Volltext Seite (XML)
MimOrÄMatt Nr. 30 — 98. JokwMna Wilsdruss-Dresden Sonnabend, den 4. Februar 1939 Drahtanschrift: „Tageblatt' Postscheck: Dresden 2640 Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts scheint Ettags 18 Uhr. Bezugspreis monati. 2 RM. frei Haus, bei Poftbesiellung «bmenEinzelnummer lv Rps. All- PostanstalN-, Postbote», unsere Austräger u. Geschäftsstelle Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger" besteht kein Anspruch U „us Lieferung der gei- mng oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriststücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. Anzeigenpreise laut entfliegender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 2Y Rpf. — Norqcschrse- bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e t g e n-A n n a h m , bis vormittags 10 Uhr. ... , .. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermit- Fernfprkchrr: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh men wir keine Gewähr. - ' - - ' '' — Bei Konkurs »»0 Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch auf Nachlast. Weitem Ausbau der Luftwaffe Verstärkung der Einsatzbereitschaft und Schlagkraft Der Führer hat auf Vorschlag des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe mit Wirkung vom 1. Februar 1939 organisatorische Veräude rungen innerhalb der Luftwaffe genehmigt, die durch schärfste Konzentration aller Kräfte einen weiteren ent scheidenden Fortschritt für den Aufbau der Luftwaffe be deuten. Im Zuge dieser Verändeurngen werden die Luftflot- lenkommandos l. 2 und 3 neu gebildet. Ihre Befehlshaber führen die Dienstbezeichnung: Chef der Luftflotte 1 und Befehlshaber Ost, Ches der Luftflotte 2 und Befehlshaber Nord, Chef der Luftflotte 3 und Befehlshaber West. Die bisherigen Luftwaffengruppenkommandos entfal len. Im RLM. sind als die wesentlichsten Veränderungen die Ernennung des Staatssekretärs der Luftfahrt zum Ge- neralinspekteur der Luftwaffe, eine wesentliche Erweiterung der Befugnisse der Dienststelle des Chefs der Lustwehr, die Schaffung der Dienststelle des Chefs des Ausbildungs wesens, des Generalluftzeugmeisters und einer Luftwaf fenkommission hervorzuheben. Ferner erfolgte die Ernennung von Generalen der Luftwaffe bei den Oberkommandos des Heeres und der Kriegsmarine. Alle diese Maßnahmen dienen zur Verstärkung der Einsatzbereitschaft und Schlagkraft der deutschen Luftwaffe und insbesondere ihrer weiteren personellen und materiel len Vermehrung. Es werden ernannt: Generaloberst Milch, Staatssekretär der Luftfahrt unter Beibehaltung dieser Stellung zum Eeneralinspekteur der Luft waffe: General der Flieger Stumpff zum Ehef der Luftwehr; General der Flieger Kesselring zum Ches der Luftflotte 1 und Befehlshaber Ost: General der Flieger Felmy zum Chef der Luftflotte 2 und Befehlshaber Nord; General der Flieger Sperrle zum Chef der Luftflotte 3 und Befehlshaber West; General der Flakartillerie Rüdel zum Präsidenten der Luft- wasfenkommission; Generalleutnant Kühl zum Chef des Ausbtldungswesens; Generalleutnant Udet zum Eeneralluftzeugmeister; Generalmajor Loeb zum Amtsches im Reichsluftfahrtmini sterium ; Generalmajor Kastner wird mit der Wahrnehmung der Ge schäfte eines Amtschefs im Reichslustsahrtministerium beauftragt; Generalmajor Bogatsch zum General der Luftwaffe beim Oberkommando des Heeres; Generalmajor Ritter zum General der Luftwaffe beim Oberkommando der Kriegsmarine; Oberst Jeschonnek zum Ches des Eeneralstabes der Luftwaffe; Generalleutnant Wimmer zum Kommandierenden General der Luftwaffe in Ostpreußen; . Generalleutnant Keller unter Beibehaltung des Ranges eines Kommandierenden Generals zum Kommandeur der Flie gerdivision 4- . General Ritter von Grein zum Kommandeur der Flieger division 5; Generalmajor Loerzer zum Kommandeur der Fliegerdw. 2; Generalmajor Deszloch zum Kommandeur der Fliegerdio. 6; Oberst Putzier zum Kommandeur der Fliegerdivision 3. ;en SaMar zur FWrmMe Die Hoffnungen des Führers unterstrichen Der britische Außenminister Lord Halifax sprach in Hull über aktuelle Probleme. Er beschäftigte sich zunächst mit inner politischen Fragen, wobei er feststellte, daß es hinsichtlich der Arbeitslosigkeit in Großbritannien immer noch nicht gelunac. >ei, diese wichtige Frage zu lösen, da das weitgehend von der Entwicklung der Außenhandelsbeziehungen abhänge. Zur Frage der britischen Aufrüstung stellte er fest, Großbritannien sei zur «ee, auf dem Land und in der Luft auf dem besten Wege, seine alte Stärke wiederzuerlangen. Dann beschäftigte sich Lord Halifax mit außenpolitischen Ü^gen. Die britische Regierung verkenne keineswegs die Schwierigkeiten der gegenwärtigen internationalen Lage. Es ftl das große Verdienst des Premierministers, daß er der Kritik ^ eigenen Lande nicht nachgegebsn habe und auch nicht Ver- luchungen unterlegen sei, seine Anstrengungen für einen wirk- klchen Frieden aufzugeben. Lord Halifax behandelte dann den letzten britischen Rombesuch und stellte dabei das zufriedenstel lende Ergebnis der dortigen Verhandlungen fest. Der britische Außenminister ging dann zur großen Reichs tagsrede des Führers über, wobei er feststellte, daß die Han delsbeziehungen zwischen Deutschland und England früher aus gezeichnet gewesen seien. Die beiden Länder seien früher wirt schaftlich und finanziell eng verbunden gewesen. Lord Halifax lieh in seiner Rede jedoch eine Antwort aus dr« Feststellung des Führers vermissen, dah es gerade die Kon kurrenz aus dem Weltmarkt gewesen fei, die mit dazu beige- tragen habe, den Weltkrieg zu entfesseln. Es sei erfreulich, so stellte er dann fest, daß vor kurzem erst <>n wichtiges Abkommen mit Deutschland aus dem Kohlenmarkt abgeschlossen worden sei. Jedenfalls glaube er, daß eine Zu sammenarbeit der beiden Staaten nicht nur wünschenswert, sondern notwendig sei. . Zur Feststellung des Führers, dah eine lange Friedens- per>ode beoorstehe, betonte Lord Halisax, er Hosse, dah sich diese Vorhersage erfülle. Der Welthandel werde sich dann wieder beleben, und es werde eine wirtschaftliche Entwicklung möglich sein, von der alle Länder Vorteile haben könnten. , stellte der Außenminister fest, daß er über dis veutimen Beziebunaen äu Großbritannien und su anderen Mäcd- Roosevelt verleugnet Monroe-Dollem om-BttENche, sondern jüdisch-b«Nchew Wche Politik Die „Deutsche Diplomatisch-Politische Information" schreibt: Als wichtigster Eckpfeiler der traditionellen USA.- Attßenpolitil galt für das amerikanische Volk die vor 120 Jahren aufgestellte Monroe-Doktrin. Der damalige USA.- Präsident James Monroe hatte den Grundsatz proklamiert, ! daß US.-Amerika eine europäische Einmischung nicht nur ! in die eigenen Angelegenheiten, sondern auch in die Ver hältnisse der übrigen Staaten des amerikanischen Kon- i tinentes als Zeichen unsreundlicher Gesinnung gegen sich ! betrachten werde. Dieser Grundsatz wurde in der Folgezeit von euro päischer Seite anerkannt, weil Präsident Monroe ihn durch die Versicherung ergänzt und damit gerechisertigt hatte, daß die Vereinigten Staaten auch ihrerseits sich der Ein mischung in europäische Dinge enthalten werden. Tie Vereinigten Staaten haben aus ihrer aus Gegenseitigkeit beruhenden und nur deshalb sinnvollen Doktrin großen Nutzen gezogen. Weder der Bürgerkrieg noch sonstige inneramerikanische Schwierigkeiten erfuhren eine Einmi schung von europäischer Seite, obwohl Frankreich und England im Laufe des vorigen Jahrhunderts mehrmals mit dem Gedanken gespielt haben. Nach fast hundertjähriger Tradition sind jedoch diese für die Vereinigten Staaten so vorteilhaften Grundsätze, die deutscherseits vor 120 Jahren anerkannt, und jetzt am 30. Januar 1939 erneut bestätigt wurden, von zwei eigenartig wesensgleichen Politikern der Verei nigten Staaten, Wilson und Roosevelt, einsei tig durchbrochen worden. Der Eintritt Amerikas in den Weltkrieg unter dem Präsidenten Wilson — ein von keinerlei vitalen In teressen bedingter Schritt — vorbereitet durch eine skru pellose Propaganda und durch ungeheure Waffenliefe rungen an. die Gegner der Mittelmächte bedeutete die erste Verleugnung dieser Tradition. Nachträglich wurde dann auch diese Kriegspolitik vom amerikanischen Volk nicht gebilligt; der Friede von Versailles wurde nicht ratisiziert; der von Wilson propagierte Eintritt in den Völkerbund wurde nicht vollzogen und mit den Neu- tralitätsgesetzen sollte der auch sür Amerika und seine eigenständigen Interessen peinliche Rückfall in eine außer kontinentale Jnterventionspolitik ein für allemal unmög lich gemacht werden. Aber diese vom amerikanischen Volk gewollte Rück kehr zu seiner traditionellen Politik der Nichteinmischung war nur von kurzer Dauer. Bereits 1937 erfolgte durch den gegenwärtigen Präsidenten Roosevelt eine Locke rung der Neutralitätsbestimmungen durch eine Gesetzesnovelle, nach der gegen Barzahlung krieg- sührende Staaten Kriegsmaterial in Amerika abholen können. Es handelte sich darum, den Wünschen Großbri tanniens wie der eigenen, bestimmten Interessen dienenden Kriegsindustrie entgegenzukommen. Präsident Roosevelt und seine Hintermänner sind aber bei dieser Politik nicht stehen geblieben. Die atheistischen Bolschewiken in Spa nen wurden mit Waffen und anderem Material unterstützt. In amerikanischen Großstädten wurden ungestraft Rekru tierungen amerikanischer Bürger sür den Söldnerdienst in roten Heeren vorgenommen. Unwidersprochenen Nachrichten zufolge wünscht jetzt der gegenwärtige Präsident, der zwar noch kürzlich an die Adresse der Lima-Konferenz für seine zweideutigen Interessen die Anwendung der Monroe-Doktrin aus Süd amerika besonders betonte und sie sogar aus Kanada aus gedehnt wissen wollte, offen eine Regelung durchzusetzen, die es ihm erlaubt, gegebenenfalls aktiv in euro päische Verhältnisse einzugreifen. Er will damit eine sogenannte „demokratische" Staa tengruppe im Kriegsfälle unterstützen können und sie schon jetzt zu einer gegnerischen, ansgleichsseindlichen Haltung gegenüber den autoritären Mächten provozieren. Diese verstärkte Betonung der Jnterventionsabsichten Roosevelts mit geheucheltem Friedensziel ist um so über raschender, als sie in einem Augenblick erfolgt, in dem der Führer als Sprecher Deutschlands seinen Glauben an einen langen Frieden ausdrücklich betont. Das kann nicht anders verstanden werden, als daß die deutsch-englische, die deutsch-französische und die italie nisch-englische Erklärung sowie die Hoffnungen, daß auch zwischen Frankreich und Italien ein gerechter Ausgleich herbeigesührt werden könnte, von Roosevelt und seiner jüdischen Elique bewußt übersehen, ja geradezu als unerwünscht hintertrieben werden sollen. Roo sevelts Verhalten zielt also aus ossene kriegerische Einmischung in europäische Verhältnisse ab und ist somit eine glatte Verleugnung der Monroe ten über das kürzlich von Chamberlain Gesagte hmäüs nichts hinzufügen könne. Am Schluß seiner Rede stellte Lord Halifax die Bereitschaft Eroßbritannis fest, mit jedem zujammenzuarbeiten, der mit gutem Willen bereit sei, sich mit Großbritannien bei der Formu lierung konkreter und praktischer Maßnahmen zu vielem Zwecke zufammenzütun. Doktrin. Bei diesem Verhalten mag der Wunsch eM Nolle spielen, die unerlaubten Kampsslugzeuglieferungen nach Frankreich, die kürzlich durch die amerikanische Presse enthüllt wurden, zu begründen, und, wie seinerzeit im Weltkrieg, die schwerverdienenden Lieferantengruppen und Hintermänner zu decken. Sicher scheint aber, daß das anständige amerika^ Nische Volk solche Manipulationen ablehnt, und daß dieses amerikanische Volk der Ablehnung einer sol chen, nur dem internationalen Judentum und dem Bol schewismus dienenden Politik früher oder später sichtbaren Ausdruck verleiben wird. In Erinnerung an frühere schlechte Erfahrungen wird das amerikanische Volk angesichts dieser ihm drohenden Gefahr selbst feine Verantwortung fühlen und bedacht sein, daß die Bestimmung über seine Zukunft ihm nicht von „Amerikanern" aus der Hand genommen wird, die nicht amerikanische, sondern jüdisch-bolschewi stische Politik betreiben. Vielleicht erinnert sich das amerikanische Volk rechtzeitig an das politische Testament seines großen Staatsmannes George Washington, der, vor Einmischung in europäische Angelegenheiten warnend, den bedeutsamen Satz prägte: Warum sollten wir durch Verknüpfung unseres Geschickes mit dem irgendeines Teiles von Europa unseren Frieden und unsere Wohl- sabrt in die Netze europäischer Kombinationen und Geg nerschaften verstricken? MM gegen LlSA.-präsident Amerikanisches Volk über Roosevelts gefährlichen Kurs entsetzt Die Kriegstreibereien des amerikanischen Präsidenten Roosevelt stehen in unverminderter Schärfe im Mittel punkt des Empörungssturms, der in der amerikanischen Oesfentlichleit und im USA.-Kongreß entstanden ist. Die amerikanischen Blätter berichten von dem Ent setzen, das durch Roosevelts gefährlichen außen politischen Kurs hervorgerufen wurde. Bei den Mitgliedern des Kongresses treffen haufenweise Briefe und Telegramme aus dem ganzen Lande ein, die dem Unwillen der Bevölkerung über die Haltung Roosevelts Ausdruck geben. Erheblich hat auch die Zahl der Senatoren und Abgeordneten zugenommen, die mit aller Deutlichkeit gegen Roosevelts Kricgsprogramm Stel lung nehmen. Roosevelt verkaufte geheimgehaltenes Flakgeschütz Ein neuer Skandal ist im Zusammenhang mit den Flugzeugverkäufen an Frankreich zu verzeichnen. Der republikanische Senator Nhe, Mitglied des Militäraus schusses, erklärte, daß im letzten Sommer ein streng geheimgehaltenes Flakgeschütz an England verkauft worden sei. Ueber die Einzelheiten des Geschützes habe man ei« so strenges Geheimnis gewahrt, daß es nur zwei Kon greßmitgliedern gestattet worden war, das Geschützmodell zu besichtigen, damit der Ches des Generalstabes Craig es durchsetzen konnte, daß der Militärausschuß des Senats 47 Millionen Dollar für die Herstellung des Flakgeschützes bewilligte. Dennoch hätte Präsident Roosevelt persönlich, so hebt Senator Nye ausdrücklich hervor, den Verkauf dieses Flakgeschützes an England angcorduct, nachdem der amerikanische Botschafter in Paris, Burlitt, den Präsidenten über die „gespannte Lage in Europa" eingehend informiert hätte. Senator Nye kündigte an, daß er eine Untersuchung dieses unerhörten Vorganges beantragen werde. USA.- Präsident Roosevelt, der das Licht der Wahrheit scheut, hatte wieder eine weitere Geheimbe sprechung im Weißen Haus, und zwar mit dem Unterausschuß des Haushaltsausschusses, wobei das Auf rüstungsprogramm besprochen wurde. Der republikanische Abgeordnete Andrews erklärte, man müsse erstmalig in der amerikanischen Geschichte feststellen, daß die Berufs soldaten im Kriegsministerium weniger vom Kongreß an forderten, als das Oberhaupt der Negierung, ein Zivilist, vorgeschlagen habe. Dr. Ley fährt nach Landon Weltkongreß „Freude und Arbeit" — Empfang bei Chamberlain Reichsleiter Dr. Ley begibt sich am Sonntag, 5. Februar, zu einem dreitägigen Aufenthalt nach London, um auf Ein ladung des National-Fitneß Commintee in feiner Eigenschaft als Präsident des Internationalen Zentralbüros „Freude und Arbeit" an der Sitzung des Internationalen Veratungskommitse, teilzunehmen. Zur Erörterung steht neben anderen Fragen die Festsetzung des nächsten Tagungsortes für den im vergangenen Jahre in Rom abgehaltenen Weltkongreß „Freude und Arbeit. Reichsleiter Dr. Ley wird begleitet von seinem ständigen Vertreter im Internationalen Zentralbüro, Hauptamtsleiter Claus Selzner, dem Generalsekretär des Internationalen Zen tralbüros „Freude und Arbeit" Dr. Manthey, und dem persön lichen Pressereferenten Hauptschriftleiter Walter Kiehl. Das Programm des Londoner Aufenthaltes sieht neben den Sitzungen und Besprechungen des.JBK. einen Empfang beim Premierminister Chamberlain vor.