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MsdmfferTagMtt Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Da« DNSdruffer Tageblatt' erscheint werktags 1k Uhr D-zug-pre» manatl 2 RM trei Sau«, de, P°stb-st-llung r." RM »uzügl Blst-Lgeld Einzelnummer l° Rpl All- Pmianltal.en. Paftbaten. unser. Aus,r°g-,u G-I»°!EA 8°ll7höh°"r°-GeF°tt°?« Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend wng ad-r^Äürzung dcs"B-,ug«pr-iIe«. Rücksendung eingelandter ScbrttiNücke erlalgt nur. wenn Rückvorlo betitegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise lau« aufliegender Preiklifte Nr 8. — Ziffer-Gebühr: 2g Rps. — Dorgeschrs» bene Erfcheinungriage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit bcrücksichligl — Anzeigen-Annahme bis vormittags lg Uhr —, , , ........ .- —sZür die Richttqkeit der durch Fernruf Sbermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 reiten Anzeigen überneh men wir kein« Gewähr " "» — Bei Kontur« und Zwangspergleich erlisch« feder Anspruch auf Nachlaß. Nr. 269 — 98. Jahrgang Drabtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 17. November 1939 Unser Kriegsziel Nachdem die belgisch-holländische Friedensaktion durch die Kriegsverbrecher in London und Paris zunichte ge macht wurde, weil die Drahtzieher gar kein Interesse an einem Frieden haben, war es nur eine logische Folge, idaß die deutsche Regierung die Vorschläge der Staats- ' Oberhäupter von Belgien und Holland als erledigt an sieht. Die entsprechende Mitteilung ist den diplomatischen !Vertretern der beiden Staaten durch den Neichsaußen- .Minister von Ribbenrrop gemacht worden. Die Situation ist also vollkommen klar: Die West- Mächte torpedieren jeden Friedensschritt, von welcher Seite er auch immer kommen mag, sie scheuen sich also , gar nicht, ihren Kriegswillen, den sie in den ersten Wochen des Krieges noch zu tarnen versuchten, jetzt ganz offen einzugestehen. Ihre Kriegsparole kennen wir zur Ge nüge: Sie wollen den „Hitlerismus" vernichten, wollen die „Freiheit der Demokratie" schützen und wollen die „kleinen Staaten" behüten. Außerdem kämpfen sie natür lich für „Moral" und „Recht" und derartige Phrasen, die ihnen nur so aus dem Munde herauslaufen. Nun hat die Gegenseite die deutsche Erklärung auf den belgisch-holländischen Friedensschritt als ein neues Fressen für die Hetzlügen entdeckt. Uns kann es nicht weiter Wundern, daß man die deutsche Antwort als Ab lehnung jeder Friedensaktion überhaupt hinstellen will. Diese Behauptung ist so dreist und so dumm, daß es sich eigentlich nicht lohnt, ihr besondere Beachtung zu schenken. Unsere Einstellung zum Kriege ist bekannt. Wir haben diesen Krieg zu vermeiden versucht, haben bis zur letzten Minute alles getan, um ihn dem europäischen Kontinent zu ersparen. Mussolini, um nur an ein Beispiel zu er innern, hat trotz der Kriegstreibereien der Westmächte alles versucht, um den Frieden zu erhalten. Ja, er hatte sogar schon die Zustimmung Frankreichs zu seinem Frie densschritt, als England sein brüskes Nein dazwischen warf und Frankreich zurückritz. Die Westmächte haben uns den Fehdehandschuh hingeworfen, wir haben ihn aus genommen, und nun werden wir den Krieg so führen, wie es sich mit unserer Ehre und unserem Gewissen ver antworten läßt. Es wirkt geradezu lächerlich, wenn die Kriegshetzer in der Tatsache, daß auf dem westlichen Kriegsschauplatz keine großen Ereignisse zu verzeichnen sind, einen Beweis für Deutschlands Schwäche und Aengstlichkeit sehen Wollen. Wir wissen ganz gut, daß die Gegenseite mit jedem Tage nervöser wird. Das große Rätselraten über die Frage, was Deutschland tun wird, erfüllt die Gemüter der Verantwortlichen in London und Paris begreiflicher weise. Scheu vor Wochen ist das Wort von dem Nervenkrieg geprägt worden, und wir können heute wieder nur feststellen, daß unsere Nerven ganz großartig beschaffen sind. Weshalb sollten wir auch unruhig oder nervös sein? Das Gesetz des Handelns liegt bei uns! Wir werden den Krieg so führen, wie wir es für richtig halten und dort zuschlagen, wo wir den Gegner am empfindlichsten treffen. Es ist ein sehr gefähr liches Unterfangen der Feindmächte, die deutsche Haltung als Schwäche auszulegen. Die Enttäuschung könnte doch sehr bitter sein! Es ist ein ebenso lächerliches Bemühen, zu behaupten, wir beabsichtigten hier oder dort anzu greifen, um möglichst auf Nebenkriegsschauplätzen billige Lorbeeren zu ernten. Wir brauchen keine Lorbeeren, und wo wir angreifen, wird man eines Tages erleben. Uns will scheinen, als wenn sich die Kriegstreiber Lesser mit ihrer eigenen Politik beschäftigten. Dort gäbe es genügend zu tun. Wir könnten in diesem Zusammen hang nur darauf verweisen, daß die Prophezeiungen der englischen Kriegstreiber in letzter Zeit immer öfter Schiff bruch erleiden. Man denke daran, was Mr. Churchill schon alles geunkt hat, und wie oft wir Gelegenheit fanden, ihm seinen Irrtum und seine falsche Prophe zeiung unter die Nase zu reiben. Da ist doch das Pariser Blatt „Oeuvre" ehrlicher, wenn es einfach bekennt, es sei ganz gemein von den Deutschen, nichts zu unternehmen, um die ohnehin schon starke Mißstimmung in England und Frankreich bis zur Unerträglichkeit zu steigern. Also werden die Nerven drüben doch schon mürbe, nicht wahr? Und man hat schon gar keine Mittelchen mehr, um die flaue Stimmung drüben neu anfzupulvern! Das können wir uns vorstellen. Aber das kann nichts an unserer Taktik ändern. Wir wissen, daß wir militärisch und wirt schaftlich unbesiegbar sind, und wissen, daß der englische Blockadekrieg sich wie ein Bumerang gegen die BloewMestaaten selbst gerichtet hat. Vor allen Dingen sei man wch darüber klar, daß wir von einem unbeugsamen Vernichtungswillen gegenüber England erfüllt sind. Eng land ist der Weltfriedensfeind, und als solchen werden wir ihn behandeln. Es gibt für uns kein anderes Ziel als die Vernichtung Englands. Wie wir das Ziel erreichen und mit welchen Mitteln, das behalten wir uns vor. Aber daß wir alles unternehmen, um Eng land in die Knie zu zwingen, um des europäischen und des Weltfriedens willen, davon kann man überzeugt sein. Das ist unsere Antwort auf die Faseleien der Gegenseite! Vox keinem Feind wird Deutschland kapitulieren. Ein Volk bilkt sich selbst. Darum opfere für das Kriegs-WHW. Neuer ErfoLg im AbweWampf AusgereiOueie SMruchkernSe sichert Kartoffel-, ^sSse- u. Futt ssrglmg Das Reichsministerium für Ernährung und Landwirt schaft teilt mit: In dem Abwchrkampf gegen den englischen Aushunge rungswillen ist ein neuer großer Erfolg errungen worden. Nach den Ermittlungen des Statistischen Rcichsamts hat die Hackfruchtcrnte 1939 in Großdcutschland ein ausgezeichnetes Ergebnis. Die gesamte Kartoffelernte 1939 wird nach den vorliegenden Schätzungen 56,3 Millionen Tonnen be tragen, d. h. ebensoviel wie die sehr gute Ernte 1938, obwohl die diesjährige Anbaufläche uin 113VVÜ Hektar oder 3L v. H. kleiner war als im Jahre 1938. Bei den Zuckerrüben wird in diesem Jahr mit ins gesamt 17,4 Millionen Tonnen ein Re fordert rag er wartet, obwohl auch hier die Anbaufläche aus Mangel an Arbeitskräften etwas zurückging. Die Vorjahresernte belief sich auf 17,2 Millionen Tonnen. Die Funerrübenernie 1989 ist ebenfalls gut aus gefallen, erreicht allerdings mir 39ch Millionen Tonnen nicht ganz die besonders gute Ernte 1938. Gegenüber der Zeit «>oi dor Erzeugungsschlachi, die in den Jahren 1928/35 im Altreich einen Durchschnittsertrag von 42,1 Millionen Tonnen aufwies, bedeutet die diesjährige Kar toffelernte mit 51,5 Millionen Tonnen lAltreich« eine Ertrags- steigerunq um 9,4 Millionen Tonnen Die Zuckerrübenernte 1939 übertrifft im Altreich mir 15,6 Millionen Tonnen die Durchschnittsernten der Zeit vor der Erzeugungsschlachi (1928/35) von 10,2 Millionen um 5,4 Millionen Tonnen, Die Funerrübenernie 1939 lieg» im Alireich mit 36.5 Millionen Tonnen um über 4,6 Millionen Tonnen über dem Durchschnitt (1928/35) der Ernten vor der Erzeugungsschlacht. Die ausgezeichnete Hacksruchternte des Jahres sichert dem nach nicht nur die Versorgung Deutschlands mit Eßkartoffeln und Zucker, sondern schafft über die Sicherung der Futtcrversorgung unserer Vieh- und vor allem Schweinebesiände auch die Voraussetzungen für eine befriedigende Versorgung mit Fleisch und Schweinefett im Winter 1S4V/41. Allein der Kartoffelmehrertrag von 9,4 Millionen Tonnen im Jahre 1939 gegenüber der Zeit vor der Erzengungsschlacht macht die Einfuhr von 2,37 Millionen Ton nen Futtergetreide entbehrlich. In dein gleichen Sinne stärkt auch neben der Sicherung unserer Zuckcrversorgung die aus gezeichnete Zuckerrübenernte unsere Futterversorgung. Bcsondes zu würdigen ist die Tatsache, daß die Kartoffel ernte trotz ungünstigster Witterung im Oktober und trotz des Mangels an Arbeitskräften und Gespannen letzt praktisch, von kleinen Resten abgesehen, als beendet betrachtet werden kann. Diese außerordentliche Leistung ist neben den zahlreichen Hilfs kräften vor allem dem unermüdlichen Einsatz unseres Land volks zu danken. * Schlag gegen Englands Hungerkneg Das glänzende Ergebnis unserer Hackfruchternte, in Rüben wie in Kartoffeln, kann im gegenwärtigen Kampfe in seiner Bedeutung auf ernährungspolitischem Gebiet nicht hoch genug eingeschätzt werden. Man darf sagen, daß durch die Rekordernte t.n Zuüerrüb.en .im Kampf gegen den englischen Aushungerungswillen eine neue große Schlacht gewonnen worden ist. Wenn schon eine gute Hackfruchternte erwartet worden war, so hatten doch Sorgen bestanden, ob sich diese Ernte auch ohne jede Verluste bergen lassen würde. Hierbei Hai es sich aber gezeigt, welcher Leistungen der einige Wille eines Volkes fähig ist und wie hier der Einsatz zahlreicher freiwilliger Arbeitskräfte gemeinsam mit der Wehrmacht und Ur laubern britische Hoffnungen zunichte gemacht hat. So wichtig auch immer eine gute Getreideernte sein mag und so bedeutsam es für uns gewesen ist, daß durch unsere Rückenfreiheit im Osten und Südostcn und insbe sondere durch unsere wirtschaftlichen Verbindungen mit Rußland wertvolle zusätzliche Futtergetreide erhalten, ist es doch noch entscheidender, welche Ausmaße die Hack fruchternte angenommen hat. Wenn das Vieh von der Weide genommen wird, ist das Rübenkraut ein hochwer tiger Ersatz für das Grünfutter. Für die Milchwirtschaft ist im Winter die Ver» fütterung von Rübenschnitzeln gleichfalls ausschlaggebend, da die Rübenschnitzel durch ihre Lagerfähigkeit in einge säuertem Zustande für die Winterfütterung eine große Rolle spielen. Auch die Kartoffeln werden ja nur zum geringeren Teil für die unmittelbare Ernährung der Be völkerung gebraucht und sind znm größeren Teil ein wich tiges Futtermittel. Wie lange man also Rinder und Schweine mästen kann, das heißt, wie schwer man sie machen kann, ehe sie geschlachtet werden müssen, ist im wesentlichen vom Ertrag der Hackfruchternte mit abhängig. Das heißt, daß wir mit der diesjährigen Rekordernte für unsere Ernährung bereits einen Sieg errungen haben, dessen Auswirkungen bis in den übernächsten Winter hin ein fühlbar werden in bezug auf die dann vorhandenen Mengen an Schweinefett und Schweinefleisch. Hier zeigt es sich wieder einmal, wieviel günstiger! unsere Lage gegenüber der englischen Versorgungslage ist^ denn was wir erzeugen, kann uns nicht genommen wer den, Während England, das 80 Prozent seiner Lebens mittel einführen muß, jeden Verlust, der ihm durch deutsch» »««^-ksiot nickt »v v-vmaa. ° Wie wichtig die Futtermittel sind, geht daraus hervor, daß, wie „News Chronicle" selbst meldet, infolge des deutschen U-Boot-Krieges und des damit England auf gezwungenen Geleitsystems in weiten Gegenden Englands ein solcher Mangel an Futtermitteln aufgetreten ist, daß die Bauern bereits dazu übergegangen sind, Milchkühe ab- zuschlachteu. Was dieses Abschlachten bedeutet, das wissen wir noch von dem Schweinemord von 1914, der sich bei uns nie wiederholen wird. Wenn das Landwirtschafts ministerium in England die Futtermittelknappheit für einen vorübergehenden Zustand erklärt, so sucht es damit nur jur jeine Landwirtjchait einen billigen Troll. EKgLMÄ Hst -ßs SANssrAsüshe gesss deMche Frsusn lmd Mader schon iM August Ns ins MzeNe gepLsnt Md vorderettet Amtlich wird verlautbart: Tros der snstrmanlchen Aktenvernichtung, die das volnische Außenministerium vor der Ein- nahinr Worfchaus vorgenomnien hatte, uin alle wichtigen diplo matischen Akten zu beseitigen sind eine Reihe interessanter Dokumente in die Hand der denischen Behörden gefallen, die im Augenblick einer gründlichen Durchsicht unterzogen werden. Eines der ersten Dokumente. daS uns in die Hände siel, ist der nachstehend in seinen wichtigsten Tellen abgedruckte Bericht des ehemaligen polnischen Gesandten in Rio de Janeiro vom 19. August 1939. ES heißt hier wörtlich: „Gesaicktschaft der Republik R .'de Janeiro Polen w Rio de Janeiro den 19 August 1939 Rua Cosme Velho, 95 3BR24 betr die evtl. Abschneidung Original — mit Kurier Deutschlands von der siid- Kopie — mit Luftpost amerikanischen Rohstosfzusuhr Geheim im Kriegsfälle SK/Se An den Herrn Außenminister in Warschau In dem, Hasen von Rio de Janeiro lies in diesen Tagen der englische Kreuzer „Aiar" ein, der. nach Jnformattonen der Gesandtschaft der Republik Polen, sich im hiesigen Hasen un gefähr 14 Tage anfhalien wird. Bezeichnend ist, daß die Besatzung des Kreuzers „Ajar" sich so verhält, als befände sie sich im Zustand äußerster Be reitschaft, wobei die Verproviantierung des Schisses täglich er- neuerr wird. Rach in Rio umlauienden Gerückten soll im Fall des Kriegsausbruches der K »nzer „Aiax" neben anderen bri tischen Flotteneinbeilen den Palrouillcndienst längs der brasi lianischen Küste übernehmen, um somit die Zufuhr von Rösi^ stossen und Lebensmitteln nach Deutschland und Italien zue unterbinden. Eine eventuelle Blockade der Küste Brasiliens würde sich sehr negativ auf die Versorgung der Achsenmächte mit auSlän-. dischen Rohstoffen auswirken. Wie nämlich die Gesandtschaft schon mitteilte, wird ein Drittel des deutschen Bedarfes an Baumwolle und Kaffee durch Brasilien gedeckt. — Das gleiche gilt — jedoch in geringerem Maße — für solche Artikel wie, Früchte, Oelsamen, Fette, Wolle, Reis, Gefrierfleisch, Eisen- und Manganerze, deren Ankäufe durch Deutschland in Bra silien während der letzten Monate sehr gestiegen sind.... Im Zusammenhang hiermit kann man neuerdings Bemü< Hungen maßgebender brasilianischer Kreise dahingehend fest stellen, nähere Handelsverbindungen mit den Vereinigten Staaten aufzunebwen, um dort einen Ersatzmarkt zu erwerben, so z. B. für die Ausfuhr brasilianischer Rohstoffe wie für die, Einfuhr von industriellen Artikeln, die Brasilien wegen seiner schwachentwickelten inländischen Industrie nicht produziert. Der Gesandte der Republik Polen Dr. Tadeuß Skowronski." Abdrucke: M. S. Z. - D. D. K P. II. R. E. Sstab Gtownh. Soweit der über die Absichten des englischen Kriegsschiffes! außerordentlich gut informierte polnische Gesandte. Was ergidt M Hierans? 1. Schon am 19. August rechnete England so bestimmt mit dem Ausdruck eines Krieges mit Deutschland, daß es in das