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MMufferTageblatt Nr. 22 — 98. IKhrn'rnu Donnerstag, den 26. Januar 1999 Wilsdrusf-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Drahtanschrift: „Tageblatt" Taylan-- erscheint werktags 10 Uhr. Bezugspreis monatt. 2 RM. frei Haus, bei PoNbcsiellung s 1,8V RM. zuzugl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rps. Alle Poslanstaltcn. Postboten, unsere Austräger u. GeschäslSstcllc Alle^erGcwE^^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend son"ng?r"Bctr°V , gen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zei- mng oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto bciliegt. Anzeigerrpreise laut auflicgender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 2V Rpf. — Dorgeschrid- bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme bis vormittags 10 Uhr. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermit- FerNshlLchkr t AMt Wilsdruff 206 testen Anzeigen überneh men wir keine Gewähr. "" — Bei Konkurs und Zwangsverglcich erlischt jeder Anspruch auf Nachlaß. Marien warni Frankreich erneui Schlußfolgerungen im Falle weiterer Einmischung in Spanien Die der italienischen Regierung nahestehende „Jn- formaclonc Diplomatien", die erst am 15. Januar in einer Betrachtung zum Chamberlain-Besuch in Nom zum Aus druck gebracht hatte, dast, „wenn in der nächsten Zeit eine weitgehendere Intervention seitens der Negrin befreun deten Regierungen stattfinden sollte, Italien seine volle Handlungsfreiheit zurücknehmen würde, da dann die Po litik der Nichteinmischung als abgeschlossen und bankerott zu betrachten wäre", richtet jetzt eine ncne Warnung an Frankreich. Die „Jllsormacione Diplomatien', durch die zweifellos der D u cke persönlich spricht, nimmt zu der Spanien- Aussprache in der Französischen Kammer Stellung und schreibt u. a.: „Unter den vielen Reden hat eine besonderes Interesse hervorgerufen, nämlich die des Abgeordneten und früheren Frontkämpfers Lavier Vallat, der unlängst don dem Platz eines stellvertretenden Kammerpräsidenten beseitigt und durch einen richtigen Neger ersetzt worden ist. Vallar hatte den Mui, die Wahrheit über die absolut unbestreitbare und vollkommen erwiesene französische Ein mischung in die spanischen Angelegenheiten zu geben, eine von der Volksfront unter oem Vorsitz Blums noch vor dem tatsächlichen Ansbruch des Bürgerkrieges gewollte Intervention. Es entsprich, der ganzen Wahrheit, daß die ersten italienischen Flugzeuge General Franco — «nd zwar auf seine Anforderung — viele Tage nach dem Einiges, freies Spanien! Fruncos Kreuzzug gegen den Bolschewismus vor dem Sieg Der Fall B a r c e l o n a s, der die Waage des end gültigen Sieges eindeutig dem aufbauwilligen National spanien zuneigt, ist keine lokale spanische Angelegenheit, son dern ein weltpolitisches Ereignis allerersten Ranges, ein ge waltiger Stoß gegen Moskau und den Weltkommunis- wus. Es ist zugleich der Zusammenbruch einer demokra tischen Methode, die durch „nichteingemischte' Einmischung glaubte, eine konstruktive Entwicklung unter Völkern und Erdteilen aufhalten zu können. Nun haben die roten Hetzer, Betrüger und jüdischen Leichenfledderer in Barce lona ihr Spiel verlorengegeben. Sie sind geflüchtet und haben ihre Opfer feige im Stich gelassen. Damit erfüllt sich ein Schicksal, das die bolschewistischen Verführer mit Recht verdient haben. Denn nicht zur Erlangung der Macht, nicht zur Erhaltung der Herrschaft, nicht für den Frieden in Spanien kämpfte Barcelona, sondern lediglich Mr die Verlängerung des Bürgerkrieges in der Hoffnung auf die Chance eines Weltkrieges. Die roten Hoffnungen sind zerschlagen. Der Sieg Francos und der nationale Wiederaufbau Spaniens sind unaufhaltsam. Die endgültige Erledigung der Spanien frage wird aber auch zum Glück für die europäischen Völker einen notwendigen politischen Ausgleich bringen und die Gefahr eines europäischen Krieges in großem Maße auf lange Sicht bannen. Der spanische Bürgerkrieg rückt nach den Siegen Francos in Katalonien in seine letzte Phase. Franco hat jetzt die reichsten Gebiete Spaniens in der Hand. Der rote Widerstand in dem restlichen Katalonien kann nur Noch gering sein. Die militärische Schlagkraft General Francos hat ungeheuer zugcnommen, da in, den neuen Gebieten zwei neue Divisionen ausgestellt werden können. Wenn man seinerzeit die Schlacht im Ebrobogen ungünstig beurteilt hat, so mutz man heute doch erkennen, haß der glänzende Verlauf der Schlacht in Katalonien die Folge und das Ergebnis der vorhergegangenen Zermür- bungsschlacht am Ebro ist. Die nationalen Truppen haben systematisch 14 rote Divisionen am Ebrobogen aufzureiben vermocht, wobei die Roten 25 000 Mann einbützten, die ge fangen wurden, ferner 80 000 Tote und Verwundete. Diese Vernichtungsschlacht hat die Endsiege in Katalonien er- "^Franco beherrscht jetzt 15,5 Millionen Spanier, wäh rend sich die Herrschaft der Roten nur noch auf 6,5 Mil lionen erstreckt. Während Nationalspanien über 39 Pro vinzen sowie die Kolonien und Marokko verfügt, kontrol liert Sowjetspanien nur noch 11 Provinzen. Die Fläche des nationalen Gebietes beträgt auf dem Festland 377 363 Quadratkilometer gegen 128 844 Quadratkilometer bei den Noten Die Roten besitzen lediglich nur noch die Häfen Valencia, Cartagena und Alicante. Der Kreuzzug General Francos gegen den Bolschewismus in Spanien neigt sich seinem siegreichen Ende zu. Damit wird immer mehr der Weg frei gemacht für den nationalen Wiederaufbau, für Ord nung und Zucht, für die Durchführung großzügiger sozial politischer Maßnahmen, an deren Ende Brot und Gerech tigkeit sowie ein einiges, großes und freies Spanien stehen. Das nationale Spanien kämpft aber nicht nur für die Ordnung im eigenen Lande, es kämpft gleicherweise für den Frieden in der Welt. Denn nach Beendigung des Bürgerkrieges wird Spanien nicht mehr ein Zankapfel zwischen den europäischen Völkern sein, sondern ein Hort des Widerstandes gegen den Boschewis- mus. Damit aber ist es ein Garant mehr für die Sicher stellung des europäischen Friedens. Das deutsch-polnische Abkommen Ausdruck des Mutes Trinksprüche beim Empfang des Reichsaußenministers von Rippentrop in Warschau Der polnische Außenminister und Frau Beck gaben zu Ehren des Reichsaußenministers und Frau von Ribbentrop ein Essen, bei dem der polnische Außenminister folgendes ausführte: Ihr Besuch in Warschau fällt aus den Vorabend des fünf ten Jahrestages der freundschaftlichen zwischen uns am 26. Januar 1934 unterzeichneten Friedenserklärung. ES ist das einer der kürzesten und einfachsten internationalen Verträge, der damals abgeschlossen wurde. Nichtsdestoweniger waren diese wenigen Zeilen der Ausdruck des Mutes, der Voraus sicht und des Willens des Reichskanzlers Adolf Hitler und des Marschalls Pilsudski, eines Willens von historischer Bedeu tung und historischem Matz. Es genügt, alle Wandlungen und Erschütterungen, alle Hofsnungen und Enttäuschungen, alle komplizierten und wenig ersolgreichen Anstrengungen der europäischen Politik in den vergangenen fünf Jahren zu überblicken, um den Wert des damals abgeschlossenen Abkommens zu beurteilen. Weder die Alltagssorgen noch die größten Spannungen der europäischen Politik konnten die Grundsätze erschüttern, die auf Wunsch der hohen Führer unserer Nationen in so einfache Formeln gefaßt wurden. Um die Tatsache, daß wir, Herr Reichsminister, heute nach fünf Jahren mit Ihnen auf denselben Grundlagen verhan deln, können uns sicher viele Regierungen der Welt beneiden. Auf diese Erfahrungen der Vergangenheit möchte ich den Gedanken über die Zukunft unserer Rationen stützen. Ich hoffe, daß die aus der großen Entscheidung vom Jahre 1934 sich ergebende Richtung es unseren beiden Nationen gestatten wird, ihre Lebenskräfte aus schöpferische Arbeit zu konzen trieren, deren sowohl sie selber wie auch die ganze europäische Gemeinschaft bedürfen, sowie einen festen Anhaltspunkt sür künftige Geschlechter geben und schon heule den mngen Ge nerationen die Möglichkeit bieten, daß sie im Geist eines freundschaftlichen Verständnisses für das Nach barvolk aufwachsen. Die gesunden Grundsätze, von denen sich die Politik unserer beiden Regierungen in den polnisch-deut schen Beziehungen gegenseitig leiten ließ, werden, wie ich das wünschen möchte, es gestalten, immer alle auftauchenden Fra gen im Geist der gegenseitigen Achtung und des Verständ nisses für die berechtigten Interessen beider Länder zu prüfen. In diesem Sinne erhebe ich mein Glas aus das Wohl der deutschen Nation und zu Ehren ihres Führers Adolf Hitler." In seiner Erwiderungsansprache führte ReichsautzerlmiMer von Mbenttov aus: Es ist mir eine Ehre und Freude, daß ich in Erwiderung des Besuches, den Sie, Herr Minister, der deutschen Regierung abgestattet haben, als Gast der polnischen Regierung in Ihrer fchönen Hauptstadt weilen darf. Die polnische Regierung hat mir und meiner Frau einen Empsang bereitet, der die sprich wörtliche polnische Gastlichkeit aufs neue bestätigt. Auch mich erfüllt es mit besonderer Genugtuung, daß mein Besuch auf den fünften Jahrestag ches am 26. Januar Eintreffen der französischen Flugzeuge geschickt worden sind. Es ist die volle Wahrheit, und ist bereits geschichtlich dokumentiert, daß die ersten italienischen Freiwilligen im Winter 1936/37 in Cadiz gelandet sind, als bereits seit mehreren Monaten zahlreiche Brigaden in Frankreich rekrutierter und aufgestellter sogenannter Internationaler auf den Fronten von Katalonien und von Madrid ein gesetzt worden waren. Wenn also die französische Intervention nach Zeit und Umfang von Menschen und Material an erster Stelle steht, so hat die Sowjet-Interven tion geradezu aufsehenerregende Ausmaße ange nommen." Sollte sich eine weitere französisch-fowjetrussische In tervention vorbereiten, so sind „die Schlußfolgerungen, ja die Entscheidungen Italiens bereits in einer vorhergehen den vorweggenommen", so schließt die römische Aus lassung. Warnung vor „Pfändern^ Das halbamtliche Blatt „Giornale d'Jtalia' warnt nochmals vor gewissen mehr oder weniger offi ziösen Absichten Frankreichs zur Sicherstellung von „Pfän dern" gegen ein Verbleiben der Italiener auf spanischem Boden durch Besetzung von Minorca oder Spanisch-Ma rokko. Ein solches Vorhaben — wenn es ausgeführt würde — wäre erstens eine aggressive, nicht provozierte Aktion Frankreichs aus spanischem Boden und zweitens eine direkte und offene Intervention Frankreichs in dem i spanischen Bürgerkrieg, gegenüber der Italien — wie es im voraus loyal angekündigi halte — nicht gleichgültig bleiben könnte. Drittens wäre das eine neue Verletzung des Status quo im Mittelmeer, welche die Mittelmeerstaa- ken, und vor allem Italien, nicht mit Stillschweigen hin nehmen könnten. 60 OVO Reservisten zur Llebung einberufen Nach einer amtlichen italienischen Meldung sind zunächst 6 0 000 Mann von der Jahresklasse 1901 aus den 1. Februar für einen Ausbildung skursus einberufe» worden. rvv4 unierzeicyneren oeuncy-potnuchen «ersianvlgungspaktes fällt. Unser Zusammentressen an diesem Tag legi Zeugnis da für ab, daß die historische Friedensrat der beiden großen Füh rer unserer Völker, des Marschalls Joseph Pilsudski und des Führers Adols Hitler, ihre Probe bestanden Hai. Das damals abgeschlossene Abkommen har in all den Wirren und Spannungen der Regierung fünf Jahre seinen Dienst erwiesen. Es ist auch nach dem Ableben des Schöp fers des neuen polnischen Siaares, vor allem in den bewearen Ereignissen des letzten Jayres, das zuverlässige Fundament der deutsch-polnischen Beziehungen gewesen und hat so nicht nur dem Wohl unserer beiden Völker, sondern auch dem all gemeinen Interesse an der Aufrechterhaltung des europäischen Friedens gedient Diese glücklichen Erfahrungen weisen der Politik unserer beiden Länder auch sür die Zukunft den Weg. Nach dem festen Willen des Führers deS deutschen Volkes ist es ein wesentliches in der deutschen Außenpolitik, daß sich die freund schaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen aus der Grundlage unseres Abkommens fortschreitend festigen und vertiefen. Der weite politische Blick und die staatsmännischen Grundsätze, die aus beiden Seiten die bedeutsame Entschei dung des Jahres 1934 bestimmt haben, schließen die Gewähr in sich, daß im gleichen Geist auch alle in der künftigen Ent wicklung auftanchcndcn Fragen zwischen unseren Ländern eine Lösung finden werden, die der Achtung und dem Ver ständnis für die beiderseitigen berechtigten Interessen Rech- nung trägt. So können Polen und Deutschland in vollem Ver trauen auf die sichere Grundlage ihrer gegenseitigen Beziehun gen ihrer Zukunft entgegensetzen. In diesem Sinne erhebe ich mein Glas aus das Wohl der polnischen Nation und zu Ehren ihres Staatspräsidenten, Seiner Exzellenz Jgnacv Moscicki. Ribbentrop bei der reichsdeuMen Kolonie Reichsaußenminister von Ribbentrop nahm eine sreie Stunde wahr, um mit seiner Begleitung und dem deutschen Botschafter von Moltke die reichsdcutsche Kolonie und die Ortsgruppe der AO. in dem mit den Hoheitszeichen des Rei ches und der Partei festlich geschmückten Saal des Warschauer Deutstchen Klubs zu begrüßen Reichsaußenminister von Ribbentrop wies in einer An sprache darauf hin, daß er als ehemaliger Ausländsdeutsche! genau wisse, wie es dem Reichsdeutschen im Ausland ums Herz ist. Die reichsdeutschen Kolonien seien heute nicht mehr zersplittert, sondern Spiegelbilder der Volksgemeinschaft, die im Deutschland Adols Hitlers herrcht. Der Führer werde am 30. Januar mit unbändigem Stolz auf die sechs Jahre zurückblicken können, die seit dem Macht antritt vergangen sind. Den Deutschen in Polen käme das Ab kommen vom 26. Januar 1934 zwischen Deutschland und Polen zustatten, mit dcm-unter die Feindschaft der beiden Na tionen ein Schlußstrich gesetzt worden ist. Karte von Barcelona. (Eißner-Wagenborg-M.) Rotlpanische Voll stellt den Betrieb eln Nach einer Meldung aus Seiet an der französisch-spani schen Grenze ist von rotspanischcr Seite in Perthus mitgcteilt worden, daß Post und telegraphische und telephonische Ver bindungen mit Barcelona und den übrigen katalanischen Städ ten nicht angenommen werden. Ernste Warnungen an den ASA-Kongrek Der demokratische Senator Lewis warnte den Bundes- kongreß vor einer Aushebung der Waffensperre für Rotspa nien, wobei er auf die Gefahr kriegerischer Verwicklungen hin wies. Lewis widerlegte die Behauptung, daß Roosevelt das Recht habe, derartige Maßnahmen ohne Gesetzesänderung treffen zu können. Er forderte im Gegenteil eine Verschärfung der Sverre.