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MsdrufferTageblatt Wilsdruff-Dresden Montag, den 7. August 1939 Drahtanschrift: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Nr. 181 — 98. Jahrgang Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt ^°5°Gebühr: 20 RA. - Borger-Sri- berücksichtig». — Anzetgen°A »nähme r°, „Wilsdrufser Tag-bla«' erscheint Werktag? 16 Uhr DezugsPreiz monai! 2 Geschäfts 1.^0 RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer lk Rps. Alle Postanstalts». Postboten, unsere Auzttager u.^sch^ Shbh7-°'rGeLo?« Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Lng oder Kürzu?g"des B-zugsbreil-S. Rücksendung elngesand.er Schriftstücke ersol'g. nur. wenn Rückporto beilieg-. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut auslicgcndcr Preisliste Nr z — triff bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit bei NkN KZ L°.rnspAmt »Ilsd-ust S« SiKWM Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Der Dank an die Erniehelfer Ernteeinsatz, Großtat der Volks gemeinschaft In dem Augenblick, in dem das deutsche Landvolk Kach einem arbeitsreichen Jahr die Ernte einbringt, hat der Reichsbauernführer R. Walther Darrs allen an dem Zn diesem Jahr umfaffcnden Ernteeinsatz beteiligten ^Organisationen den Dank des deutschenLanv- dolkes ausgesprochen. Dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Deß, hat R. Walther DarrS zum Ausdruck gebracht, daß Mudolf Hetz stetZ ein aufrichtiger Freund des deut schen Bauerntums gewesen sei. Dies ist der Landwirt schaft besonders in den letzten Monaten wieder voll zum Be- wußtsein gekommen, als Rudolf Hetz sich angesichts des durch die Stadtsucht eingetretenen Landarbeitermangels auch tat- kräftig ^asür einsetzte, Verständnis für die Notlage des de-ischen Landvolkes bei allen Parteistellen und in der Oeffentlichkeit zu erwecken. Mit dem Stellvertreter des Führers haben in verstärktem Matze Gauleiter und Parteistellen im Reich den vordringlichen Aufgaben der Landwirtschaft Rechnung getragen. Dem Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, dankte der Neichsbauernsührer für seinen Appell an die Betriebs- führe: und Gefolgschaftsmitglieder in Gewerbe und Industrie, sich nach Möglichkeit zur Behebung des Landarbeitermangels dem Landvolk zur Verfügung zu stellen. Trotz anderer vordringlicher Arbeiten des Rerchs- drbeitsdienstes ha« Reichsarbeftsführer Hierl fast ein Drittel seiner Arbeitsmänner dauernd zu landwirtschaftlichen Arbeiten eingesetzt. Reichsbauernführer R. Walther Darrs hat dem Reichsarbeitsführer für diese wertvolle und unent behrliche Hilfe gleichfalls seinen Dank ausgedruckt Dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach hat der Reichsbauernführer für den erfolgreichen Einsatz der H^;. durch die Ausrichtung der jungen Führer aus die Bedeutung der ernährungswirtschaftlichen Aufgaben gedankt. Einen be sonderen Dank hm der Reichsbauernführer an die Land- dien st gruppen anaeschlossen. die heute schon als eine be achtliche Arbeitshilse angesehen werden müssen. Reichssrziehungsminister Rust har der Reichsbauern führer den Dank des Landvolks für den Aufruf an die Schüler Und Schülerinnen ausgesprochen. Gleichzeitig hat R. Walther Darrs der deutschen Lehrerschaft zum Ausdruck gebracht, daß sie durch die ständige Unterrichtung über Sinn und Wer: der Landwirtschaft den Schulkindern die Bedeutung des Landvolks für die Erhaltung des Lebens unseres Volkes klar- zumachen versucht haben. Dem Reichsstudentenführer Scheel dankt der Reichs bauernführer für den Einsatz der studentischen In- gend die mit Begeisterung auf diesem ihr bisher fremden Arbeitsgebiet eine von Erfolg gekrönte Arbeit leiste. Zahlreiche Frauen sind dem Ruse der Reichsfrauen- tfihrerin gefolgt und aufs Land gefahren, um bei der Ernte einbringung zu helfen. Der Reichsbauernführer hat Frau Scholtz-^link mitgeleilt, daß es die deutschen Landfralren dankbar begrüßen, wenn auf diese Weise Stadtfrau und » nd- frau sich gegenseitig verstehen lernen und bei den städu,chen Frauen Verständnis für das schwere Tagewerk der Landfrauen geweckt wird. Die SA. als alte Kampftruppe der Bewegung hm, wie immer, besonders in diesem Jahre ihre Einsatzbereit schaft bei der Einbringung der Ernte bekundet. R. Walther Darre hmStabschefLutze ebenso wie dem Reichsfüh rer U Himmler gedankt, der in diesem Jahre wieder der -s-Verfügungstruppe Befehl gegeben hat, zur Arbeits- und Erntehilfe in der Landwirtschaft bereitzustehen. Nicht zuletzt brachte der Reichsbauernführer dem Gene- raloberst von Kettel zum Ausdruck, daß die alther gebrachte Verbundenheit zwischen Wehrmacht und Bauerntum sich auch in diesen Wochen, in denen das deutsche Bauerntum in schwerer Erntearbeit steht, ne« bewiesen hat. Durch Beurlaubungen und Bereitstellungen von Wehrmachtkommandos schon bei den Bestellungs- und Pflege arbeiten sowie jetzt bei der Bergung der Ernte sei diese Schlck- falsverbundenheit erneut bewiesen worden. Regierurrgsum-au und Neuwahle» „Times" läuft Sturm gegen Chamberlain Kaum ist das englische Parlament bis zum 3. Oktober kn die Ferien gegangen, da wird in der Londoner Presse bereits die Frage: Neuwahlen oder nicht? angeschnitten. Die „Times" eröffnet diese Aktion mit einem Leitartikel unter der Ueberschrift „Müde Parlamentsmitglieder". Das Blatt ver tritt die Ansicht, daß wenn keine Krise dazwischen komme, die Ausschreibung von Neuwahlen je früher um so besser sei. Bei diesen Betrachtungen zieht die „Times" sogar einen groß zügigen Umbau der Regierung in Betracht. Unterhausmitglicder wie Minister, so heißt es, seien offen- stchtlich müde und abgearbeitet. Ein frischeres Unterhaus würde mehr das Vertrauen haben, daß es seine Macht im rechten Augenblick ansetze und hätte auch für eine dringend nötige Ferienrnhe aus Furcht vor seiner Auslösung weniger Nervosität an den Tag gelegt. Ob die Ausschreibung von Neuwahlen im Herbst oder Anfang nächsten Jahres zweckmäßiger sei, hänge sedoch nicht allein von England selbst ab. Eine Verlängerung der Parla mentsperiode, wie es in Frankreich der Fall sei, würde aber bedauernswert sein, da die französische Kammer unter ganz anderen Voraussetzungen arbeitet wie das Unterhaus. Ein großer Teil der öffentlichen Meinung hege darüber hinaus ein tiefes Mißtrauen gegen einige Persön lichkeiten der Regierung. Deshalb würden sich die Neuwahlen wahrscheinlich auf Persönlichkeiten und nicht auf fachliche Fragen konzentrieren. Man könne sagen, daß es sich inder Hauptsache um den Premierminister selbst drehen werde. Chamberlain werde selbst der Ansicht sein, daß seine augenblickliche Regierung nicht gerade die stärkste sei und das; verschiedene Negierüngsmftglieder sich lieber eine Ruhevauch gönnen sollten. MWM W Mer MnienWeli! General Ritter von Epv sprach zu Zehntausenden Mit einer ans Anlaß des Besuches des Schirmherr» der „Deutschen Koloniaimisstcllung Dresden 1939", Reichsiefter Reichsstatthalter General Ritter von Epp, am Sonntag- vormittag im Städtischen Ausstellungspalast durchgeftthricn Kolonialen Morgenfeier fanden die Veranstaltungen der Aus stellung ihren Höhepunkt. Nach begrüßenden Worten von Gauleiter Rcichsstattbal- ter Mutschmo n n sprach General Ritter von Epp zu Zehn- tausendcn von Volksgenossen, die sich im festlich geschmückicn und überfüllten Saal sowie auf dem Ausstellungsfreigelänve, wohin die Rede übertragen wurde, eingefundcn hatten, über die Forderung Deutschlands nach Rückgabe der geraubten Ko lonien und fand mit seinen begeisternden Worten die lebhaf teste Zustimmung. An der Morgenfeier, die zu einer machtvollen Kundge bung für die deutsche Kolonialforderung wurde, nahmen die führenden Männer Sachsens aus Partei, Staat, Wehrmacht und Behörden teil, an ihrer Spitze Gauleiter und Reichsstatt halter Mutschmann, der Kommandierende General des IV. Armeekorps, General der Infanterie von Schwed ler, Staatsminister Lenk, der Leiter des Reichspropa gandaamtes Sachsen, Salzmann, SA.-Obergruppenfüh- rer Schemmann, ^-Gruppenführer Berkelmann, NSFK.-Gruppenführer Zimmermann, der Leiter des Ministeriums für Volksbildung, Göpfert, und der Kom mandant von Dresden, Generalmajor Mehnert, Weiter sah man neben Kolonialstaatssekretär a. D. Exz. von Lin de qu ist di« führenden Männer des Reichskolonialbundes. Nach Fanfarengrüßen der HI. und der Darbietung der Meisterfinger-Ouvertüre durch die Dresdner Philharmonie nahm Gauleiter Mutschmann, der das Verdienst für sich in Anspruch nehmen kann, den ko lonialen Gedanken in Sachsen stets mit größtem Nachdruck ge fördert zu haben, das Wort. Er begrüßte Reichsjtatthalter Ritter von Epp in der herzlichsten Weise und würdigte dessen unschätzbaren Verdienst um die Durchdringung des Volkes mit kolonialem Gedankengut. „Das deutsche Voll", so rief der Gauleiter daun aus, „folgt heute wie ein Mann dem Führer, in dessen Politik auch die Forderung auf Rückgabe der geraubten Kolonien einen unverrückbaren Bestandteil bildet. Ihre Arbeit", versicherte der Gauleiter im Namen aller Volksgenossen in Sachsen dem Ge neral, „werden wir stets mit vollem Einsatz unterstützen." Diese Worte des Gauleiters wurden durch lebhafte Zu stimmung der Zuhörer unterstrichen. — Er gab sodann General Mier von Epp das Wort, der mit stürmischem Beifall begrüßt wurde. Die Dresdner Kolonialausstellung trage mit dazu bei, neue Kämpfer für die koloniale Idee heranzubilden, und sie stelle einen Akt unseres Kampfes um unser Recht und unseren Lebensraum dar. Sachsen habe mit dieser Schau, die im Kampf um unseren überseeischen Lebensraum geschaffen wor den sei, an seine alte Tradition angeknüpft. Das sächsische Volk habe früher sein stattliches Kontingent von Kämpfern in den Kolonien gestellt. Aber nicht nur draußen in den Kolonien, sondern im Reichskolonialbund und seinem Vorläufer, der Deutschen Kolonialgesellschaft, habe Sachsen und Dresden stets tatkräftig mitgearbeitet, Eine der ersten Ortsgruppen der alten Deutschen Kolo nialgesellschaft, stellte der General fest, sei in Dresden gegrün det worden. Heute seien im Gau Sachsen in 27 Kreisen und 523 Ortsgruppen über 73 000 Mitglieder des Reichskolonial- bundes vorhanden. Allein der Kreisverband Dresden nehme mit 16000 Mitgliedern eine beachtliche Stellung ein. . Das Verständnis für die Notwendigkeit des Besitzes von Kolonien sei m Sachsen, der „Werkstatt Deutsch lands", besonders lebendig. Die Bevölkerung verspüre hier den Verlust der Kolonien in starkem Maße, da die sächsische V er e d e l u n g s i n d u st r i e zu einem großen Teil auf Ein- und Ausfuhr angewiesen sei. Das Verständnis für die Notwendigkeit der Rückerwer bung unseres zusätzlichen Lebensraumes müsse in derartig dicht bevölkerten Gebieten ganz besonders ausgeprägt sein. Trotz des Verlustes unserer Kolonien habe die deutsche Wissenschaft und Technik weitergearbeitet an all den Dingen, die wir zur Nutzbarmachung der Werte der Uebersee-Ergän- zungsräume brauchen. Deutschland stehe auf vielen Gebieten, und vor allem der Tropenmedizin, dem wichtigsten, nach wie vor an erster Stelle. „Die Ausstellung ist eine Demonstration der deutschen Forderung nach kolonialem Lebensraum, des deutschen Le benswillens und der deutschen Lebenskraft", betonte General Ritter von Epp. „Sie will werben nicht Käufer, sondern poli tische Kämpfer." Deutschland habe alles getan, um aus dem Weg der In tensivierung seiner Leistung das zu beschaffen, was ihm eigent lich sein überseeischer Lebensraum auf andere Weise geben sollte. Achtzig Millionen Menschen seien eng zusammenge drängt auf dem gleichen Raum, auf dem vor hundert Jahren noch zwanzig Millionen ihr Auskommen finden mußten. Der Weg nach Uebersee, Einfuhr und Ausfuhr seien durch Be- ichneidung des eigenen Ueberseegebietes von Gunst oder Miß gunst anderer Völker abhängig geworden. Man wolle unser Volk in dieser Abhängigkeit erhalten, nicht zuletzt, weil man seine Leistungen fürchte. Jede der Hauptmächte, die heute unsere Kolonien in den Händen hatte, wolle ihren einseitigen Herrschaftsanspruch da durch aufrechterhatten. daß sie einem doppelt so großen Volk den Lebensraum bis zur Unerträglichkeit versperren wolle. Lieber würden, diese Staaten Bündnisse abschließen mit Mäch ten, die sie einst aufs heftigste bekämpften. Lieber verbänden sie sich unter Preisgabe militärischer Geheimnisse mit dem früheren Geanc- als daß sie den Mächten der autoritären Staatsform und eines neuen sozialen und wirtschaftlichen! Aufbaues das zurückgcbcn, was nach geschriebenem und un geschriebenem Recht deren Eigentum sei. Deutschland gehe, so stellte der General im weiteren Ver kauf seiner Rede fest, heute ruhig und unbeirrbar umer der Führung Adolf Hitlers seinen Weg. Dieser Weg habe als Ziel die Beseitigung des Unfriedens von Versailles. Durch seinen Schänd- und Knechtungsparagraphen sei Versailles der Drehpunkt unserer Anstrengungen. Die Lösung aller Fragen, die das Versailler Diktat aufzwinge, sei eine fortlaufend« große politische Aufgabe: Die Wiedereinsetzung unseres Volkes an die ihm gebührende Stelle. Im großen Rahmen dieser Aufgabe liege die deutsche Kolonialforderung. Sie hänge organisch zusammen mit allem dem, was wir in unserem, Volk an Lebensfragen politisch zu lösen haben. Die Lösung der Kolonialfrage werde den letzten großen Akt im Rekonstruktionsprozeß des Deutschen Reiches bilden. Die Kolonien seien ein großer Bestandteil des feind lichen Raubes. Der Weg zu ihnen sei nicht nur räumlich weit, er führe auch über eine Menge politischer Widerstände. Hier brauche es einen geschlossenen und entschlossenen Willen des ganzen deutschen Volkes, auf den der Führer sich stützen und verlassen könne. Die politischen Gegner müßten überzeugt sein, daß es mit der deutschen Forderung nach Kolonien ernst sei, und daß sie es mit einer nachhaltigen und nicht mehr abzulehnende» Volksforderung zu tun hätten. Bisweilen täten sie so, als ob sie das nicht glaubten. Auch in dieser Frage vermöge das Ausland keinen Keil zwischen die Führung und die deut sche Volksgemeinschaft zu »eiben. „Wir wollen", so schloß General Ritter von Epp seine ost durch stürmischen Beifall unterbrochenen Ausführungen, „einen einzigen Willen schaffen, und der Führer soll diese» Willen führen!" Kreisleitcr Walter, Dresden, dankte dem General für seine Ansprache, in der er in so trefflicher Weise auf die kolo nialen Lebensnotwendigkeiten hingewiesen habe. Das Sieg- Heil, das er auf den Führer und das Erotzdeutsche Reich aus- brachte, hallte wuchtig durch den Saal. Die Lieder der Nation, machtvoll gesungen, schlossen die koloniale Feierstunde. Als er mit seiner Begleitung die Ausstellung verließ, wurde General Ritter von Epp, der Schirmherr der Ausstellung, von den Tausenden noch einmal stürmisch u m j u b e l t. herrlicher EmOms EM im RMsvs Reichsleiter Reichsstatthalter General Ritter von Epp traf in der sächsischen Gauhauptstadt ein, um die „Deutsche Kolo nialausstellung Dresden 1939" zu besichtigen. Ihm zu Ehren gab die Stadtverwaltung am Sonnabend mittag in den festlichen Räumen des Rathauses einen Emp fang, an dem die Spitzen von Staat, Partei, Wehrmacht und Behörden teilnahmen. Man sah u. a. den Gauletter Rsichs- statthalter Mutschmann, den Kommandierenden General des IV. Armeekorps, General der Infanterie von Schwed ler, SA.-Obergruppenführer Schepmann, U-Gruppen führer Berk el mann, NSFK.-Gruppenführer Zimmer mann, Reichshauptamtsleiter Dr. Dresler, München, ferner einen Vertreter vom Auswärtigen Amt und vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. 10 000 Mark gespendet Der Eauverbandsleiter Sachsen des Reichskolonialbun des, Albert Wenzel, teilte im Verlaufe des Empfange- mit, daß sämtliche Amts träger und Mitglieder des Bundes in Sachsen die Summe von 10 MO Mark gesammelt haben, die sie dem Reichsleiter zur Verfügung stellen, mit der Bitte, sie für koloniale Zwecke zu verwenden. Im Gespräch mit Kolonialkriegern Nach dem Empfang im Rathaus am Sonnabendmittag begab sich General Ritter von Epp mit feiner Begleitung in die Kolonialausstellung, die er einer mehrstündi gen Besichtigung unterzog. Aus dem großen Platz vor dem Konzertgarten waren inzwischen Kolonialkrieger, di« au den Kämpfen der deutschen Schutztruppen teilgenommon haben, und eine Abordnung des Reichskriegerbundes aufmar schiert, die der General auf das herzlichste begrüßte, wonach er sich mit einigen von ihnen unterhielt. Deutsch-Südwest, Deutsch-Ostafrika, China, diese Namen klangen immer wieder auf, als die Männer militärisch knapp von ihrer Tätigkeit in den Kolonien berichteten und sich freuten, dem Leiter des Reichskolonialbundes Auge in Auge gegenüberzustehen. Und Freude leuchtete auch in den Augen des General, als er die», sen tapferen Kämpfern die Hand drückte. Strang verläßt Moska« Der Leiter der Zemraleuropäischen Abteilung ftn eng lischen Außenamt, Strang, der nach Moskau geschicA worden war, um den britischen Botschafter bei den englisch sowjetrussischen Paktverhandlungen zu unterstützen, wird im Laufe der Woche aus Moskau nach London zurück kehren. Als Gründe für seine Rückkehr werden von zuständigen Stellen erstens die Arbeitsfülle in Strangs europäischer Ab teilung im Foreign Office angegeben und zweitens die Tat sache, daß der politische Fragenkomplex, der in Moskau zur Erörterung stand, sich jetzt so eingeengt habe, daß der britische Botschafter ohne Strangs Hilfe verhandln werde. /