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Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar „WUsdrusfer Tageblatt" erscheint werktagr nachm 4 Uhr Bezugrpr. monatl 2RM frei Haus, bei Postbestellung I,8ll RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rpf Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u Geschästsstclle nehmen zu leder Zeit Be- . .. .. ... stellungen entgegen Im Lalle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. 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Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 26<!N Freitag, den 31. Juli 1936 Bemerkungen am Rande. Das Olympialagcr der HI In Berlin-Grunewald ist das Olympialager der Hitler-Jugend eröffnet worden. Sinn und Zweck dieses Lagers ist, daß unsere Jugend das gewaltige Geschehen der Olympischen Spiele in Berlin aus persön licher Anschauung heraus kennenlernen soll. Besonders verdiente HJ.-Kameraden sind in einer großen Zeltlager gemeinschaft zusammengefaßt worden. Das Erlebnis, das die Hitlerjungen bei den Kämpfen der jungen Athleten aus aller Welt haben werden, sollen sie mit offenen Augen in sich aufnehmen und daraus eine echte ritterliche Kampfesart kennenlernen. Da es bei den Olympischen Spielen neben den sportlichen Wettkämpfen vor allem auch darauf ankommt, daß sich die junge Generation der ein zelnen Völker verstehen lernt, hat man auch ein großes Jugendzeltlager errichtet, in dem sich Jugendabord nungen aus rund 30 Ländern der Welt zu sammenfinden. Und neben diesem Internationalen Jugendlager steht das Lager der Hitler-Jugend, das nicht zuletzt aus dem Grunde erbaut wurde, um den auslän dischen Kameraden einen Einblick in die Arbeit und den Dienst der Hitler-Jugend zu geben. Wo das ganze Deutschland begeistert, stolz und freudig Anteil nimmt an dem olympischen Geschehen in der Reichshauptstadt, da Will die deutsche Jugend nicht fehlen. Auch die Jugend bildet eine Kette ehrlicher Freundschaft, und die Jugend der anderen Länder, die als Gast nach Deutsch land kommt, soll mit der gleichen freundschaftlichen Ehr lichkeit die Haltung der Deutschen verstehen und achten lernen. verblendeter Haß. Der olympische Fackellauf nähert sich den Grenzen des Deutschen Reiches. Herzlich war die Auf nahme der Fackelläuser in ganz Oesterreich. Um so mehr ist es zu bedauern, daß v e r b l e n d e t e r H a tz j ü d i s ch- marxistischer Kreisein Wien dazu geführt hat, einen Mißklang in die dortige Olympiafeier hineinzu tragen. An sich sollte man das Vorkommnis in Wien gar nicht beachten, da es nur die überaus kleinliche Gesinnung seiner Urheber dokumentiert. Denn die olympische Frie densidee ist in ihrer klaren Einfachheit so rein, daß die jüdisch-marxistischen Demonstrationen in Wien sich eigent lich ihr Urteil selbst gesprochen haben. Um so häßlicher aber ist es, wenn jüdisch-marxistische Kreise in der öster reichischen Hauptstadt durch „nationalsozialistische Kampf rufe" zu provozieren versucht haben. Der Versuch ist fehl- geschlagen, kennzeichnet aber die hinterlistige und niedrige Gesinnung der Kreise, die nicht einmal vor dem er habenen Gedanken der Olympischen Spiele, die in fried lichem Wettstreit alle Völker der Erde zusammenführen, ihren zügellosen Haß gegen ein Deutschland der Ordnung und des Friedens verbergen können. Spanien als Lehrmeister für Westeuropa. Es ist bezeichnend, daß in den westlichen Ländern an gesichts der kommunistischen Mordtaten im spanischen Bürgerkrieg die Befürchtungen sich vermehrt haben, daß die Brandfackel der bolschewistischen Weltrevolution eines Tages auch in die benachbarten Länder getragen werden könnte. So hat sich der portugiesische Außen minister nach London begeben, weil man in portugie sischen Kreisen befürchtet, daß der Bürgerkrieg in Spanien eine Lage schaffen könne, die Portugal zwinge, sich auf den Widerstand gegen die kommunistische Offensive vorzu bereiten. Auch in England dürfte man der Ansicht sein, daß, wenn die rote Junta (spanische Bezeichnung für eine politische Offiziersvereinigung) in Spanien ans Ruder käme, dies eine Gefahr für die anliegenden Länder bedeuten würde. In römischen Kreisen scheint man sich ähn lichen Erwägungen hinzugeben. Die „Tribuna" schreibt z. B-, daß sich die Aktion der Komintern nach Spanien zielbewußt auf Frankreich richte, von dem man glaube, daß es den geringsten Widerstand leisten werde. Das französische Heer stände bereits unter der zersetzenden Arbeit der kommunistischen Zellen. Dazu komme das be deutsame Symptom der Waffenlieferungen an den spani schen Bolschewismus. Man müsse sich heute fragen, wohin die Reise gehe, da man bereits in Frankreich von der Vor bereitung einer revolutionären Erhebung im Herbst spreche, während die Regierung zusehe und nichts unter nehme, ja sogar das Feuer schüre. Schließlich beschäftigt man sich in der belgischen O e ff e n 1 l i ch k e i t mit dem Wachsen der bolschewistischen Weltgefahr. Man be tont in der belgischen Presse, es sei unumstößlich erwiesen, daß Sowjetrußland die spanischen Kommunisten unter stütze. Der Komunismus vernichte die christliche Zivili sation. Moskau inszeniere Streikbewegungen in Frank reich und Belgien. Die Ereignisse entwickelten sich in beiden Ländern so, wie es auf dem Kongreß der Komin tern im Jahre 1935 gefordert worden sei. Es ist eben immer das gleiche Spiel. Moskau bietet Europa seine Mitarbeit zur Orsanilieruna des Friedens MWer MW der HmbiiM MwMffes Bedeutsame Ansprache Dr. Goebbels' an die Kongreßteilnehmer In Hamburg fand die feierliche Schlußsitzung des Weltkongresses für Freizeit und Er- holung statt. Die gewaltige überzeugende Kundgebung für Freude und Frieden, die das hervorragende Merkmal dieses Kongresses bildete, hat bisher kein Beispiel in der Geschichle gehabt und sie wird — davon sind alle Teil nehmer aus 21 Ländern sest überzeugt — einen mächtigen Widerhall bei den Völkern der Erde finden. Auch die letzte Sitzung des Kongresses war in ihrem ganzen Verlauf von höchster Begeisterung getragen. Der Stimmung des ganzen Kongresses gab Professor Gal- vez, Chile, Ausdruck, als er erklärte, er betrachte es als besondere Ehre, neben Dr. Ley sitzen zu dürfen, der seine ganze Kraft zum Wohle der Jugend der Welt, der Zu kunft Deutschlands und zum Weltfrieden einsetze. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley richtete herzliche Dankesworte an alle Mitarbeiter sowie an die Stadt Hamburg. Hamburg werde ein Archiv anlegen, nm die Reden und Ergebnisse dieser Tagung für alle Zukunft festzuhalten. Unter begeisterter Zustimmung und Hände klatschen wurde dann eine Dankadresse des Kongresses an Deutschland und seinen Führer verlesen. Sie lautet: „Es wird beschlossen, daß der gegen wärtige Kongreß dem Deutschen Reich und besonders seinem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, der dem Kongreß ein freundliches und verständnisvolles Interesse entgegengebracht bat, seinen Dank aussprichi dafür, daß ihm so zahlreiche Gelegenheit geboten worden ist, deutsche Arbeitsmethoden und Fortschritte auf dem Ge biete der Hebung der Lebens- und Arbeitsbedingungen und richtigen und nutzbringenden Verwendung der Frei zeit in kraftspendender Freude und freudespendender Kraft zu beobachten und zu studieren." Es folgte die Verlesung der zahlreichen Entschließun gen und der Eeneralentschließung sowie die Mitteilung von der Errichtung des „Internationalen Zentral komitees für Freude und Arbeit" und des Internatio nalen Forschungsinstituts. Mit Händeklatschen und lau ten Beifallsrufen nahm der Kongreß zur Kenntnis, daß der nächste Kongreß bereits 1938 in Rom stattfindet. Der italienische Vertreter Puccetti dankte tief bewegt für die Italien zuteil gewordene Ehrung. Die Kongreßteil nehmer seien begeistert von dem, was sie in Deutschland gesehen hätten, und würden aus Deutschland die besten Erinnerungen mitnehmen. Auch die Vertreter der übrigen Länder gaben in kurzen Ansprachen ihrer Bewunderung über das in Deutschland Gesehene Ausdruck. Or. Goebbels spricht. Während der Schlußansprache der Ländervertreter traf Reichsminister Dr. Goebbels ein. Er wurde bei seinem Erscheinen im Kongreßsaal aufs herzlichste be grüßt. Reichsleiter Dr. Ley stellte dem Minister das Präsidium des Weltkongresses und die Führer der aus ländischen Abordnungen vor. Von stürmischen Heilrufen begrüßt, betrat dann Dr. Goebbels das Rednerpodium. Dr. Goebbels führte in seiner Ansprache etwa folgen des aus: Ueber die Verzichtstimmung des bürgerlich kapitalistischen Deutschland sei der große Krieg hereinge brochen, den die ganze Kulturmenschheit verloren und der Europa um Jahrzehnte zurückgeworfen habe. Einer der verhängnisvollsten Fehlschlüsse des diesem Krieg fol genden sog. Friedens sei es gewesen, daß man glaubte, das Glück einer Gruppe von Völkern dadurch sichern zu können, daß man andere Völker in das tiefste Unglück stürzte. Deutschland sollte das Opfer dieses „Friedens schlusses" sein, der über unser Land Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und inneren Zerfall gebracht habe. Nun habe der deutsche Arbeiter allerdings Zeit im Ucbermaß gehabt; es fehlte ihm aber an Arbeit und Entlohnung, um an den Glücksschätzen des Lebens Anteil nehmen zu können. Aber diese Erscheinung sei nicht auf Deutsch land beschränkt geblieben, sondern hätte wie eine fressende Krankheit ganz Europa ergriffen. Da der Nationalsozia lismus der Meinung sei, daß jedes Unglück, das Men schen als Urheber hat, nnr durch Erneuerung der Men schen geändert werden könne, habe man in Deutschland zunächst damit begonnen. „Wir haben nicht die Technik, die Wirtschaft und die Rationalisierung unseres Lebens verneint", so fuhr der Minister fort, „sondern sie tapfer bejaht mit dem unbeirr baren an. Unterirdisch aber wühlen die Sendboten Stalins in den demokratischen Ländern des europäischen Festlandes. Mögen diese Länder rechtzeitig die notwendigen Abwehr maßnahmen gegen den Weltbolschewismus treffen, ehe es, wie es Spanien zeigt, zu spät ist und die Schrecken des Bürgerkrieges das Land durchtoben. Entschluß: Wirtschaft, Technik und Rationalisierung nicht zu Tyrannen über die Menschen zu erheben, sondern sie zu Dienern der Menschen zu machen. Das moderne wirtschaftliche Leben erfordert den Men schen ganz und gar, und als Aequivalent dafür muß dem Menschen Freizeit nnd Erholung gegeben werden nicht aus Mitleid und Erbarmen, sondern auf Grund der Ver nunft einer höheren staatlichen Notwendigkeit und einer höheren staatlichen Moral." In mitreißenden Worten sprach Dr. Goebbels von den Elementen einer neuen stählernen Romantik unserer Zeit, die in monumentalen Stahlgerüsten, in riesigen Brückenbauten, in Tausenden von Kilometern neuer Straßen, im Singen und Summen der Maschinen und Sirenen ihren Ausdruck fänden. Nicht das Vorhandensein von Kapital und Maschinen an sich sei verderblich, sondern nur ihre verantwortungslose Anwendung durch eine kleine hauchdünne Oberschicht gegen das Wohl des Volkes. Nach einem Wort des Führers herrsche Kapitalismus, wenn das Volk der Wirtschaft und die Wirtschaft dem Gelde diene. Sozialismus dagegen, so erklärte Dr. Goebbels unter begeisterter Zustimmung der Zuhörer, bedeutet, daß das Geld zum Dienst an der Wirtschaft und die Wirtschaft zum Dienst am Volke gezwungen wird. Das Volk steht im Mittelpunkt aller Dinge, und deS Volkes edelstes und kostbarstes Gut sind die Menschen! Deshalb ist cs nach unserer Meinung nicht damit getan, daß man sich nur nm die Kranken kümmert, man mutz vielmehr für die Gesunden sorgen, damit es in Zukunft weniger Kranke gibt. Darum bauen wir nicht allein Krankenhäuser, sondern auch Volkserholungs« stätten, nicht nur Sanatorien, sondern auch Sportplätze und Theater, um die seelische, geistige und leibliche Ge sundheit des Volkes zu erhalten und zu fördern. Die Stabilität des Staates ruht zuerst und zuletzt nicht auf der Menge der Kanonen, sondern aus der Menge der Herzen, die ihm gehören. Das Glück der Bürger unseres Staates ist die festeste Stütze unserer Nation. Wehe den Staatsmännern, die nur Macht besitzen und sich nur auf die Macht berufen können! „Schauen Sie in die Gesichter der deutschen Men schen!" so rief Reichsminister Dr. Goebbels den auslän dischen Gästen zu, „und Sie wissen, was sich in Deutsch land geändert hat. Sie brauchen keine Theater, Auto straßen, Sportplätze und Monumentalbauten — Sie brau chen sich nur die Menschen in Deutschland anzusehen und Sie wissen, daß Deutschland schöner und glücklicher ge worden ist!" Reichsminister Dr. Goebbels ging nun auf die durch die NS.-Gemeinschast „Kraft durch Freude" ge schaffene „organisierte Freizeit" des schaffenden deutschen Menschen ein, die eine der wichtigsten Einzelleistungen des großen nationalsozialistischen Aufbauwerkes sei. Wir haben die Arbeit mit einem neuen Ethos erfüllt, so sagte er, dem Arbeiter den Weg zur Nation geöffnet und damit in Deutschland in der Tat die Volksgemeinschaft geschaffen. , Es ist vielleicht das beglückendste Gefühl für die arbeiten den Menschen in Deutschland, zu willen, daß an der Füh rung des Staates Arbeiter oder Arbeiterkinder weit gehend mitbeteiligt sind. Der Reichsminister wandte sich nun den Aufgaben des Weltkongresses für Freizeit und Erholung zu. Er sprach die Hoffnung aus, daß alle die Grundsätze und Anschauungen, die hier von fachmännischer Seite behan delt worden seien, nun überall den Willen zur Tat wecken möchten. Reichsminister Dr. Goebbels schloß unter dem be geisterten Beifall der in- und ausländischen Zuhörer mit dem Appell an die Delegierten, als Pioniere des Frie dens und des Glückes ihrer Völker zu arbeiten, zu leben und zu kämpfen. Reichsminister D r. Goebbels riß mit seinen Ans- führungen den ganzen Kongreß immer wieder zn stärksten Beifallskundgebungen hin. Noch niemals hat bisher ein deutscher Reichsminister vor einer Versammlung so vieler Nationen gesprochen wie heute Dr. Goebbels. Nach minutenlanger tiefer Stille — niemand wollte sich die Worte entgehen lassen, mit denen Dr. Goebbels aufzeigte, was Deutschland istundwaseswill — klang dann immer wieder anhaltender Beifall auf. Als der Minister seine große Rede schloß, erhoben sich alle Kongreß teilnehmer von ihren Plätzen. In das Händeklatschen und die Beifallsrufe der Ausländer tönten die Heilrufc der deutschen Tagungsteilnehmer. Der Kongreß dankte dem Minister mit einer so eindrucksvollen Kundgebung, wie sie auf einer internationalen Zusammenkunft sicher » och nicht erlebt wurde. Hunderte von Blumen, die die Brüstung der