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MsdrusserTageblati Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Npf. — Warqcschri» bene ErfchelnungSiage und Platzwünfche werden nach Möglichlett berücksichtigt. — A n z e i g e N-A n n a - m « durch Kernr/s übermit- Fernsprecher: Ami Wilsdruff 206 tcli-n Anzeigen'ü'bcrnch! men wir leine Gewähr. " — — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt »al „Wilsdruffer Tageblatt' erschein« werttagS 16 Uhr. Bezugspreis monail. 2 NM frei Sans, bei Poflbestellung l.sv RM. zuzügl Bestellgeld. Einzelnummer lü Rpf. Alle Poftanstalteix Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu teder Zett Be- , .. ... s'-üungen entgegen Im «alle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger Bclriebsstörun. gen besteht lein Anspruch — aus Lieferung der Zet. tung oder Kürzung des Bezugspreise». Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto bciliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Nr. 204 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 2. September 1939 Sieg! Durch eine Reihe von furchtbaren Gewaltakten, durch grausige Mißhandlungen wehrloser Frauen und Kinder, durch eine niederträchtige Sabotage des Friedens und E lange Kette von Grenzverletzungen hat Polen die Waffen des Deutschen Reiches gegen sich herausgefordert! Auf den Befehl des Führers hin hat am 1. September 1939 die Wehrmacht den Schutz der deutschen Erde und der deutschen Menschen übernommen, lieber alle Grenzen hinweg sind die deutschen Truppen zum Gegenan griff gegen Polen angetreten .Die Kriegsmarine hat den Schutz der Küsten übernommen, und die Geschwader der deutschen Luftwaffe brausen nach Polen hinein, um durch ein blitzschnelles Zupacken die Angriffswaffen eines vom Haß verblendeten Feindes unseres Landes und des europäischen Friedens zu vernichten und ihn Raison zu lehren. Das deutsche Volk aber schart sich fest um seinen Führer, entschlossen, komme, was da wolle, tapfer seinen Weg zu gehen, bereit auch zum letzten Opfer und eisern gewillt, nie und vor keiner Gewalt zu kapitulier enl Für uns alle gibt es, wie Gene ralfeldmarschall Göring in seinem Tagesbefehl an die Luftwaffe hervorgehoben hat, nur eine Losung, und diese Losung heißt Sieg! Bis zur letzten Stunde hat der Führer trotz aller polnischen Provokationen eine Geduld und eine Mäßigung gezeigt, die in der Geschichte ohne Beispiel sind. In den letzten Tagen noch Hai Adolf Hitler der Welt einen über zeugenden Beweis des Ernstes des deutschen Frie denswillens gegeben. Jene Vorschläge zur Lösung der Danziger und der Korridorfrage, die in der Nacht zum Freitag durch den deutschen Rundfunk der gesamten Welt zur Kenntnis gebracht wurden, waren in der Tat „mehr als loyal, fair und erfüllbar". Und trotzdem hat die vom Wahnsinn geschlagene Regierung Polens diese Vorschläge, die nur Adolf Hitler im Namen des deutschen Volkes machen konnte, ohne jede Antwort gelassen. Zwei volle Tage hindurch ließ Warschau den Führer des deut schen Volkes mit seiner Regierung warten, ohne daß es sich zu irgendeiner Stellungnahme bequemte. Eine Welle der Empörung und des Abscheus erfaßte unsere Ab geordneten, ergriff die Bevölkerung Großdeutschlands, als der Führer dieses Verhallen Polens im Deutschen Reichs tag brandmarkte. Es war uns allen aus der Seele ge sprochen, als der Führer der Welt zurief, daß eine Nation, die derartiges dulden oder Hinnnehmen würde, nur eines verdient: abzutreten! Das Unrecht, das der Bevölkerung der deutschen Stadt Danzig durch die Losreißung vom Reich und der deutschen Bevölkerung des Korridors durch die Ausliefe rung an Polen angetan worden ist, mutz wieder gutge- macht werden. Nicht weil deutscher Eroberungswille das so will, sondern weil das Zusammenleben der europäi schen Völker die Herstellung eines gerechten Friedens er heischt! Wie das deutsche Volk, so wollen auch die Men schen der anderen Nationen in ihrer großen Masse in Ruhe und Frieden arbeiten. Sie alle sind der Unruhe satt und haben kein Verständnis dafür, daß das Schicksal unserer Kultur in Frage gestellt wird, nur damit Polen seinen Raub behält. Auf die deutschen Vorschläge hin, die in letzter Stunde noch einmal eine Möglichkeit fried- lichen Ausgleichs eröffneten, hat Polen die Generalmobil, machung angeordnet und Aufständische und reguläre Sol daten gegen die deutsche Grenze vorgeschickt. l4 Grenz zwischenfälle allein in der Nacht zum Freitag, darunter drei ganz schwere, müßten der Welt die Erkenntnis ein hämmern, daß von den Männern, die heute in Warschau regieren, Gutes nicht mehr zu erwarten war. Die Verantwortung für das Blut, das nun fließt, fällt aus Polen. Jene Verbrecher in Warschau, die Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat gegen Deutschland gehetzt, die ihre Ration aufgewiegelt und mit Verleumdungen niederträchtigster Art verdummt haben, haben nun ihr Ziel erreicht. Die weitere Entwicklung allerdings wird ganz anders verlaufen, als diese Men schen in ihrer Verblendung es erwartet haben werden Den polnischen Angriffen ist ein wuchtiger deutscher Ge genangriff erfolgt, ein Gegenangriff, wohlgemerkt, der durch den Einsatz aller Mehrmachtteile sehr schnell jeden Widerstand brechen wird. Zum Glück für Europa, das damit von einem Friedensbrecher befreit wird, dessen Treiben schon seit langem das Leben in fast allen Natio nen gelähmt hat. Unser Vertrauen zum Führer ist grenzenlos. Grenzen- los ist auch das Vertrauen zu unserer Wehrmacht, die mit starkem Herzen und mit scharfen Waffen einen Kampf ausgenommen hat, den Polen uns aufgezwungen hat. 90 Milliarden Reichsmark hat der Führer für den Aus bau der Wehrmacht seit der Machtübernahme auf gewendet. 90 Milliarden! Wir alle sind stolz, daß auch wir unser Scherflein zu dieser Wiederaufrichtung einer Wehrmacht haben beitragen können, die uns nun die Zu kunft allen Anfeindungen zum Troy sichert. Die Waffen, die diese Wehrmacht führt, sind die besten der Welt. Die Träger aber, die jetzt in der Stunde der Entscheidung diese Wassen gegen den Feind führen, suchen ihresgleichen. Das Ziel, für das wir kämpfen, ist klar und sest Umrissen. Es ist die dauerhafte Sicherung des deutschen Volkstumsuna des deutschen Lebensraums gegen fremde Der devW WmM rollt Völkische Flugplötze zerstört Die emarieten AMW^Nge erzielt Las Lberlommando der Wehrmacht sM bekannt: »Im Zuge der deutschen Kampfhandlungen aus Schle sien, Pommern und Ostpreußen wurden an allen Fronten schon jetzt die erwarteten Anfangserfolge erzielt. Die von Süden über das Gebirge vorgegangenen Trup pen haben die Linie Neumarkt-Sucha erreicht. Südlich von Mährisch-Ostrau ist die Olsa bei Teschen überschritten. Südlich des Industriegebietes sind unsere Truppen in Höhe von Kat- towitz im zügigen Vordringen. Die ans Schlesien angesetzten Truppen sind in flüssigem Vorgehen in Richtung von Tschcn- stochau und nördlich davon. Im Korridor nähern sich unsere Truppen der Brahe und haben die Netze bei Nalel erreicht. Dicht vor Graudenz wird gekämpft. Aus Ostpreußen vorgehende Kräfte stehen tief auf polnischem Gebiet im Kampf. Die deutsche Luftwaffe hat in wiederholten kraft vollen Einsätzen die militärischen Anlagen auf zahlreichen pol nischen Flugplätzen, so z. B. Rahmcl, Putzig, Grandenz, Posen, Plock, Lodz, Tomaszow, Radom, Ruda, Kattowitz, Krakau, Lemberg, Brest, Terespol angegriffen und zerstört. Außerdem unterstützen mehrere Schlachtgeschwader wir- kungsvoll das Vorwärtskommen des Heeres. Die deutsche Luftwaffe hat sich damit die Luftherrschaft über dem polnischen Raum erkämpft, obwohl starke Kräfte in Mittel- und Westdeutschland zurückgchalten wurden. Teile der deutschen Seestrei tkräfte haben Posi tionen vor der Danziger Bucht eingenommen und sichern die Ostsee. Das in Neufahrwasser liegende Schulschiff „Schleswig- Holstein" nahm die von den Polen besetzte Westerplatte unter Feuer. In Gdingen wurde der KriegShafen durch die Lust- wafse bombardiert." Mer Feindklug «ach Polen ErlolgreiHes Bombardement mMtittWer Ziele von Badom Freitag früh. Wir befinden uns auf einem Flughafen in Mittelschlesien. Ein Blick durch das geöffnete Fenster einer Baracke zeigt den Gruppenkommandeur mit seinen Staffelkapitänen über Karten gebeugt die letzten Befehle erteilen. Es geht zum ersten Feindflug. Die Stim mung unter den Offizieren und Unteroffizieren ist hervor ragend. Sie warten alle auf den Moment des Einsatzes; denn sitzen, warten und nichts tun ist nicht ihre Art — sie sind kampswillige Soldaten Ad-sf Hitlers. Es hat wenig Schlas gegeben. Neben mir sitzt ein Oberleutnant, der im Spanienkrieg hervorragend einge setzt war, und erzählt, er freue sich, wieder mit derselben Besatzung eingesetzt zu werden. Nun gibt der Komman deur den Befehl, fertig zu machen und die Maschinen zu besteigen. Der Einsatz ist klar. Es gilt, die deutsche Ost grenze vor dem polnischen Größenwahn zu verteidigen, l Das Ziel unserer Gruppe ist die Stadt Radom, südlich von Warschau, in deren Nähe ein Militärflughafen liegt. Die drei Staffeln starten. Als die deutsch-polnische Grenze überflogen wird, scheinen uns Helle Sonnenstrahlen ent gegen. Leider ist das Wetter weiterhin nicht mehr so gün stig wie beim Start. Ueber Polen Hai sich eine dichte Wolkendecke gebildet, die nur stellenweise durchbrochen ist. Als wir in die Nähe unseres Zieles kommen, durch stoßen wir die Wolkenschicht bis auf 100» Meter. Während die erste und die dritte Staffel die Umgebung des Zieles abstreifcn, hat die zweite Staffel den Flughafen erkannt und wirft ihre Bomben mit Erfolg ab Tie Polen scheinen überrascht worden zu sein; denn während des ganzen Fluges bemerken wir nicht die geringste Abwehr durch Flak oder Flugmaffe. Nach einigen Schleifen geht es wieder in Richtung Heimat. Ans dein Heimflng wird noch schnell ein polni scher Bahnhof, auf dem Truppenverladungen bemerkt wurden, mit Bomben belegt. Das Wetter wird immer ungünstiger, so daß nur mit großer Mühe aus dem Heimathafen gelandet werden kann. Uebergriffe »nd Machtansprüche. Wie innig hier die Schicksalsgemeinschaft zwischen Polk und Führung ist zeigten die Huldigungen, die der Deutsche Reichstag als Dolmetsch der Nation dem Führer bereitet hat. Einen herzlichen Willkommensgrnß aber entbieten wir unfern deutsche Volksgenossen in D a n z i g, die nun mehr ihre Heimkehr in das Deutsche Reich be reits vollzogen haben, in ein Reich, von dem sie sie wieder losgerissen werden können! Herzlich werden die Kameraden von den Zurückgebliebe nen begrüßt. Der Kommandeur gibt seiner Freude darü ber Ausdruck, daß alle seine Soldaten wieder wohlbehah' ten heimgekehrt sind. LelMe Luftwaffe bombardierte nur militärische Ziele Polnischer Rundfunk lügt weiter Der polnische Rundsunk meldet, daß deutsche Flieger« verbände die offenen polnischen Städte Kattowitz, Kra« kau, Grodno und die Westcrnplatte mit Bomben ange griffen hätten. Hierzu wird amtlich fcstgcstellt, daß die deutsche Luft waffe ihren Weisungen gemäß ausschließlich militärische Ziele in und bei diesen befestigten Städten mit Bombe« belegt hat. Der Wes wird sreigemacht !, Vormarsch im Morgengrauen Am Morgen des 1. September um 4.43 Uhr begann in breiter Front entlang der Östgrenze der Vormarsch der deut schen Soldaten in die abgetrennten deutschen Gebiete. Während der Nacht batten die Truppen ihre Ausgangsstellungen bezogen. Völlig abgedunkelte motorisierte Kolonnen waren auf allen Stra ßen m Bewegung. Schwere Geschütze deren Umriffe man im dichten Nebel nur schwer erkennen konnte, waren zu beiden Setten auf den Feldern in Stellung gegangen. Panzerabwehr hielt die Wegkreuzungen besetzt und Infanteriekompanien lagen bereits in unmittelbarer Nähe der Grenze. Mit Spannung warteten die Soldaten auf den Einsatz, der bald erfolgen sollte. Es herrschte tiefste Stille. Um 5.4S Uhr wurde es lebendig. Der Vormarsch begann. Zuerst gingen einige Infanteriekompanien vor. Mlt kräftigen Axthieben wurde der polnische Schlagbaum aus dem Weg geräumt. Ohne stärkeren Widerstand zu finden, durch querte die Infanterie in geöffneter Ordnung einen breiten Waldstreifen. Dicht hinter ihnen arbeiteten schon die Pioniere mit Beilen und Motorsägen und räumten die Straßensperren beiseite, die die Polen durch Umschlagen von Bäumen errichtet hatten. In wenigen Minuten wurden die Hindernisse fortge- ^Während die ersten Melder anaefahren kamen, lag seitlich der Straße schon eine Fernsprechleitung, von der Mel dungen und Befehle von und nach den vordersten Linien durch gegeben wurden. Dann kam der Vormarsch auf kurze Zeit ins Stocken. Die Infanterie hatte den Waldrand erreicht und aus nächster Nähe stärkeres Feuer aus einem Vauerngehöst erhalten. Polnische Soldaten hatten sich dort verschanzt und feuerten ans den Fen stern und hinter den Mauern hervor. Aber die Infanterie um ging das Gehöft und griff es nun auch von rückwärts an. Eine Zeitlang knatterten noch die Schüsse, dann herrschte wieder Ruhe. Der Bauernhof wurde genommen, ohne daß es auf deutscher Seite Verletzte gab. Die Polen verloren Tote und Gefangene. Während die Infanterie weiter im Gelände vorging, roll ten auf der freigemachten Straße auch schon die schweren Was sen an. Dee PWMM ro«.... Mit ruhiger Exaktheit dem Tagesziel entgegen 4.S0 Uhr: Wir stehen auf einer lichten waldbestandenen Anhöhe. Zu unseren Füßen breitet sich in dem ungewissen Licht des herausdämmernden Morgens das alte deutsche Land, das bis heute noch unter polnischer Willkür stand. 200 Meter vor uns liegt das Dorf, dessen Bach die Grenze zwischen Deutsch land und Polen bildet. Die einzige darüber führende Brücke wurde bereits vor Wochen von den Polen zerstört. Um uns herrscht das große Schweigen dieser frühen Mor genstunde. Nur hin und wieder dringt aus den hinter uns liegenden Gebieten leises Rasseln und fernes Motorengeräusch. An den in Eestrauchgruppen und kleinen Wäldern gut getarnt stehenden deutschen Geschützen herrscht vollkommen Ruhe und nur die auf der Straße zu unserer Linken pausenlos dahinrasen den Meldefahrer lassen vermuten, daß in wenigen Minuten der Augenblick gekommen sein muß aus den die DeutHen jenseits der Grenze seit Wochen und Monaten warten. Die Stunden der letzten Nacht haben, wie wir uns in den letzten Tagen schon oft von der Stärke und Bereitschaft unserer Truppe ein eindrucksvolles Bild machen konnten, in geradezu überwältigender Weise bewiesen, mit welch großer Berechti gung der Führer das deutsche Volk immer wieder auf seine unbedingte Sicherung durch die Wehrmacht des Dritten Reiches Hinweisen konnte. Die Nachricht von den Ueberfällen polnischer Banden auf den Eleiwitzer Sender, das Ratiborcr Gebiet, das Erenzstädt- chen Pitschen bei Creutzburg hatte sich blitzartig unter den Tau senden und aber Tausenden der auf allen Straßen und Wald- und Wiesenwegen marschierenden deu^chen Soldaten herumge sprochen. Und allenthalben war eine Meinung zu hören: Jetzt ist das Maß voll. Jetzt muß der Führer den Befehl, den wir seit Tagen erwarten, geben. Jeder einzelne ist in dieser Stunde selbstperantwortlich aui seinen ^laü aeLellt und es bedark keines Voraeieüten. dti