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MsdmfferTagehsait Nr. 238 — 98. Iahraana Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Donnerstag, den 12. Oktober 1939 Postscheck: Dresden 2640 vor einer Vr! neutralen Auslands- Auszüge aus den Berichten der Stunden nach dieser Arbeit ein und da die Soldaten keine Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts die das Frauen und Kinder, und gegen überlassen der Weltöffentlichkeit Die Eröffnung des Kriegs- winterhilfswcrts 1939/40 in: Berliner Sportpalast. Eine begeisterte Menschen menge füllte die alte Kamps stätte des Nationalsozialist mus in Berlin und beglei tete die Rede des Führers immer wieder mit brausen dem Beifall. Die Kund gebung im Sportpalast war ein gewaltiges Bekenntnis zur deutschen Opferbereit schäft und zum deutscher Siegeswillen. lWeltbild - Wagenborg - M. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt englische Premierminister Chamberlain in den letzten Wochen vor dem Unterhaus wiederholt vor der Welt die Humanisie rung des Krieges gepredigt hat, während der englische Bot- schafter Sir Neville Henderson dem Reichsaußenminister bei der Kriegserklärung eine Note überreichte, wonach England jede Verwendung von Giftgas abschwor, wird dasselbe Großbritan nien vor aller Welt als Lieferant gerade dieses furchtbaren und frevelhaftesten aller Kriegsmittel entlarvt, das es vorgab, selbst zu verabscheuen. Die ganze Verlogenheit und Scheinhei ligkeit britischer Politik ist hier erneut bewiesen. Von der Bühne des britischen Parlaments: Proklamierung des Frie dens, Proklamierung der Schonung von Frauen und Kindern und der Humanisierung der Kriegssührung. In Wirklichkeit aber: Kriegshetze mit allen Mitteln, Hungerblockade acgcn chnten bah man jonrnalisten, die Jaslow besichtigten: Herr Lescrenier berichtet u. a.: In Jaslow hatten die Polen trotz aller gegebenen Versicherungen erstmalig Gelb kreuz verwendet. Der Stadtkommandant zeigte uns die sonst unbeschädigte Brücke mit drei Sprenglöchern. Wahrscheinlich wegen des Mißerfolges bei der ersten Sprengung war diese Gasgranate kunstgerecht in einem zweimal drei Meter großen Sprengloch untergebracht und mit einem Draht versehen, der mit dem anderen Ende an einer dort liegenden leeren Benzin tonne befestigt war. Als die deutschen Pioniere ahnungslos mit dem Wegräumen dieser Benzintonnen begannen, riß der Draht, und die Gasgranate explodierte. Die Wirkung war ver heerend. Abgesehen von einem Todesopfer bei der Explosion haben weitere vierzehn deutsche Soldaten schwere Verbren nungen erlitten. Selbst wir, die wir erst mehrere Tage nach dem Zwischenfall an die Unglücksstelle kamen, nahmen noch einen stechenden Gelbkreuzgeruch wahr, der sich mit einem scharfen Knoblauchgeruch vergleichen läßt. Der Anblick der stasvergifteten Soldasn im Lazarett war entsetzlich. Vier von ihnen waren an ihren furchtbaren Verbrennungen gestorben. Der Arzt deckte die Oelpackungen auf, wir sahen Körper, derew Haut säst vollständig verbrannt war, während andere schwere innere, insbesondere Lungenverletzungen davongetragen hat ten. Es war ein Anblick, den man nicht wieder loswcrden konnte. Bezeichnend war auch die Erklärung des leitenden Arz tes, daß selbst polnische Bürger von Jaslow, die ahnungslos die Stelle an der Brücke passiert hatten, Vergiftungserschei nungen auswiesen und zur Behandlung in das Lazarett ein-> geliefert werden mußten." Herr Deuel schreibt,», a. folgendes: „Die Tragödie, die Männer einer deutschen Pionierkompanie in Jaslow for derte, kann nicht wieder gutgemacht werden. Als deutsche Pio niere mit dem Wegräumen der Barrikaden begannen, die von den Polen an einer Brücke außerhalb der Stadt errichtet wor den waren, erfolgte eine Explosion. Aber die Minen waren nach übereinstimmenden Aussagen der deutschen Offiziere, Aerzte und der Ueberlebenden mit dem gefürchteten Gelbkreuz- gas gefüllt, das unsichtbar ist und etwa wie Knoblauch riecht. Es haftet an der Kleidung und frißt sich noch viele Stunden später durch die Haut. Vier wettere Pioniere sind seitdem in schrecklicher Weise in Jaslow gestorben. Ihr Lungengewebe! ist zerfressen. Sie weisen schmerzende Verbrennungen an den Augen und Hautbrandwunden auf, die an den empfindlichsten Stellen der Haut am schlimmsten sind. Zehn Ueberlebcnde lie-> gen hustend in den Lazaretten und krümmen sich vor Schmerz zen." Herr SHanke gibt folgenden Bericht: ,^ch bin durch Krakau bis Jaslow gereist, tief nach Polnisch Galizien hin ein, zu einer neuen Szene ves Leidens. Ich besuchte ein Feld- lazarett, wo zehn deutsche Soldaten einer Pionierkompanie an schweren Verbrennungen und infizierten Lungen danie- derltegen: die Wirkung von Gelbkreuz, das die Polen zurückge lassen hatten. Der Zwischenfall ereignete sich in der Nacht zum 9. Seplember, als deutsche Pioniere Barrikaden riugs um ein Loch in einer Eisenbetonbrücke über den Jasiolka-Fluß weg- räumien. Die meisten Soldaten erkrankten erst am anderen Tag, nachdem das Gas durch ihre Uniformen gedrungen war.! Mehr als eine Woche später war noch der typische Knoblauch geruch über der Explosionsstclle bemerkbar." Ahnung davon hatten, vergiftet zu sein, wurden die Kleider erst nachträglich vom Körper entfernt. Auch diese Umstände passen sehr gut zu einer Vergiftung mit Lost-Kampsstoss. Außerdem wurde mir mitgeteilt, daß noch drei Erkrankte . -- — wären und vier unter Lungenerschei- an der gleichen Arbeit teilge- anderswo in Behandlung wären i nungen gestorben seien, sie alle an der nommen hatten. Auch das paßt zu einer Vergiftung durch Lost- Soldaten: Gi' Wir Urteil! kende Substanz bekannt. Nach Angabe erkrankten acht von den zehn Soldaten, als sie zwölf Tagen mit der Ausräumung eines Sprengloches auf r Brücke beschäftigt waren, in dem, nachdem die erste La dung nur eine geringe Explosion zur Folge gehabt hatte, eine Gasbombe durch Fernzündung zur Explosion gebracht worden war. Zwei Soldaten hatten nur die Vergifteten aus dem Trans port begleitet. Bei allen stellten sich die Symptome erst einige weisen und oet einem Kranken bestand noch eine Bronchitis. Das Vorherrschen der Hautsymptome führt zu der Annahme, daß das Gift der sogenannte Lost-Kampsstoss tDichlor- diaethylsulfid-Nperit) sein muß. Sonst ist jetzt keine gleichwir- Kampsstosf. Berlin, den 21. September 1939. gez. Professor R. SLachelin." Nach diesem Gutachten dieses Schweizer Sachverständigen kann nunmehr auch nicht der geringste Zweifel mehr bestehen, daß die polnische Truvvcnleituna Giitaas verwendet hat. 5. Sofort nach der endgültigen Bestätigung der Verwendung von Gelbkreuzminen durch Polen waren die maßgebenden Stel len bemüht, den Ursprung der Easmunition sestzustellen. Diese Nachforschungen hab"» nach der Einnahme der Ortschaft Oxhöst iy der Nähe des sr> -ren Gdingen, jetzt Kotenhafen, zum Erfolg geführt. Am 23. September wurde dort bei den ersten Aufräu- mungsarbciten in der sogenannten Hexenschlucht ein abseits ge legenes Munitionslager entdeckt, das durch ein Warnungsschild in polnischer Sprache gekennzeichnet war und das u. a. ein grö ßeres Lager von Gasminen enthielt. Eine im Heeresgasjchutz- laboratorium des Hccreswassenamtes angestellte Untersuchung ergab die Bestätigung der Vermutung, daß es sich auch hier um Gelbkreuzminen handle. 2n jeder Gasmine wurden zirka zehn Kilo Gelbkreuz festgestellt. K. Die Tatsache, daß diese Minen gerade in der Nähe des Hafens ausgesundcn wurden, veranlaßte nunmehr die deutschen Stellen, sofort weitere Nachforschungen nach Easminen in den an dieser Stelle der ehemaligen polnischen Hafenstadt befind lichen bedeutenden Munitionslagern anzustellen. Es waren hier aus Grund der bekannten Licscrungsabmachungcn Polens mit England in den letzten Monaten für den Krieg große Mengen von englischem Kriegsmaterial ausgcladen worden. In einem in der Nähe von Eotenhasen befindlichen Arsenal, in dem die kurz vor dem Kriege erfolgten Munitionsliescrungcn aus Eng land noch aufgestapelt waren, wurden dann unter diesem von Großbritannien gelieferten Kriegsmaterial noch mehrere tausend Eelbkreuzminen festgestellt. Durch polnische Aussagen wurde bestätigt, daß dieses gesamte in dem Arsenal befindliche Mate rial in den letzten Wochen von englischen Schissen in Gdingen nachts ausgelaven und in diesen Munitionsdepots eingelagert wurde. Es ist daher einwandfrei nachgewiesen, daß diese Gelb krenzminen. die von den Polen gegen die deutschen Truppen verwend wurden, englischer Herkunft sind und von an Pole' csert wurden. Wir Wen zusammen: England Hal das von oen Polen angewendete Gelbkreuz hcrgestellr und an Polen verkauft. England und die britische Regierung haben sich damit entgegen allen Regeln des schwer sten Bruches des Völkerrechtes schuldig gemacht. Währens der England als Gistgas-Lieserant EnglMe Gelbkeeuzgas-Lfesbrung nach Volen „Am 2«. September habe ich in Jaslow deutsche Soldaten untersucht und bei nenn von ihnen mit Sicherheit die Folgen von Gelbkreuzvergiftung fcstgestellt, während beim zehnten die Erscheinungen nicht mehr so ausgesprochen waren, daß man Hötte die Diagnose mit Sicherheit stellen können. Bei den neun Erkrankten mit sicheren Symptomen waren Veränderungen der Haut von so typischem Aussehen und solcher Lokalisation daß cs sich unzweifelhaft um eine Vergiftung mit einem Gift aus der Gelbkreuzgruvpe handeln muß, die vor etwas mehr als einer Woche stattgefunden haben muß. Bei vieren waren noch Zei chen leichter Entzündung der Lungen und der Luftwege nachzu- Dai „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags 16 Uhr Bezugspreis monau L AM tret Hau«, bei Postbestellung t.sv RM zuziigl Bestellgeld Einzelnummer W Rpf Alle Posianstalten. Postboten, unsere Austräger u Gcschäfissielle »ehmen zu feder Zell Be- siellungen entgegen Im tzalle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umaeaenv sonstiger BetriebSstörun- gen besteh, kein Anspruch —2 Lieferung der Zet- tuns oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schrtststücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt Amtlich wird verlautbart: Bereits in der ersten Hälfte des polnischen Feldzuges gin gen beim Oberkommando der Wehrmacht Meldungen deutscher Truppenteile ein über Verwendung von Giftgas durch Polen. Bei der Ungeheuerlichkeit dieses Verbrechens gegen das Völkerrecht war es von vornherein nötig, völlige Klarheit über den Tatbestand herzustellen. Die sofort eingeleitete Unter suchung wurde daher mit besonderer Sorgfalt durchaeführt und hat mehrere Wochen in Anspruch genommen. Insbesondere war es im Hinblick aus die von allen zivilisierten Staaten akzeptierte Verpflichtung aus dem Easkriegsabkommen vom 17. Juni 1925 von besonderer Bedeutung, den Hersteller dieser Gift gasmunition zu ermitteln. Heute sind wir nun in der Lage, der Oefsentlichkeit die furchtbaren Tatsachen der Ver wendung von Giftgas durch polnische Truppen bekanntzugeben. Das Giftgas an Polen oder wurde Mn England geliefert Die folgenden Tatsachen sprechen für sich selbst: 1. Am 8. September 1939, 20 Uhr, begann die erste Kam pa ne des Eebirgspionierbataillons... an einer Brücke am Ostrande der Stadt Jaslow eine Sperre wegzuräumen. Hier bei ereignete sich eine schwere Explosion, wodurch mehrere Pio niere getötet und verletzt wurden. Während man zunächst ledig lich an die Explosion einer gewöhnlichen Sprengmine glaubte, stellten sich am nächsten Tage sowohl bei den Verwundeten als auch bei einer großen Zahl von weiteren beteiligten unverletz ten Pionieren die typischen Erscheinungen der Verbrennung durch Eelbkreuzgas ein. Von den Pionieren, die das Gas eingeatmet hatten, starben zwei unmittelbar nach Einlieferung in das Lazarett und zwei weitere nach schauerlichen Qualen an der Verbrennung der Atmungsorgane. Bei den unverletzten Soldaten, die ahnungslos, daß sie mit Eelbkreuzgas in Berührung gekommen waren, in ihren Klei- dern nachts geschlafen hatten, stellten sich am nächsten Tage die bekannten Vergiftungserscheinungen ein. Auch diese wurden dann in das Lazarett in Jaslow eingeliefsrt und leiden dort die bekannten furchtbaren Qualen der Gasverbrennuna. Einige davon sehen einem qualvollen Ende entgegen. Soweit der Tat bestand. 2. Am 13. September wurde eine Militärkommission unter Leitung eines deutschen Obersten und eines Oberststabsarztee an den Tatort Jaslow sowie in die Lazarette, in denen die Ver wundeten lagen, entsandt. Hierbei wurden folgende Feststellun gen getroffen: Schon bei dem Befahren dieser Brücke durch die Kommis sion wurde ein Lost (Eelbkreuzgeruchs festgestellt. Durch den Sachverständigen Professor Dr. Wirt erfolgte eine genaue Prü fung der Trichter und eine Nachprüfung durch Erdproben auf chemisch-analytischem Wege. Diese Sachverständigenprüsung ergab einwandfrei, daß es sich hier um eine Sprengung mit Minen, gefüllt mit Gelbkreuzgas handelte. Bei dem anschließenden Besuch in einem Feldlazarett in Jaslow wurden von vierzehn Eelbkreuzgasverletzten, von denen vier in zwischen gestorben waren, die zehn Ueberlebenden von dem Oberst stabsarzt eingehend untersucht. Hierbei wurden die typischen und furchtbaren Krankheitserjcheinungen der Eelbkreuzaasverbren- nung an Augen, Atmungsorganen und auf den Körpern der Betroffenen festgestellt. 3. Als Meldungen über die Verwendung von Eelbkreuz gas durch polnische Truppen in die Auslandspreise gelangten, brachte Reuter aus London eine Bekanntgabe der damaligen polnischen Gesandtschaft in London folgenden Inhalts: „Die polnische Gesandtschaft in London erklärt, daß die Be hauptung, die von deutschen Sendestationen gefunkt wurde, pol nische Truppen hätten Giftgas angewandt, jeder Grundlage ent behrt." Die deutschen maßgebenden Stellen haben sofort nach Be kanntgabe dieser polnischen Behauptung aus London nunmehr einigen neutralen Beobachtern Gelegenheit gegeben, sich von dem wahren Sachverhalt zu überzeugen. Es haben sich daraufhin die Berichterstatter ausländischer Zeitungen, und zwar die Herren Deuel von „Chicago Daily News", Shanks von „Associated Preß" und Lescrenier als Ver treter von „Stockholms Tidningen" und „Basler Nationalzei- tunq" nach Jaslow begeben. Wir veröffentlichen heute gleich zeitig Auszüge der Berichte dieser Herren über ihren Eindruck, den sie in Jaslow und insbesondere von den Schwergasverletz ten in dem dortigen Lazarett mitbrachten und der für sich selbst spricht. 4. Um aber vorauszusehende Verdrehung und Veschöni- gungsbemühungen des englischen Lügenministeriums von vorn herein Lügen zu strafen, haben die maßgebenden deutschen Stel len den Schweißer Professor Rudolf Stachelin aus Basel gebe ten, eine ärztliche Diagnose der Schwerverletzten in Jaslow vorzunehmen. Nachstehend veröffentlichen wir im Wortlaut den Bericht des Schweizer Professors: Anzeigenprell- laut oufllegender PreisNfle Nr S. — v t s f e r - G - b ü b r : 20 Rvf — bene Erfcheinungsiage und Platzwünfch. werden nach MögllchkL b-rücksi-Migt - Anfei bis vormittags w Uhr —. - . ri- , .7 "» L-L-' Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 L.-n ÄnzN^ ttlktt Wik lLlttL 6-LlVäHk — Äk! Unit Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch -ul Rachlab.