staatssekretär Milch und zahlreiche führende Per sönlichkeiten der Partei, der Länderregierungen Bayerns, Württembergs und Badens, SA.-, SS.- und NSKK.- Führer, viele frühere Offiziere, sowie einige Offiziere fremder Staaten. An die 15 000 Tribünenplätze schlossen sich zu beiden Seiten des Paradefeldes die großen Zu- fchauermassen an, die den Führer bei seiner Ankunft jubelnd begrüßten. In einem Viereck hatten die Fahnenkompanie, die das Infanterieregiment 55 stellte, die Offiziere des General stabs und die Kommandeure der Bataillone und Abtei lungen, denen die neuen Fahnen verliehen wurden, Auf stellung genommen. Der Führer schritt mit dem Ober befehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, dem Oberbefehlshaber des Heeres, Ge neraloberst Freiherr von Fritsch, und dem Ober befehlshaber der Gruppe li, General der Artillerie Rit- 1er von Leeb, die Front ab und richtete dann an die Truppe folgende Ansprache: »Soldaten des V. Armeekorps!" In wenigen Wochen sind genau 18 Jahre vergangen, seit die große Armee, das stolzeste Wahrzeichen unseres Volkes, getroffen von einem heimtückischen Anfall, die Waffen und die alten Fahnen senken mußte. In einem Friedensvertrag, der uns als Diktat aufgezwungen wurde, hat der Gegner die Beseitigung dieses einzigartigen großen Heeres gefordert. Er tat dies in der Ueberzeu- gung, damit nicht eine Organisation aus dem Wege zu räumen, sondern um dem deutschen Volke einen tödlichen Schlag zu versetzen. Und dieser Schlag wurde möglich ge macht und hingenommen durch gewissen- und verant wortungslose Politiker. Was unser Volk seither durchmachen mußte, ist uns, auch euch allen bekannt: Nicht eine friedvolle Entwicklung, nicht eine Zeit der Völkerverständigung und Völkerver söhnung ist gekommen, sondern die Zeit des deutschen Jammers, des Elends und der Verzweiflung' Wenige Monate nach dem Zusammenbruch des alten Heeres entstand eine junge Bewegung in Deutschland mit dem Ziel, das deutsche Volk und das deutsche Heer wiederaufzurichten. Dabei standen sich zwei Auffassungen viele Jahre lang gegenüber. Die erste meinte, Deutschland könne nur glück lich sein, wenn es am wehrlosesten wäre. Die zweite be hauptete dagegen, daß das Glück nur dem zuteil werden kann, der es in seinen starken Fäusten zu halten vermag. Seitdem sind 18 Jahre vergangen: Die zweite Auffassung hat gesiegt! Sie hat das deutsche Volk wieder aufgerichtet und diese Aufrichtung damit gekrönt, daß ein neues großes Volksheer entstand, dessen Soldaten ihr heute seid! Das große Erbe der alten Armee, das von dem kleine» 100 OUO-Mann-Heer weiter gepflegt wurde, geht damit jetzt wieder über an eine große, gewaltige Armee des ganzen deutschen Volkes! Ihr seid nun die Träger dieser einzigarti gen großen Tradition, die Repräsentanten eines neuen großen deutschen Heeres und damit die Schützer der Ehre, der Kraft und der Herrlichkeit der deutschen Nation! Ueber dem neuen Reich wurde eine neue Fahne aufgezogen. Sie hat nichts zu tun mit Feigheit und Unterwerfung, sondern sie trägt den Geist der deutschen Wiedererhebung und der deutschen Wiederauferstehung. Eure Fahnen wehen in den Farben und Zeichen des neuen Reiches, eines Reiches der Volksgemeinschaft, deren Söhne ihr seid, deren Eltern euch hierher gesandt haben, um Dienst zu tun an der deutschen Nation. Im Namen dieses neuen Reiches übergebe ich euch die Fahnen und Standarten! Ihr werdet ihnen treu sein, wie einst die Regi- Menter und Bataillone der alten Armee ihren Fahnen treu waren! , . Ihr werdet als Söhne unseres Volkes, als Soldaten des nationalsozialistischen Driiten Reiches, als Wache des neuen Deutschland hinter den Fahnen mar schieren! alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufregender Preisliste Nr 6. — Z i f' e r - G e b ü h r : 20 Rpfg. — Vorgesch^te« bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzetgen - A n n a h m e d^rch°b-r"tt?? übcrmft. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 letten Anzügen überneh. men wir leine Gewähr. — - Bei Konkurs und ZwangSvergleich erlischt leder Anspruch aus Nachlaß. ItWliÜ öMHOW llMmeil Lloyd George über die Eindrücke auf seiner Deutschlandreise. gen und den großen Paraden der Vorkriegszeit kennzeich neten. Eine Flieger st afffel, die in geringer Höhe ;um Abschluß über das Paradefeld flog, vervollständigte diesen Eindruck. Die Massen der Zuschauer riefen in den Pausen immer wieder nach dem Führer, und als er zum Schluß langsam an den Tribünen und tiefgestaffelten Reihen der Zuschauer vorbeifuhr, galt die Begeisterung als Dank dem Mann, der Deutschlands Ehre wiederhergestellt hat und sie durch eine schlagkräftige Wehrmacht zu schützen weiß.