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WMOrAMall Zwangsvergleich erlischt seder Anspruch aus Nachlaß. Nr. 203 — 98. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Freitag, den 1. September 1939 Postscheck: Dresden 2640 Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Da» „Wllsdrufser Tageblatt' erschein« werktags I6 Uhr Bezugspreis monatl 2 RM frei Haus, bei Posibestcllnng l.sb RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer >0 Rps Alle Postanstallen, Postboten^unscre Austräger u Geschäftsstelle 8°ll"döbtt-rSkw^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend !°Eng?r"Be^ gen besteht lein Anspruch auf Lieferung der Zet. tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung ein gesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto bclliegt ? " f ° npre« se lau« auNiegender Preisliste Nr 8. - Z i s f e r - G - b ü h r : 20 Rps. — Porgeschri». E Plgtzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichligt. - A n z e i g e N-A n n a h m , durch °^r'nr>,7 überm«. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 -Zen AnzN" übern^ men nur keine Gewahr — — —— u _ Bei Konkurs UN» Nanzig ist heimgekehct Führer und Reichstag bestätigen die Heimkehr Danzigs Telegramm des Gauretters Fsrtter an den Führer — StaalSgeundseleh über dse Wiedervereinigung VanrigS mit dem Deutschen Keich erlassen DNB. Danzig 1. 9. Gauleiter Forster hat an den Führer folgendes Telegramm gesandt: „Mein Führer! Ich habe soeben folgendes Staats grundgesetz, die Wiedervereinigung Danzigs mit dem Deutschen Reich betreffend, unterzeichnet und damit in Kraft gesetzt: Staatsgrundgesetz der Freien Stadt Danzig, die Wiedervereinigung Danzigs mit dem Deutschen Reich be treffend vom 1. 9.1939. Zur Behebung der dringenden Not von Volk und Staat der Freien Stadt Danzig erlasse ich folgendes Staatgrundgesetz: Artikel 1: Die Verfassung der Freien Stadt Danzig ist mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Artikel 2: Alle Gcsctzesgcwalt und vollziehende Ge walt wird ausschließlich vom Staatsoberhaupt ausgeübt. Artikel 3: Die Freie Stadt Danzig bildet mit sofor tiger Wirkung mit ihrem Gebiet und ihrem Volk einen Bestandteil des Deutschen Reiches. Artikel 4: Bis zur endgültigen Bestimmung über die Einführung des deutschen Rcichsrcchtcs durch den Führer bleiben die gesamten Gesetzesbestimmungen außer der Verfassung, wie sie im Augenblick des Erlasses dieses Staatsgrundgesetzes gelten, in Kraft. Danzig, den 1. September 1939. gez. Albert Forster, Gauleiter. Ich bitte Sie, mein Führer, im Namen Danzigs und seiner Bevölkerung, diesem „Staatsgrundgesetz" Ihre Zu stimmung zu geben und durch Rcichsgesctz die Wiederein gliederung in das Deutsche Reich zu vollziehen. In Ergebenheit gelobt Ihnen, mein Führer, Danzig unvergängliche Dankbarkeit und ewige Treue. Heil Ihnen, mein Führer! gez. Albert Forster, Gauleiter. Aufruf Forsters an die Danziger Bevölkerung DNB. Danzig, 1. 9. Gauleiter Albert Forster hat an die Bcvöllerung von Danzig folgende Proklamation erlassen: Männer und Frauen von Danzig! Die Stunde, die Ihr seit 20 Jahren herbeigesehnt habt, ist angebrochen. Danzig ist mit dem heutigen Tage Das schöne deutsche Danzig. Blick auf Langen Markt mit Artushof und Rathaus in Danzig. (Scherl-Waaenbora — M.) Aufruf des Führers an die Wehrmacht DNB. Berlin, 1. September. An die Wehrmacht! Der polnische Staat hat die von mir erstrebte fried liche Regelung nachbarlicher Beziehungen verweigert; er hat statt dessen an die Waffen appelliert. Die Deutschen in Polen werden mit blutigem Terror verfolgt, von Haus und Hof Vertrieben. Eine Reihe von für eine Großmacht unerträglichen Grenzverletzungen be weist, daß die Polen nicht mehr gewillt sind, die deutsche Reichsgrenze zu achten. Um diesem wahnwitzigen Treiben ein Ende zu bereiten, bleibt mir kein anderes Mittel, als von jetzt ab Gewalt gegen Gewalt zu setzen. Die deutsche Wehrmacht wird den Kampf um die Ehre und die Lcbcnsrechte des wicderauferstandenen deutsche«, Volkes mit harter Entschlossenheit führen. Ich erwarte, daß jeder Soldat, eingedenk der großen Tradition des ewigen deutschen Soldatentums, seine Pflicht bis zum Letzten erfüllen wird. Bleibt Euch stets und in allen Lagen bewußt, daß Ihr die Repräsentanten des nationalsozialistischen Groß deutschland seid. Es lebe unser Volk und unser Reich! Berlin, den 1. September 1939. A d o l f H i t l e r. heimgekehrt in das Großdeutsche Reich. Unser Führer Adolf Hitler hat uns befreit. Aus den öffentlichen Gebäu den in Danzig weht heute zum ersten Male die Hakcn- kreuzfahnc, die Flagge des Deutschen Reiches. Sic weht aber auch von den ehemaligen polnischen Gebäuden und überall im Hafen. Von den Türmen des alten Rathauses und der ehrwürdigen Marienkirche läuten die Glocken die Befreiungsstunde Danzigs ein. Wir danken unserm Herr gott, daß er dein Führer die Kraft und die Möglichkeit gegeben hat, auch uns von dem Uebel des Versailler Dik tates zu befreien. Wir Danziger sind glücklich, nun auch Bürger des Reiches sein zu dürfen. Danziger und Dan zigerinnen! Wir wollen in dieser feierlichen Stunde zu- sammenstchcn, uns gegenseitig die Hand reichen und dem Führer das heilige Versprechen geben, alles zu tun, was in unseren Kräften steht, für unser herrliches großes Deutschland. Es lebe das befreite, wieder ins Reich heimgekchrte deutsche Danzig! Es lebe unser großes deutsches Vater land! Es lebe unser geliebter Führer Adolf Hitler! Danzig, 1. September 1939. Albert Forster, Gauleiter. Dee Führer bestätigt die Heimkehr Danzigs Dank für unentwegte Treue - Forster zum Chef der Fivilverwaltung ernannt DNB. Berlin, 1. September. Der Führer hat an Gauleiter Forster folgendes Telegramm gerichtet: An Gauleiter Forster, Danzig. Ich n:hme die Proklamation der Freien Stadt Danzig über die Rückkehr zum Deutschen Reich entgegen. Ich danke Ihnen, Gauleiter Forster, allen Danziger Männern und Frauen für die unentwegte Treue, die Sie durch so lange Jahre schalten haben. Großdeutschland begrüßt Sie aus übervollem Herzen. Das Gesetz über die Wiedervereinigung wird sofort vollzogen. Ich ernenn-: Sie zum Chef der Zivilverwaltung sür das Gebiet Danzigs. Berlin, d. 1. September 1939, Adolk Hitler. Provokation! Die deutsche Reichsregierung hat nun dte diplomati schen Verhandlungen der letzten Tage ofsen dargelegt. Und wieder zeigt sich, daß der Führer m letzter Stunde ein wahrhaft großzügiges Friedensangebot gemacht hat: Er schlug eine Volksabstimmung vor. Womit aber antwortete Polen auf diesen für Polen doch wahrhaft günstigen Verhandlungsvorschlag? — Mit Generalmobilmachung! Es übersah einfach den Vorschlag des Führers, daß ein bevollmächtigter polnischer Unterhändler zur Ver handlung nach Berlin kommen möchte. Die deutsche Reichsregierung wartete einen Tag und einen zweiten Tag. Aber die Polen rührten sich diplomatisch nicht — dafür aber um so mehr in Form von gemeinstem Terror gegen die Volksdeutschen in Polen, Generalmobilmachung, Truppenmassierungen an der deutsch-polnischen Grenze und unerhörten blutigen Grenzverletzungen. Das ist die unverschämteste Provokation gegenüber dem gesamten deutschen Volk. Polen handelt so, als ob es die Großmacht Deutschland an seiner Grenze einfach nicht gäbe. Aber diese Großmacht Deutschland besteht — besteht größer und stärker als je. Das wird Polen, wenn es diese Tatsache auch ignorieren will, erkennen müssen. * Die Meldungen über die Uebergriffe polnischer In surgenten und bewaffneter Abteilungen, die offenbar von regulären polnischen Truppen unterstützt werden, lassen klar erkennen, daß von polnischer Geile ganz planmäßig vorgegangen wird, daß man bewußt roviziert, daß Polen die Dinge auf die Spitze treiben will, daß der polnische Chauvinismus über jede Vernunft gesiegt hat. Jetzt sieht wohl die Welt, daß Polen von allen gute» Geistern verlassen ist. Deutschland hat diszipliniert die Provokationen bisher hingenommen. Eine riesenhaft* Geduld hat es bewiesen. Jetzt aber haben die Angriffe ein solches Maß erreicht, daß das deutsche Volk sie nicht mehr hinnehmen kann. « Iubellundgebungen der Vanriger Bcvöllerung DNB. Danzig, 1. September. In den späten Aden-» stunden hat der Rundfunk über die neuen weitgehenden Bor» schlüge des Führers an Polen zur Regelung des Danzig- und Korridorprvblems und die ablehnende Haltung Polens Bericht erstattet Da baden Unzählige in fieberhafter Erwartung an den Lautsprechern ausgeharrt, bis in den srühen Morgenstunden um 5 Uhr der Rundfunk das Staatsgrrmdgesctz des E-auleiters mit dem ehernen Satz „Die Freie Stadt 'g bildet mit so fortiger Wirkung mit allen Gebieten ' . em Volk einen B.standteil des Deutschen Reiches" die Proklamation des Gauleiters an die Bevölkerung dm. Und schon klebten cm allen Anschlagsäulen und den Hauseaen der Text der Prosta- nwüon und des Staatsgrundgejetzes. Im Umsehen bildeten sich Menschenansammlungen, die unter Iubelkundaebuaaen lasen: Jetzt aeböreu wir wieder LU Deutschland.