Volltext Seite (XML)
VitSdnOrMeblak Awanarverffleich erlischt Icder Anspruch aus Nachlaß Nr. 88 — 98. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt' Sonnabend, den 15. April 1939 Postscheck: Dresden 2640 Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Das „Wiisdrusser Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpretse lau« oufliepcnder Preisliste Nr 8. Ziffer.Gebühr: 2V Rps. — Dorffeschri«, bene Erscheinungstaffe und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme durch Fernruf übermit- Fernsprecher : Amt Wilsdruff 206 ,eilen "Änzei-wn'üPcrneh^ men wir leine Gewähr — — — — Bei Konkurs und ^'Wsdrufser Tageblatt' erschein« werktags >6 Uhr Be,ugsprets monatl 2 NM frei Haus, bei Posibestellung l.-U RM zuzugl Bestellgeld Einzelnummer w Rps AÜe Postanstallc«. Postboten, unsere Austräger u Gcschästsstelle jeder Zett Be» . siellungen cntgeqcn Im Salle höherer Gewalt oder Wochenblatt sllk WllsdkUff U. UMgegLNd sonstiger Betriebsstörun. sen besteht kern Anspruch ——— nus Lieferung der Zei- wng oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingclandter Schritts,ticke ersolgt nur. wenn Rückporto bcilicgt Albaniens Wirtschaft Erdöl und Kohle — Ueberwiegcnd agrarisches Land. Schafzucht, Oliven- und Obstanbau — Auch Tabak Ausfuhrprodukt Albanien, das nunmehr zum Bereich des italienischen Imperiums gehört, ist mit 27 500 Quadratkilometer Fläche und l 070 000 Einwohnern das kleinste der Balkan- länder, das aber neben der politisch-strategischen Bedeu tung als Brückenkopfstellung an der Straße von Otranto, die das Adriatische Meer vom Mittelmeer abschlietzt, wegen seiner Erdölvorkommen auch wirtschaftlich für Italien von Bedeutung ist. Das Land ist in seiner Wirtschaftsstruktur fast noch völlig agrarisch, wenngleich auch hier die Industrialisierung in letzter Zeit Fortschritte gemacht hat. Es sind an industriellen Werken vorhanden acht Getreidemühlen und drei Fabriken für Makkaroni, drei Oelmühlen mit Raffinerien zur Ver wertung der heimischen Oliven; fünf Gesellschaften be treiben die Zigarettenfabrikation. Die Textilindustrie ist mit vier Fabriken für Gewebe und Trikots in Shkoder und in Korye vertreten. Elektrizitätsgesellschaften gibt es vier, von denen zwei in der Hauptstadt des Landes, Tirana (40 000 Einwohner), ihren Sitz haben, und je eine in der Hafenstadt Durazzo und in Elbasan. In den letzten Jahren haben sich die auf der Viebwirtschaft des Landes be ruhenden Gerbereien sehr gut entwickelt. Außerdem gibt <s noch einige kleinere Industrien für Keramik, Zement, Kautschuk, Seife usw. Unter Albaniens Bodenschätzen spielt, wie gesagt, das Erdöl eine besondere Nolle. Seit 1923 sind 13 Konzessionen auf die Dauer von je 60 Jahren erteilt worden. Solche Konzessionen haben die Anglo-Jrantan-Oil-Co., der fran zösische Credit General des Petrols und die italienischen Staatseisenbahnen, die ihre Konzession durch eine eigene Gesellschaft, die 1925 gegründete „Azienda Jtaliana Pe- troli Albania*, ausbeuten lassen. Die italienische K o n z e s s i o n ist die wichtigste. Eine 72 Kilometer lange Rohrleitung mit einer Kapazität von 300 000 Tonnen befördert das Oel nach dem Hafen Valona. Obwohl die albanische Erdölindustrie erst in ihren Anfängen steht, beträgt ihre Produktion zur Zeit bereits 360 000 Tonnen im Jahre. In Selenizza beutet eine andere italienische Gesellschaft die dortigen Asphalt- und Erdpechvorkommen aus. Sie gewinnt fünf bis sechs Millionen Tonnen Bitu men im Jahre. Kleinere Lager befinden sich noch bei Borat und Fieri. An sonstigen Bodenschätzen sind noch die K o h l e v o r k o m m c n bei Tepeleni, Koritza und Tirana zu erwähnen, während in der Nähe von Tepeleni und bei Skutari auch reiche Eisenerzvorkommen fest gestellt wurden. Die Landwirtschaft bildet das wirtschaftliche Fundament. Gemäß der extensiven Wirtschaftsform steht hierbei die Tierzucht im Vordergrund, vor allem die Schafzucht. Wolle und Häute sind die Hauptausfuhr- ariikel des Landes. Um die Hebung des Ackerbaues, ins besondere des Oliven, und Obstbaues, hat sich Italien außerordentlich verdient gemacht, ebenso wie um die Bekämpfung der Viehseuchen, unter denen die alba nische Viehzucht stark zu leiden hatte. 1928 lieferte Italien etwa 200 000 junge Obstbäume, die umsonst an die alba nischen Bauern verteilt wurden. Gleichzeitig wurden Mehrere Baumschulen eingerichtet, deren wichtigste in Laprak bei Tirana in den letzten Jahren allein weitere 700 000 Obstbäume geliefert hat. Mandel-, Feigen-, Hasel und Walnußbäume wurden hauptsächlich angepflanzt, da deren Früchte im Ausland guten Absatz finden. An erster Stelle steht natürlich die O l i v e n k n l t u r. Die Anbaufläche für Oelbäume beträgt etwa 17 500 Hekt ar. Ihr Wert wird auf etwa 24 Millionen Mark geschätzt. Die Olivenausfuhr erreicht beinahe einen Jahreswcrt von einer Million Reichsmark. Ein weiteres wichtiges Aus- fuhrprodukt ist der Taba k. Im ersten Halbjahr 1938 wurden 100 591 Kilogramm Tabake und Zigaretten ex portiert im Werte von etwa 100 000 Mark. Seit kurzem besteht ein staatliches Tabakmonopol. Jm'Anßenhandel des Landes stand Italien sowohl in Einfuhr als Ausfuhr b§i weitem an erster Stelle. Deutschland stand unt^ den Einfuhrländern Albaniens an siebenter, als Ausfuhrland an zehnter Stelle. Die albanische Ausfuhr nach Deutschland zeigte in letzter Zeit steigende Tendenz. Noch viel stärker war das bei Jtanen der Fall, dessen Einfuhr aus Albanien von 1936 zu 1937 um 3 Millionen auf 8 Millionen Goldfranken anstieg. Nach dem 1938 geschlossenen albanischen Nutzen- Handelsgesetz, das die unbeschränkte Einfuhr nur den Län dern gestattete, die wenigstens 70 v. H. des Wertes ihrer Einfuhr nach Albanien auch im Erport albanischer Er zeugnisse erreichten, hatten die unbeschränkte Einfuhr genehmigung nur Italien, Griechenland und die USA. Oeuischlan-flug -es „Graf Zeppelin" Erprobung der Schisfseinrichtungen Das Luftschiff „Gras Zeppelin*, das am Donnerstag- aeittag zu einer Erprobungsfahrt von Schiffseinrichtungen gestartet war, die über weite Teile Deutschlands und über ^'e Ncichshauptstadt führte, kehrte am Freitagabend nach ^ranksurt am Main zurück und landete auf dem Luft- ichiffhafen Rhein-Main. Ueberall wurde das Luftschiff von Bevölkerung stürmisch begrüßt. NSDAP.-Dienstauszeichnung Drei Anordnungen des Führers — Der Führer hat in diesen Tagen drei wichtige Anord nungen erlassen, die für die Partei, besonders aber für die Politischen Leiter, große Bedeutung haben. Durch die erste Anordnung hat der Führer eine Dienst auszeichnung der NSDAP, gestiftet, die zweite Anord nung des Führers enthält Bestimmungen über die Ein führung neuer Dienstrang- und Dicnststellungsabzeichen für die Politischen Leiter, während die dritte Anordnung die Uniformen für die Politischen Leiter festlegt. Die Dienstauszeichnung der NSDAP, wird in drei Ausführungen für 10, 15 bzw. 25 Jahre aktiver Dienstzeit in der NSDAP, verliehen. Sie stellt ein Ordenskreuz dar und wird nach 10 Jahren in Bronze an einem braunen Bande, nach 15 Jahren in Silber an einem blauen Bande, nach 25 Jahren in Gold an einem roten Bande verliehen. Unter besonderen Umständen wird die Dienstzeit in einer Gliederung oder in einem angeschlossenen Verbände auch dann angerechnet werden, wenn die Mitgliedschaft zur NSDAP, später als die Mitgliedschaft zur Gliederung bzw. zu dem angeschlossenen Verbände erworben wor den ist. Trennung von Oienflrang und Dienststellung Die zweite Anordnung des Führers geht von der Tatsache aus, daß bisher aus den Abzeichen des Poli tischen Leiters nur seine Dienststellung erkennbar war. Es war nicht zu erkennen, ob der einzelne Politische Leiter z. B. ein Ortsgruppenleiter eine Ortsgruppe mit verhält nismäßig leichten oder besonders schwierigen Verhält nissen leitet, ob seine Arbeitsleistung dabei durchschnitt lich ist oder ob er besondere Leistungen vollbringt, ob er erst ein Habes Jahr sein Amt innchat oder bereits zehn Jahre. Um nun künftig den Politischen Leiter, der seit vielen Jahren mit stets gleichbleibender oder wachsender Neue Abzeichen für Politische Leiter Leistung ein politisches Amt in der Partei innebat, auch in seinen Abzeichen als langjährig und mit guten Lei stungen in derselben Dienststellung tätig erkennbar z» machen, hat der Führer die Trennung von Dienstrang und Dienststellung für die Politischen Leiter verfügt. Künftig wird z. B. ein Ortsgruppenleiter bei entspre chender Leistung vier oder fünf verschiedene Dienstgrade nacheinander erreichen können. Dasselbe trifft auf alle anderen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Politischen Leiter zu. Während die Dienstgradabzeichen wie bisher sich aus dem Spiegel befinden, werden die Dienststellungsab zeichen künftig auf der Armbinde angebracht. Der Ter min der Einführung steht zur Zeit noch nicht fest. Oie neuen Llniformen Der Führer hat in seiner Anordnung weiter fest gelegt, welche Uniformarien es für die Politischen Leiter künftig geben wird. Den Ausführungsbestimmungen wird es Vorbehalten bleiben, zu bestimmen, zu welchen Gelegenheiten die verschiedenen Uniformen getragen wer den dürfen bzw. müssen. Außerdem wird in den Aus führungsbestimmungen noch geregelt werden, von welchem Dienstgrad ab die Anschaffung der verschiedenen Uniform arten erlaubt oder zur Pflicht gemacht wird. Die bisher übliche hranne Farbe wird für die Uni form der Politischen Leiter bcibchalten. Der Schnitt ändert sich nur in Kleinigkeiten, die den Gesamteindruck der Uniform verbessern. Die heute in Gebrauch befind lichen Uniformstücke können aus jeden Fall von den Poli tischen Leitern aufgetragen werden. Bei den Ausfüh rungsbestimmungen wird im übrigen unbedingt Rücksicht darauf genommen werden, daß insbesondere die ehren amtlichen Politischen Leiter finanziell durch Neuanschaf fungen nicht belastet werden. Entschlossen gegen alle Feinde! Der Duce sprach zu dem italienischen Volk Der Große Rat des Faschismus war im Palazzo Venezia in Rom zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengctretcn, um über den Antrag der ver fassunggebenden albanischen Nationalversammlung auf Personalunion Beschluß zu fassen. Schon lange vor Beginn der Sitzung hatte sich auf der Piazza Venezia eine unübersehbare Menge eingcsnnden, die im vollen Be wußtsein der geschichtlichen Stunde darauf wartete, den Beschlüssen des Großen Nates des Faschismus zu ver nehmen, wie die Beziehungen Italiens zu Albanien ihre endgültige Regelung erfahren. Unbeschreibliche Jubelstürme brausten über den weiten Platz, als Mussolini zusammen mit dem Parteisekre tär Starace auf dem geschichtlichen Balkon erschien. Als sich der orkanhafte Jubel endlich gelegt hatte, verlas Patteisekretär Minister Starace aus Befehl des Duce mit fester Stimme den durch Akklamation einstimmig ange nommenen Beschluß des Großen Rates des Faschis mus, der folgenden Wortlaut bat: Annahme der albanischen Kömgskrone „Der Große Rat des Faschismus begrüßt nach Kennt nisnahme des einstimmigen Beschlusses, mit dem die ver fassunggebende albanische Nationalversammlung beschlaf- fen hat, dem König von Italien und Kaiser von Aeth-opien die Krone von Albanien anzubietcn, mit stür mischer Freude dieses geschichtliche Ereignis, durch das auf Grund der Jahrhunderte alten Freundschaftsbande das Volk und das Schicksal Albaniens in eine tiefere und end gültige Gemeinschaft mit dem Volk und dem Schicksal Italiens verknüpft werden. Der Große Rat erklärt, daß das faschistische Italien mit seinen Männern und seinen Waffen in der Lage ist, dem alten und tapferen albanischen Volk die Ordnung, die Achtung des religiösen Glauhens. den kulturellen Fort schritt und mit der Verteidigung der gemeinsamen Grenzen den Frieden zu garantieren. Der Große Nat des Faschis mus spricht dem Duce als dem Begründer des Impe riums den Dank des italienischen Volkes aus." Mussolini: Italien schreitet unbeirrt seinen Weg weiter Nach der Verlesung dieses Beschlusses, der mit stür mischem Beifall und mit rauschensen Huldigungen für den Duce und Hochrufen aus den König und Kaiser bekräftigt wurde, hielt Mussolini folgende Ansprache: „Die geschichtlichen Ereignisse dieser Tage sind das Ergebnis unseres Willens, nuferes Glaubens und unserer Stärke. (Tosender Beifall.) Unsere Haltung gegenüber be- freundeten Völkern ist die des Freundes, gegenüber seind- lich eingestellten Völkern (Zwischenrufe: Frankreich, Frankreich!) werden wir eine klare, feste und ent schlossene feindliche Haltung einnehmcn. Die Welt wird gebeten, uns bei der Erfüllung unserer großen täglichen Mühen in Ruhe zu lassen. Die Welt muß auf jeden Fall wissen, daß wir morgen wie gestern und wte immer geraden Weges unbeirrt weiterschrciten werden." Oie albanische Kömgskrone Albanische Abordnung überbringt sie Viktor Emanuel Eine zwanzigköpfige albanische Abordnung unter der Führung des Ministerpräsidenten Verlaci ist von Tirana nach Durazzo abgereist, wo sie sich an Bord eines Kreu zers nach Italien einschissen wird, um dem König und Kaiser Viktor Emanuel in Rom die albanische Krone anzubieten. Der italienische Ministerrat hat unter Vor sitz des Duce auf den Beschluß des Grotzrats des Faschismus hin dem folgenden Gesetzentwurf zugestimmt: „Artikel 1. Der König von Italien nimmt nach der Annahme der Krone N ' " n i ? n s kitt sich und seine Nachkommen den Titel König von Italien und Albanien, Kaiser von Aethiopien an. Artikel 2. Der König von Italien und Albanien, Kaiser von Aethiopien wird in Albanien durch einen in Tirana sitzenden G e n e r a l st a t t h a l t e r vertreten sein.* Nach einer Meldung der Agenzia Stefani hat die albanische Regierung den Austritt Albaniens aus dem Genfer Verein beschlossen und bereits dem Generalsekretär des Völkerbundes die entsprechende Mitteilung telegraphisch zukommen lassen. Ungarn respektiert Amnänien- Grenzen Eine Erklärung Graf Czakys zum ungarisch-rumänischen Verhältnis Im Nutz enaus schuß des ungarischen Abgeord netenhauses berichtete bei einer Debatte über die Er klärung zum Austritt Ungarns aus der Genfer Liga der Außenminister über die jüngste Entwicklung der inter nationalen Lage und die Stellungnahme der ungarischen Regierung. GrafCzaky ging hierbei auf das ungarisch rumänische Verhältnis ein und erklärte, daß die ungarische Regierung die Grenzen Rumäniens respek tieren wird. Er könne Rumänien versichern, darauf rechnen zu können, daß seine Empfindsamkeit nngarischer- seits weitgehend berücksichtigt wird, solange Rumänien die Interessen der ungarischen Minderheit berücksichtige.