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MÄmULiMbW Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das ..Wilsdruffer Tageblatt" erscheint werHagS nachm. l Uhr. BczngDpr. monatl 2 NM. frei Haus, bet Poftbcftellung l,M RM. zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lö Rps. Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zeit Be- . stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder WüchcNvlltll fllk WlksÜrllff U. IllNsiestkNd sonstiger Betriebsstörun gen besteht lein Anspruch ' aus Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beilicgt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut auflicgendcr Preisliste Rr. 6. — Ziffer-Gebühr: M Rpsg. — Dorgeschri«. bene Erschelnungstage und Platzwünfche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z c i g e n - A n n a h m e bis vormittags w Uhr .. Mr die Richtigkeit der durch Fernrus übermit- FkrNfPkeü)er: AMl WllAdkUff 206 tclten Anzeigen überneh men wir keine Gewähr. ' — Bei Konkurs und Zwangsvcrgleich erlischt lcder Anspruch aus Nachlaß. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 65 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2610 Dienstag, den 17. März 1936 Der Kamps um den Rieden. Als der Führer vor drei Jahren an die Spitze des Reiches trat, wur.de von einer feindlichen Welt das Stich wort ausgegebelK Adolf Hitler, o'sst In gusrro — Adolf Hitler bedeutet den Krieg. Während in den Urwäldern des Gran Chaco die Maschinengewehre bellten, während auf den Hochplateaus in Abessinien die Geschütze donner ten, während in der Moskauer Zentrale die Parolen für die Weltrevolution ausgegeben wurden und in allen Teilen der Welt die Fackel des Pürgerkrieges aufloderte, hat der Führer des deutschen Reiches die Mitte Europas befriedet, indem er das deutsche Volk aus einem Gemenge von Gruppen, Klassen und Jnter- essenhaufen zu einer Nation zusammenschloß. Daneben hat er in einem dreijährigen Ringen immer erneut versucht, die Grundlagen einer echten Verständigung unterdenVölkernzu schaffen. In der Wirrnis des Zusammenbruches nach dem größten aller Kriege, der nicht nur Deutschland an den Abgrund führte, sondern auch das alte Europa in seinen Grundlagen bis ins Tiefste erschütterte, hat Adolf Hitler 1919 sich eine doppelte Aufgabe gesetzt: „Ich habe mir einst geschworen, ebenso zähe und tapfer für die deutsche Gleichberechtigung zu kämpfen und diese so oder so durchzusetzen, wie umgekehrt aber auch das Verantwortungsgefühl zu stärken für die Not wendigkeit einer europäischen gegenseitigen Rücksicht nahme und Zusammenarbeit." Diesen Schwur, ab gelegt in Deutschlands und Europas dunkelster Stunde, hat der Führer in den Jahren der Volkwerdung der deutschen Nation gehalten. Er hat nicht die geeinte Nation anfgerusen, auf dem Schlachtfeld das Verlorene zurückzugewinnen, sondern hat seit dem Tage der Macht übernahme bis heute den Kampf für den Frieden geführt. Gehen wir noch einmal den Weg dieses Ringens zurück und reihen leidenschaftslos die Tatsachen an einander, die dadurch um so beredter und eindrucksvoller sprechen. Auf zwei Gebieten, dem der Ab rüstung und der internationalen Ver träge, hat Adolf Hitler der Welt positive Vorschläge unterbreitet, die die Möglichkeit boten, einen dauerhaften Frieden zu schaffen. Der Führer war bereit, die Stärke der deutschen Armee aus 200 000 Mann zu be grenzen. Das Echo dieses Vorschlages war die Ableh nung. Später hat Adolf Hitler sich mit 300 000 Mann begnügen wollen, und abermals setzten die Versailler Mächte diesem Angebot ihr Nein entgegen. Der Füh rer war bereit, aus Angriffswaffen überhaupt zu verzichten, wenn auch die anderen in einem bestimmten Zeiträume ihre Augriffswaffen verschrotten würden. Der Führer war bereit, eine Übergangsperiode von fünf Jahren bis zur Herstellung der wehrpolitischeu Gleichheit auf sich zu nehmen und sich innerhalb diefes Zeitraumes mit reinen Verteidigungswaffen zu begnügen. Der Führer war bereit, auf jedes Militärflug wesen zu verzichten, sich im äußersten Falle mit Auf klärungsflugzeugen zu begnügen, wenn die Aussicht vor handen wäre, daß die anderen hochgerüsteten Staaten ihm aus diesem Wege folgen würden. Diese Angebote strafen den von der Weltöffentlichkeit vorgebrachten Vorwurf Lügen, daß Adolf Hitlers Vorschläge nur in Allgemein heiten bestanden hätten und greifbaren Tatsachen aus gewichen wären. Die Antwort unseres westlichen Nach barn auf diese Vorfchläge einer Rüstungsbegrenzung war die b e r ü ch t i g t e B a r t h o u - R o t e v o m 17. A p r i I 1934, die den Grabgesang des Abrüstungs gedanke ns darstellt. Aber erst nahezu ein Jahr später hat Deutschland die Folgerung aus dieser Tat der fran zösischen Diplomatie gezogen, als es am Heldengedenk tag 1935 seine Wehrhoheit zurücknahm. Aber mit diesem Tage selbst haben die deutschen Verständigungsverfuche nicht ausgehört. Deutschland Hal weiter der Welt greifbare und durchführ bare Abrüstungsvorschläge unterbreitet, die auf der Grundlage der gegenseitigen Achtung und Opferbereitschaft für den Frieden eine endgültige Be friedung Europas hätten herbeiführen können. Nachdem der Führer im Februar 1935 seine Bereitwilligkeit zum Ausdruck gebracht hatte, au einer Begrenzung der Lust rüstung mitzuwirken, hat Adolf Hitler in seiner Frie densrede vom 21. Mai 1935 erneut seine Bereit schaft zu einem Luftabkommen bekundet, weiter die Stärke der deutschen Kriegsflotte auf 35 Prozent der englischen Flotte und damit um 15 Prozent unter dem Umfang der französischen Flotte festlegen zu wollen. Ferner wurde deutscherseits das Verbot des Abwurfes von Gas-, Brand- und Sprengbomben außerhalb der wirklichen Kampfzone gefordert. Schließlich hat der Führer seine Bereitwilligkeit erklärt, jeder Beschränkung zuzustimmen, die zu einer Beseitigung der schweren Ängriffswafsen, und zur Begrenzung der Kaliber und des Tonnage- gehaltcs der Flotten führen könnte. Die Antwort war eine internationale Verschwörung des Schweigens und die Sabotage der Abrüstungsvorschläge durch die Barthou-Rede. Frankreich als der entscheidende Schöpfer des VölkerüunSsgedankens Hai den Artikel 19 der Vie Mlwott des WkerbuMrak Das Telegramm, das der Generalsekretär auf Anwei sung des Völkerbundsrates an die deutsche Regierung sandte, hat folgenden Wortlaut: „Ich habe die Ehre, Eurer Exzellenz die Antwort des Völkerbundsrates auf Ihr Telegramm vom 15. März mit zuteilen. Deutschland wird an der Prüfung der durch die französische und belgische Regierung unterbreiteten Frage unter den gleichen Bedingungen teilnehmen, wie die Vertreter der übrigen Garantie mächte, deren Stellung unter den Vertrag dieselbe ist wie die Deutschlands, das heißt, mit dem vollen Recht der Aussprache, wobei die Stimmen der drei Mächte bei der Errechnung der Einmütigkeit nicht gezählt werden. Hin sichtlich der zweiten Frage ist es nicht Sache des Rates, der deutschen Negierung die Versicherung zu geben, die sie wünscht." Geheimsitzung über -ie deutsche Antwort. Ser Völkerbundsrai vertagte sich. Nach einer Sondersitzung des englischen Kabinetts Besprechungen der Locarno- Mächte.' Nachdem die deutsche Antwort auf die Einladung des Völkcrbundsrates in London eingctroffen war, hat, wie aus der englischen Hauptstadt gemeldet wird, das englische Kabinett sich in einer außerordentlichen Sitzung am Montagvormittag mit der deutschen Antwort besaßt. Sämtliche Kabinettsmitglieder nähme« an dieser Sitzung teil. Im Anschluß an diese Sitzung wurde in Völkerbundskreisen bekannt, daß die öffent liche Sitzung des Völkerbundsrates, die am Montagnachmittag stattfinden sollte, auf Dienstag nach- mittag verschoben worden sei. Am Montagnachmittag wollte sich der Völkerbundsrat in einer Geheim sitzung über den in seine Zuständigkeit fallenden Teil der deutschen Antwort, nämlich das deutsche Verlangen nach gleichberechtigter Teilnahme an allen Verhandlungen und Entscheidungen, unterhalten und den Generalsekretär beauftragen, der deutschen Regierung zu antworten. Beratung über die deutsche Antwort. Uber die am Montagnachmittag abgehaltene nicht öffentliche Sitzung des Völkerbundsratcs wird folgende amtliche Mitteilung ansgegeben: „Der Rat hat unter dem Vorsitz des australischen Delegierten Bruce die Prüfung der Mitteilungen der französischen und der belgischen Regierung über den Locarnovertrag wiedcrauf- genommen. Der Vorsitzende erinnerte daran, daß der Rat in seiner letzten Sitzung den Generalsekretär ermächtigt habe, an die deutsche Regierung ein Telegramm über ihre Teilnahme an der Erörterung der Mitteilungen der fran zösischen und der belgischen Regierung durch den Rat zu richten. Er verlas das Telegramm des Generalsekretärs sowie die von der deutschen Negierung eingegangene Ant wort. Der Vorsitzende schlug vor, daß der Rat, ehe er zu einer öffentlichen Sitzung übergehe, eine Prüfungder deutschenAntwo r t vornehme, die zwei Fragen auft werfe: 1. diejenige der Behandlung Deutschlands auf gleichem Fuß mit den Ratsmitgliedern, 2. die die Locarnomächte angehende Frage: Wird man sofort oder zu einem sehr nahen Zeitpunkt mit der Prüfung der in der Rede Hitlers aufgeworfenen Fragen beginnen? Der Rat beschloß, die Antwort der deutschen Regie rung sofort in geheimer Sitzung zu prüfen." Kurze öffentliche Sitzung. Der Völkerbundsrat trat am Montagabend zu einer kurzen öffentlichen Sitzung zusammen, um zu der deut schen Antwort auf seine am Sonnabend ergangene Ein ladung Stellung zu nehmen. Vor der Behandlung dieses Punktes erhielt jedoch der französische Außenminister Flandin das Wort, um im Namen der französischen und der belgischen Negierung einen gemeinsamen Entschließungsentwurf vorzulegen, der folgendermaßen lautet: „Auf Antrag der französischen und der belgischen Regierung stellt der Rat fest, daß Deutschland einen Verstoß gegen Artikel 43 des Versailler Vertrages be gangen hat, indem es am 7. März Truppen in die ent militarisierte Zone, wie sie im Artikel 41 des Versailler Vertrages und des Locarnovertrages bezeichnet ist, ein rücken ließ und dort nnterbrachte. Der Generalsekretär wird aufgefordert, sofort die Unterzeichner des genannten Ver trages über den Beschluß des Rates in Kenntnis zu setzen." Der Natspräsident erklärte hierzu, daß der Rat im Augenblick zweifellos nicht in eine Erörterung über diesen Entschließungsentwurf eintreten wolle. Eins Vertagung der Aussprache sei besonders notwendig angesichts der Er örterungen in der Gehcimsitzung des Völkerbundsrates. Das Ergebnis dieser Aussprache und der Prüfung der deutschen Antwort sei es, daß der Generalsekretär ein Tele gramm an die deutsche Regierung gesandt habe, worin er stens erklärt werde, daß sie an der Prüfung der durch die französische und belgische Regierung aufgeworfenen Fra gen unter den gleichen Bedingungen teilnehmen werde wie die in gleicher Rechtsstellung befindlichen Mächte. Was den zweiten Punkt betreffe (Prüfung der deutschen Vor schläge), so sei es nicht Sache des Rates, die von Deutsch land verlangten Zusicherungen zu geben. Die nächste öffentliche Sitzung wurde auf Donnerstag 15.30 Uhr anberaumt. Die Locarnomächte werden am Dienstagvormittag um 11 Uhr englischer Zeit (12 Uhr MEZ) ihre Beratungen fortsetzen. Sie werden bei dieser Gelegenheit ihre schrift lich niedergelegten Ansichten austauschen. Gleichzeitig wird bekannt, daß der Dreizehneraus schuß, das heißt der Völkerbundsrat ohne Italien, am Mittwoch in London zusammentreten wird. Völkerbundssatznng, der die Abrüstung regeln sollte, durch seine Paktpolitik zu einem leeren Buchstaben gemacht. Wenn heute uns an der Seine der Vorwurf gemacht wird, wir hätten den Locarnovertrag ver letzt dadurch, daß deutsche Truppen ihre Friedensgarnifo- nen im Rheinland wieder bezogen hätten, so fällt dieser Vorwurf auf die französischen Politiker zurück. Sie haben den Locarnovertrag durch immer neue Allianzen gesprengt, und dieses Abkom men, das dem Frieden dienen sollte, eben durch diese ge fährliche friedenszerstörende Paktpolitik wirkungslos ge macht. Diesem Spiel mit dem Feuer der Barthöu- Diplomatie gegenüber hat Adolf Hitler Vorbilder einer wahren Friedenspolitik aufgerichtet. Durch den deutsch-polnischen Zehnjcihres- vertraghat er den östlichen Unruheherd beseitigt, durch den deutsch-englischen Flottenvertrag hat er den ersten Beitrag Europas zur Abrüstung geliefert, durch seine Bereitwilligkeit mit Litauen zu einem nach barlichen Einvernehmen zu kommen, hat er einen neuen Weg beschritten, den Osten Europas zu befrieden. Und durch das Angebot eines f ü n f u n d z w a n z i g j ä h - rigen Nichtangriffspaktes hat er den Bau grund freigelegt, auf dem eine Politik der ehrlichen kollektiven Sicherheit errichtet werden kann. Das Echo der Welt ist vielfach leider noch Verständ nislosigkeit. Das deutsche Volk aber, zum Zeugen und Richter für diese dreijährige Friedenspolitik auf- gernfen, wird sich am 29. März zum Frieden bekennen. Und die Welt wird, wenn sie sich nicht selbst in das Chaos der Zerstörung stürzen will, dieses Friedcns- bekenntnis eines 66-Millionen-Volkes in der Mitte Eurovaä nicht überhören können. Der Führer in der Hauptstadt der Bewegung. In einer Halle des Ausstellungsgebäudes auf der There- sicuwiese in München sprach der Führer erneul über seine Friedenspolitik. Der jubelnde Beifall der Massen war die Antwort des deutschen Volkes aus Adolf Hillers Kamps um den Frieden. -- Der Führer während seiner Rede. (Scherl Bilderdienst.)