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MMMAMM Zwangsvergleich erlischt jeder Anspruch aus Nachlaß. Nr. 20 — 98. Jahrgang Wilsdrufs-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt Dienstag, den 34. Januar 1939 Postscheck: Dresden 2640 Bekanntmachungen des Lnndrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Anzeigenpreise laut ausliegcnder Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rpf. — Porgeftyn» bene Erschemungstage und Platzwunsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e n-A n n a h m , durch Fernruf übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 tcl!cn Anzcincn llbcrnc" men wir keine Gewahr. — 7 — 2 — Bet Konkurs und Tageblatt" erscheint Werktags 16 Ubr. Bc,ug?preis monatl. 2 RM. frei Haus, bei Postbestcllung 1,80 K.N. znzugl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rpf. Alle Postanstaltcn, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle »kamen zu ,eder Zeit Be- . stcllungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für WllsdkUff U. Umgegend sonstiger Betriebsstorun- «°"^bestcht kein Anspruch auf Lieferung der Zci- mng oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung cingesandtcr Schriftstücke ersolgt nur, wenn Rückporto bcilicgt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts HI EMongsWlen der Zugend Das dritte Baujahr der Hitler-Jugend hat begonnen, und damit setzte ein neuer aktiver Abschnitt HJ.-Heimbeschaffung ein. Es ist drei Jahre her, als die Hitler-Jugend zum erstenmal den Ruf „Helft uns Heime bauen!" durch das Reich trug. Nur deshalb, tveil allen in Partei und Staat die Berechtigung dieser Forderung klar war, konnte der Appell mehr sein als eine Aufforderung und als eine Bitte. Und weil das Heim selbst nicht nur Unterkunft und Unterhaliungsraum für die Jugend bieten, sondern weil hier bewußt die Zelle für den Nachwuchs der nationalsozialistischen Bewegung gegründet Werden sollte, konnte die Partei ihre ganze Kraft und ihren mitreißenden Schwung für die Erreichung dieses Zieles «insetzen. Der Führer selbst verpflichtete "alle Einrichtun- tzen des Reiches auf die große Aufgabe, der Jugend zu helfen. Er sagte: „Die Heime der Hitler-Jugend sind Er - ziehungsstätten einer Generation, die dazu aus- erfehen ist, die Zukunft desReiches zu sichern. Staat und Partei sind darum verpflichtet, unsere Jugend beim Bau ihrer Heime tatkräftig zu unterstützen." Wir sind gewohnt, es als selbstverständlich hinzu nehmen, Aufgaben — auch wenn sie erst kurze Zeit be stehen — mit hohen Erfolgen auszuweisen. Und doch sollte uns das Ergebnis des HI. -Heimbaues wieder einmal ganz deutlich machen, welche gewaltigen Ziele mit der geeinten Kraft der Bewegung zu erreichen sind. Drei Zahlen weisen diesen enormen Erfolg aus: Anfang 1937, also im ersten Heimbaujshr der Hitler-Jugend, wurden 16 Bauscheine erteilt; Anfang 1938 waren es 520 Bau scheine, und zu Beginn des Jahres 1939 sind es 1174 Bau scheine. Aber diese Heime genügen bei weitem noch nicht. Es ist notwendig, daß in jeder deutschen Gemeinde, mit Ausnahme der kleinsten Orte, ein „Heim der Hitler- Jugend" entsteht. Das Minde st Programm umfaßt 50 000 Heime. Das Augenmerk der Reichsjugend führung gilt hierbei der Errichtung von Klein Heimen für die Hitler-Jugend, d. h., von Heimen mit zwei bis drei Scharräumen in den Landgemeinden des Reiches. Hier bilden die Heime, da sie die ersten Bauten der Bewegung sind einen wahrhaft kulturellen Mittelpunkt des Dorfes und sind für die Jugend des Ortes ver pflichtend, ihrer Scholle weiterhin die Treue zu hallen. Professor Speer, der Beauftragte für das Bauwesen der NSDAP hat über die Bauten der Jugend auf dem Lande treffend gesagt: „Die Jahre der Heimbeschaffung haben gezeigt, daß die Hitler-Jugend durch den Einsatz weltanschaulich geschulter und bester Architekten die Hitler- Jugend-Heime zu Schmuckstücken unserer Dörfer gemacht hat. Die Heime der Hitler-Jugend — die ersten Bauauf gaben der Bewegung in den kleinen und kleinsten Gemein den sind vorbildlich gelungene Beispiele, die ihrer Auf gabe in bester Weise Nachkommen." Nun trägt die Hitler-Jugend in einer re ichsein heitlichen Aktion erneut dem ganzen Volk ihre Wünsche vor, zeigt die Ergebnisse der Arbeit und gibt ihre Pläne für die Zukunft bekannt. Der Leiter des Arbeits ausschusses für die HJ.-Heimbeschaffung, Gebietsführer, Möckel, hat zu Beginn der neuen Aktion auf die zu lösenden Aufgaben hingewiesen. Dabei ist es von be sonderem Interesse, daß das Beispiel, das die kleine ober- bayerische Bergarbeiterstadt Penzberg zu einer Zeit ge geben hat, als die offizielle Forderung der Jugend nach Heimen noch nicht bekannt war, auch heute noch Vorbild für die Schaffung der Kleinheime geblieben ist. In Penz berg hat seinerzeit die ganze Gemeinde, vom Bürger meister bis zum ältesten Bergmann, praktisch obne Mittel, mit Arbeit in der Freizeit ein Haus für ihre Jugend er richtet. Im Zuge einer sparsamen Nohstoffwirtschaft wurde daher vornehmlich der Bau von Heimen in kleinsten Ge meinden aktiviert. Dort gibt es viele Banmittel wie Holz, Sand und Steine usw. an Ort und Stelle und ohne Kosten. Dort kann mit dem Einsatz der Gemeinschaft das Ziel erreicht werden, ohne dem Wirtschaftsleben Arbeits kräfte zu entziehen. Für fast 1200 neue HJ.-Heime wird der Bau dem nächst in Angriff genommen. Außerdem sind für das Jahr 1939/40 schon weitere 6000 Bauvorhaben in der Planung eingeleitet. Die Tatsache, daß bei all den gewaltigen An strengungen des Staates für die Stärkung der Wehrmacht, für die Errichtung von Großbauten und Straßen zusätzlich die Heimbauparole eine so gewaltige praktische Verwirk lichung erfahren hat, ist über die Bauten hinaus eine schöne Bestätigung für den Erfolg der gesamten HJ.- Arbeit. Richtungweisend aber für diese Bauten sind die Worte des Reichsjugendführers: „Der Führer bat mit den Schultern des Atlas die Felsblöcke des neuen Reiches getürmt. An uns Z- » gen ist es nun, seine ge waltige Seele in die Räume zu bannen, die als Heime der HI. Gleichnisse sein sollen- seines größten Bauwerkes. Denn wir alle vergehen. Eines aber bleibt, ewig und un vergänglich! Adolf Hitler, der Führer, und die Steine, denen er seine Seele gab!" Deutsche Frau, deutsches Mädel, Tritt ein ins Deutsche Frauenwerk Keine Atempause für die Roten Barcelona im Feuerbereich der Franco-Batterien Die katalanische Hauptstadt Barcelona, der Sitz der sowjetspanischcn Oberbonzen, liegt seit dem Wochen- bcginn im Feuerbereich der schweren Franco-Batterien. Ohne Atempause für die Roten sind die nationalspanischeu Truppen in Eilmärschen vorgerückt, um dem sowjetspani schen Mord- und Terrorsystem in Katalonien ein end gültiges Ende zu bereiten. Alle eingesetzten Armeekorps operieren nach einem großen Plan General Francos. Bemerkenswert ist, daß die Gebirgskette, der natür liche Schutz der Provinz Barcelona, wo die rote Heeres leitung angeblich ihren Widerstand hatte konzentrieren wollen, fast kampflos von den Franco-Truppen überwun den werden konnte. Um so größer ist die Verzweiflung und Ratlosigkeit, die die roten Machthaber in Barcelona ergriffen hat. Man spricht allgemein davon, daß ver schiedene rote Häuptlinge bereits aus Barcelona geflohen sind, während die restlichen bolschewistischen Oberbouzen ihre Flucht, wahrscheinlich nach Gerona, vor bereiten. Nachdem 21 nationalspanische Luft angriffe auf die Stadt Barcelona unternommen wor den sind, durch die der Hafen schwer beschädigt und ein englischer Dampfer versenkt wurde, ist die „Kampfes"- stimmung in Barcelona noch weiter zermürbt worden. Selbst in England und in Frankreich rechnet man nicht mehr damit, daß der Fall Barcelonas aufzuhalten ist, selbst wenn man noch Greise, Frauen und Kinder unter der Knute der GPU. zu Schanzarbeiten heranzieht. Der SLegeszug der Aatlonalen Jetzt ist ein Monat seit Beginn der großen nationalen Offensive in Katalonien verflossen, die den Franco-Trup- pen die bisher größten Erfolge des Krieges bescherte. Vor Monatsfrist verlies die Front längs des Ebro und des Segre, während sie heute beinahe den Llobregatfluß vor Barcelona erreicht hat. Ein einziger Monat brachte einen Vormarsch von nahezu 120 Kilometer Tiefe. In diesem Zeitraum ist das Vordringen der natio- nalen Truppen keinen Tag unterbrochen gewesen, jede Stunde brachte die Eroberung neuer Gebiete. Der Höhe punkt dieses Siegeszuges wurde am Sonntag, dem 15. Januar, mit der Eroberung der Provinzhauptstadt Tarragona und der Kreishauptstädte Reus und Tarrega nebst weiteren 80 Ortschaften erreicht. An jenem Sonntag wurden über 1650 Quadratkilo meter befreit, darunter das gesamte Gebiet der Provinz Tarragona, das bis dahin nocki unter bolschewistischer Herrschaft stand. Binnen einer Woche, von Sonntag, dem 15. 1., bis Sonntag, dem 22. 1., wurden insgesamt 4300 Quadratkilometer erobert, also ein Gebiet von der Größe einer mittleren spanischen Provinz. Heute stehen alle natio nalen Armeekorps be-reits innerhalb der Provinz Barce lona mit Ausnahme des Nordabschnittes, wo die Truppen bei Solsona noch im Grenzgebiet der Provinz Lerida kämpfen. Von vier katalanischen Provinzen sind zwei bereits völlig bzw fast vollständig in nationalem Besitz, nämlich Tarragona und Lerida. In der Vorwoche wurden 284 Ortschaften und Städte befreit. Giraßenkampf wird vorbereitet Wie aus Barcelona verlautet, gab dort der Bolschewistenausschutz den Befehl heraus, alle Stadtteile an der Peripherie Barcelonas und im Küstenabschnitt von der Zivilbevölkerung zu räumen. Die Räumung der Vor städte, die zweifellos in Verbindung mit der Vorbereitung eines Straßenkampfes ohne Rücksicht auf seine verheeren den Auswirkungen ungeordnet worden ist, mutz binnen 24 Stunden durchgeführt werden. Warum Frankreich nicht interveniert Ein Bericht Thores nach Moskau — Daladiers Stellung nahme Das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" veröffentlicht den Wortlaut eines „Rapports" des Generalsekretärs der franzö sischen Kommunistischen Partei, Thorez, vom 18. Ja nuar an die Komintern. Danach hätten Blum und Duclos mit Daladier zwei Besprechungen gehabt, wobei Daladier jeden Plan einer direkten französischen Intervention in Spa nien verworfen habe. Gegenüber Blum habe Daladier erklärt, daß auf Grund genauer Berechnungen des französischen Ge neralstabes französische Einheiten nicht früher als in acht Tagen an der Seite von Barcelona tu Aktion treten könnten. Einer Intervention müßte eine Generalmobilmachung vorausgehen zur Deckung der deutschen und der italieni schen Grenze sowie zur Sicherung der schweizerischen und der belgischen Grenze und zur Schaffung eines Sichcrungsgiir- tels längs der von Franco besetzten Pyrenäengrenze. Lant Thorez habe Daladier weiter darauf hingewiesen, daß eine französische Intervention die direkte Intervention der ita lienischen Kriegsmarine und Luftwaffe gegen Barcelona, Va lencia und Cartagena auslösen würde und daß sich aus der weiteren Entwicklung schließlich gefährliche Kompli kationen in den französisch-englischen Beziehungen erge ben würden. In dem „Rapport" heißt es ferner, Daladier habe sich gegen eine weitere Entsendung französischer Heeresbeitünde nach Barcelona ausgesprochen, da sie dort als verloren gel ten müßten. Dagegen habe er zu verstehen gegeben, das; er dem Transport von Kriegsmaterial durch Frankreich keine Hindernisse in den Weg legen und die Einsen dung von Lebensmitteln und Kleidungsstücken französischen Ursprungs gestatten würde. Ferner habe er wissen lassen, daß die französische Regierung nicht geneigt sei, Flüchtlinge aus Notspanien länger als 14 Tage in ihrem Lande zu beherber gen, es sei denn, sie gingen in die Kolonien. Angehörige de< Internationalen Brigaden würden, sofern sie nicht Franzo4 sen seien, an der Grenze verhaftet und sofort ausgewiesen! Der Bericht von Thorez schließt, der sranzösische Gene! ralstab betrachte das Schicksal, von Barcelona als besiegelt: Die französische Agentur Fournier berichtet aus Mos kau, daß die Archive der spanischen Kommunistischen Partei und der sowjetrussischen diplomatischen Vertreter in Rotspa nien schon in Moskau eingelroffen sind. Revolte im Kreml Stalin leknt Eingreifen in Sowjetspanien ab - Rote Anführer wollen Trotzki erheben Nach einer polnischen Meldung hat der Zusammen bruch des Spanienbolschcwrsmus in Moskau große Ver wirrung angerichtet. Im Kreml soll unter dem Vorsitz Stalins eine mehrstündige Konferenz stattgesunden haben, in der Dimitroff im Namen der Komintern (Kommu nistische Internationale) gegen die passive Haltung der Sowjetrcgicrung angesichts der Katastrophe in Rotspanien protestiert und die sofortige Entsendung von Schiffen mit Kriegsgerät und Ossizieren der Roten Armee nach Barce lona gefordert haben soll. Dimitroff soll seine Forderung damii begründet haben, daß eine Niederlage Sowjet- spaniens auch eine entscheidende Niederlage für die Kominternbcwcgung in der ganzen Welt bedeute. Die Forderung Dimitroffs soll abgclehnt worden sein, da die sowjetrusslsche Regierung einem internationalen Konflikt aus dem Wege gehen wolle, der bei der Entsendung von sowjetrussischen Kriegsschiffen nach Barcelona sehr leicht entstehen könnte. Die sowjetrussische Regierung habe sich sogar entschlossen, 850 Offiziere der Roten Armee ans Spanien zurüüzuberufcn. In Moskau seien, so berichtet das Krakauer Blatt weiter, drei Abordnungen der Kommunistischen Parteien Frankreichs, der Vereinigten Staaten -von Nordamerika und Englands eingetroffen, dis ähnliche Forderungen wie Dimitroff vertreten haben. Sie seien von Stalin emp fangen und unter Hinweis auf die Lage im Mittelmeer abschlägig beschieden worden. Daraufhin sollen die Abord nungen erklärt haben, daß eine Niederlage der Roten in Spanien die Kommunistischen Parteien ihrer Länder ver anlassen würde, aus der Kominieru und der Dritten Inter nationale ausrutreten und zum Zeichen des Protestes gegen Moskau Trotzki anstatt Stalin als ihren Anführer öffentlich an; n erkennen. Dies soll zu' der Verhaftung von mehr als 50 spanischen Kom munisten, die zur Zeit in Moskau weilen, geführt haben. Unter den Verhafteten sollen sich zwei Mitglieder der sowjetspanischen Botschaft in Moskau befinden. ,, * Nach einer anderen polnischen Meldung aus Moskau wurde der Hauptschristleiter der „Prawda", Kolzow, ver haftet. Die Verhaftung soll der neue Chef der GPU., Berija, persönlich vörgenommen haben. Kolzow wird vorgeworfen, daß er mit seiner Fran noch immer enge Beziehungen unterhalte, obwohl sie im Auslande weile und von der GPU. wegen Spionage gesucht werde. Ludengeschrei in LlSA. Angesichts des Zusammenbruchs Rotspaniens haben die Juden in USA. einen neuen Vorstoß unternommen, um den Präsidenten Roosevelt zur Lieferung von Waffen für Rotspanien zu veranlassen. Da es aussichtslos er scheint, den Kongreß für eine solche Hilfsaktion mobil zu machen, so will man Roosevelt selbst das Recht zu einer solchen Maßnahme zuschieben. Nach Ansicht des früheren Außenministers Stimson sowie anderer sogenannter „pro minenter" Rechtsanwälte soll Roosevelt die Befugnis zu gestanden werden, die Waffcnsperre auch ohne Kongreß aufzuheben. So richtete die bekannte Deutschenhasserin Dorothy Thompson in 230 großen Zeitungen, die in einem Syndikat zusammengeschlossen sind, den „dringendsten Appell" an Roosevelt, „endlich der