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ilsdmfferTageblatt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt „WUrdrusser Tagebla«' erscheint Werktag? 1g Mr Bezugrpreir monaN S NM frei Kaur, bei Pogbestrktung p RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer 10 Rps Alle Postanstatte«. Postboten, unsere Austräger u. Geschästkstelle ! »ehmen zu teder Zeit Be- , .. ... .. « . stellungen entgegen. Im' Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt sÜk Wilsdruff U. IlMgegeNd sonstiger Betriebsstörun gen besteht kein Anspruch aus Liescrung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreise!. Rücksendung eingesandter Schriftstücke ersolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. A n , e i g enpreise kaut ouftiegender PreisNste Nr. — Zis, er-Gebühr: A Rps. — Vorgeschri». bene Erfcheinungstage und Platzwunsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeige N-A »nahm« durch d°rnru,^ übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 t-lwn Anz^n'üb-rn?^ meu wir lein- Gewahr. — " - - — Bei Konkurs uu» Zwangsvergleich erlischt teder Anspruch aus Nachlaß. Nr. 90 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 264» Dienstag, den 18. April 1939 Plumper Schwindel Der Präsident der Vereinigten Staaten übertrifft lenes Tier, das seine Farbe wechseln kann je nach Laune und Belieben. Herr Roosevelt kann das, wie wir nach seiner sogenannten „Friedensbotschaft" an die autoritären Staaten erkennen müssen, auch. Noch waren die Blätter seines Landes damit beschäftigt, seine letzte Hetzrede gegen Italien und Deutschland zu kommentieren, da mußten sie feststellen, daß sie ganz und gar unaktuell sind. Herr Roose velt legt ein Tempo vor, dem selbst der in dieser Beziehung berüchtigte Amerikanismus nicht folgen kann. Gestern Hetze, heute Friedensschalmeien. Fürwahr eine Wandlungs fähigkeit, die kaum zu übertreffen ist. Und Herr Roose velt glaubt, daß Hitler und Mussolini, an die er sein Do kument gerichtet hat, seinen Schritt begrüßen werden. Kann ein Mensch so naiv sein, wie Herr Roosevelt? Kaum. Nein, so naiv nicht, aber auch kaum so falsch und so unverschämt! Roosevelt hat den Gipfelpunkt der demokratischen Heuchelei erreicht. Unter der Maske des Friedensbringers spielt er seine üble Rolle im Chor der Einkreisungsmächte. Bei aller Verschlagenheit ist dem Herrn Präsidenten aber doch ein Regiefehler unterlaufen. Oder war auch das Taktik? In London, Paris und Moskau kannte man näm lich die Botschaft Roosevelts schon eher als in USA. Vielleicht war es gar kein Regiefehler, sondern ein ganz bewußtes Manöver, um Amerika von außen unter Druck zu setzen. Herr Roosevelt hat sich in seinem Lande viele Sympathien verscherzt. Seine Innen- und Wirtschafts- Politik sind ein glattes Fiasko. Das hat er sich sogar von seinem Sohne bescheinigen lassen müssen. Wäre also Wohl möglich, daß sich Amerika im Herbst einen anderen Präsi denten wählt«, und das möchte Herr Roosevelt verhindern. Also hält er es für nötig, das amerikanische Volk einzn- nebeln und von den innenpolitischen Verhältnissen abzu senken. Wo das noch nicht ausreicht, da muß dann eben der Druck des Auslandes einsetzen. Auf diese Weise glaubt Herr Roosevelt, sein« Wiederwahl zum Präsidenten ge sichert zu haben. Das eine mutz aber festgehalten werden. Schon am Sonnabendnachmittag nahm das führende Pariser Blatt, der „Temps", in einem Leitartikel Stellung zu der Roose velt-Botschaft, und zu gleicher Zeit verbreitete der Mos- kauer Sender den Wortlaut der Botschaft. Die Freunde des amerikanischen Präsidenten in Paris und Moskau konnten sich also schon zu einem Zeitpunkt mit der Bot schaft beschäftigen, als der Führer und der Duce, an die sie gerichtet war, sie noch gar nicht in Händen hatten. Das sind bedenkliche Zeichen, die ausreichen, um den Zweck des Roosevelt-Manövers zu durchschauen, zumal der „Temps" weiter erklärt Hai, daß nach dem Schritt Roosevelt es dem Führer und dem Duce anheimstellt, Beweise ihres Frie denswillens zu geben, und der „Excelsior" ganz unver blümt zugibt, daß Roosevelt dem Führer und dem Duce nur eine Falle stellen wollte. Da er von vorn herein mit Ablehnung seiner irrsinnigen Vorschläge rech nen muß, hat er im Hintergrund bereits den Vorwurf fertig: Seht ihr, die autoritären Staaten wollen keinen Frieden! — Ein ganz niederträchtiges Manöver also, das Herr Roosevelt einleiten möchte. Der USA.-Präsident hat sogar schon das Urteil über die autoritären Staaten bereit. Das läßt uns das Pariser Blatt „Excelsior" wissen. Der „Excelsior" skizziert nämlich den Gang der Dinge folgendermaßen: England und Frankreich werden die Demobilmachung der autoritären Staaten fordern, und die „bedrohten" Mächte werden die Kontrolle über die Abrüstung ausüben. Eine zweite Auflage von Versailles also — Soll man die Kindlichkeit der Väter dieses Planes mehr bewundern oder ihre Frechheit? Man kann doch wohl nicht annehmen, daß Deutschland und Italien sich auf Grund dieses lächerlichen Dokumentes aus Washington sofort bereit erklären, „die Waffen in- der Garderobe des von Roosevelt geplanten Konferenzsaales abzugeben", wie der „Ercelsior" in einem Leitartikel zur Roosevelt-Botschaft so spaßhaft bemerkt. O nein, man verkenne die Tatsachen nicht! Herr Wil- fon hatte seinerzeit Glück mit seinem Friedensschwindel, er hatte ein Deutschland vor sich, das die Nerven verlor. Unser heutiges Deutschland hat eiserne Nerven. Darüber soll man sich im klaren sein. Ein derartiger Bluff, wie es die Botschaft Roosevelts ist, kann uns nicht rühren. Er kann uns nicht einmal aus der Ruhe bringen. Wir haben dafür höchstens ein Lächeln. So muß sich denn Herr Roosevelt damit zufrieden geben, daß man ihm Beifall klatscht in Paris und London und ihn mit offenen Armen in den Chor der Einkreisungs politiker aufnimmt. Eine besondere Freude aber mag es dem Herrn Präsidenten sein, daß sich sein Kollege aus der Sowjetunion, Kalinin, in einem Telegramm bemüßigt fühlte, seiner „tiefsten Sympathie" Ausdruck zu geben und Herrn Roosevelt die „herzlichsten Glückwünsche" zu über mitteln zu einem Schritt, der „in den Herzen der Völker der Sowjetunion den begeisterten Widerhall" gefunden habe. Vielleicht steckt sich Herr Roosevelt dieses Telegramm zu jener Urkunde, die ihm die Juden überreichten mit der Verleihung des Hebräer-Ordens! Eigene Vorsicht — bester Unfallschutz! Krems umjubelt den Führer Von St. Pölten geht die Fahrt des Führers über die Hügelkuppen des Alpenvorlandes in das in vollem Schmuck der Blüten prangende Donautal nach Krems am Eingang der weltberühmten Wachau. In eiliger Hast strömen die Einwoh ner, die irgendwie noch ein paar Minuten vor der Ankunft des Führers von dem großen Ereignis erfahren hatten, zu sammen, und nun jubeln sie, die treuen Menschen in dieser treuen Stadt — denn Krems ist immer eine Hochburg des nationalsozialistischen Gedankens gewesen — ihrem Befreier zu. Hoher Stand der Ausbildung Der Führer begibt sich aus den südwärts der Stadt gele genen Pionierübungsplatz an der Donau. Auch hier wie in St. Pölten und dann später in Stockerau und Sirebersdorf kann sich der Führer von dem hohen Stand der Ausbildung der erst wenige Monate dienenden Soldaten überzeugen. Nirgends ist mehr ein Unterschied zwischen ihnen und ihren Kameraden im Altreich festzuftellen. Der gleiche glühende Eifer beseelt sie alle. Besonders vermerkt zu werden verdient die glänzend gelungene Umschulung der Offiziere und Unter offiziere des ehemaligen österreichischen Heeres. Der Führer prüft vor allem die Ausbildung des einzel nen Mannes und die Arbeit des Soldaten im kleinsten Ver band. Aus dem hochaehendcn Donaustrom werden von den jun gen Leuten mit der Präzision altgedienter Soldaten die schwer sten Uebungen vorgeführt, wie das Verankern der Einzelpon tons, Aufstellen eines Brückenkopfes, das Legen von Lauf stegen usw. Die Tradition von Stoüerau Mehr als eine Stunde dauert die Besichtigung, und dann geht es das Donautal abwärts nach dem Lanostädtchen Stok- lerau, 30 Kilometer von Wien entfernt. Stockerau hat eine große militärische Tradition. Hier lag ein berühmtes Ulanen- rcgiment der alten österreichischen Armee, an dessen tapfere Taten ein Denkmal am Eingang der Stadt erinnert. Die Tra dition des Regiments wird von einem jetzt dort stationierten Kavallerieregiment gewahrt. In Stockerau erwartet der Kommandierende General des XVII. Armeekorps, General der Infanterie Kienitz, den Fübrer. In der Kaserne in der Stadt nimmt der Führer einen kurzen Imbiß ein und begibt sich dann auf den Standortübungsplatz. Hier führt zunächst eine motorisierte Schwadron des Kaval lerieregiments ihre Uebungen vor. Besonders gelungen ist die Vorführung einer Radfahrertruppe, die auf dem sehr schwie- rigen Gelände sich in exakter und schneller Fahrt aus das ge gebene Ziel zuarbeitet. Kurz darauf können auch die jungen Artilleristen dem Führer zeigen, was sie gelernt haben. Die Hoch- und Deutschmeister leben weiter Am späten Nachmittag tritt der Führer durch die jubelnde Menschenmenge der Stockerauer die Fahrt zur letzten Station der Bestchtigungsreise an. Das Ziel ist der Standortübungs platz Strebersdorf des jetzigen Wiener Infanterieregiments Nr. 134, das die Tradition des berühmten und von allen Wie nern geliebten Hausregiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 hütet. Die Kompanien erwarten angetreten den Führer. Man spürt ihre Erregung, man lieft aus den gespannt glänzenden Augen den Willen, die große Probe, diesen Einsatz vor dem Führer zu bestehen und sich der Auszeichnung würdig zu er weisen. Die Probe ist gewiß nicht leicht. Der Regimentskomman deur stellt eine Aufgabe, deren Lösung die Soldaten erst münd lich beantworten und dann ausführen müssen. Aber der Führer prüft nicht nur die Arbeit in dem kleinsten Verband. Er prüft auch den einzelnen Mann. Da muß der einzelne hintreten vor den Führer und seine Gewehrgriffe kloppen, er muß zeigen, ob er den Paradeschritt gelernt hat, diesen in der Ostmark immer wieder bewunderten und bestaunten Paradeschritt, der wie kein anderer Marsch auf der Welt die geballte Wucht des Soldaten symbolisiert. Man dachte, daß die ostmärkischen Soldaten, von Kindheit nur an den Anblick eines anderen, weicheren, saft tänzerischen Schrittes gewöhnt, daß vor allem die alpenländischen Truppen mit ihrem eigenartigen, in den Knien federnden Gebirgler- schritt, diesen Parademarsch sehr schwer erlernen würden. Vielleicht haben sic es auch — aber zu merken ist es nicht. Der Wille hat über die Schwierigkeiten des Körpers gesiegt Aber auch ihre Sangeskunst dürfen die Wiener vor dem Führer zeigen. Eine Kompanie zieht an ihm vorbei, ein altes Solda tenlied aus den Lippen. Später folgt ein Spielmannszug, der uralte österreichische Soldatenmärsche erklingen läßt. Die Auszeichnung des Generals M Am Schluß der Uebung erfahren die ostmärkischen Trup pen die höchste Auszeichnung, die ihnen zuteil werden konnte. Der Führer erklärt vor dem versammelten Offizierskorps dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 5, General List, daß er ihn in Anerkennung des hervorragenden Ausbildungsgrades der in der Ostmark stationierten Teile der Wehrmacht zum 20. April zum Generaloberst befördere. Lange, sehr lange hat der Führer auch auf diesem Uebungs- platz geweilt. Es beginnt fast schon zu dämmern, als er sich nun zu dem Sonderzug begibt, um die Rückkehr anzutreten. Ein stolzer Tag für die Ostmark ist zu Ende. Immer stär ker, immer inniger verwächst die Ostmark mit dem Altreich, und es wird nicht mehr lange dauern, bis die letzten Spuren jahrzehntelanger, vom Volk ungewollter Trennung verwischt sind. Der Führerbesuch bei den jungen Rekruten der Ostmark war ein bedeutungsvoller Markstein auf diesem Weg. Ai» die Soldate« der LSmark Tagesbefehl des Führers an die Heeresgruppe 5 Der Führer und Oberste Befehlshaber hat an die Heeres gruppe 5 folgenden Tagesbefehl erlassen: Soldaten der Ostmark! Mit stolzer Freude habe ich mich heute in einer Reihe von Standorten von Eurem guten Aus bildungsstand überzeugen können. Ich habe sestgestellt, daß die Ausbilder mit Fleiß, Verständnis und Ernst, die Rekruten mit voller Hingabe ihren Ehrendienst 4ür Volk und Vaterland versehen. Adolf Hiller. Kein linier schied mehr zum Alfreich Von St. Pölten ging die Fahrt des Führers über dte Hügelkuppen des Alpenvorlandes in das im vollen Schmuck der Blüten prangende Donautal nach Krems am Eingang der weltberühmten Wachau. Der Führer begab sich auf den südwärts der Stadt gelegenen Pionier übungsplatz an der Donau. Auch hier wie in St. Pölten und dann später in Stockerau und Strebersdorf konnte sich der Führer von dem hohen Grad der Ausbildung der erst wenige Monate dienenden Soldaten überzeugen. Nirgends ist mehr der Unterschied zwischen ihnen und ihren Kameraden im Altreich festzuftellen. Der gleiche glühende Eifer beseelt sie alle. Besonders vermerkt zu wer den verdient die glänzend gelungene Umschulung der Offiziere und Unteroffiziere des ehemaligen österreichischen Heeres. Der Führer prüfte vor allem die Ausbildung deS einzelnen Mannes und die Arbeit des Soldaten im klein sten Verband. Auf dem hochgehenden Donaustrom wurden von den jungen Leuten mit der Präzision altgedienter Soldaten die schwersten Uebungen vorgeführt, wie das Verankern der Einzel-Pontons, das sogenannte Bocksetzen, Aufstellen eines Brückenkopfes, das Legen von Laufstegen usw. Mehr als eine Stunde dauerte die Besichtigung, und dann ging es das Donautal abwärts nach dem Landstädt chen Glock er au 30 Kilometer von Wien entfernt. Hier führte eine motorisierte Schwadron des Kavallerie-Regi ments ihre Uebungen vor. Besonders gelungen war die Vorführung einer Radfahrtruppe, die auf dem sehr schwie rigen Gelände sich in exakter und schneller Fahrt auf das gegebene Ziel zuarbeitete. Handgranatenwerfer zeigten, daß sie gelernt haben, aus gedeckter Lage heraus mit töd licher Sicherheit ihr Ziel zu erreichen. Kurz darauf konn ten auch die jungen Artilleristen dem Führer zeigen, was sie gelernt haben. Am späten Nachmittag trat der Führer durch die jubelnde Menschenmenge der Stockerauer die Fahrt zur letzten Station der Besichtigungsreise an. Das Ziel war der Standortübungsplotz Strebersdorf des jetzigen Wiener Infanterieregiments Nr. 134, das die Tradition des berühmten und von allen Wienern geliebten Husa- regiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 hütet. Auch hier konnte sich der Führer von dem hohen militärischen Aus bildungsstand überzeugen. Der militärische Schuh des Protektorats Ständige Standorte im deutschen Siedlungsgebiet Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitfch, hat gemäß dem Erlaß des Führers zur Eingliederung Böhmens und Mährens ins Reich, wonach das Deutsche Reich den militärischen Schutz der Länder Böhmen und Mähren übernimmt, nähere Anordnungen getrvfsen. Hiernach ist im Protektorat Böhmen und Mähren eine ständige Belegung mit Truppenteilen des Heeres unter Wahrung der Territorialhohcit des Protektorats vor gesehen. Truppen des Heeres werden in ständigen Standorten in dem deutschen Siedlungsgebiet innerhalb des Protek torats untergebracbt. In überwieaend tschechischen Sprach- gebieten werden sie in gewissen Zeitabschnitte« aus gewechselt. Deutsche Gerichtsbarkeit Aufbau deutscher Gerichte in Böhmen und Mähren Nach dem Erlaß des Führers über das Protektorat Böhmen und Mähren vom 16. März 1939 unterstehen die deutschen Staatsangehörigen im Protektorat deutscher Ge richtsbarkeit. Neben der deutschen Gerichtsbarkeit bleibt die Gerichtsbarkeit des Protektorats, das im Rahmen seiner autonomen Verwaltung seine Hoheitsrechte selbst ausübt, unberührt, soweit ihr nicht Interessen des Reiches entgegenstehen. , Der Reichsminister der Justiz hat gemeinsam mit dem Reichsminister des Innern in drei Verordnungen vom 14 April 1989 den Aufbau der deutschen Gerichte NN Protektorat geregelt und ihre Zuständigkeiten gegenüber den Gerichten des Protektorats abaearenrt.