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KLULK Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und TagMm," erscheint werltags nachm. «Uhr. Bczugspr. monatt 2RM. srei Saus, bei Postbcstellung l.M RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer lli Rps. Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu leder Zeit Be- ... , steüungen entgegen. 5?m Falle höherer Gewalt oder Wgchenblntt für Wilsdruff u. Umaeacnd sonstiger Bctriebsstörun- gen besteht lein Anspruch aus Lieferung der Zei- tuns oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegcnder Preisliste Nr. 6. — Z i f s e r « G e b ü h r : 2g Rpfg. — Borgeschrie bene Erschetnungstagc und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme bis vormittags w Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf Lbcrmi«. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 telten Anzeigen uberneh. men wir keine Gewähr. ' ' " — — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt feder Anspruch auf Nachlaß. Das Wilsdruffer Taqeblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 30 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt Wilsdruff-Dresden MV»!«!» Postscheck: Dresden 2649 Mittwoch, den 5. Februar 1936 Dem Frieden zu dienen. Zum Beginn der IV. Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen. Es gibt Menschen, die neigen zu der Anschauung, daß die Olympischen Spiele, so wie wir sie heute kennen, mit ihrem Vorbild im Altertum nicht viel mehr gemein haben als den Namen. Sie halten sie für ein Sportfest von un geahnten Ausmaßen, dessen Sinn es sei, Rekorde sonder Zahl zu stürzen und alle sportlichen Voraussagen mög lichst umzuwerfen. Wer so denkt, der hat die olympische Idee nicht begriffen, denn er weiß nichts von der kulturel len Bedeutung des Olympias, er weiß nicht, welche innigen Zusammenhänge zwischen den Olympischen Spielen der Neuzeit und denen der alten Griechen be stehen. Gewiß, ein großer Unterschied besteht zwischen da mals und heute: Das Olympia der Hellenen war eine nationale Angelegenheit, es war das höchste Fest des ge samten Griechentums; die anderen Völker wurden davon nicht berührt. Heute vereinigen die Olympischen Spiele säst alle Kulturvölker der Erde, die ihre Jugend, die Blüte ihres Volkstums, zu den Kampfstätten schicken, damit sie beweise, wie sie im Dienst an Volk und Vater land sich ertüchtigt hat, damit sie zusammen mit den Vertretern der anderen Nationen ein einmütiges Be kenntnis für den friedlichen Wettkampf ablege. Hier treffen sich die Linien zwischen Altertum und Neuzeit schon wieder. Denn als vor 2000 und mehr Jahren in Griechenland die Olympischen Spiele regel mäßig durchgeführt wurden, da standen sie unter dem so genannten Gottesfrieden. Ein heiliger Vertrag war zwischen den sonst politisch zerrissenen Stämmen der Hellenen abgeschlossen worden, wonach jeder, der den Gottesfrieden Olympias störte, für immer in Acht und Wann Aetan wurde. Dieser Vertrag war auf einem eher nen Diskus ausgezeichnet und wurde an der Stätte des Olympias aufbewahrt. So stark war der Bann dieses Oottesfriedens, daß für die Zeit der Spiele jeder Zwist innerhalb der griechischen Städtestaaten ruhte. Was hat das nun alles mit den modernen Spielen zu tun, wird manch einer fragen. Ihm sei gesagt, daß erst durch die Wiedererweckung der olympischen Idee der Antike die heutigen Olympischen Spiele möglich geworden sind. Einem Deutschen, Ernst Curtius, war es be- schieden, durch Ausgrabungen der alten Kultstätte von Olympia die Aufmerksamkeit der Welt wieder darauf zu henken. Mau konnte den Ort fast vollständig in seinen Grundrissen Herstellen, und die große Anteilnahme, die gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts die Welt diesen Ausgrabungen schenkte, ermöglichte es dem fran zösischen Baron de Coubertin, seinen Lieblings gedanken, die Wiedererweckung der Olympischen Spiele, in die Tat umzusetzen. Diesmal allerdings aus einer ganz anderen Grundlage. Unter dem Gedanken der Leibesübungen, der damals gerade immer stärker sich durchsetzte, sollten die Völker der Erde zusammengerufen werden zum friedlichen Wettkampf zu Ruhm und Ehre des Sports, nicht um materielle Gewinne. 40 Jahre sind seitdem vergangen. Die Welt rüstet, die XI. Olympischen Spiele zu feiern, die in Deutschland aus getragen werden. Bereits vor 20 Jahren, 1916, sollte in Berlin ein Olympia gefeiert werden. Aber der Weltkrieg zerstörte diese Hoffnungen. Erst jetzt ist es so weit, daß unser Vaterland Gastgeber der Nationen fein kann. Wir sagen, daß es gut so ist. Denn heute können wir ganz anders, als es vor 20 Jahren hätte sein können, der olympischen Idee dienen. Das deutsche Volt, geschlossen in der durch den Führer geschaffenen Einheit, kann sich jetzt der Welt von einer ganz anderen Seite zeigen. Und die Welt, irregemacht durch jahrelange Hetze der Emigranten, verhetzt durch eine internationale Judenpresse, brennt darauf, dieses neue Deutsch land kennenzulernen, aus eigener Anschauung sich davon zu überzeugen, wie es nun wirklich aussieht Wir brauchen diese Prüfung nicht zu fürchten. Schon jetzt kamen weit über 1000 Sportsleute aus aller W:lt nach Garmisch-Partenkirchen, um an den IV. Olympischen Winterspielen teilzunehmen. Mit ihnen kamen und kommen noch Zchntauscnde von Ausländern als Zu schauer. Sie werden das neue Deutschland sehen, und sie werden es schätzen lernen. Es liegt uns fern, die Olympi schen Spiele als eine günstige Gelegenheit für politische Propaganda auszunutzen. Wir wollen die Weltanschau ung des Nationalsozialismus, die eine deutsche Welt anschauung ist, niemandem in der Welt einreden oder gar aufzwingen. Aber man soll uns in Frieden lassen und unsere Aufbauarbeit anerkennen. Die vielen Gäste aus dem Ausland, die uns jetzt be suchen. werden später, wenn sie wieder in ihre Heimat zurückkehren, eine eindringliche Sprache reden und werden die Lügen und Verleumdungen der „Boykotthetzcr" zu- nickte machen. So dienen die Olympischen Spiele 1936 vielleicki mebr als ihre zehn Vorgänger einem fried lichen Gedanken, so wie es ihr Begründer gewollt hat. Ser Lan-eSgruppenleiter der NSDAP, der Schweiz von einem Juden ermordet Der nationalsozialistische Landesgruppenleiter Wil helm Gustloff ist am Dienstag um 20 Uhr in Davos in seiner Wohnung von einem Unbekannten erschossen worden. Bei dem Mörder handelt es sich um den 1909 gebo renen Juden David Frankfurter, der zuletzt die jugoslawische Staatsangehörigkeit besaß. Er Hut sich nach der Tat der Polizei freiwillig gestellt. Frankfurter hielt sich in Bern als Medizinstudent auf. Von Bern aus begab er sich am Dienstag nach Davos. Er erklärte, er habe die Tat aus politischen Grün den ausgeführt, und wolle mit ihr das Regime in Deutsch land treffen. Der Mörder Gustloffs hatte kurz vor der Tat in der Wohnung Einlaß begehrt und war in das Büro geführt worden. Nach dem Eintreffen Gustloffs gab Frankfurter fünf Schüsse auf diesen ab. die alle trafen und Gustloff auf der Stelle töteten. Hierauf floh der Täter, wobei er die Anwesenden mit der Schußwaffe bedrohte. Später meldete er sich telephonisch bei der Polizei und wurde in Hast ge nommen. Der kantonale Untersuchungsrichter von Grau bünden ist sofort nach Davos abgcrcist. Der durch Mörderhand seines Lebens beraubte Lan desgruppenleiter der Schweiz, Wilhelm Gustloff, war der dienstälteste Landesgruppenleiter der Auslandsorganisa- tivn der NSDAP. Er wurde am 30. Januar 1^<5 in Schwerin in Mecklenburg geboren, war zunächst Bank beamter und Observatorillmssekretär und zuletzt Leiter der amtlichen meteorologischen Station in Da' as. Der NSDAP gehörte er seit Juli 1929 an, nachdem er ^bon 1921 dem Deutschvölkischen Schutz- und Trntzbund trire- treten Mir. Im Seumniber 1930 gründete er den ' punkt Davos der NSDAP und ein Jahr fpäter die Orts gruppe Davos; gleichzeitig wurde er zum Landesgruppen leiter für die Schweiz ernannt. Wilhelm Gustloff war ver heiratet. Oes Führers Anteilnahme. Der Führer hat an Frau Gustloff folgendes Tele gramm gerichtet: „Zu dem schweren Verlust, der Sie be troffen, spreche ich Ihnen im Namen des ganzen deutschen Volkes meine aufrichtige Teilnahme aus. Das ruchlose Verbrechen, das dem blühenden Leben eines wahrhaften deutschen Mannes ein Ende setzte, hat in der ganzen Nation tiefe Bewegung und Empörung hervorgerufen." Der Stellvertr. des Führers an die Witwe Berlin, 5. Februar. Der Stellvertreter des Führers Hot der Gattin des ermordeten Landesgruppenleiters der Schweiz folgendes Telegramm gesandt: Tiefergriffen von der an Ihrem Gatten verübten Tat spreche ich Ihnen zugleich im Namen der NSDAP, mein tiefgefühltes Beileid aus. Die Bewegung verliert in ihm einen charaktervollen selbstlosen Mann, der einer der ältesten Diener am Werke des Führers war. gez. Rudolf Heß. Nachrus der Auslandsorganisation der NSDAP. Berlin, 5. Februar. Der Gauleiter der Auslands organisation der NSDAP., Ernst Wilhelm Bohle, erläßt aus Anlaß der Ermordung des Landesgruppenleiters Schweiz der Auslandsorganisation der NSDAP., Wilhelm Gustloff, fol genden Nachruf: , An das Auslandsdeutschtum! Wilhelm Gustloff, Landesgruppenleiter Schweiz der Aus landsorganisation der NSDAP., ist nicht mehr. Fünf Schöffe eines jüdischen Meuchelmörders machten seinem Leben (we nige Tage nach seinem 41. Geburtstage) ein Ende. Wilhelm Gustloff war der dienstälteste Landesgruppen leiter im gesamten Auslande. Lange vor der Machtergreifung gehörte er der Bewegung des Führers an und hat bis zur Stunde seines Todes nur dieser Bewegung gelebt. Wer Wil helm Gustloff kannte, weiß, daß er zu den großen Idealisten gehörte, die des Führers treueste Gefolgsleute sind. Der un ermüdliche glaubensstarke Vorkämpfer für den Führer war zugleich der beste,. uneigennützige Kamerad seiner reichsdeut schen Volksgenoffen in der Schweiz. Nahezu 2 Jahrzehnte hat Wilhelm Gustloff Gastrecht in der Schweiz genoffen, wo er Heilung von einem schweren Lun- gcnleiden suchte und fand. Dieses Eastrecht hat Wilhelm Gustloff niemals verletzt. Das Ansehen dieses aufrechten Man nes war gleichgroß bei Schweizern und Deutschen. 1930 begann er, damals als Gründer des kleinen Stütz punktes Davos, die Weltanschauung seines Führers in die reichsdevtschen Kreise hineinzutragen, lieber fünf Jahre hat er nur dieser Aufgabe gelebt — nie verzagend, bei den zahlrei chen schamlosen Angriffen politisch verhetzter, immer hilfsbe reit gegenüber seinen reichsdeutschen Landsleuten. Erschüttert stehen wir an der Bahre unseres Landes gruppenleiters Gustloff. Die Fahnen der nationalsozialistischen Bewegung senken sich in Treue und nie endender Verbunden heit vor einem Manne, dessen Leben eng am Führer war. Ernst Wilhelm Bohle, Gauleiter der Auslandsorganisation der NSDAP. Der WsWÄMwismus an der Arbeit Kommunistische Streiks und Verschwörungen in Ungarn, England und Chile Der Führer des nationalsozialistischen Deutschlands, Adolf Hitler, hat unermüdlich die Welt auf die Ge fahren des Wcltbolschewismus hingcwicscn, ohne daß die deutschen Warnungen überall genügend beachtet wurden. Während nun bei uns Ruhe und Ordnung herrschen, weil der Bolschewismus durch eine starke Staatsgewalt gc- bändigt ist, kommen aus England, Chile und Ungarn Nachrichten, nach denen in diesen Ländern, zum Schaden der Bevölkerung, der Weltbslschewismus drohend sein Haupt erhebt uud Ruhe und Ordnung ge fährdet. Der Weltkommunismus ist an der Arbeit und sucht durch Streiks, Sabotageakte, Terror und Verschwö rungen diese Länder für einen Umsturz reif zu machen. Nm so mehr müssen daher die Nachrichten aus Paris ver wundern, daß gewisse europäische Regierungen sich nach einem Bündnis mit dem Vater des Weltbslschewismus, der Sowjetunion, sehnen. KonüMistW MWörW MN den »Wkischcn ReichMmeser. Di« ungarische Geheimpolizei hat, wie aus Budapest gemeldet wird, eine große kommu nistische Organisation entdeckt und aus- gehsbsn. Di« Führer dieser Verschwörung gegen den Rsichsver Weser Admiral Horty, 22 Inden, wurden verhaftet. Die beschlagnahmten Doku- mouse beweis«», daß diese OrLSMsatiLN von Moskau, insbesondere von dem berüchtigten Diktator der ungart- schon Rätezeit. Bela Khun, unterstützt worden ist. Bet den Verhafteten wurde viel Propagandamaterial und auch viel ausländisches Geld vorgefunden. Die Tatsache, daß sämtliche kommunistischen Verschwörer Juden find, hat in Ungarn großes Aufsehen hervorgernssn. Oas Ergebnis des polizeilichen Verhörs. Die verhafteten kommunistischen Rädelsführer in Bu dapest sind sofort einem eingehenden polizeilichen Verhör unterzogen worden, aus dem sich ergab, daß es sich um eine weitverzweigte und ausgezeichnet organisierte Gruppe von Kommnnistcnführern handelt. Tas Verhör bestätigte, daß die Moskauer ungarische Zentrale gegenwärtig von dem berüchtigten Rätckommissar Bcla Khun gelei tet wird und die oberste Moskauer Propagandaloitung eine Verschärfung der kommunistischen Agitationstätigkeit im Südostcn Euro pas angcordnet hat. Im Verhör gab der von Bela Khun kürzlich nach Un garn gesandte Leiter der Gruppe, Siegmund Kitz (Klein), zu. daß auf Befehl der Moskauer Zentrale ein großzügi ger Werbefcldzug gegen Ungarn cingcleitet worden sei. Tie gesamte Arbeit lief bei dem Leiter der Gruppe, Kiß, zusammen, der mit den einzelnen Gruppcnmitglicdorn nur in Geheimschrift verkehrte und in dessen Händen der re gelmäßige Kurierdienst nach Moskau lag. An den Grenzen Ungarns ist die Patzkontrolle außer ordentlich verschärft worden, um Fluchtversuche der mit katschen Pässen reisenden Kuriere zu verhindern.