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lten P 2eipzh m Ve rnähme r dem ich um Anstalt okasseü i dieser Aus- 'litische vesent- zeigen >esent- t sind. M,OS m die von heits- rjahre Giro- en (im tionen iMil- ! Lln- Mil- nz dec 8 Mil- rd ent- n- und el und ! Mil- ! Mil- iquidi- heblich h von e Stet en auf rpital- t- und 1 Mil- Dcbi- Die rjahre n Teil nudes n das MdmfferTageblatt Sonnabend, den 4. April 1931 Wilsdruff-Dresden Telegr.-Ndr.: »Amtsblatt Postscheck: Dresden 2640 Sestmeiih wird mH Gens eingeladen LösungsmöBchkeiim der GeSreidekrLse. Abschluß der Weltgetreide-Vorkonfercnz Die Weltgetreide-Vorkonferenz Hal mit der Abnahme der Schlußakte ihr Ende gefunden. Die Konferenz emp fiehlt vor allein die Prüfung der Steigerungsmöglichkeiten des Getreideverbrauchs. Sie stellt ferner fest, daß die europäischen Staaten aus verschiedenen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Gründen nicht auf den Getreide anbau verzichten könnten. Die Einschränkung der An baufläche könne nur auf natürlichem Wege durch die Initiative der Landwirte selbst erzielt werden. Zur Lösung der Getreidekrise hält die Konferenz vor allem eine bessere O r aw n i s i e r um a einen Monat vertagt und da ist ihm wohl das Aller schlimmste passiert, was einem Menschen geschehen kann: er mußte eine Rede, die er und auf die er sich vor bereitet hatte, herunterschlucken, konnte sie — als Ant wort auf die Ausführungen des deutschen und des öster reichischen Außenministers — nicht vom Stapel lassen und dieses Schicksal, an „verdrängten Rede komplexen" leiden zu müssen, teilten mit Briand gleich vier Interpellanten der Kammer, die der geplanten deutsch-österreichischen Zollunion auf den Leib rücken wollten. Da nun Ostern ist und an diesem Fest soviel von — Eiern die Rede ist, kann man ja Wohl auch den Inhalt der Antworten auf Dr. Curtius' und Dr. Schobers Reden, also das ganze Pariser und Prager Ge schrei, etwa zusammenfassen in die Mahnung, man sollte sich dort nicht um ungelegte Eier kümmern und lieber — Ostereier suchen gehen. Das wäre besser für den Osterfrieden. Man hat in Paris gemerkt, daß sonst in Europa der Lärm über das deutsch-österreichische Vor gehen außer in Prag ganz verstummte oder höchstens zu einem leicht mißbilligenden Gemurmel wurde. Gerade aber diejenigen, die es angeht, nämlich die Staaten des europäischen Südostens, blicken nicht unfreundlich auf das Pflänzlein, das sich schüchtern hervorwagte aus dem Schnee des mit Redelawinen überschütteten Feldes der europäischen Wirtschaftspolitik. Und wenn der Mai kommt, zugleich auch die Tagung des Völkerbundrats, dann hat hoffentlich das Pflänzchen Lebenskraft genug erhalten, um sich nicht mehr mit Stumps und Stiel und — Gewalt ausrotten zu lassen. Weniger friedlich sieht es heute auf den Gefilden Thüringens aus und die Osterspaziergänger werden sich dort nicht mit so zahmer Kritik begnügen wie die politi sierenden Bürger in Goethes „Faust". Da sich's so gehört an jedem Ostern, darf man auch heute aus diesem Drama ein Zitat benutzen und unter leichter Abänderung fest stellen: „Nein, er gefiel uns nicht, der neue Staats minister!" — womit einerseits die Mehrheit des Thürin gischen Landtages, andererseits der seit dem Januar 1930 dort amtierende Staatsminister Dr. Frick gemeint ist. Konflikte mit ihm und um ihn hat es ja genug gegeben, nicht bloß zwischen Thüringen und dem Reich, sondern auch in Thüringen selbst, innerhalb der Regierungskoali tion, die seit 1924 antisoztaldemokratischen Charakter trug. Dr. Frick hat als prominenter Führer der nationalsozia listischen Bewegung dann eine Rote hineingebracht, die Mussolini und die Zollunion. Wie verlautet, wird der Generalsekretär des Völker bundes nach Eingang des englischen Antrages aus Be handlung der Zollunion auf der Maitagung des Völker- bundratcs die österreichische Regierung zur Teilnahme an den Verhandlungen des Völkerbundrates einladen. Die österreichische Negierung gilt nach den Bestimmungen des Völkerbundpaktes für die Verhandlungen des Völker bundrates über diesen Punkt als Mitglied des Rates und wird somit die Möglichkeit haben, den österreichischen Standpunkt im Völkerbundrat zum Ausdruck zu bringen und an den Beschlüssen des Rates teilzunehmen. In der Vollversammlung der italienischen Aktien gesellschaften in Rom hat Mussolini zu Ausführungen das Wort ergriffen, die die Frage der deutsch-öster reichischen Zollunion streiften. Er wies darauf hin, daß er bereits vor drei Monaten vor dem Senat über die allgemeine Wirtschaftslage gesprochen habe. „Aber," so fuhr er fort, „in der Zwischenzeit haben sich neue Tat sachen ereignet: Marineabkommen, englische Vereinbarun gen mit Indien und vorbereitende Zollverständigung zwischen Deutschland und Österreich, die in günstigem Sinne beurteilt werden können, je nachdem sie sich in der Zukunft entwickeln werden." Mit diesem Satz ist die Stellungnahme Italiens mit aller Deutlichkeit gekennzeichnet, die darauf hinausläuft, in dem deutsch-österreichischen Zollunionentwurs nicht un bedingt eine schädliche und deshalb abzulehnende Initia tive zu erblicken, unter der Voraussetzung, daß die be sonderen italienischen Interessen, die mehr aus dem wirt schaftlichen Gebiet liegen, nicht dadurch gestört werden. Smizig köndtzt»-» polnWea Kriegsschiffen Sie sollen tm eigenen Hasen über iv intern. Der Senat der Freien Stadt Danzig hat das Danzig- polnische Abkommen über das Anlegereckst polnischer Kriegsschiffe im Danziger Hafen gekündigt, da er auf dem Standpunkt steht, daß Danzig keinerlei Flottenbasis sein darf und überdies der Gdiuger Hafen nunmehr genügend ausgebaut ist, um als Stations- und Winterhafen für die polnischen Kriegsschiffe zu dienen. Amtlich wird darüber folgendes verlautbart: „Am 8. Oktober 1921 wurde ein Abkommen zwischen Da n z i g und Polen betreffend die Benutzung des Hafens von Danzig durch polnische Kriegsfahrzeuge geschlossen. Der Generalsekretär des Völkerbundes hatte der Danziger Re gierung nahelegen lassen, e i n st w e i l e n den polnischen Kriegsschiffen besondere Vergünstigungen einzuräumen, da die Schiffe Schwierigkeiten hatten, während des Win ters einen schützenden Hafen zu finden. Der Danziger Senat hat jetzt von seinem Kündigungsrecht Gebrauch ge macht und die Kündigung des Abkommens am 1. April 1931 ausgesprochen." des Getreidemarktes für erforderlich. Sie emp^ fichlt, in diesem Zusammenhang Versuche zum Verbrauch der überschüssigen Getreidevorräte zu unternehmen. Hin gewiesen wird ferner auf die Bedeutung der Konferenz, die am 18. Mai in London stattfinden wird und an der alle europäischen und überseeischen Ausfuhrländer teil- nehmcn sollen, um auf internationaler Grundlage über die Unterbringung der überschüssigen Getreidevorräte und der Ernte des Jahres 19.31/32 zu beraten. Die Schluß akte enthält im übrigen eine Reihe von Empfehlungen an die Regierungen über die Zusammenfassung des Ge treideankaufs und die Zusammenstellung von Statistiken. In der A g r a r k r e d i t s r a g e wird die Wichtig keit der von dem Finanzausschuß des Völkerbundes ge leisteten Vorarbeiten für den langfristigen Kredit betont. Die Konferenz gibt weiter der Ansicht Ausdruck, daß neben dem langfristigen auch ein kurzfristiger Kredit bereitgestellt werden müßte. Die Lösung der Frage der kurzfristigen Kredite sei außerordentlich dring lich. Die Konferenz erhoffe einen Zufiuß von Kapitalien aus den Staaten, die Kapitalüberfluß hätten, in die Länder, die an Kapitalmangel leiden. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts- SMchts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und Les Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Ar- — 90. Jahrgang bei den Koalitionsgenossen mehrfach auf Widerspruch stieß; der in Thüringens Regierung maßgebende Landbund hat lange mit Erfolg vermittelt und ausgeglichen, bis doch dieallgemeinepartcipolitischeZuspitznng in Deutschlands Innenpolitik, der scharfe Trennungsstrich zwischen der Rechtsopposition und den im Reichstag verbliebenen, das Kabinett Brüning stützen den Parteien auch auf die bisherige Negierungskoälition in Weimar entsprechende Rückwirkungen ausübte. Ver mittlungsversuche in letzter Stunde — die Nationalsozia listen legen namentlich im Hinblick auf die heut stark gewachsene Bedeutung des Reichsrats mit Recht erheb liches Gewicht auf ihre Position in der thüringischen Re gierung — blieben daher erfolglos, da sich bei jenem all gemeinen politischen Hintergrund die „Kontrastfarben" nach Bekanntwerden der letzten Notverordnung eher noch greller voneinander abzuhebcn begannen als bisher. Nicht sehr erfreulich, aber doch nicht mehr ganz hoff nungslos ist der Osterspaziergang auch durch die wirt schaftlichen Gefilde. Leider stimmt's hier noch nicht — um pflichtgemäß Goethes „Faust" noch einmal zu zitie ren —, daß „vom Eise befreit sind Strom und Bäche," aber das Eis ist doch in Bewegung und Risse zeigen sich in der bisher so erstickend dichten Decke. Die Berichte der Handelskammern äußern vorsichtig, daß „geringe An zeichen für die Überwindung des Tiefstandes" sprechen, und zwar auch in Wirtschaftszweigen, deren Beschäfti gungsgrad und Auftragstätigkeil nicht nur saisonmäßig bedingt sind. Daß dies für die so wichtige Textil- und besonders die chemische Industrie gilt, daß sich aber auch in der Schwerindustrie wenigstens die ausländische Nach frage gebessert hat, ist immerhin ein Anfang dafür, daß man sich doch wieder einiger Hoffnung auf bessere Zeiten hingeben dars. Freilich haben wir jetzt in des Wortes eigenster Bedeutung „die Sonne nötig!" Allzulange liegt der Frost über Deutschlands Feldern und hemmt das Wachstum der Saaten. Allzulange hielt er keimendes, aufstrebendes Leben in seine Fesseln geschlagen. Und mit Sorgen sieht der Landmann über seine Scholle. Aber auch er soll hoffen dürfen. Vor Ostern ist beschlossen worden, ihm zu helfen. Notwendigkeit ist's, daß dieser Beschluß sehr bald nach Ostern sich in Taten umsetzt. Damit auch der deutsche Landwirt einmal froheren Herzens beim Osterspaziergang sagen darf: „Wir feiern die Auferstehung des Herrn." Dr. Pr. klonale Tageszeitung für die ^andwirischast/ Tageblatt» erscheint an allen Werktagen nachmittags s Uhr. B-zu°spr-is: Del Abholung in 2 «M den Ausgabestellen 2 ANI. im Monat, bei Luftellun« durch die Bote» r,3c RM., bei PvÜdejM!u»g .. -I. . gebühr. Einzeinumniern Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Postbote»und unscreBus« "d^chabsstellen nehmen zu jeder Zeit De- bl. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger «etrtebsstörungen besteht kein Anspruch aus Liejerung -er senung oder Kürzung »es Bezugspreises. — «üchsendung eingesandler Schriftstücke rrsolgt nur, wenn Porto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Axfg., die t gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs, ps-nnig, die s gespaltene Reklamezeile im textlichen Teil- 1 Reichsmark. Rachwetsnngsgebuhr rü RclchSpsennige D»r. Ed-n^ach^Nrö^ Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 annadm-bisnorm.lvUhr. — Utz die Richtigkeit der durch Fernruf übermitteltenAnzeigen übernehmen wir keine Garantie. IederAabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch. Klage eingezogen werden muß oderder Auftraggeberin Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstellen entgegen. Ostern 4934. „Die Glocken läuten Ostern ein In allen Ecken und Landen" — und man möchte nur wünschen und hoffen, daß ihr Klang Ee Lande, alle Ecken durchtönt, daß es vor allem aber neues Wünschen und neues Hoffen auch in den Herzen aller Menschen erweckt. Und mag achselzuckende Ablehnung, mag selbst gequälter Spott den Sinn zu verhärten suchen gegen den Ansturm dieser Klänge, mag man selbst die Mauer von „Prinzipien" — oder dessen, was man dafür hält — um sich herum auf bauen und jeden verurteilen oder gar beschimpfen, der sich zu den angeblich allein seligmachenden politischen Leit- und Lehrsätzen nicht bekennen will, — das Klingen der Osterglocken, ihr tönender Hall dringt ja doch hinweg über diese Mauern, durchbricht das härtere Hindernis der Ab lehnung und des Spottes. In dem größten und tiefsinnigsten deutschen Drama, das doch nur das Denken und Streben der Menschen um faßt, greift in Ablehnung und Spott, in Ekel und Ver zweiflung über alles, was Menschengeist als Wahrheit überheblich predigte, Faust zum letzten Mittel, das ihn von allem befreien soll: „Ich grüße dich, du einzige Phiole." Und doch, ehe er zur Tat schreitet, die doch keine Tat ist, sondern nur ein Ausweichen, eine Flucht, tönen die Osterglocken in das Gemach hinein. Dringt der Klang „in alle Ecken", pocht das „Christ ist erstanden" an sein mit Überdruß und Verzweiflung, mit Mutlosigkeit und Enttäuschung erfülltes Herz, — und dies nicht vergeblich. Nie Hand sinkt, die die Phiole mit dem mordenden Gift rum Munde führen will. Das Leben hat ihn wie - ? r 'Erwachendes Leben, — das ist ja der Jn- balt'dcr Sinn, das Wollen des Klingens der Osterglocken. Soll man es erst ausdrücklich sagen, daß unser deutsches Volk die Herzen weit öffnen soll diesem Schall? Daß cs die Phiole mit dem Gift mordender Zwietracht nicht bloß aus der Haud legen, sondern sie zertreten soll. N u r dann können wir leben — als Volk, als N a t i o n. Als befreiende, erlösende Tat ist cs über alle zwiespältigen Parteimeinungen hinweg empfunden wor- m A""' Staaten gewaltsam zertrennte deutsche Zoll sich zusammcnschließen will und wird auf äußerer Grundlage, im Wirtschaftlichen. ^.bmter, über dem rein Materiellen steht ein Höheres, em Geistiges, ein in die Zukunft Weisendes. Wir fühlen külücn Deutschland und in Österreich, dürfen es nur bo ostin ä d"von zu sprechen uns vorläufig noch ver- noch liegt der Stein der Friedensdiktate in das hinein der Einigungswlllen des - ä. « kkes, diese gemarterte und gekreuzigte Sehn- r°her Gewalt, unter Hohn und Spott hinein- erbcben Horden ist. Und argwöhnisch lauern die Wächter, Stein wildes Geschrei, wenn jemand an diesem land , "irren mit den Wassen, mit denen sie Deutsch- ," o lind Österreich nicht in die Woche, sondern in die Ü. ^ahre der Leiden zu stoßen vermochten. Nnr zu »orn hatten sie den Leib ganz zerstört nud vernichtet. Aber den G e i st ' k o n n t e n sie nicht zer treten. Er konnte schlafen gehen in der Ruhe des ver meintlichen Grabes. Nur schlafen . . .! Länger wurde der Schlaf des deutschen Volkes durch das betäubende Gift eigener Zwietracht. Aber uoch fühlen wir in uns die Kraft, auch vamit fertig zu werden, uoch wissen wir, daß der Geist lebt und -er ls^ entgcgenharrt, trotz der Wüh- deä keine freiwillig zupackende Hand Bcünncn eigenes sondern den nnr eigenes stunde schlägt, w^Wollen beiseite schrebt, wenn Osterglocken zu kli>? kur unser Volk die glauben, wir wissen es, « " " h e b e n. Und wir Schon dringen einige Strahls kommen wir . sonne hinein in das Dunkel d ?" c r a u M h end eil O st er- und aller Trübsal klingen und die Oste?qlocken wunichend, mahnend und hostend auch beute schon hinein in die verzweifelte, dunkle Sümmuna der GemMv^ Ein neues Lied singen sie, das Lied der besserem für »nscr Volk das durch Schicksal Zwangen Wüd, alle Hohen unc - des Daseins zu durch messen. Dr. Pr. Völkischer Osterspaziergang. Man kann auch einmal geruhsam einen Oster- zier» ang durch dre pvNtrschen Gefilde fachen! Kann sich aufs beobachten beschränken, wie Meinungen und Absichten, Lob und adel, Spiel und Ernst wider cinandergehen, sich ""i A" ""d abstoßen, llch trennen oder vereinigen. ,,^as Leben lehrt nns, Weniger mit uns und andern strenge sein, fagt aus seiner weiten Erfahrung heraus Phlades m Goethes „Iphi genie", er, der „Weltweisheit" genug gewonnen hat. Oder die Vulgär-Philosophie predigt, daß alles „halb so Alimin ist." Man hätte auch dem französischen Ministerpräsidenten Briand rechtzeitig sagen sollen, „sich abzuregen,' um die Aufregung nicht zu einem Feuerwerk blitzt und knalü und pufft, aber doch Wießlich — verpufft. Ehe er sich's versah, hatte sich der errat ebenso wie dre Devutiertenkammer in Paris für