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Zwangtb-rgletch erlischt jeder Anspruch aus Nachlab. Wilsdruff-Dresden Nr. 84 — 98. Jnhrflnnq Drahtanschrift: „Tageblatt' Postscheck: Dresden 2640 Dienstaq. den 11. April 1939 Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Dal ANlldruNcr ^aacblalt' erscheint wcrktaar le Mir Dcsuqrvrclr monatl. 2 NM tret Haus, be> Pasibestelluna l^RM zu>° RPs Alle Pastanstal.e.. Pasibaten. unsere Austräger u GeschSttsstelle 8all7höh7r°rG°^^^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sanst^Be.nE Sen bestellt kein Ansvrucb ...... ... auf Lteserung oer Hei- tuns oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandtcr Schriftstücke erfolg« nur, wenn Rückporto beiliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts durch Fernruf übermit- Fernsprecher: Amt Wilsduilfs YNK Dichtigkeit der men wir leine Gewähr. — , a- » » u, . «»«» «rirsorufs teilen Anzeigen ubcrncd- — Bei Konkurs und Die WWmM MWögt filh Sie droht mit Besetzung von Korfu und Spanisch-Marokko Während die Presse der Demokratien gcgcnliver den albanischen Ereignissen zunächst eine gewisse Zurück haltung bewahrte und sogar zugeben mußte, daß keiner lei Handhabe auf Grund von vertraglichen Abmachungen vorhanden ist, um ein unmittelbares Einschreiten dritter Mächte zu Rechtfertigen, wird jetzt von Paris und Lon don aus wieder ein hemmungsloser Hctzfcld- zug gegen Italien inszeniert. Die Zeitungen spre chen von einer „Gefahr für den Balkan und für ganz Europa" und lassen ihrem Aergcr über die neue erfolg reiche Aktion Italiens mit wüsten Schimpfereien und Verleumdungen freien Lauf. Gleichzeitig benutzt man das Vorgehen Italiens in Albanien als neuen Vorwand, um die Einkrcisungsbemühungcn gegen die autoritären Mächte vorwärtszutreiben. Ja, man versteigt sich zu offenen Drohungen gegen die kleinen Staaten, um sie den englisch-französischen Plänen gefügig zu machen. So kün digt ein Pariser Blatt eine F l o t t e n d e m o n st r a - tionvor Korfu an und droht sogar mit der Besetzung dieser griechischen Insel. Nicht minder anmaßend ist das Verhalten der Pariser Presse gegenüber Spanien, dre ganz unverblümt mit der Besetzung Spanisch- Marokkos droht, falls Franco sich der Achsenpolrtck in aggressivem Sinne anschließc. Es sind die alten Pressemethoden, mit denen die West mächte auch jetzt der albanischen Frage wieder ihrer Wut über das selbständige Vorgehen Italiens Ausdruck verleihen. Diese Manöver haben wir jedoch schon langst durchschaut, sie können auf uns deshalb keinen Eindruck mehr machen, um so mehr, als die Botschafterkonfcrenz sei nerzeit ja selbst nach dem Kriege Italien das Recht em- geräumt hat, im Falle schwerer Unruhen in Albanien em- greisen zu dürfen, um die Rube wiederherznstellen. Damit daben die Westmächte selbst zugegeben, daß Albanien zumitalienischen Lebensraum gehört. Italien verteidigt also sein Lebensrecht, das ihm durch vertragliche Abmachungen und vor allem mich durch die geographische Lage Albaniens am Eingang der Adria gegeben ist. Im übrigen zeugt es von einer nichtswürdigen Heuchelei, wenn die Westmächte Italien das Recht der Wahrung seiner Interessen absprechen wollen, während sie selbst gleichzeitig — so zum Beispiel in Palästina — alle ihre Machtmittel einsetzen, um ihre „Lebensrechte" in Vorderasien zu verteidigen. Nicht weniger heuchlerisch ist die Pariser Haltung gegenüber Franco. Vor kurzem konnte man sich nicht freundlich genug gegen Spanien zeigen, aus Angst, man könnte vielleicht den Augenblick verpassen, um mit Franco ins Geschäft zu kommen. Jetzt, nach dem Bei tritt Francos zum Antikominternpakt, läßt man in Paris die Maske fallen und droht sogar mit dem Raubspani schen Besitzstandes. Selbstverständlich fehlt es bei dem neuen Hetzfeldzug der Demokratien auch diesmal nicht an gemeinen Ver dächtigungen gegen Deutschland. So versteigt man sich zu der lügnerischen Behauptung, daß die Landung ita lienischer Truppen in Albanien auf deutschen Einfluß zurückzuführen sei. Diese unverschämte Verleumdung weisen wir auf das schärfste zurück. Im übrigen ist Ita lien als Großmacht stark genug, um seine eigenen Lebens- rcchte zu verteidigen. Das italienische Volk ist von seinem Recht völlig überzeugt und bat für das Gegeifer der demo kratischen Presse nur Verachtung übrig. Es hat ebenso wie das deutsche Volk in Frieden und Ruhe das Osterfest feiern können und steht in vollem Vertrauen zu seinem Duce, der durch sein tatkräftiges Handeln im richtigen Augenblick einen gefährlichen Unruheherd beseitigt und den Frieden im italienischen Lebensraum gesichert hat. Wie kläglich und beschämend ist dagegen das Gehabe der Demokratien. Hals über Kopf hat man in Paris und London die Minister aus dem Osterurlaub zurückgerufen und durch Besprechungen mit den Generalstäben eine Nervosität an den Tag gelegt, die angeblich der „Besorg nis" der verantwortlichen Stellen entspringen soll, in Wirklichkeit aber nichts als leere Mache und äußere Ge schäftigkeit darstellt, die ebenso wie die ganze Pressehetze nur ein Zeichen der Wut über die eigene Schwäche ist. Der italienische Einmarsch in Albanien Ein amtlicher italienischer Bericht Uetzer die militärischen Maßnahmen Italiens in Albanien wurde m Rom folgende offizielle Mitteilung ausgegeben: Um den Ereignissen in Albanien zu begegnen, hat der D u c e die Konzentrierung eines Erpeditionskorps unter dem Befehl des Armeekommandanten General Guzzoni in der.Zone von Bari—Brindisi—Tarent befohlen. Aus Grund der Situation am Nachmittag des Donnerstags befahl der Duce die Ausfahrt des ersten Teiles des Erpeditionskorps, das in der Nacht nach der albanischen Küste auslief und sich aus vier Bersaglieri- Regimeniern, einer Infanteriedivision, drei Panzerwagen bataillonen, zwei Bataillonen Schwarzhemden und Abteilungen Artillerie zusammenseyle. Die auf Transport- und Kriegsschiffen übergeführten Truppen kamen gegen 4.30 Uhr in Sicht der albanischen Küste Bei San Giovanni di Medua, Durazzo, Valona und Santi Ouaranta begannen die Landungsoperationen, die vor allem bei Durazzo aus den Widerstand bewaffneter Banden stießen. Nach der rasch und planvoll durchgeführten Landung von Ma trosen begann ebenso rasch die Landung der Heere^verbände. Jeder Versuch eines Widerstandes würde sofort gebrochen. Durazzo war um 9.30 Uhr besetzt. Die Besetzung wurde so gleich auf die umliegenden Höhen ausgedehnt. Am Morgen des Sonnabends wurde der Vormarsch fortgesetzt. Um 9.30 Uhr zogen die Soldaten des faschistischen Italien in Tirana ein und fast gleichzeitig kam eine Abteilung des Grenadierregiments in Flugzeugen in der albanischen Hauptstadt an. Was die Marine anbelangt, so wurde Donnerstag, 17 Uhr, der Befehl für die Expedition gegeben Man konnte sich zum raschen Transport der notwendigen Truppen nur der Kriegsschiffe und weniger Schnelldampfer bedienen. Die Lan dungsoperationen vollzogen sich mit größter Geschwindigkeit und Genauigkeit, so daß alle Einheiten morgens 7 Uhr die fest gesetzten Punkte erreicht hatten. Bei der Landung zeichneten sich vor allem Torpedoboote aus. die bis dicht an die Küste heranfuhren. Die Luftwaffe hat gleichfalls einen sehr großen An- teil an der raschen Besetzung Albaniens. Innerhalb von zwölf Stunden wurden insgesamt 384 Apparate aus allen Gegenden Italiens eingesetzt, ohne daß die Kampfstärke der anderen Fluggeschwader vermindert wurde. In den frühen Morgenstunden des Freitag unternahm ein Geschwader über ganz Albanien einen Flug, bei dem Millionen von Flugzeneln abgeworfen wurden, in denen die friedlichen Absichten der ita- lienischen Regierung angekündigi wurden. Am Abend kam eine Ausklärungsstafsel in nnmittelbaren Kontakt mit den ita lienischen Truppen, und zwar aus dem Notlandeplatz von Durazzo, der in aller Eile hergerichtet wurde. Am Morgen des Sonnabends landete General Palle um 9.20 Uhr mit einem Bomber in Tirana und nahm von dem Militärslugseld Besttz. Um 9I0 Uhr zogen die ersten motorisierten Abteilungen in Tirana ein, während eine Stunde später die Landung des ersten Grenadierbataillons erfolgte, das bereits um 11 Uhr beim Einzug des Außenministers Gras Ciano Svalier bilden konnte. TMpeniranspoü durch Mgzeug Agenzia Stefani veröffentlichte folgende Meldung ans Tirana: Auf dem Flughafen von Tirana ist ein mit Flugzeugen von Tarent aus dorthin befördertes Grena dierregiment gelandet. Die albanische Bevölkerung hat die italienischen Truppen mit Begeisterung erwartet und große Kundgebungen zu ihrem Empfang vorbereitet. * Agenzia Stefani gibt aus Durazzo folgende erste List« der italienischen Verluste bekannt: Bei den Zusammen stößen in Durazzo sind acht Matrosen gefallen und 34 verwundet worden. Von den Landungstruppen sind drei gefallen und neun verwundet worden. InSantiQua - ran 1 a ist ein Matrose gefallen und zehn Matrosen ver wundet worden. Die Besetzung Albaniens Der italienische Vormarsch in den albanischen Rest gebieten schritt mit großer Schnelligkeit fort. Eine moto risierte italienische Kolonne besetzte die Stadt Elbassan. Am Sonntag folgten Argirocastro und Berat. Die italie nischen Truppen wurden überall von der Bevölkerung mit großer Herzlichkeit begrüßt. Die verstreuten albanischen Truppenteile lieferten ihre Waffen an die Italiener ab. In allen bisher besetzten albanischen Städten hat im Namen Mussolinis eine erste Verteilung von Unterstützun gen an die bedürftige Bevölkerung stattgefunden. Am Sonntag traf ferner ein italienischer Dampfer mit Lebens mitteln in Durazzo ein. Lob Mffolmis an das Expeditionskorps Mussolini hat dem Befehlshaber des italienischen Expeditionskorps, General Guzzoni, sowie seine« Offizieren und Mannschaften sein besonderes Lob für die Schnelligkeit des Handelns ausgesprochen, mit der eine reife Situation liquidiert und die grundlegenden Inter essen des Vaterlandes am anderen Ufer der Adria garan tiert wurden. Der regelmäßige Flugverkehr wurde auf den ver schiedenen Linien zwischen Italien und Albanien am Mon tag wieder ausgenommen. Das Leben in Tirana nahm bereits seinen normalen Verlauf. Sonntag abend gab in der festlich beleuchteten Hauptstadt die Bevölkerung ihrer Freude über die Befreiung von der Gewaltherrschaft des Königs Zogu Ausdruck, den die Albaner den „weißen I Negus" nennen. Es wurden ununterbrochen Hochrufe auf Italien und den Duce ausgcbracht. Nach einer amtlichen Meldung der Agenzia Stefani wurde Sku 1 ari von dem von General Scattini befehlig ten Landungskorps besetzt. Mit einer neuerlichen Flug aktion haben die italienischen Truppen ferner Ko ritza (Korlscha), die Hauptstadt der südöstlichen Provinz Alba niens an der jugoslawischen Grenze, besetzt. Drei' leichte Breda-Flugzeuge, die innerhalb eines Auslaufs von 300 Meter landen können, halten Tirana verlassen und eine Abteilung Grenadiere nach dem kleinen Flugplatz von Koritza gebracht. Eine halbe Stunde später landeten die Flugzeuge unter begeisterten Kundgebungen der Bevölke rung. Die Apparate kehrten sofort nach Tirana zurück, um weitere Truppenteile nach Koritza zu bringen. Proklamation Eeaeral Euzzonir Der Oberbefehlshaber der italienischen Trumien hat an das albanische Volk eine Proklamation gerichtet. General Euz- zont betont darin, daß italienische Soldaten für eine Mis sion des Friedens und der Zusammenarbeit nach Alba nien gekommen seien und bereits die wichtigsten Zentren des Landes besetzt hätten. Er verlange von der albanischen Bevöl kerung vollkommene Disziplin und fordere sie zur Zusammen arbeit auf in der Ueberzeugung. daß sie die Aktion Italiens unterstützen werde. Die össentliche Ordnung, die Achtung des Privatbesitzer und die freie Ausübung der Glaubensbekenntnisse, die Ehre und die edle Tradition des albanischen Volkes werden garan tiert. Albanien wird eine neue Aera der Arbeit und der Gerech tigkeit, des Wohlstandes und des Fortschritte, tennenlernen. Für Albanien beginnt mit dem heutigen Tage eine große Zukunst. Graf Ciano besuchte Tirana Albanische Politiker und Wirtschaftsführer versichern ihre Ergebenheit Der italienische Außenminister Graf Ciano, der am Freitag bereits die von Banden umlagerte italienische Gesandtschaft in Tirana überflogen und alsdann die Lan dung der italienischen Truppen in Durazzo beobachtet hatte, wurde bei seinem Eintreffen auf dem Flughafen von Tirana von dem deutschen und dem spanischen Ge sandten begrüßt. Anschließend empfing Graf Ciano eine überaus zahl- reiche Abordnung der bedeutsamsten albanischen Staats männer, Politiker und Wirtschaftsführer. Der frühere Ministerpräsident Xharr Ypi versicherte Graf Ciano im Namen des albanischen Volkes die Anhänglichkeit Al- baniens gegenüber dem Duce und dem faschistischen Italien, woraus Graf Ciano unter allgemeiner lebhafter Begeisterung erklärte, daß der Duce dem albanischen Volk im Rahmen des nationalen Lebens Ordnung, Wohlstand und Fortschritt sichern wolle. Späterhin hielt Graf Ciano seinen Einzug in die albanische Hauptstadt und nahm unter lebhaften Kund- gedungen der Bevölkerung die Parade über motorisierte Maschinengewehr, und Panzerwagenabteilungen ab, deren prächtige Haltung bei der Bevölkerung größte Bewunde rung auslöste. Später hat sich Graf Ciano wieder nach Rom zurückbegeben. Dem italienischen Außenmimster rst ein Telegramm einer Abordnung der Stadt Kruja zugegangen mit der Mitteilung, daK auf.dem historischen Schloß Sland er-