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MmfferTageblatt Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 25. Avril 1939 Nr. 95 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt' volkSgenMen, bekennt Euch alle zum Ehrentag der Nation und tragt d?e Mai-Valette. — Nehmt geWollen an den örtlichen Veranstaltungen teil! sprechen, meldet die liberale „News Chronicle", so werde die Labour-Partei ihren Widerstand gegen derartige Zwangsmaßnahmen nicht aufgeben, und damit werde Chamberlain und seine Regierung zu rechnen haben. Womit Paris abgespeist werden soll Nachdem die Frage der allgemeinen Wehrpflicht, viel leicht auch nur die eines allgemeinen Zwangsregisters durch die Pressekampagne der letzten Tage zu einer akuten Frage gemacht worden ist, kommt nunmehr auch der Leiter der Opposition, Attlee, darauf im „Star* zu sprechen. Er schreibt hier «. a., es wäre nützlich, die allgemeine Wehr pflicht einzuführen, weil man annehme, daß ein solcher Schritt zeigen würde, daß Großbritannien entschlossen sei. eine „feste Haltung* einzunehmen. Attlee, der im übrigen mit seinen weiteren Ausführungen die Frage der Wehr pflicht als eine schwierige und angeblich wenig erfolg reiche Sache zu kennzeichnen sucht, stellt sich diese feste Hal tung als eine „G e st e" vor. Die Wehrpflicht sei eine Maßnahme, die nur auf lange Sicht wirken könne, worauf es ankomme, sei aber eine förmliche „Massenerhebung'. Es sei aber keineswegs gesagt, daß es durch Zwang zu er reichen sei, daß jeder seinem Lande auf das Beste diene. Die allgemeine Wehrpflicht würde nur Anlaß zu Meinungsver schiedenheiten sein. Pans Witt London diktieren Englische Wehrpflicht nur eine Geste? Die Londoner Blätter melden, daß die bri - tischeRegierungaus der nächsten Kabinettssitzung sich drit der Frage der Einführung der Wehrpflicht bzw. einer Zwangsregistrierung befassen werde. Sämtliche Blätter iveisen auf den Druck hin, der französischerseits dahin gehend ausgeübt wird. „Daily Mail" will bereits ankündigen können, daß es binnen kurzem zu einem Beschluß über die Einführung einer „gewissen" Art von Wehrpflicht für Männer unter e5 Jahren kommen werde. Die meisten anderen Blätter gehen aber nicht so weit. Das Oppositionsblatt „Daily Herald" schreibt, die Militärbehörden hätten für die Ne- Berung ein Memorandum ansgearbeitet, in dem betont werde, daß die Einführung der Wehrpflicht für jnnge Leute Zwischen 18 und 21 Jahren absolut wesentlich sei. Auf der Mderen Seite ist jedoch mit größtem Wider st and auf leiten der Opposition und der Gewerkschaften zu rechnen. Sollten alle diese Gerüchte der Wahrheit ent Aeue englische Steuern in Sicht Das britische Kabinett trat im Unterhaus zur Besprechung der Haushaltsvorschläge zusammen, die Schatzkanzler Sir John Simon dem Unterbaus über mitteln wird. Die Beratung war streng geheim. Das Publikum ist stark beunruhigt, da man allgemein mit neuen Steuern oder Steuererhöhungen rechnet, die besonders durch die letzten Rüstungsmaß nahmen der Negierung erforderlich geworden sind. Vollmacht erteflte, in seinem Namen in allen Fragen der Parteiführung zu entscheiden, erhielt das bis herige Schaffen von Rudolf Heß seine schönste Krönung. Nachdem die Partei die Staatsführung übernommen hatte und Adolf Hitler nicht nur als Parteiführer, sondern auch als Staatsoberhaupt sprach, galt es, die Partei in den Staat einzugliedern und ihr die weiteren Aufgaben zuzuweisen. Sie soll der Motor sein, der die Kraft der nationalsozialisti schen Idee ständig auf hohen Touren hält. Kein Besserer konnte nun, da eine Arbeitsteilung not wendig war, gefunden werden als Rudolf Hetz, der in seiner jahrelangen Tätigkeit als Privaisekretär des Führers die Gedankengänge und die Arbeits weise Adolf Hitlers genauestens kennenzulernen Gelegenheit hatte. Mit der Ernennung von Rudolf Heß zum Stellvertreter des Führers wurde die Lücke zwischen der Arbeit im Staat und der Arbeit in der Partei geschlossen. Rudolf Heß hat es verstanden, seine Dienststellen zum lebendigen Binde glied zwischen dem Staatsapparat einerseits und dem in der Partei verkörperten und von der Partei vertretenen Volkswillen andererseits zu machen. Irgendwer hat einmal Rudolf Hetz d«s Ge wissen der Partei genannt, und wahrlich, ihn umgibt immer eine Atmosphäre vollkommener Auf richtigkeit und unbedingter Ehrlichkeit. Aus seinen Worten klingt immer so etwas wie Mahnung, aber auch tiefe Herzlichkeit und Anteilnahme. In uner müdlichem Schaffen hat er die Partei zu einem stets einsatzbereiten Instrument in der Hand des Führers gemacht und den lebendigen Willen der Revolution wach gehalten. Mag das Volk Rudolf Hetz nur dann und wann aus seinen Reden oder ans Anordnungen kennenlernen, so weiß es doch, daß hier ein Mann am rechten Orte steht, einer, der sein Leben ganz dem Führer geweiht hat, ein Mann, der seine starke Schaffenskraft immer nur im Dienst der Allgemein heit und zum Wohle des Volkes einsetzt. Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend gen beliebt kein Anspruch — ———— g„s Lieferung der Zet- tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung ein gesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Vorwurf mangelhafter Kriegsvorbereiiung Englischer Kriegshetzer kritisiert Chamberlain Der frühere englische Minister Amery, einer von den Kriegshetzern, kritisierte in London die Maßnahmen der englischen Regierung. Er könne versichern, daß das Vertrauen Frankreichs schwer aus die Probe gestellt sei. Die Ausbildung der jungen Leute, die sich für die Terri torialarmee gemeldet hätten, meinte Amery, reiche für einen modernen Krieg nicht aus. Wenn Großbritannien morgen zum Kriege schreite (!), so könne es nicht einmal davon träumen, die Territorialarmee ins Feuer zu schicken, bevor diese nicht weitere drei bis vier Monate ausgebildet sei. Sollte man anders handeln, würde es glatten Mord bedeuten. Die Schaffung des Muni tionsministeriums bedeute, daß die Regierung bis zur letzten Woche die Ausrüstung der 250 000 Mann nicht ein mal ins Auge gefaßt gehabt habe. Es bedeute aber auch, daß die Regierung noch nicht einmal jetzt Vorbereitungen treffe oder ins Auge fasse, um mehr als 26 Divisionen auszurüsten. Wenn aber Großbritannien zum Krieas schreite, müßte es die zehnfache Zahl an Mannschaften ausrüsten. Chamberlain weicht aus Ungeduldige Einkreisungs-Anfragen im Unterhaus Im englischen Unterhaus mutzte der Minister präsident eine Reihe von Anfragen bezüglich Sowjetrntz- land beantworten, wobei sich die Abgeordneten insbeson dere nach dem Stande der Verhandlungen erkundigten und den Ministerpräsidenten drängten, die Verhandlungen zu beschleunigen. Ministerpräsident Chamberlain er widerte jedoch lediglich, die britische Regierung halte „enge Fühlung" mit anderen Regierungen unter Ein schluß der Türkei und der Sowjetunion. Er sei aber noch nicht in der Lage, seinen früheren Erklärungen etwas hinzuzufügen. Auch auf die Frage, ob der Ministerpräsident in der Lage sein würde, noch vor der Rede des Führers hierüber etwas zu sagen, erklärte Chamberlain nur, er könne das nicht sagen. Als der Labourabgeordnete Thurtle eine Zusicherung des Ministerpräsidenten verlangte, daß die Regierung das „Arrangement mit Sowjetrutzland" so schnell wie möglich abschließen solle, erklärte der Minister präsident ausweichend, er wisse nicht, was Thurtle mit diesem „Arrangement" meine, die Haltung der britischen Regierung sei völlig klar. Rudolf Hetz (Scherl-WagenborM Als der Führer am 28. April 1933 Rudolf Heß seinem Stellvertreter ernannte und ihm damit die Der Abschluß der italienisch-jugoslawischen Be sprechungen in Venedig und die Mitteilung, daß Belgrads Außenminister Cincar-Markowitsch demnächst auf Ein ladung des Neichsaußenministers von Ribbentrop nach Deutschland reisen werde, sind in der ganzen Welt als «in großer Erfolg der Außenpolitik der Achsenmächte an erkannt worden. Neben den Stimmen der Blätter aus den beteiligten Ländern und denen des Balkans und Ost europas finden sich auch Aeußerungen französischer und englischer Zeitungen, die zwar ungern, aber doch unum wunden zugeben müssen, daß hier die englisch-französische Einkreisungspolitik eine entscheidende Niederlage er litten hat. Die jugoslawischen Blätter weisen darauf hin, daß die zwischen Jugoslawien und Italien sowie Deutschland begehende Zusammenarbeit auf politischem und wirtschaft lichem Gebiet noch vertieft werden soll. Der jugoslawische Außenminister selbst hat sich in einem Gespräch dem Vertreter des „Popolo d'Jtalia" gegenüber sehr befriedigt über den Ausgang der Besprechungen geäußert und erklärt, die ita lienisch-jugoslawische Freundschaft gehe ans den Besprechungen zum Vorteil aller befreundeten Nationen gefestigt und er weitert hervor. Di« italienischen Zeitungen feiern den politischen Erfolg begeistert und erklären, daß damit den plutokratischen Demokratien eine neue Enttäuschung bereitet worden sei. In Belgrad werde nun auch eine Politik der Annäherung an Ungarn betrieben werden. So werde der Versuch der west europäischen Demokratien, im Osten Europas eine zweite Ab- ricgclungslinte zu errichten ebenso scheitern wie ähnliche Unternehmungen vorher. Die „Gazzetta del Popolo* stellt fest, daß der Augenblick gekommen sei, um zu einer Revision der ungarisch-jugoslawi schen Beziehungen zn schreiten. Bemerkenswert ist auch, mit welcher großen Genugtuung die Schlußverlautbarung von Venedig in Ungarn auf- yenommen worden ist. Man unterstreicht dabet, daß sie ent- Üegcn den sonst üblich«« amtlichen Verlautbarungen über Mnisterberatungen sehr ausführlich gehalten und sehr kon kret abgefatzt sei. Das Regierungsblatt „Hetfö" bezeichnet den Abschluß in Venedig als den „Sieg der Friedenspolitik von. Berlin und Rom in Südosteuropa" und den „Weg zur unga- risch-jugoslawischen Verständigung" Enttäuschung in London und Paris In London und Paris weiß man nicht recht, wie man feinen Lesern diese schwere Niederlage der eigenen Politik beibringen soll. Man versucht mit allgemeinen Redereien das Ergebnis von Venedig zu verkleinern, wann man schließlich auch zugeben muß, das volles Einvernehmen zwischen den Außenministern Italiens und Jugoslawiens bestand. Be zeichnend für die Haltung der englischen Politik sind die Worte der „Times", man habe sich in Venedig „anscheinend mit Erfolg" über ein Zusammentreffen zwischen ungarischen und jugoslawischen Vertretern unterhalten. Erleichtert stellt „Daily Telegraph" abschließend fest, datz wenigstens die Ge rüchte über einen Beitritt Jugoslawiens zum Äntikomintern- Pakt noch verfrüht sei. In Paris verfolgt man die Taktik, von Venedig mög lichst gar nicht zu sprechen, sondern die Aufmerksamkeit der Leser auf andere Dinge zu lenken. Lediglich der „Temps" besitzt die Unverfrorenheit, angesichts des ausgezeichneten Einvernehmens in Venedig, Jugoslawien vor Italien zu warnen und noch einmal das längst überholte Märchen von der Bedrohung des Landes durch Italiens Maßnahmen bei der Besetzung der albanischen Nordgrenze aufzmischen. Einigermaßen matt und lächerlich muten die Versuche. Stör- feuer zu geben, an, die von den Pariser Blättern dadurch Unternommen werden, daß sie behaupten, Markowitsch habe in Venedig dem Grafen Ciano nicht die Zugeständnisse gemacht, die Italien von ihm erwartet habe. Man glaubt aber selbst diese Lüge nicht und ist sich darüber klar, daß in Venedig die Notwendigkeiten der Politik an der Adria besprochen worden sind. Nun bedauert man mit Wehklagen die Abkehr Jugoslawiens von London, Paris und Mos kau und weiß nicht recht, wie man diesen Mißerfolg der Einkeisungspolitik vertuschen soll Zum 45. Geburtstag von Rudolf Hetz Am 26. April sind es 45 Jahre her, seit in Alexandrien (Aegypten) Rudolf Heß als Sohu einer deutschen Kaufmannsfamilie geboren wurde. Es mag vielleicht bezeichnend sein, datz gerade der Mann, der von frühester Kindheit mit dem Weitblick des Ausländsdeutschen begabt und erzogen wurde, heute der Träger der weitgehenden Aufgaben der NSDAP, ist. In schwersten Stunden Hai Rudolf Hetz in treuer und unermüdlicher Arbeit dem Führer zur Seite ge standen und ist ihm damit besonders nahegekommen. Selbstlos und in aller Stille hat er in den Jahren des Kampfes gearbeitet, immer das große Ziel vor Augen und immer beseelt von dem unerschütterlichen Vertrauen auf das Gelingen des Werkes. Stunden schönster Hoffnung hat er in den Jahren des Kampfes erlebt, aber auch bittere Stunden, in denen die schönsten Pläne zunichte gemacht wurden. Aber stets trug er den entschlossenen Willen zur Weiterführung des Kampfes in sich. Jie AG siegte Sier die Einkreisung Der Abschluß der italienisch-jugoslawischen Aussprache "preise laut auyiesender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: ro Rvf — Daraekchrl» b"s d^rEags°w^ dlavwünsche werden nach MSgUchk-ü berü-kfichiigt. - A nfe i g - n-A n n^ Lüh"' Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 L Anz-^'M^ ZwangSvergleich erlischt feder Anspruch aus Nachlass Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt