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MkdrusferÄMatt TageblattE erscheint werktags nachm ^Uhr DezugSpr. monatl 2 NM frei Hau«, bei Postbestellung 1,80 RM quzügi Bestellgeld Einzelnummer l0 Rpf Alle Postanstalten, Postboten, unsere AuStrager u Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zeit Be» .. -- stellunaen entgegen Falle höhererG-wali°d» Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend ,°nftiqer Bclriebssiörun. gen deNehl kein Anspruch —— —! L—2 aus Lteserunq der Zei- tuns oder Kürzung des BczugSpreNcS RüUIkndnng etngelandler Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto betliegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der unddes Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Anzetgenpretfe laut ausNrgendei Preisliste Nr 6. — Ztf'er-Gebühr: 2V Rmg — Porgekch-ti- bene ErfcheinungStage und Playwunsche werden nach Möglichleit berücksichtigt — Anzeigen-Annahma durch Fernruf übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 letten Anze?g«i"übernc? men wir keine Gewähr — Bei Konkurs un» Zwangsvergleich erlischt leder Anspruch aus Nachlab Nr. 295 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2K4O Freitag, den 18. Dezember 1936 Bemerkungen zum Tage Jugend im Dienste des WHW. „Emer für alle, alle für einen" — ein Wort, das für jeden Deutschen verpflichtend ist. Denn das ist wahrer Nationalsozialismus, wenn einer für den anderen einsteht, und zwar mit der Tat. Je früher der deutsche Mensch den Sinn dieses Satzes verstehen lernt, um so tatkräftiger wird er zupacken. Und unsere Jugend soll in diesem Grundsatz des gegenseitigen Helfens und der Zusammen gehörigkeit erzogen werden. In der HI. und im BDM. werden die deutschen Jungen und Mädel mit den Begriffen der lebendigen Volksgemeinschaft vertraut gemacht. Hier sind sie nur Deutsche, denn die Jugenderziehung im natio nalsozialistischen Staate gliedert die jungen Menschen nicht nach Rang und Stand der Eltern. Da steht der Sohn oder das Mädel des Arbeiters mit gleichen Rechten und Pflichten neben den Kindern des hohen Beamten, des Kaufmanns oder des Großbauern. Sie alle sind die deutsche Jugend, die sich stärk macht für den Lebenskampf, der ihnen bevorsteht. Diese Jugend fordert schon heute den Einsatz, sie will nicht abseits stehen, will nicht ge- -schont werden. So kämpft sie denn in diesen Tagen gegen Hunger und Kälte. Jungen» nd Mädelsammeln für das Winterhilfswerk. Wenn ihre Sammel büchsen klappern, dann erwarten sie von uns ebenfalls Hilfe. Wir dürfen diese Jugend nicht enttäuschen. Wir Wollen ihr ein Vorbild geben, wollen ihr zeigen, dt>ß der Opfergeift, in dem sie erzogen werden, im ganzen Volke lebendig ist. Deshalb mutz die Winterhilfs- fammlung der Jugend ein ganz großer Erfolg werden! Barcelona — Komintcrnfiliale? Kürzlich ging durch die Presse des Auslandes die Nachricht, daß der Leiter der Komintern, Dimitroff, nach Barcelona gereist sei, um dort die Möglichkeit einer Verlegung des Büros der Kommunistischen Internatio nale nach der Hauptstadt Kataloniens zu pri '.n. Dieses Vorhaben Moskaus würde in der Linie der Politik des roten Kreml liegen, der ein starkes Interesse an einer Sowjetrepublik Katalonien hat. Zudem würde eine Filiale der Komintern die Tarnung der weltrevolutio nären Absichten Moskaus wesentlich erleichtern. Im Laufe des letzten Jahres sind abwechselnd Amsterdam, Ant werpen, London, Paris, Prag als künftiger Sitz der Komintern in Erwägung gezogen, aber schließlich wieder aufgegeben worden. Die Unsicherheit eines solchen Platzes wäre zu groß. Bei der Wahl einer neuen europäischen „Sowjetrepublik" als Kominternresidenz würden diese Bedenken fortfallen, denn auf bolschewistisch beherrschtem Boden würde sich die Komintern der gleichen Sicherheit erfreuen wie in Moskau. Die günstige geographische Lage Kataloniens würde die kommunistische Wühlarbeit in den Randgebieten des Mittelmeeres, vor allem aber in Frankreich wesentlich erleichtern. Die Sowjets ver folgen weiter den Plan, Katalonien auch zu einem mili tärischen Stützpunkt ersten Ranges auszubauen. Der Sowjetimperialismus würde damit eine ständige Ge fahr für den Frieden Europas schaffen. — Die Stunde ist ernst, die Mächte sollten ein wachsames Auge auf Moskau haben. Es ist ihre Pflicht, die verbrecherischen Pläne, die einen Anschlag auf die Kultur Europas bedeuten, zu durchkreuzen, ehe es zu spät ist. Antwort an Krofta Der tschechoslowakische Außenminister Krofta hat kürzlich in einer Rede gewissermaßen zur Erklärung des bisherigen Kurses darauf hingewiesen, daß in der Tschechoslowakei die Tschechen das eigentliche historische Staatsvolk seien und daß der Staat ohne Teilnahme der deutschen Bewohner, ja gegen ihren Willen entstanden sei. Dazu bemerkt die „Deutsche diplomatisch-politische Korre spondenz": Auch andere Staaten sind unter ähnlichen Umständen gegründet worden; auch in anderen Län dern, die unmittelbar nach einem Krieg geschaffen wurden, war die Voraussetzung für ihre Gründung eine bestimmte politische Frontstellung, die aber im Laufe der Zeit verschwinden mußte, sollte eine gesunde politische Weiterentwicklung gesichert bleiben. Gerade in dem Staat, der im Westen — ähnlich wie die Tschechoslowakei in ihrem Raum — am Kreuzweg großer Rationen liegt, hat sich diese Wandlung in lehrreicher Weise vollzogen. Der kurz sichtige Versuch, nach Waterloo eine gegen den großen süd lichen Nachbarn gerichtete Frontstellung auch im Innern dieses Staates sich auswirken zu lassen, scheiterte und führte zum Verfall. Spätere Tendenzen, umgekehrt nun Einflüssen des Südens mehr und mehr das Uebergewicht zu verschaffen und die andere Bevölkerungshälfte beiseite zuschieben, zeigten ebenfalls derartige bedenkliche Er scheinungen für die Erhaltung des Staates, daß von Weit blickenden Herrschern zur rechten Zeit eine Politik der Gleichberechtigung der beiden Staatsvölker und überhaupt des Gleichgewichts eingeleitel wurde, deren Er gebnis als günstig und beispielhaft bezeichnet werden kann. Jeder Staat, und vor allem ein Nationalitätenstaat, hat gerade heute die Pflicht, durch entsprechende Politik innere Spannungen zu beseitigen und gleichzeitig dafür zu sorgen, daß er dort, wo ihn das Schicksal hingestellt hat, als ausgleichender und nicht als Rei- bnngsfaktor wirkt. DeutschlandsKolonialproblem Ausführungen des Reichswirtschaftsministers Dr. Schacht. Der Reichsbankpräsident und Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht hat der Zeitschrift „Foreign Affairs" einen längeren Aufsatz über „Deutschlands Kolonialproblem" zur Verfügung gestellt, dem wir folgende Ausführungen ent nehmen: Es ist heute so viel davon die Rede, daß Deutschland nach Autarkie strebt; aber man vergißt ganz, daß diese Autarkie längst von Ländern wie Frankreich und Groß britannien verwirklicht wird, ganz zu schweigen von Ruß land und USA. Dr. Schacht gab dann einige Beispiele über die erheb lichen Fortschritte der Autarkie des großbritannischen und französischen Weltreichs. Dr. Schacht wies dann darauf hin, daß diesen großen nationalen Wirtschaftsräumcn Län der gegenüberstehen, die über beschränkte Raumverhältnisse, aber gleichzeitig über eine große Bevölkerung verfügen und infolgedessen bei der Knappheit ihrer Bodenschätze auf den internationalen Warenaustausch viel stärker angewie sen sind. Von den unbefriedigten Mächten ist nach der Aus scheidung Japans und Italiens Deutschland allein übrig geblieben. Solange daher das koloniale Rohstoffproblein für Deutschland nicht gelöst ist, wird Deutschland ein Un ruheherd bleiben trotz aller seiner Friedensliebe, die es auf die Hoffnung nicht verzichten läßt, das koloniale Problem auf friedlichem Wege zu lösen. So gut wie die willkürliche Veränderung der Wäh- rungsgrundlage ein politisches Instrument geworden ist, ebenso ist der Besitz von Rohstoffen heute ein politischer Faktor geworden. Man glaubt, durch die Zurückhaltung oder die Zuteilung von Rohstoffen die politische Lage eines politischen Gegners oder Freundes entsprechend beein flussen zu können. Ein großes Volk, das sich solch« Gefahr ausgesetzt sieht, wird alle Kräfte anspannen, um ihr zu entgehen. Wer den Frieden will, kann niemals solche Mittel billigen, wie sie die Msperrung großer Nationen von den Natur schätzen der Erde darstellt. Besonders lächerlich wirkt der Einwurf, den Deutsch land so oft auf seine koloniale Forderung hören mutz, datz Kolonien und insbesondere seine früheren Kolonien nichts wert seien und datz man ihm gar keinen Gefallen täte, wenn man ihm seine Kolonien zurückgeben würde. Die Gegen frage liegt auf der Hand: Wenn die Kolonien so schlecht sind, warum hattet ihr sie fest? Ich habe schon darauf verwiesen, datz vor dem Kriege in der Welt ein freier Handel größten Ausmaßes herrschte und daß Deutschland einen großen Besitz an Auslands- Investitionen hatte. Infolgedessen hatte Deutschland es vor dem Kriege nicht nötig, solche Kolonien mit besonderer Eile aufzuschließen. Dennoch ist es erstaunlich, was Deutsch land vor dem Kriege aus seinen Kolonien ohne große Än- streugung gemacht hat. Man darf nicht vergessen, daß die deutschen Kolonien durchschnittlich nur rund 25 Jahre lang, nämlich seit Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre in Deutschlands Besitz gewesen sind. Wenn Deutschland heute, wo die Welt keinen freien Handel mehr hat, wo Deutschland von Auslandsschulden erdrückt wird, wo Roh stoff- und Devisennot es bedrängen, seine Kolonien zurück erhielte, so würde es mit ganz anderer Intensität an die Entwicklung seiner Kolonien Herangehen, und einen großen Teil seiner Nahrungsmittel und Rohstoffe, die ihm jetzt fehlen, würde es aus seinen Kolonien gewinnen können. Ein wenig ist ja die Einsicht hinsichtlich der kolonialen Bedürfnisse Deutschlands gewachsen. Sir Samuel Hoare, hat im September vorigen Jahres vor dem Völkerbund sich für eine neue Verteilung des Zuganges zu den Roh stoffquellen der Welt eingesetzt. Was hinter dieser Formu lierung an näheren Vorschlägen und Absichten steht, ist bisher nicht bekannt geworden. Ich möchte deshalb zwei Bedingungen hier nennen, die für die Lösung dcS deutschen Rohstoffproblems unerläßlich sind. Erstens muß Deutschland seine Rohstoffe auf einem Territorium erzeugen können, das unter sei ner eigenen Verwaltung steht, und zweitens muß in diesem kolonialen Territorium die deutsche Wäh rung umlaufen. Alle anderen Fragen, die den äußeren Ausdruck der Souveränität: Militär, Polizei, Rechtsprechung, Kirchen, internationale Mitwirkung und dergleichen betreffen, sind diskutierbar. Sie werden alle gelöst werden können unter dem Gesichtspunkt internationaler Zusammenarbeit, so lange man der Ehre Deutschlands nichts Unwürdiges zu- mutet. Das deutsche koloniale Problem ist kein imperialisti sches Problem, kein bloßes Prcstigeproblem, sondern einzig und allein ein Problem der wirtschaftlichen Existenz. Aber gerade deshalb wird hiervon die Zukunft des europäischen Friedens abhängen. Die Ausführungen Dr. Schachts bedeuten, im ganzen gesehen, einen neuen Versuch, die Debatte über diese für das gesamte deutsche Volk entscheidend wichtige Frage nicht versanden zu lassen. Wir können es nicht dulden, daß man die deutsche Forderung mit billigen, alltäglichen Schlag worten und bequemen Hinweisen auf Welthandel und Weltwirtschaft abtut. Für Deutschland ist, wie der Neichs- bankpräsident vor aller Weltöffentlichkeit überzeugend dar getan hat, die koloniale Frage keine Angelegenheit des Prestiges, kein imperialistisches Problem. Zum erstenmal sind in diesem Artikel die beiden grundlegenden Bedingun gen festgelegt worden, die Minde st erfordernisse für eine koloniale Betätigung des deutschen Volkes sind. Hier bietet sich eine Plattform für eine sachliche Aus sprache. 17 MMOiHM« vor Smfu. Die Strafexpedition gegen Tschanghsueliang — Rebellentruppen laufen über. Die chinesische Zentralrcgirrung in Nan king hat über sämtliche ihr zur Verfügung stehenden Sen- der eine Mitteilung verbreitet, wonach der Kriegsminister General Hojingtschin mit dem Oberbefehl über die Strafexpedition gegen den verräterischen Marschall Tschanghsueliang beauftragt worden ist und daß bereits l7 Elite-Divisionen der Nanking Armee um Sianfu, das Hauptquartier Tschanghsueliangs, -usammcngezogen war- den find. Die Regierungstruppen haben nach kurzem Kampf den Ort Sienjang, 25 Kilometer nordwestlich von Sianfu, besetzt. Die Aufständischen leisteten nur geringen Widerstand und traten den Rückzug an, als Verstärkungen für die Regierungstruppen herannahten. Aus der Pro vinz Kansn, und zwar aus dem nördlichen Teil, Hai Tschanghsueliang die 110., 120. und die 112. Division zur Unterstützung herbeibefohlen. Der Anführer der 105. und 106. Division, die vom Norden zu Hilfe kommen sollten, ist mit seinen Truppen auk die Seite der Regie- rungssoldaten übergetreten. Wie weiter be kannt wird, haben die Meuterer Tschanghsueliangs auf der Strecke Tungkwan—Sianfu die Bahngleise anfgerifsen und zahlreiche Brücken vernichtet. Einer Nachricht aus Nanking zufolge hat der Befrie- dungskommissar von Fukien, T s ch i a n g t i n g w e n, der zusammen mit dem Generalissimus in di« Hände der Auf ständischen gefallen ist, in einem Telegramm ans Sianfu mitgeteilt, daß er von Tschanghsueliang auf freien Futz ge setzt worden ist und sofort mit einem Brief Tschianglajschels im Flugzeug nach Nanking abreisen werde. Aus allen Meldungen geht nicht mit rest loser Klarheit hervor, welche Absichten die Nanking-Regie rung bei ihren Maßnahmen zur Lösung der Krise leiten. Soviel scheint festzustehen, daß die Nanking-Regierung trotz der angekündigtcn Strafexpedition die friedlichen Per- Handlungen mit dem aufständischen Marschall Tschanghsue liang noch nicht ganz aufgegeben hat. Tschiangkaischek wohlauf. DNB. Berlin, 17. Dezember. Der moralische Jour nalist Donald, einer der vertrautesten Ratgeber des Marschalls Tschiangkaischek, hat, wie die chinesische Botschaft mitteilt, am Donnerstag von Sianfu aus der Zentralregierung in Nanking zum zweitenmal telegraphisch mitgeteilt, daß Marschall Tschiangkaischek sich in Siansu wohlauf befindet. Außerdem teilte er mit, daß er sich mit dem Marschall in besten jetziger Wohnung aufhäü. Die Stärke der Nanking-Truppen um Sianfu beträgt jetzt 17 Divisionen mit über 200 Bomben- und Jagdflugzeugen. Am Freitag, Sonnabend nnd Sonntag sammelte tue HI. und der NSDStB. für das WHW. Am Sonn abend nachmittag sammeln gleichzeitig die Mitglieder des NTLB. Jeder Volksgenosse trägt bei der dritte« Reichsstraßensammlung die im Erzgebirge her- gestellten weihnachtlichen Holzf iaure«!