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MsdmfferTaMatt D«r „Wil?drusfer Tageblatt' erscheint werktags 18 Uhr Bezugspreis monatt 2 NM tret Laus. bei Postbcsiellung s I,äu RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer w Rps Alle Poltanslalt«. Postbaien, unsere Austräger u Bcschättssiclle j »edmen zu leder Zeit Be- , . . ..... c—,, . siellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt aber 28ochenb1att für BöjtAÜrUff u. Ilntsiksienü sonstiger Belriebsstörun- gen besteht kein Anspruch aus Lteterung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung ein gesandter Schriftstücke ersolgt nur. wenn Rückporto bciliegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzetgenpretse laut ausliegcnder Preisliste Nr. 8. — Ztsfer-Gebühr: 20 Rps. — Borgeschrte» bene Erscheinungstage und Playwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme bis vormittags 10 Uhr . -- Mr die Richtigkeit de, durch Fernruf übermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 telten Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr. > - - — — Bet Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlab. Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 125 — 98. Fahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 2. Juni 1939 AdsOrelten der Front der Ehrenkompanien Als der Führer mit seinen Gästen aus der Bahnhofs halle tritt, geht ein Jubelorlan durch die Massen. Wäh rend Prinzessin Olga und Frau Göring sofort den Wagen besteigen, um durch das Spalier der Hunderttausende, überall herzlich begrüßt, zum Schloß Bellevue zu fahren, schreitet Prinzregent Paul mit dem Führer unter den Klängen des Präsentiermarsches die angetretcnen Ehren kompanien ab. Zunächst die Ehrenkompanie des Regi ments Grvßdeutschland, dann eine Ehrenkompanie der Kriegsmarine, die am 30. und 31. Mai traditionsgemäß in Berlin die Skagerrakwache gestellt hat und abschlie ßend die Ehrenkompanie der Luftwaffe. Die Kapelle intoniert die jugoslawische Hymne, wäh rend die Tausende, die sich am Bahnhof einen Platz ge sichert haben, den Arm zum Deutschen Gruß recken. Durch das Spalier jubelnder Berliner zum Schloß Bellevue Heilrufe über Heilrufe brausten den Gästen entgegen sie dann mit dem Führer den Kraftwagen bestiegen. Oie Fahrt ging vorbei an den jubelnden Menschenmassen nach dem herrlich geschmückten Schloß Bellevue, dem Gästehaus des Reiches, wo die jugoslawischen Ehren gäste nun Wohnung genommen haben. Hier verabschiedete sichderFührer von dem jugo slawischen Prinzregentenpaar und begab sich wieder an den Hunderttausendcn jubelnder Berliner vorbei nach der Reichskanzlei. Der triumphale Empfang gab den jugo slawischen Gästen die Gewißheit, daß das deutsche Volk an ihrem Deutschlandbesuch mit dem Herzen begeisterten Anteil nimmt. * Um 5 Uhr nachmittags empfing der Führer dann den jugoslawischen Prinzregenten in der Neuen Reichs kanzlei, und gegen 6 Uhr stattete der Führer dem Prinz- regenten und der Prinzessin Olga von Jugoslawien im Schloß Bellevue seinen Gegenbesuch ab. Ehrung der Prinzessin Olga Anläßlich des Besuches des Prinzregentenvo» Jugoslawien beim Führer fand eine erste län gere Aussprache mit dem Gast im Arbeitszimmer des Führers statt. . Bei dem Gegenbesuch des Führers im Gästehaus über reichte der Führer der Prinzessin Olga von Jugoslawien als Zeichen seiner Hochachtung für ihre vielseitige segens reiche Tätigkeit im Dienst der Wohlfahrt und menschlichen Fürsorge das Frauenkreuz des Ehrenzeichens des Deut schen Roten Kreuzes in besonderer Ausführuna. Zugoslawiens höchster Orden für Göring Ucberreichung durch Außenminister Cincar-Martovic. Der jugoslawische Außenminister Cincar-Mar kovic besuchte den Ministerpräsidenten Generalfeldmar schall Göring und überreichte ihm im Namen und Auf trag seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Paul von Jugoslawien das Großkreuz des Karadjordje-Ordens. Der Karadjordje-Orden ist die h ö ch ste Auszeich- nung, die Jugoslawien zu vergeben hat. Vom Empfang des jugoslawischen PrinzregeMenpaareS. Prinzregent Paul begrüßt Frau Emmi Göring, rr,!« st Prinzregenten der Führer. Rechts von tzr st" "^rmg Generalseldmarschall Hermann Göring, der n O-M begrüßt. — Unten: Prinz Paul von Iuao- Führer aus der Fahrt vom Bahnhof zum Bellevue, in dem die hohen Gäste während ihres Berliner Aufenthaltes wohnen. tScherl-Wagenborg-M.) Sie deutsch-jugoslawische Freundschaft Die Trinlsprüche bei der Absndtafel Zu Ehren des Prinzreaentenpaares veranstaltete der Füh rer um 20.28 Uhr eine Avendtasel, an der neben dem hohen j Kästepaar teilnahmen: der jugoslawische Außenminister Cincar j Markovic, der Hosminister Antic. der Königlich jugoslawische ! Gesandte Dr. Andric, der Generaladjuiont Hristic, die Hofdame Frau Lozanic. ebenso die Begleitung und der Ehrendienst des Prinzregenlen und der Prinzessin, die Mitglieder der Königlich Iugoüawischen Gesandtschaft und Vertreter der jugoslawischen Presse. Bon deutscher Seite waren u. a. mit ihren Damen anwe send: Ministerpräsident Generalseldmarschall Göring, der Reichsprotektor Freiherr von Neurath, der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop, die Mitglieder der Reichsregierung und die Oberbefehlshaber der Wehrmachtsteile, die in Berlin anwesenden Neichsleiter, sämtliche Staatssekre täre sowie Vertreter der Partei, der Wehrmacht, der Wirtschaft, der Kunst und des Auswärtigen Amtes. Die Trinksprüche DNB. Berlin, 2. Juni. Bei der Abendtafel zu Ehren des jugoslawischen Prinzregentenpaares richtete der Führer folgenden Trinkspruch an seine hohen Gäste: „Eure Königliche Hoheit! Es ist mir eine große Ehre und Freude, Eure Königliche Hoheit, den Prinzregenten des König reiches Iugoslawsen und Ihre Königliche Hoheit, die Frau Prinzessin Olga, in der Hauptstadt des Deutschen Reiches willkommen heißen zu können. Ach begrüße Sie aber auch im Namen des ganzen deut schen Volkes. Denn dieses ist von Gefühlen herzlicher Freund schaft für seine Majestät Peter ll., für Ihr Vaterland und das > jugoslawische Volk erfüllt. Die deutsche Freundschaft zum jugo- ' slawischen Volk ist nicht nur eine spontane. Sie hat ihre Tieje und Dauerhaftigkeit erhalten inmitten der tragischen Wirren des Weltkrieges. Der deutsche Soldat hat damals den so über aus tapferen Gegner schätzen und achten gelernt. Ich glaube, daß dies auch umgekehrt der Fall war. Diese gegenseitige Ach tung findet ihre Erhärtung in gemeinsamen politischen, kul- turellen und wirtschaftlichen Interessen. So sehen wir auch in Ihrem jetzigen Besuch, Königliche Hoheit, nur einen lebendi gen Beweis für die Richtigkeit dieser unserer Auffassung, und wir schöpfen deshalb daraus zugleich die Hoffnung, daß sich die deutsch-jugoslawische Freundschaft auch in Zukunft weiter entwickeln und immer enger gestalten möge. In Ihrer Anwesenheit, Königliche Hoheit, sehen wir aber auch eine freudige Gelegenheit zu einem offenen und freund schaftlichen Meinungsaustausch, der — davon bin ich über zeugt — für unsere beiden Völker und Staaten in diesem Sinne nur nutzbringend sein kann. Ich glauve daran um so mehr, als ein sestbegründetes vertrauensvolles Verhältnis Deutschlands zu Jugoslawien nun — da wir durch die ge schichtlichen Ereignisse Nachbarn mit für immer festgelegten gemeinsamen Grenzen geworden sind — nicht nur einen dauernden Frieden zwischen unseren beiden Völkern und Län dern sichern wird, sondern darüberhinaus auch ein Element der Beruhigung für unseren nervös erregten Kontinent dar stellen kann. Dieser Friede aber ist das Ziel all jener, die wirklich ausbauende Aibeit zu leisten gewillt sind. Festlicher Einzug des prinzregenlensaares Der Führer begrüßte die jugoslawischen Gäste aus dem Lehrter Bahnhof - Triumphale Fahrt durch das Spalier der Sunderttausende Die Hauptstadt des Großdeutschen Reiches erlebte den festlichen EinzugdesPrinzregentenPaul von Jugoslawien und seiner Gemahlin Prinzessin Olga. Der Führer selbst, begleitet von Generalfcld- Marschall Hermann Göring und dem Reichsaußcnminister von Ribbentrop, hieß die jugoslawischen Gäste tei ihrer Ankunft in Berlin auf das herzlichste willkommen. Die triumphale Fahrt nach der Ankunft auf dem Lehrter Bahnhof durch die Straßen Berlins — die Millionenstadt hatte sich festlich geschmückt und in ein Meer von Fahnen getaucht — wird dem jugoslawischen Staatsoberhaupt gezeigt haben, wie stark das Bewußtsein der so herzlichen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Nationen im deutschen Volke ist und mit welcher bewegten Frcnde insbesondere die Hauptstadt des Großdeutschcn Reiches an dem Aufenthalt des Regentcnpaares Anteil nimmt. Das deutsche Volk empfing den jugoslawischen Prinzregenten Paul als persönlichen Freund und als Lenker eines befreundeten Volkes, in dem Bewußtsein, daß der gemeinsame Weg beider Völker zugleich eine große europäische Friedensausgabe bedeutet. Melrufe künden Ankunft des Führers Etwa zehn Minuten vor Ankunft des Zuges dröhnte ein einziger Jubelrus durch die riesige Bahnhofshalle: Der Führer kam, und mit ihm Generalseldmarschall Hermann Göring und Gattin, Reichsaußcnminister von Ribbentrop, Reichsführer // Himmler. Der Führer begrüßte die Reichsminister und Reichs leiter, wechselte hier und da ein paar Worte und unter hielt sich längere Zeit mit den Generalen. Plötzlich kommt Bewegung in die Massen. Der Führer nimmt seinen Platz ein, und langsam stampfen die gewaltigen Lokomotiven mit dem Sonderzuge, der das jugoslawische Prinzregentenpaar bringt, in die Halle. Die erste Lokomotive ist mit goldenen Girlanden geschmückt, in d»»»^ Mitte bas jugoslawische Wappen prangt. Herzliche Begrüßung der Gäste Der Zug hält, und als erster betritt Prinz regent Paul von Jugoslawien, in blauer Uniform mit karminroter Mütze, den Bahnsteig. Der Führer drückt ihm die Hand, und gleich darauf der Prinzessin Olga, der er einen riesigen Orchideenstrauß überreicht. Frau Emmi Göring begrüßt die Prinzessin ebenfalls und legt ihr einen zweiten Orchideenstrauß in den Arm. Generalseldmarschall Göring entbietet dem hohen Paar seinen Gruß und stellt dem Prinzregenten die Mit glieder des Reichskabinetts vor. Prinz Paul reicht jedem freundlich die Hand und stellt dann seinerseits dem Führer und dem Generalseldmarschall die Herren seines Gefolges vor. Während die Spielmannszüge der HI. spielen und die Klänge in der Halle dröhnend widerhallen, schreitet der Führer mit seinem hohen Gast unter dem brausenden Jubel der Jugend zum Bahnhofsausgang. Es folgen Frau Emmi Göring an der Seite der Prinzessin Olga, Generalseldmarschall Göring und alle die Herren, die zum Empfang erschienen waren. Ser Empfang aus dem Lehrter Bahnhof Schon lange vor Ankunft des Zuges war die weite Bahnhofshalle gefüllt mit Jungen und Mädeln der HI. And des BDM. Hinter der Absperrkette der Bahnpolizei hatten sie Aufstellung genommen, bewaffnet mit den rot- iveiß-blauen Fähnchen, den Farben des befreundeten Jugoslawien. Gespannt verfolgten sie den Zeiger der großen Bahnhofsuhren, und je weiter er auf die entscheidende Stunde vorrückte, um so größer wurde die Spannung. An der Stirnseite des Bahnhofs hatten Spielmanns- lügederHJ. Aufstellung genommen, flankiert von An gehörigen der Marine-HI. Erwartungsvoll hielten sie ihre Trommeln gefaßt und ihre Fanfaren, bereit, auf ein Kommando ihre schmetternden Weisen in die riesige Halle iu senden. Gegen 18 Uhr trafen die Repräsentanten des Groß deutschen Reiches, die Mitglieder der Reichsregierung And die Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht ein, jedesmal mit brausenden Heilrufen begrüßt. Bei dem Empfang waren ferner die Mitglieder der jugoslawischen Gesandtschaft in Berlin und Angehörige der Berliner jugoslawischen Kolonie anwesend, Wetter die diploma tischen Vertreter von Italien, Rumänien und Griechen- Kud.