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MsdmfferTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und des Stadt rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Da» „WUSdruNer Tageblatt' erlchetnl werNag» nachm «Uhr Bezugrpr mona» 2RM Irtt Hau», bei Poftbestellung t.80 RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 10 RPh Alle Postanstalten. Postboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle Falle häherer Gewalt oder Wochenblatt sÜI WilsdlUfs U. 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Oktober 1936 Brücke Ml richtigen Arbeitsplatz Als der Führer und Reichskanzler Anfang des Jahres 1933 dem damaligen Oberst Hierl den Auftrag erteilte, einen einheitlich ausgerichteten, straffen nationalsozialisti schen Arbeitsdienst als Schule der ganzen Nation zu schaffen, war man sich sehr bald darüber im klaren, daß zwischen dem Arbeitsdienst und dem freien Wirtschafts leben ein Bindeglied fehlte. Die Wirtschaft war noch nicht aufnahmefähig genug; ohne die vermittelnde Tätigkeit einer Zwischenorganisation war cs nicht möglich, die im Arbeitsdienst zur Leistung erzogenen jungen Menschen gleich nach der Entlassung in das Arbeitsleben einzuglie dern. Die Idee, selbstlose Arbeit für Volk und Heimat zu leisten, war Grundgedanke allen Schaffens im Arbeits dienst. Von dieser Idee mutzte auch die Nachfolge organisation des Arbeitsdienstes ausgehen. So sah es damals aus, am Ende des Jahres 1933: Millionen Erwerbslose waren noch draußen im Lande. Der junge Arbeitsmann, der demnächst das Lager ver lassen mutzte, um anderen Freiwilligen den Platz einzn- räumen, sah besorgt in die Zukunft. Die Sorge des Füh rers im Arbeitsdienst um den Arbeitsmann war nicht geringer, ste ließ ihn nicht zur Ruhe kommen, denn alle im Arbeitsdienst gewonnenen erzieherischen Werte konnten wieder verlorengehen, wenn der junge Mensch erneut der Untätigkeit und Erwerbslosigkeit anheimfiel. Vor allen Dingen mußte eine Organisation da sein, die auch in schwierigen Lagen bewußt den Geist des Arbeitsdienstes in der jungen Mannschaft erhalten und pflegen konnte. Sie mußte die Idee des Arbeitsdienstes selbst in sich tragen. So entstand aus der Kampfzeit und aus der Fronr des Arbeitsdienstes heraus, getragen von der Sorge des Arbeitsdienstführers um den Arbeitsmaun, die zunächst ganz kleine Organisation des A r b e it s d a n k s. Als die ersten Entlassungen aus dem Arbeitsdienst kamen, stand die Organisation bereits in den Gauen des Reiches. Wenn man heute, drei Jahre nach der Aufbauzeit, zurückschaut auf das, was geschaffen ist, so kann man nur mit Stolz sagen: „Es war ein weiter, beschwerlicher und mühsamer Weg, der Wrückgelegt wurde. Aber gerade darum ist er schön gewesen!" Die Unterbringung der aus dem Arbeitsdienst kom menden jungen Menschen beherrschte zunächst die gesamte Tätigkeit des Arbeitsdanks. Es wurden, unterstützt durch staatliche Erlasse, Vereinbarungen getroffen mit der Ncichsanstakt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung dahingehend, daß Inhaber des Arbeitsdienst passes bevorzugt in die Berufe vermittelt werden konnten. Umfangreiche Vorbereitungen Monate vor den Entlassungen waren dazu nötig, um einen Ueber- blick zu gewinnen, aus welchen Berufen sich die Arbeits männer zusammensetzten. Umschulung skurse wur den in Verbindung mit der Neichsanstalt eingerichtet. Mit der Stellenvermittlung und den Schu lungsstätten der DAF. wurde eng zusammen- gearbcitet. Lehrgüter wurden im Lande aufgebaut, damit die Männer, die zum Lande wollten, angelernt werden konnten. Ein Arbeitsdank-Spar- und Kreditwerk wurde eingerichtet, um den jungen Men schen die Gründung einer eigenen Existenz zu ermöglichen. Die ganze Arbe* wurde in enger Verbindung mit der Partei und ihren Gliederungen geführt. Besonders eng gestaltete sich von Anfang an die Zusammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsfront. Das Ziel, alle ehemaligen Ar- beitsmänner der großen Organisation aller schaffenden Deutschen zuzuführen, war seit Bestehen des Arbeitsdanks Richtschnur jeder Tätigkeit. Später wurde an dieErrich - tungder Mitgliedschaften gegangen, die alle ehemaligen Arbeitsmänner erfassen sollten. Daß dies nur eine vorübergehende Maßnahme sein konnte, war selbst- verständKch. Der Arbeitsdank wollte keine neue, für sich lebende Organisation sein. Er hat stets betont, daß er keine andere Aufgabe habe als die einer Brücke, über die hinweg die ehemaligen Arbeitsmänner in die Bewe gung hineinmarschierten. In den Mitgliedschaften sollte der Gerst des Arbeitsdienstes gepflegt und hochgehalten werden. Sie sollten gewissermaßen Sammelpunkt sein für alle Arbeitsmänner, die im Berufsleben stehen oder noch erwerbslos sind. Es hat sich gezeigt, daß die Mitglied- schaftsarbeit von großem Wert war. Auch hier war es wie im Arbeitsdienst: Die Starken rissen die Schwachen mit sich fort, niemand wurde mutlos, auch wenn vor übergehend Schwierigkeiten eintraten. Alle Arbeitsmänner konnten nicht sofort in das Erwerbsleben eingegliedert werden, al-es war damals noch zu sehr im Aufbau. Dann kam der Zeitpunkt der großen Umwand lung. Der Arbeitsdauk ging mit seinem gesamten Ver- waltünasapparat in die DAF. Die letzte Etappe der Auf bauarbeit war erreicht. Vom Arbeitsdienst marschieren die jungen Menschen nun über denArbeitsdank in die Deutsche Arbeitsfront. Das bisher noch selbständige Arbeitsdankwerk wird ebenfalls der DAF. unterstellt. Der Reichsarbeitsführer als bisheriger Ehren präsident des Arbeitsdanks hat mm auch die Ehren- Vie vrohung Moskaus. Die sowjetrussischen Methoden am Pranger. Irr MlciWiWW-MWtz lagte. London, 10. Oktober, lieber die Sitzung des Ueberwa- chungsausschusses am Freitag wurde um Mitternacht eine amt liche Mitteilung veröffentlicht, in der es heißt, es habe allgemein Uebereinstimmung geherrscht, daß es im allgemeinen Interesse dringend notwendig sei, die eingegangenen Klagen auf das sorgfältigste zu prüfen und die Prüfung mit der größtmöglichen Geschwindigkeit durchzuführen. Der Ausschuß, so heißt es weiter, nahm davon Kennt nis, daß der Vorsitzende im Einklang mit den Verfahrensbe stimmungen diese Dokumente den Regierungen Deutschlands, Italiens und Portugals mitteilen wird mit der Bitte, schrift liche Erklärungen hierzu abzugeben, die es dem Ausschuß er möglichen würden, die Tatsachen sestzustellen. Nachdem der italienische Vertreter energisch jeden einzel nen Punkt der gegen Italien gerichteten Anschuldigungen wi derlegt und zurückgewiesen hatte, erklärte er, daß alle diese Be schuldigungen ganz phantastisch seien und jeder irgendwie gear teten Begründung entbehrten. Das würde leicht durch die Ant wort erwiesen werden, die die italienische Regierung in an gemessener Zeit erteilen werde. Der deutsche und der portu giesische Vertreter machten ähnliche Vorbehalte in bezug aus die Stellungnahme ihrer Regierungen. Dem Ausschuß lag ferner ein vom 6. Oktober datierter Brief des Vertreters der Sowjetunion vor, der die portu giesische Regierung der Verletzung des Abkommens beschul digt und den Vorschlag macht, daß ein Untersuchungsausschuß an die spanisch-portugiesische Grenze zur Prüfung der Lage entsandt werden soll. Der portugiesische Vertreter erklärte, daß er nicht im Stande sei, an einer Aussprache über diese Ange legenheit ohne Anweisungen von feiner Regierung, der er das fragliche Dokument übermittelst habe, teilzunehmen. Hierauf verlieb der portugiesische Vertreter die Sitzung. Bei der Wiederaufnahme der Ausschußberatungen um 13 Uhr erklärte der Vorsitzende, er sei von dem portugiesischen Vertreter unterrichtet worden, daß das Verlaßen der Sitzung nicht als eine Absicht seiner Regierung ausgelegt werden dürfe, sich von den Arbeiten des Ausschußes zurückzuziehen. Im Einklang mit den Verfahrensbestimmungen wird der Vor ¬ sitzende die Klage sofort dem portugiesischen Vertreter zuleiten, und der Ausschuß entschied, daß es vor dem Eingang einer Antwort verfrüht sein würde, den Vorschlag auf Ernennung eines Untersuchungsausschußes zu erörtern. Es herrscht allge meine Uebereinstimmung, daß es im allgemeinen Intereße zwingend sei, die eingegangenen Klagen aufs sorgfältigste zu prüfen und diese Prüfung mit der größtmöglichsten Beschleu nigung durchzuführen. Ferner lag dem Ausschuß der bekannte Brief des Ver treters der Sowjetunion vor. Der Vertreter Italiens protestierte scharf gegen die Metho den der Sowjetunion und teilte dem Ausschuß mit, daß seine Regierung es ablehne, irgend eine Verantwortung für Irgend welche Ereignisse zu übernehmen, die dann entstehen könnten, wenn das Abkommen durch die einseitige Entscheidung eines der Mitgliedsstaaten anulliert werde, eines Staates, der allein die volle Verantwortung für die Folgen dieser Aktion zu tragen haben würde. Der deutsche Vertreter vertrat die Ansicht, daß die Mit teilung des sowjetrussischen Vertreters nicht in den Zuständig keitsbereich des Ausschusses falle, da sie sich nicht an die nie dergelegten Derfahrensvvrfchriften halte und als ein rein poli tischer Schritt angesehen werden müße. Im Verlaufe seiner Antwort wies der Vertreter der Sowjetunion die Beschuldigungen des italienischen Vertreters zurück und bestand darauf, daß es notwendig sei, Maßnahmen zur Einstellung der Vertragsverletzungen, die in seinem Briefe vom 7. Oktober erwähnt worden seien, zu treffen. Im Hinblick auf die Tatsache, daß dem Ausschuß bei die ser Gelegenheit keine konkreten Vorschläge vorlagen, konnte hinsichtlich der Erklärung des Vertreters der Sowjetunion kein Schritt unternommen werden; gewiße Vertreter deuteten je doch an, daß sie von ihren Regierungen weitere Anweisungen zu erhalten wünschten. In Uebereinstimmung mit einer von dem Unterausschuß gemachten Empfehlung kamen die Vertre ter überein, ihre Regierungen zu ersuchen, dem Ausschuß zu sätzliche Informationen hinsichtlich der Behandlung solcher für Spanien bestimmten Waffen- und Kriegsmateriallieferungen zur Verfügung zu stellen, die den Teil der Ladung eines Dampfers bildeten, der den Hafen eines Landes anlaufe, das den Vertrag unterzeichnet habe. Mackrick wirck geräumt. Die Räumung von Madrid wird in beschleunigtem jTempo fortgesetzt. 18 rote Flugzeuge flogen von den Flug plätzen der Hauptstadt ab, um sich nach Valencia zu be geben. Ununterbrochen verlaßen Eifcnbahnzügc mit Kriegsmaterial die spanische Hauptstadt. Das Madrider sozialistische Blatt „Mundo Obrero" erklärte am Schluß: Die Madrider Linksregierung beschleunigt ihre ver- jzweifelten Vorbereitungen zur Verteidigung der Haupt stadt. Verschiedene kleine Städte und Dörfer, die in .einem Umkreis von 15 bis 25 Kilometer von Madrid liegen, werden in einem fieberhaften Tempo zu kleinen Festungen nmgebaut. Der Generalangriff aus die Hauptstadt Auf der nordwestlichen Angriffsfront haben die Truppen des Generals Mola Saint Martin deVa - dciglesias genommen, das bereits in der Provinz Madrid liegt. Dabei fielen ihnen zehn Feldgeschütze, 1500 Granaten, ein Munitionszug und ein Feldlazarett- in die Hände, die von der flüchtenden Miliz zurückgelassen worden waren. Siguenza, das schon seit einigen Taaen vollkommen einaeicbloßen war. wurde—von den führerschaft über die in die Deutsche Arbeitsfront einge- tretene Jungmannschaft übernommen. Um der Verbin dung mit dem Reichsarbeitsdienst sichtbaren Ausdruck zu geben, sollen künftig die ehemaligen Arbeitsmänner in den Werkscharen zu ihrer Tracht auf dem linken Aermel das Arbeitsdank-Abzeichen tragen, in Verbin dung mit dem Symbol der Deutschen Arbeitsfront, dem Zahnrad. Für das Arbeitsleben des deutschen Volkes ist die Ueberführung des Arbeitsdanks in die DAF. von nicht geringer Bedeutung. Während es früher galt, jedem ehe maligen Arbeitsmann zunächst irgendwie Arbeit und Brot zu schaffen, steht jetzt die Aufgabe bevor, jeden ehemaligen Arbeitsmaun »ach Fähigkeit und Leistung emzu setzen. nationalen Truppen besetzt. Auch in der Sierra sie Credos! machten die Angriffskolonnen weitere Fortschritte, ohne viel Widerstand zu finden. Die Einnahme von Navalpcral, dem westlichen Eingangstor zur Madrider Ebene, ist des-, halb für die Nationalisten von Erfolg, weil der Ort ein Stützpunkt der Roten war. Navalperal hatte durch seine beherrschende Lage am Südwestzipfel des Guadar- ramagebirges hohe strategische Bedeutung. Seine Ein nahme ist zum großen Teil der Ueberlegenheit der natio nalistischen Luftwaffe zu verdanken. Ein weiterer Erfolg besteht in der Zerstörung der Eisenbahnverbindung zwischen Madrid und Aranjuez durch nationalistische Bombenflugzeuge. Der Vormarsch der Südarmee auf Madrid nimmt ebenfalls seinen Fortgang. Die nationa listischen Sturmkolonnen haben viele Dörfer, in denen sich die Roten verschanzt hatten, im Sturmangriff mit gefälltem Bajonett erobert. Die Einkreisung der Hauptstadt ist zu drei Vierteln vollendet. San Martin auf der Straße zwischen Avila und Maqueda ist auch in die Hände der Nationalisten gefallen. Damit ist praktisch eine Verbindungslinie hergestellt, die von Toledo im Süden über Maqueda, Escalona, Almoro?, Dan Martin und Navalperal nach Avila im Westen von Madrid führt. Eine 3000 Mann starke Kolonne roter Truppen soll sich noch westlich dieser Linie befinden, so daß ihr der Rückzug nach der Hauptstadt abgeschnitten ist. Aeue Truppen aus MroNo Die nationalen Truppen sind jetzt unumschränkte Herren der Meerenge. Die Truppentransporte aus Marokko vollziehen sich ohne die geringste Störung. Ein nationales Geschwader von zehn Flugzeugen, meistens dreimotorige Grotzvomber, flog von Ceuta nach Estepona. In Algeciras brachten große Passagierdampfer ungefähr 10üüü Mann Reguläre und umkanareiches Krieasmaterial