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MsdmfferTageblatt Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt DaD „Wilsdruffer Tageblatt* erscheint werktags 16 Ubr Bezugspreis monatl. 2 RM. frei HauS. bei Postbestellung L,vO RM. zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer 10 Rpf Alle Postanstalte», Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend «en bekleb« lein Anspruch aus Lkekerung der Zci- Ning oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandier Schristftücks ersolgt nur. wenn Rückporto bewegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. S. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpf. — Dorgeschrtr- bcne Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e N-A n n a b m « durch Fernruf übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 Äicn^An/ci^^ men wir keine Gewahr. — — Bet Konkurs und Zwangsvergleich erlischt seder Anspruch auf Nachlaß. Nr. 78 — 98. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt' Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 1. April 1939 Gemeine englische Hetze Deutsches Ultimatum an Polen frech erlogen Die englische Regierung hat wieder einmal die englische Presse angestachelt, in gemeiner Weise gegen das Dritte Reich zu Hetzen. Es wurde in der englischen Oeffentlichkeit die Lüge verbreitet, daß ein deutsches Ultimatum an Polen gerichtet worden sei und Meldungen über umfangreiche militärische Vorbereitungen Deutsch lands gegen Polen und Rumänien in London eingetroffen wären. Deshalb habe das englische Kabinett seine Beratungen über die sogenannte Einkrcisungsaktion gegen Deutschland beschleunigt. Diese neue englische Hetze kann an Schamlosigkeit nicht übertroffen werden. Nach den Be ratungen der englischen Regierung hat sich auch sofort die Unwahrheit der neuen Lüge herausgcstcllt. In Warschau hat man sestgestcllt, daß dort nichts von dem angeblichen deutschen Ultimatum bekannt sei. Das gleiche gilt für Rumänien. Aber nach der Methode, daß offen verbreitete Lügen doch irgendwie von der Bevölkerung endlich ge glaubt würden, hat es die englische Negierung auf jeden Fall erreicht, daß wieder einmal im englischen Volke eine Kriegspanik ausgcbrochen ist. * Wenn man auch unterstellen kann, daß nach den poli tischen Schlappen der letzten Zeit die englische Regierung sich in großer Verlegenheit befindet, so muß es auf das schärfste verurteilt werden, wenn die englische Regierung selbst Lügen in die europäische Oeffentlichkeit lanciert und diese auf das schwerste beunruhigt. Seit Wochen gehen ja die Bemühungen Englands dahin, Polen und Rumänien für einen Beistandspakt mit England und Frankreich mürbe zu machen. Bei der Taufe dieses Bei standspaktes soll der blutrünstige Bolschewismus des So wjetdiktators Stalin Gevatter stehen. Aber die englischen Pläne stießen auf Widerstand. Um nun der Einkrcisungs aktion der englisch-französischen Entente neuen Auftrieb zu geben, wurde kaltlächelnd und brutal von London aus die neue Lügenaktion eingeleitet, deren Vater schaft dem englischen Militärattache in War schau zugeschrieben werden muß. Der Zweck dieser Lüaenaktion war Wohl, die englische Opposition für die Aufrustungspläne Chamberlains und Halifax' gefügig zu machen und den Widerstand im eng- ttschen Kabinett selbst zu brechen. Dieselben Lügenmetho den hat England bei den Wirtschaftsverhandlungen zwi schen Deutschland und Rumänien angewandt, und auch am 21. Mai 1938, als die tschechische Regierung durch die Behauptung einer deutschen Mobilmachung zu einer Mobilisierung veranlaßt wurde. Damals war es der englische Militärattache in Prag, der die Falschmeldung verursachte. Man muß feststellen, daß gewisse Kreise des englischen Kabinetts die böse Absicht verfolgen, durch ihre ge wissenlose und lügnerische Hetze Europa in einen neuen Krieg zu stürzen. Man kann angesichts der „Friedens beteuerungen", die von englischen Ministern in der letzten Zeit gemacht wurden, zu dieser englischen Verlogenheit nur „Pfui Teufel!" sagen, und man mutz annehmen, daß der überwiegende friedensliebende und anständige Teil der europäischen Völker dieser englischen Kriegshetze die schärfste Abwehr entgegensetzen wird. Oer Chor der Brunnenvergifter Verleumdung Deutschlands um jeden Preis Die englische Presse stößt scheinbar auf Befehl der Regierung in das gleiche Horn und setzt mit einer Hetz aktion gegen Deutschland ein, die das bisherige Maß noch weit überschreitet. An der Art und Weise, wie diese Brunnenvergifter vorgehen, kann man allerdings schon sehen, daß an ihren Meldungen kein wahres Wort ist. So meldet die „Times" im Zusammenhang mit den über das polnische Problem geführten Besprechungen, daß „Plötz lich Berichte über deutsche militärische Betätigungen in der Nähe der polnischen Grenze eingetroffen seien. Man habe einem Teil der Meldungen späterhin keinen Glauben mehr geschenkt". „Daily Telegraph" spricht ebenfalls von großen deutschen Truppenbewegungen an der polnischen Grenze, deren Meldungen in verschiedenen Kreisen die größte Ner vosität ausgelöst hätten. Diese Berichte seien aber in amt lichen Kreisen nicht bestätigt worden. Der „Daily Herald" greift selbstverständlich diese Berichte ebenfalls auf und er klärt, daß die früheren Erfahrungen über Meldungen von deutschen Truppcnzusammcnziehungen darauf hinwiesen, daß die polnische Regierung vor eine Reihe von Forderun gen gestellt werden könnte, die sich auf die Androhung von Gewaltanwendung stützen. Die Truppenzusammenziehungen, so heißt es, an der polnischen Grenze bedrohten nicht Polen, sondern Europa. Auch „News Chromow" spricht von deut schen militärischen Vorbereitungen. D,e,e Gerüchte hätten in amtlichen Kreisen wegen der Große der deutschen Maßnahmen Befürchtung ausgelöst. Im Leitartikel spricht das Blatt von einer Bedröhung'Polens. „Daily Mail hingegen erklärt, daß die Gerüchte über deutsche Truppenbewegungen weder in eng lischen noch in polnischen Kreisen bestätigt worden seien. Gewundene Erklärung Chamberlains An diesem unsauberen und durchsichtigen polittschen Manöver der englischen Presse paßt dann auch die ^uterham- Mssprache vom Freitag, wo sich em bezeichnendes Frage und Antwortspiel zwischen Chamberlain und dem Sprecher der Opposition Greenwood entwickelte. Greenwood fragte den Ministerpräsidenten, ob er in der Lage fei, mit Bezugnahme auf wilde Gerüchte, die im Umlauf seien, eine Erklärung ab zugeben. „Was die Gerüchte", so erklärte Chamberlain, „be trifft, so werden sie durch keinerlei amtliche Informationen bestätigt, die sich in meinen Händen befinden. Es darf nicht angenommen werden, daß die Regierung diese für wahr hält." Man mutz er Mieten Die englische Presse: Die wilden Gerüchte sind erlöge.» Die Abendblätter veröffentlichen die Unterhauserklärung Chamberlains, als ob sie etwas ganz Neues und Ausbauendes sei. Dabei wird von den Blättern zugegeben, daß man keinerlei amtliche Informationen besitze, durch die die zahlreichen wilden Gerüchte von einem beabsichtigten Angriff Deutschlands gegen Polen irgendwie bestätigt würden. Ferner wird unterstrichen, daß man britischerseits die Hoffnung hege, daß der Frieden in Osteuropa auf dem Verhandlungswege gesichert werden könne. Die Nachrichten über angebliche deutsche Truppenzusammen ziehungen — diesmal gegen Polen — finden auch in Pariser Blattern Eingang. Daneben werden allerdings auch die Mel dungen veröffentlicht, aus denen hsrvorgeht, daß an den Gerüch ten lein wahres Wort ist Wozu, Mr. Chamberlain Unverständliche Londoner Erklärung. Durchsichtiges G a r a n t i e v e r s p r e ch e n Englands an Polen Der englische Premierminister Chamberlain hat es im Unterhaus am Freitag für notwendig gehalten, zu erklären, daß die britische Negierung sich verpflichtet fühlen würde, der polnischen Regierung alle ihr zur Verfügung stehende Hilse zu gewähren für den Fall, daß die polnische Unabhängigkeit in einer Form bedroht sei, bei der die polnische Regierung es für notwendig erachte, mit ihren Streitkräften Widerstand zu leisten. Chamberlain fügte hinzu, daß er ermächtigt sei, zu sagen, daß die französische Regierung die gleiche Haltung wie die britische cinnehmc. * Wozu der englische Premierminister diese Erklärung abgegeben hat, ist nicht recht verständlich. So ganz aus heiterem Himmel wirken diese Sätze des Herrn Chamber lain geradezu komisch. Wer hat denn von Bedrohung der polnischen Unabhängigkeit geredet? Höchstens doch die Lügenfabrikanten in London. Wir hätten es eher be griffen, wenn sich der Herr Ministerpräsident an feine Presse gewendet und der gehörig auf die Finger geklopft hätte. .Denn die englischen Greuelmeldungen sind gerade nicht dazu angetan, den Frieden Europas zu sichern. Oder wollte Herr Chamberlain mit seiner Erklärung vielleicht ein wenig drohen wollen? Er sollie wissen, daß auf der artige Scherze keiner hineinfällt. So bleibt die Erklärung der britischen Regierung, die zudem nichts Neues bringt, da wir ja seit Jahren wissen, daß England und Frankreich auf Grund ihres Bündnissystems verpflichtet sind, Polen im Fall eines bewaffneten Angriffs zur Seite zu stehen, nur ein höchst lächerlicher Versuch, die Unruhe zu verstärken und im Kreise der Völker Miß trauen gegen Deutschland zu säen. Nachdem Chamberlain auf Anfrage im Unterhaus schon einmal erklärt hatte, daß nicht der geringste Ver dacht für einen bewaffneten Angriff von feiten Deutsch lands vorliege, kann die Bekanntgabe der englischen Er klärung nur als Begünstigung der englischen Greulhetze angesehen werden. Es ist kaum vorstell bar, daß Chamberlain mit seinen großen Worten noch Eindruck auf die Völker macht. Allzusehr sind in den letzten Monaten die Demokratien in den Verdacht gekom men, nur noch zn reden und zu pyotcllr-v-n ' Was uns betrifft, so sei Herrn Chamberlain ver sichert, daß ein derartiger Bluff in Deutschland nicht verfängt. England wird uns an der zielbewutzten Aus bauarbeit in Mitteleuropa nicht stören können. Am aller wenigsten durch plumpe Drobunaen. London md Markau Arm in Arm Bon Chamberlain noch einmal bestätigt Bei dem Frage- und Antwortspiel nach der Erklärung Chamberlains cm Unterhaus fragte der Labour-Abgeordnete Morgan den Premierminister, ob er versichern könne, daß es keine ideologischen Hindernisse zwischen England und Sowjet- rutzland gäbe. Hierauf erklärte Chamberlain, er zögere nicht, diese Versi cherung zu geben. Kanada Sicherst besorgt In Kanada hat die Unterhauserklärung Chamberlains, einer Meldung aus Ottawa zufolge, größte Besorgnis hervorge rufen. Man frage sich, welche Folgen die Uebernahme von Ver pflichtungen durch England gegenüber Polen haben werde. Die längste Entwicklung dürfte eine außenpolitische Aussprache im kanadischen Unterhaus zur Folge haben. «Zs» " Die Bevölkerung von ganz Wilhelmshaven ist stolz auf das neue Schlachischifs, das aus der Marinewerft W vom Stapel lies und das einst den Ruhm und die Größe UM des neuen Deutschland über die Meere hinaustrageu W wird. Die Marinewerft Wilhelmshaven, die Waffen- W schmiede der deutschen Flotte, war bisher die W einzige rcichseigene Werst, die Deutschland unterhält. Im Jahre 1853 hatte Preußen das etwa 130V W preußische Morgen große Gebiet von Oldenburg er- « worben. Am 17. Juni 1869 — nach 13jähriger Bauzeit — W weihte König Wilhelm I. den neuen Kriegshasen an der Jade feierlich ein und gab ihm den Namen Wilhelms- W Haven. Um die neuen Anlagen wuchs rasch eine neue Stadt, das preußische Wilhelmshaven und das oldenburgische W Rüstringen, die heute eine Stadt Wilhelmshaven mit mehr als 100 000 Einwohnern bilden. Der Kern dieser W Stadt sind der Ausrüstungshafen, der Bauhasen, die Trockendocks, kurz gesagt, die Anlagen der Marinewerft, MW deren Hauptaufgabe es ist, die ihr zugeteilteu Kriegs« W schiffe und Dienstsahrzeuge der Marine mit ihrer ge- W samten Ausrüstung aus der höchsten Stufe der Bereit« W schäft zu erhalten. Ferner wird der Neubau »ou Schiffen jeder Größe durchgcführt, und auch E Sonderausgaben gehören in den Bereich der Marinewerst, W die einer der vielseitigsten Betriebe Deutschlands ist. Hier an der Jade dröhnt das Lied der Arbeit. WS Gewaltige hydraulische Pressen biegen selbst die stärksten » Stahlplatten aus Millimeter genau, damit sie später beim W Einbau Haarschars zueinander passen. Hellingkräne heben W tonnenschwerc Stahlplatten leicht empor und fügen sie M dem wachsenden Schiffskörper ein. Die neuartigen Kriegs- W schiffkonstruktionen sehen besondere Bearbciiungsmethoden W vor, die in der Schijsbauhalle das Arbeitstempo be« SB herrschen. Das Wahrzeichen auf dem 42 000 Quadrat- M meter großen Gelände der Marinewerft ist der „Lange W Heinrich", der meilenweit von See und Land aus sichtbar ist. Es ist der große Schwimmkran, der die Gcschütztürme M auf den neuen Schissen einsetzt. Wie kleine Spielzeuge M werden von ihm die Geschützlürme, Kessel und Maschinen gehoben und an und von Bord gegeben. Auf der Marinewerft sind Werkhallen für die Erledi- gung jeder Ausgabe unserer Marine vorhanden. Bei- sz spiclsweise werden im Torpcdorcssort für V-Boote und W Torpedobootzerstörer die Torpedos gebaut und gepflegt. W Hier leistet der Mechaniker feinste Arbeit, denn der WZ Torpedo muß selbständig viele Kilometer durchlaufen. Das ist, kurz gesagt, die Waffenschmiede unserer Flotte, W wo in den Werkstätten, aus den Hellingen, in den Kon« xH struktionsbüros rege Arbeit für die Sicherheit Deutsch- lands geleistet wird. Italien ist bereit? Deutliche Worte Mussolinis an die Adresse Frankreichs Wie in Eosenza wurde Mussolini auf seiner Reife durch Kalabrien auch in Reggio von Zehntausendc» und aber Zehntausendcn unter begeisterten Huldigungen empfangen. Nach Besichtigung des Parteihauses und des Ehrenmals richtete Mussolini das Wort an die Schwarzhemden. Er führte u. a. aus: In diesen zwei Tagen habe ich Art und Wesen dieses Volkes von neuem kennengelernt. Es ist aus jenem Metall, aus dem man Spaten und Schwert, Pflug und Gewehr anfertigt. Das mögen sich jene gesagt sein lassen, die unter dem verheerenden Einfluß exotischer Moden und Theorien, die sich in der Praxis als absolut idiotisch erwiesen haben, das Vaterland zunächst blut- und kraftlos werden lassen, bis es schließlich erlischt. Starksindnurdiefrucht- baren Völker, die unfruchtbaren dagegen sind schwach. Wenn diese Völker zu einem elenden Haufen alter Schwächlinge herabgesunken sind, werden sie kraftlos zu- sammensinken. Kaum sind vier Jahre ins Land gegangen, seit die in Sizilien stehende Division Peloritana mobilisiert wurde; vier Jahre Kämpfe und schwerer Opfer, die jedoch zur Eroberung des Imperiums geführt haben, des Volks imperiums. Ein Volksimperium, das vom Volk zu Lande, zu Wasser und in der Luft gegen jedermann ver teidigt werden wird! Einige Schwachköpfe von jenseits der Alpen (lang an haltendes Zisch- und Pfeifkonzcrt), die die Wirklichkeit mit ihrem Wunsch verwechseln, haben von einer Entfremdung des - cunls-K konzert beweist ihnen das Gegenteil! Volk und Regime sind ein einziges, geschloffenes Ganzes! Wehrmacht und Volt sind ein einziges Ganzes (laute Ja-Rufe), und dieses italienische Volk ist bereit, den Tornister zu schultern, da es wie alle jungen Völker den Kampf nicht fürchtet und des Sieges sicher ist. Diese Schlußworte des Duce wurden mit lang an haltendem, stürmischem, geradezu orkanartigem Beifall von den Zehntausenden unterstrichen, die bereits zu Be ginn der Rede und während derselben die Worte Musso- ftnis immer wieder in Sprechchören mit den Ruse» „Tunis, Tunis. Tunis!" unterstrichen hatten.