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MsdmfferTaMatt Hai „Dilidruffer Tageblatt' erscheint werktags I« Uhr Bezugspreis monatl 2 NW tret Hau», bei Postbestellung NM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 10 RPI Alle Pollanstalte» Postboten, unsere Austräger u GcjchästSstelle »ehmen zu jeder Zeit Be- -- ,, . ficllungen entgegen Im Salle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger BetriebSstorun. len besteht lein Anspruch au, Lieserung der Zct. tung oder Kürzung deS Bezugspreise». Rücksendung eingesandter Schriftstücke ersolgt nur. wenn Rückporto beiliegt DaS „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise lau« ausliegendcr Preisliste Nr 8. — Aisser-Gebühr: 2V Rps. — Borgeschrt«- bene ErscheinungStage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e n-A n n a h m « bis vormittags lv Uhr . — , ,, s^ür die Richtigleit dar durch Kernrus Ubermit. Aernfpktcher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh men wir keine Gewähr. ' — — Bet Konkurs mW Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrcntamts Tharandt Nr. 87 — 98. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 14. April 1939 Nur immer Geschäft Sie bleiben sich immer gleich, die demokratischen Menschheitsbeglücker. Wenn sie „Religion" sagen, meinen sie „Kattun". Heute sagen sie zwar meist etwas moderner „Humanität", aber auch damit meinen sie nichts anderes als das Geschäft. So betonte kürzlich der britische Staats sekretär im Handelsministerium Hudson in Helsinki, wie menschenfreundlich doch das große England sei, weil es — man bedenke — Finnland von 1931 bis 1938 einen Ausfuhrüberschuß von insgesamt 60 bis 70 Millionen Pfund hätte zukommen lassen. „Welche andere Nation", rief Herr Hudson aus, „hätte wohl einen solchen Zustand auf so lange Zett ertragen können." Hudson meinte aller dings, daß das nun ein Ende haben müsse, und daß Finn land nun gefälligst auch etwas mehr von England kaufen solle. Er meinte also das Geschäft. Aber nicht davon soll hier die Rede sein. Uns inter essiert nur die Frage als solche. Gibt es wirklich keine andere Nation, die einen solchen auf die Dauer unerträg lichen Zustand so lange auf sich genommen hätte? Herr Hudson scheint selbst daran zu glauben, daß nur Groß britannien so „großzügig" und „menschenfreundlich" sei. Wir können ihm aber verraten, daß das arme, in der Shstemzeit restlos ausgeplünderte Deutschland noch viel großmütiger und menschenfreundlicher war, und zwar ohne Hintergedanken. In derselben Zeit von 1931 bis 1938 hat nämlich Amerika im Handelsverkehr mit Deutsch land einen Ausfuhrüberschuß von 1568,1 Millionen Mark erzielt, d. h. bei weitem mehr als das Doppelte des finni schen Ausfuhrüberschusses im finnisch-englischen Handels verkehr, den Herr Hudson als einen Beweis englischer Großmütigkeit so sehr rühmte. Noch interessanter wird das Bild, wenn wir die Be trachtung ans ganz Europa ausdehnen. Von 1915 bis 1838 haben die Bereinigten Staaten, das reichste Gläu- bigerland der Welt, das Land, das heute mit 36 Milliar den Mark Gold mehr als die Hälfte des gesamten Gold bestandes der Welt besitzt, rund 120 Milliarden Mark an Europa verdient. Amerika hat dafür selbstverständlich Waren geliefert. Aber niemals hat es mehr „Waren" geliefert als in der Zeit von 1915 bis 1919. In diesen fünf Jahren lieferte es für nicht weniger als 64,18 Mill. Goldmark an Europa. Was das für „Waren" gewesen sind, können am besten die Feldgrauen des Weltkrieges erzählen: Waffen und Munition! Das war das größte Geschäft, das die USA. jemals gemacht haben. Aber Wilson war ein Friedensapostel, und Roosevelt hat selbstverständlich nur die „Humanität" und den „Weltfrieden" im Auge! Das große Geschäft ist es, was Amerikas Finanzjuden und Friedensfreunde und die der westlichen Demokratien begeistert in die Krisgstrompete gegen die autoritären Staaten stoßen läßt. Immer noch hofft man, durch das Geschrei von drohenden Angriffen die kleinen Völker Europas gewinnen zu können, damit sie bereit sind, für England und Amerika auf den Schlachtfeldern eines neuen Weltkrieges zu bluten. England und Amerika sind gern bereit, als Gegenleistung das große Geschäft zu machen. Man kann daher den kleineren Völkern Europas Nur den Rat geben, sich einmal diese Ziffern der Handels bilanz anzusehen, dann werden sie wissen, was sie von dem Gerede der großen Demokratien über die Notwendig keit eines Zusammenschlusses gegen die Angreiferstaaten im Interesse der „Humanität" und der „Zivilisation" zu halten haben. Es ist Geschäft, nicht als Geschäft! Eens« Lim einseitig Md «»duldsam Gras Tsalq begründet den Austritt Ungarns aus der Genfer Liga Außenminister Graf Esakq gab vor den außenpolitischen Ausschüßen des ungarischen Reichstages die Gründe bekannt, dir Ungarn zum Austritt aus der Genier Liga bestimmt haben. Gras Lsaky gab zunächst ein umfassendes Bild über das bisherige Wirken dieser Liga, ihre Bestrebungen und Fehler, Und sprach schließlich über das Verhaltung Ungarns zur Genfer Institution. Der Genfer Verein — sagte der Redner — und die darin wirkenden Strömungen standen mit den Zielsetzungen der ungarischen Außenpolitik in nicht zu vereinbarendem Gegensatz. Die Liga habe ausschließlich der Ausrechterhaltung des durch die Pariser Vorortsverträge geschossenen Status quo gedient. Später sei sie Plattform für eine antifaschistische und antinatio- ualsozialistische Agitation geworden. Die „Universalität" der Liga sei von Anfang an illusorisch gewesen. Sie habe auch auf dem Gebiet des Minderheitenschutzes völlig versagt. Die sogenannten Genfer gemischten Schiedsge richte seien aus politischen Rücksichten stets sabotiert worden, sobald es sich um ungarische Interessen handelte. Als ein „der Genfer Ideologie nicht sympathischer Staat habe Ungarn in der Liga niemals die seiner kulturellen und politischen Bedeutung Sukommende Rolle spielen können. Kurz, der Zusammenarbeit Ungarns mit Genf haben Hindernisse hauptsächlich politischer Natur im Wege gestanden. Ein grundlegender Fehler der Liga sei auch gewesen, daß ne jede Evolution habe ausschließen wollen. Ungarn habe die Sanktionsklausel als undurchführbar immer abgelehnt. Als Mitglied der Liga hätte Ungarn aber zu ihrer Anwendung oufgerufen werden können, und es hätte damit seine eigenen Interessen und die seiner Freunde gefährdet. Ungarn, das immer ous die Erfüllung internationaler Verpflichtungen Gewicht legte, väre also gegebenenfalls vor einem schweren Dilemma gestanden. Ich mochte betonten — so schloß Gras Csaky seine Aussüli- »ungen —, daß unser Austritt aus freien Stücken nach reiflicher Ueberlegung ersolgt ist, nicht weil wir andere Verpflichtungen «vernommen haben oder übernehmen wollen, sondern einzig und Besieht man >er e" und „Vergewal- mm- Erklä- erer Nation In London begann die außerordentliche Tagung beider Häuser des Parlaments. Im Unterhaus hielt der englische Ministerpräsident Chamberlain seine angekündigtc Rede, die entgegen der vorausgcgangenen großen englischen Pressehetze nicht viel Neues brachte. Immerhin machte Chamberlain auch an Rumänien und Griechenland das Angebot, im Falle der Bedrohung die Unabhängigkeit zu sichern. Zu erwarten war, daß Cham berlain in seiner Rede den Willen zur engsten Zusammen arbeit mit Sowjetrußland zum Ausdruck brachte. Der englische Ministerpräsident hat im Unterhaus die Ereignisse rund um die Besetzung von Albanien dargelegt und ist auf die diplomatischen Verhandlungen zwischen Rom und London eingegangen. Erst fast am Ende seiner Ausführungen erklärte Chamberlain wörtlich: „Ich benutze diese Gelegenheit, um mitzuteilen, daß die Regierung die größte Bedeutung der Vermeidung von > Störungen durch Gewalt oder Furcht vor Gewalt bezüg lich des Status quo im Mittelmeer und auf der Balkan- hatbinsel beilegt. Aus diesem Grunde ist die britische Re gierung zu den Schlußfolgerungen gekommen, daß im Falle einer Aktion, die die Unabhängigkeit Griechen lands und Rumäniens klar bedrohen würde, und für den Fall, daß die Regierungen Griechenlands und Ru mäniens es für lebensnotwendig halten, einer solchen Aktion mit ihren Streitkräften Widerstand zu leisten, die Regierung Seiner Majestät des Königs sich gebunden füh len wird, sofort der griechischen oder der rumänischen Regierung alle Unterstützung, die in ihrer Macht steht, zur Verfügung zu stellen. Diese Erklärung wird sofort an die direkt betroffenen Negierungen und an andere Mächte, ins besondere die Türkei, deren enge Beziehungen zur briti schen Regierung gut bekannt sind, weitergeleitet werden." In seiner Rede hat Chamberlain weiter zum Ausdruck gebracht, daß er die Unterzeichnung des englisch- italienischen Abkommens vor einem Jahre immer noch für richtig halte. Auch angesichts der Ereig nisse in Albanien sei er nicht der Ansicht, daß das cnglisch- '-taliemsche Abkommen für beendet erklärt werden solle Hier teilte Chamberlain mit, daß Italien sich bereit erklärt habe, seine spanischen Freiwilligen nach Abhaltung der großen Siegesparade vor General Franco in Madrid in die Heimat zurückzubefördern. Engste Fühlung mit Mostau Schließlich betonte der englische Ministerpräsident, daß die englische Regierung mit den Vertretern Sowjetrußlands die engste Fühlungnahme auf rechterhalle. Fl« WZ großer VW" Der „Deutsche Dienst" zur Chamberlain erklärung allein deshalb, nm die freie Selbstbestimmung und in den kommenden kampsersiillten Zeiten in möglichst starkem Maße zu sichern. Ungarns Austritt wird manchem Staat die Ueberlegung nahelcgen, ob die politische Zusammenarbeit mit der Genfer Liga nicht zugleich auch schon eine einseitige Stel lungnahme bedeutet. verstehen, das darauf hinausläuft, den kleinen Staaten schwere Gefahren an Ven Horizont zu malen und sich ihnen als Retter und Beschützer anzubieten? Es ist gelinde gesagt, eine Unverfrorenheit, wenn England sich erdreistet, seinen zweiselhasten Schutz der griechischen Regie- LemmmsWertes Eingeständnis saiisax' Im Oberhaus gab Lord Halifax eine Erklärung ab, in der er sich die kurzsichtigen und einander widersprechenden Argu mente Chamberlains zu eigen macht. Lord Halifax berichtet in diesem Zusammenhang über Unterredungen mit dem italienischen Geschäftsträger in London, Crolla, in deren Verlaus Crolla mit unmißverständlicher Deut lichkeit zu verstehen gab, daß Korfu ein vitaler strategischer Punkt für Italien se, und die italienische Regierung keinem anderen als Griechenland die Besetzung der Insel gestatten könne. Bei aller Einseitigkeit der politischen Auffassung bequemte Lord Halifax sich in seiner Erklärung doch zu einem Einge ständnis, mit dem er der englischen R-^-runa im G-nnd? ge nommen jede Berechtigung zu einer Kritik an den Vorgänge« in Albanien abitrit^ , Chamberlains llnterhaus-Rede, die eine Sensation bringen sollte, kann nur als ein ganz großer Bluff, und zwar von Art bezeichnet werden, wie wir rhn in den Erklärungen des englischen Ministerpräsidenten in den letzten Monaten stets erlebt haben. Man kann behaupten, so schreibt der „Deutsche Dienst", daß sie weder seine Freunde zufriedengestellt und die Opposition beruhigt hat, noch bei den Achsenmächten irgendeinen Eindruck gemacht hat. Es ist auch diesmal die übliche Me thode, oie Chamberlain stets angewendet hat. Nachdem die englische Presse auf höhere Weisung um Italiens notwendigen und wohlerwogenen Schritt in Albanien Alarm geschlagen und ein hysterisches Kriegsgeschrei über „Angriffe" und „Vergev ' tigung des Schwächeren erhoben hat, stellt sich heute CH, verlain hin und gibt sich als Friedensenael aus. Seine Er rung ist ein einziger Tränenerguß darüber, daß die Weltge schichte fortschreitet, ohne daß England für die Entwicklung bestimmend ist, und daß auch diesmal England nicht in der Lage war, die Entscheidungen im Mittelmeer zu beeinflussen. Die ganze jüngste Entwicklung, in der England eine so traurig-berühmte Rölle spielte und die einen kläglichen Abschluß durch die llnterhausrede des Ministerpräsidenten gefunden hat, beweist erneut, daß England Panik und Kriegsstimmung braucht, um schließlich in der Rolle als Friedensstifter aufzu treten, in Wirklichkeit aber als Leichenfledderer eine Beute einzuheimsen, die ihm in ruhigen Zeiten völlig unerreichbar wäre. Wie anders kann man das üble und gewissenlose Zusam- menlviel zwischen der enalischen Presse u»v der englischen Politik rung anzuvteten, vie soeben vurch ihren herzlich gehaltene« Notenaustausch mit der italienischen Regierung bewiesen hat, daß sie sich nicht bedroht fühl. Das gleiche gilt für das englisch« Anerbieten in Rumänien, das mit dem Deutschen Reich soeben die weitestgehenden aus gleichberechtigter Partnerschaft beruhenden wirtschaftlichen Abmachungen getrosten hat. Auch die Türkei und Jugoslawien, die in freund schaftlichen Beziehungen zu den Achsenmächten stehen, haben nicht den leisesten Wünsch geäußert. Garantien von England zu erhalten. Fürwahr, diese englischen Gepflogenheiten sind rn Wirklichkeit eine Bevormundung der kleinen Staaten! Es ist nickt anzunehmen, daß die selbstbewußten und in ihrem Natio nalgefühl so stolzen Völker des Balkans von diesen englischen Methoden erbaut und sich geschmeichelt fühlen! sich Chamberlains Rede bei Licht, so bringt sie nichts Neues, sie zeigt lediglich, daß England nichts dazu gelernt hat. Wir werden uns wie diesmal also auch in Zukunft daraus gesaßt machen müssen, von London her gouvernanten hafte Weisheit zu vernehmen und schulmeisterliche Reden zu hören. Daß des französischen Ministerpräsidenten Daladier Er klärung der Chamberlains aufs Haar gleicht und dieselben ver ständnislosen Austastungen vertritt, wird niemand in der Welt verwundern. Die jungen Völker des Kontinents werden sich dadurch i« ihrer Entwicklung nicht stören lasten. Sie halten sich an Reali täten und damit ist bei ihnen die Zukunft, mag England ruhig Politik im luftleeren Raum machen und Ideologien und Phan tasien nachjagen, ihm gehörte ja die Vergangenheit! Das mag ein Trost sein! Eine mrWzsdMslole Erklärung In der Rede Chamberlains mit ihrer Verständnislosigkeit eines alternden übersättigten Landes für das Ausstreben der jungen Völker war selbstverständlich die bei englischen Staats männern übliche Bemerkung zu finden, daß die öffentliche Mei nung der Welt durch „eine neuerliche Schaustellung der Ge waltanwendung chockiert" worden sei. Im übrigen ist dem Pre mier ganz entgangen, daß sich Albanien eindeutig für die Schick salsgemeinschaft mit Italien ausgesprochen hat. Chamberlain meinte nämlich, daß die britische Regierung immer noch auf eine Mitteilung ihres Gesandten in Durazzo über die letzten Ereig nisse in Albanien warte. Chamberlain wandte sich sodann der Frage zu, ob da« italienische Vorgehen in Albanien in Uebereinstimmung mit dem englisch-italienischen Abkommen vom April letzten Jahres zu bringen sei, und scheute sich nicht, pharisäerhaft zu erklären, daß Italiens Vorgehen „Besorgnisse verursache und die internationale Spannung verstärke". Die britische Regierung sei zu der Schlußfolgerung gekom men, daß, falls eine Aktion ergriffen wird, die die Unabhän gigkeit Griechenlands oder Rumäniens bedroht und die von der griechischen oder rumänischen Regierung für so lebenswich tig gehalten wird, daß sie mit ihren Streitkräften Widerstand leisten, sich die britische Regierung verpflichtet fühle, der grie- chijchen oder rumänischen Regierung mit aller ihr zur Verfü gung stehenden Macht zu Hilfe zu eilen. Chamberlain teilte zu dieser nach dem Muster der Garantie für Polen gehaltenen Er klärung mit, daß er sie den betreffenden Regierungen sowie auch anderen Negierungen, insbesondere der türkischen, die enge Be ziehungen zu der griechischen Regierung unterhalte, übermittle. Räch dieser neuen einseitigen Garantieerklärung an Länder, die sich nach den Erklärungen ihrer verantwortlichen Staats männer in keiner Weise bedroht fühlen, erklärte Chamberlain, er sei nicht der Ansicht, daß Großbritannien nunmehr erklären solle, daß das englisch-italienische Abkommen beendet sei. Als der Premier dann die Frage der italienischen Freiwilligen in Spanien streifte, wurde er durch Rufe der Opposition unterbro chen: „Wie steht es mit Sowjetrußland?" und „Behandeln Sie Sowjetrußland!" Aus diese Forderung der Opposition bereitwillig eingehend, erklärte Chamberlain, wenn er Sowjetrußland nicht erwähnt habe, so bedeute das nicht, daß Großbritannien nicht in enger Fühlung mit dem Vertreter dieses Landes stebe. (!) 2m Schlußteil seiner Rede kam Chamberlain nochmals auf das englisch-italienische Abkommen zurück und verlangte dabei in anmaßender Weise von der italienischen Regierung „praktische Beweise" für den Wunsch auf Erfüllung des Abkom mens. Deutlich trat dann die Mißstimmung Englands über die ohne seinen „Segen" erfolgte Neuordnung an der Adria zutage, als Chamberlain über den „unerträglichen Zustand der Dinge" jammerte, wenn die Welt ständig eine Reihe wiederkehrender Alarme durchleben müsse. (Ausschließlich England ist es, das sich in seiner angemaßten Rolle als ..Weltpolizist" immer wieder „alarmiert" fühlt.) Der britische Premierminister gab schließ lich zu verstehen, daß England entschlossen sei, seine „Rolle" (eines Weltpolizisten) weiter zu spielen, indem es sich an die Seite derjenigen stelle, die von einer „Aggression" bedroht seien. LHMMn unterwirft sich MW „Schutzangebote" von denen die Länder nichts wissen wollen