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MsdmfferTageblati HIH Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten und des Stadt- rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Da« „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags nachm. 4Uhr. BezugSpr. monatl 2RM. frei Haus, bet Postbestellung 1,8V NM, zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lv Rps. Alle Poftanftallen, Postboten, unsere Austräger u Geschättsstelle N°h"°h^ Wochenblatt für Wilsdruff u. 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Preffeempsang Glocheügeläut Der Reichstag deutscher Nation, der Reichsparteitag der Bewegung, in den Mauern der alten Reichsstadt Nürn berg ist durch den Führer eröffnet worden. Nürnbergs festliche Tage haben begonnen. Für acht Tage sind die Blicke des deutschen Voltes nach Nürnberg gerichtet, und wir alle sind wenigstens im Geiste gegenwärtig. Ein großes und starkes 67-Miüionen-Voll ist zum Appell vor seinem Führer und Kanzler angetreten, um den Rechen schaftsbericht zu hören und die Marschroute für ein neues Jahr des Kampfes und des Opfers zu erhalten. Ein Ruf erklingt, und ein Echo gibt die millionenfache, geschlossene Antwort. Die deutsche Nation blickt nach Nürnberg, ge wärtig des Befehls seines Führers. Von früher Morgenstunde an wogt flutendes Leben durch die Straßen und Plätze der Dürerstadt. Fahnen und Girlanden, Triumphbögen und das Bunt der Uniformen geben Nürnberg ein strahlendes Festgewand. Lieder klin gen, und im dumpfen Rhythmus der Landsknechts trommeln hielt die Jugend ihren Einzug in die Stadt der Reichsparteitage. Mit klingendem Spiel marschierten die braunen, schwarzen und feldgrauen Kolonnen in die Quartiere oder zur letzten Generalprobe. Immer neue Massen kommen aus den Bahnhöfen. Sonderzug auf Sonderzug laden in einem Umkreis von 200 Kilometer die Scharen der Besucher und Gäste aus. Außerordentlich stark ist das Ausland vertreten. Die Vertreter von 41 ausländischen Staaten trafen im Diplomatcnsonderzug ein und wurden von dem Kommandanten des Sonderzuges, Brigadeführer General von Massow, dem Chef des Protokolls, Gesandten von Bülow-Schwante, und den Männern der 7. SS.-Reiter-Standarte, die den Dol metscherdienst versehen, begleitet. Die Pressever treter aus28 Nationen werden ihren Landsleuten ein Bild von Nürnbergs festlichen Tagen vermitteln. Pressehelfer in ihren schmucken Uniformen sind zum erstenmal eingesetzt worden. Alles ist um die Gäste be müht, und wieder zeigt der Reichsparteitag das stolze und großartige Bild deutscher Organisationskunst. Baldur von Schirach nahm im Zwischenlager Fürth der HI. die Meldung der 1600 Hitleriungen aus den 25 Gebieten des Reiches entgegen. Der Fahnenwald dec 370 Vannfahnen steht inmitten des Lagers der Rundzcltc. Im Lager Langwasser sind mit 108 Sonderzugen dre 40 000 Arbeitsdienstmänner eingetroffen. Der Arbeits dienst hat die zehn Zeltstädte des Parteitages mtt ins gesamt 2000 Zelten sür Wehrmacht, SS., HI., Politische Leiter und Werlscharen errichtet. Wenn am Donnerstag die Männer des Spatens am Führer vorbeimarschiert sind, wird das Lager Langwasser, dessen Organisator General arbeitsführer v. Goenner ist, sofort für die SA. geräumt. Ueberall letzte fieberhafte Vorbereitungen, dann aber ist alles geordnet und ausgerichtet. Oie Ankunst -es Führers Um Uhr nachmittags traf der Führer und Reichs kanzler Adolf Hitler auf dem Hauptbahnhof in Nürnberg mit dem Zuge aus Berchtesgaden ein. Tau sende von Menschen standen auf dem Platz vor dem Bahn hof und erwarteten den Führer. Die Straße vom Bahn hof zum Deutschen Hof, dem Quartier des Führers, war von vielen Tausenden besetzt, die hinter dem SS.-Spalier schon seit Stunden auf die Ankunft Hitlers warteten. Vor dem Westportal des Hauptbahnhoss war eine Ehren kompanie der Leibstandarte des Führers mit Muflkzug und Spielmannszug aufmarschiert. Der Führer wurde auf dem Bahnsteig von seinem Stellvertreter Rudolf Heß, dem Gauleiter von Franken, Streicher, und Dr. Ley empfangen. Auf oem Platz vor dem Bahnhof begrüßte ihn der Spiel mannszug und der Mnsikzug der Ehrenkompanie der Leibstandarte mit dem Deutschlandlied und dem Horst- Wessel-Lied. Die Tausende begrüßten den Führer mit jubelnden Zurusen. Er schritt die Front der Ehrenkompanie ab und fuhr dann zum Deutschen Hof. Der Führer stand im ersten Wagen. Die dicht gedrängten Massen vor dem Deutschen Hof verlangten immer wieder durch Zurufe den Führer zu sehen. Die eherne Stimme der Sebaldus-Gloüe ertönt Den ganzen Weg vom „Deutschen Hof" bis zum Rathaus, wo der Führer durch das Stadtoberhaupt und die Ratsherren der alten freien Reichsstadt empfan gen wurde, standen hinter der doppelten SS.-Absperrung die Nürnberger und ihre Parteitaggäste, die mit froher Er wartung ihres Führers harrten. Auch die Fenster und Balkone, ja selbst die Hausvorsprünge waren mit Schau lustigen besetzt, die dem Führer bei seiner Fahrt durch die Feststadl zujubelten, ihm ihre Liebe und Verehrung be- künden wollten. In das Stimmengewirr klang plötzlich in tiefem Batz die eherne Stimme der Sebaldusglocke. Nach den ersten Schlägen fielen St. Lorenz und die Frauenkirche und alle anderen Glocken Nürnbergs ein. Es war ein feierliches, wundersames Klingen, das über die Dächer und Zinnen dieser herrlichen Stadt schwang, das aber bald übertönt wurde von dem Jubel, der schon von weither das Nahen des Führers ankündigte. Wenige Minuten nach 6 Uhr wurden die von fern heranbrausenden und immer stärker werdenden Heilrufe zum Signal: Der Führer kommt! Unter den Salutschüssen und bei den Klängen des Deutschlandliedes schritt der Führer die Front der Ehrenformationen ab, und betrat dann das Rathaus, an dessen Portal Frankens Gauleiter Streicher und der Ober bürgermeister der Stadt der Reichsparteitage Liebel, ihm den Willkommengruß entboten. Oer Empfang im Rathaus Ein Geschenk der alten Reichsstadt an den Führer. ' Am späten Nachmittag fand der Empfang der StadtNürnbergim Rathaussaal statt, mit dem jähr lich der Reichsparteitag eingeleitel zu werden pflegt. In dem historischen Saal, der mit den Fahnen der Bewegung geschmückt war und durch Weitz und rot leuch tende Gladiolen einen sinnvollen Schmuck erhalten hatte, waren das Führerkorps der Bewegung und die Vertreter des Staates versammelt. In den ersten Reihen sah man alle Reichsleiter, Gauleiter und Hauptamtsleiter der NSDAP., die Reichsminister und Staatssekretäre, die Gruppen- und Obergruppenführer der SA., der SS. und des NSKK., die Gauführer des Reichsarbeitsdienstes, die Gebietsführer und Obergebietsführer der HI.» dahinter die Ministerpräsidenten der Länder und die Vertreter der fränkischen Städte, die Ratsherren der Stadt Nürnberg und zahlreiche andere Ehrengäste aus dem kulturellen und wirtschaftlichen Leben der Stadt der Reichsparteitage. Auf den langen Seitenbänken hatten Abordnungen der auf dem Rcichsparteitaggelände beschäftigten Arbeiter ihren Platz erhalten. Unter schmetternden Fanfarenklängen betrat der Führer mit seiner Begleitung den Saal, von den Teil nehmern an dieser Feierstunde mit erhobener Rechten be grüßt. Nachdem der Führer zwischen Gauleiter Julius Streicher und Oberbürgermeister Liebel Platz genommen hatte, begann der festliche Empfang mit dem Huldi gungsmarsch von Richard Wagner. 130 Kin der der Nürnberger Singschule und der Nürnberger Män nergesangverein sangen daraus den herrlichen Chor aus den „Meistersingern von Nürnberg": „Wachet auf, es nahet gen den Tag." Oberbürgermeister Liebel begrüßt den Führer In seiner Begrüßungsansprache führte Oberbürger meister Liebel u. a. aus: Mein Führer! Die alte, urdeutsch gebliebene Stadt Nürnberg grüßte Sie hier im Jahre l933 als Ret - ter Deutschlands und den Kanzler des erwachten deutschen Volkes! Das stolze, von Ihnen zur Stadt der Reichsparteitage erhobene Nürnberg jubelte Ihnen im Jahre 1934 zu als dem Staatsoberhaupt und Führer der geeinten deutschen Nation! Den Wieder- erringer der deutschen Freiheit umtoste im vergangenen Jahre der aus heißen, dankerfüllten Herzen emporbrandcnde Jubel der Bewohner der deutschesten aller deutschen Städte! In diesem Jahr aber dürfen wir in Ihnen, mein Führer, den Mann grüßen, der durch seine giganti schen Leistungen der Welt die größte Achtung abge zwungen hat, und zu dem erst vor wenigen Wochen die Vertreter aller Nationen aus einem in seiner überwältigenden Größe und einzigartigen Formgebung in der Weltgeschichte bisher unerreichten wahrhaften Fest des Friedens in aufrichti ger Dankbarkeit und hoher Verehrung aufgeblickt haben! Durch die Schaffung der neuen deutschen Volksarmee, die Wiedererringnug der deutschen Wehrhoheil und die im Frühjalr dieses vierten Jahres der nationalsozialistischen Revolution mit kühnem Entschluß durchgeführte Wieder- inschutznahme der Rheinlands durch deutsche Soldaten haben Sie Kraft und Stärke des Reiches wiederhergestellt und Io dem deutschen Volk nicht nur Ehre und Freiheit Bildtelegramm: Die Ankunst des Führers in Nürnberg. Der Mhrer schreitet nach seiner Arckunst die Front der Ehren kompanie der Leibstandarte ab. (Scherl Bilderdienst