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MchmfferTaMatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen» des Stadt, rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und As..Wilsdruffer Tageblatt" erscheint Werktags nachm. 4Udr. Bezugspr. manall.2RM. srei Haus, bei Postbestelluna I« RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer 10 Rps. Alle Pastanstaltcn, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle 8°^Me"r^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger" gen besteht kein Anspruch " ' ' ' auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. 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Während im Winterhilfswerk 1933/34 noch s.6 600 000 Menschen versorgt werden mußten, sank diese -Lahl imWintcr1934/35 auf 13 800 000. Das Winterhilfswcrk 1933/34 erstreckte sich über sechs Monate und erbrachte 358 000 000 RM.; im Jahre 1934/35 wurde nur fünf Monate gesammelt; trotz dem stieg das Gesamtanfkommcn auf 367 000 000 RM. Die Verwaltungskosten wurden weiter ge l^nkt. Das Winterhilfswerk wurde mit 0,93 v. H. Ver Mtungsunkosten dnrchgefiihrt. 1338 335 Helfer standen fern Winterhilfswerk zur Verfügung, davon 308 262, die Nch ständig ehrenamtlich zur Mitarbeit bcreithiclten. Aber Mr 5198 arbeiteten gegen Gehalt oder Entschädigung. Ein neuer Gedanke wurde in den M o s a i k e r inn e - fungstaseln verwirklicht, die als bleibende Zeug- Uffse des Opferwillens in mehr als 200 Gemeinden Auf- uellung fanden und dabei noch einen Überschuß von fast 400 000 Mark abwarfen. Diese Mosaiktafcln werden auch im kommenden WHW. weitere Verbreitung in ganz Deutschland finden. Die wirtschaftliche Bedeutung des WHW. fürs nicht unterschätzt werden. Für insgesamt 246 622 485 ^ark wurden Waren eingekauft und an Menschen verteilt, fie aus eigenem Einkommen diese Summen nicht in den Umlauf des Wirtschaftslebens hätten fließen lassen können. Verlagerung der Konsumkraft auf weitere Volkskreise ergibt eine gesündere Absatzregelung und dient damit der Arbeitsbeschaffung. Durch Ankaufvon Nahrungsmitteln im Werte 70,8 Millionen Mark wurde der Landwirtschaft Absatz ^sichert, über 76,4 Millionen Mark für Brenn- ^aterialten flösse^ den Gruben und Forsten zu, ",7 Millionen Mark für Beklciduna eraaben Auk- Jm Rahmen eines feierlichen Staats aktes wurde im Sitzungssaal der Krolloper in der Reichshauptstadt das neue Winterhilfswerk 1935/36 eröffnet. Vor den Vertretern der Reichs regierung und der Partei, der Behörden und Wohlfahrts- "rganisationen, vor Männern und Frauen aus dem Millionenheer der freiwilligen Helfer und vor Vertretern derjenigen, denen das große Hilfswcrk gilt, leitete der Führer den Feldzug ein, den die ganze Nation gegen die «orgcn der nächsten Monate führen wird. Die Kund- öebung wurde über alle Sender verbreitet, so daß die ganze Nation den warmherzigen Aufruf des Führers an lhre Pflicht vernehmen konnte. Der Sitzungssaal, dessen Stirnseite ein riesiges Haken- rreuz trug, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit er- pobcnen Armen grüßten die Anwesenden den Führer, der m, Gleitung von Reichsminister D r. Goebbels die Eustrgde der Rcgiernngsbank betrat. Dann erklärte Funk die Kundgebung sür eröffnet. Er wyrte ja seiner einleitenden Ansprache ans, daß heute zum nttenmal die nationalsozialistische Arbeit zur Bc- umplung der Wintersnöte und des freudlosen Daseins wclcr Volksgenossen im Winter beginne. Die Armee der namenlosen Helfer stehe zum Einsatz bereit und warte auf ">e Parole des Kampfes. Wieder ergehe der Appell an das Wziale Gewissen der Nation, und alle Kräfte würden wieder Mitwirken, um das Winterhilfswerk 1935/36 zu klnem noch größeren Erfolg als das letztjährige zu ge nauen. Darauf ergriff Reichsminister Dr. Goebbels mache, so nicht etwa deshalb, weil er es durch Versprechun gen geworben hätte, sondern weil er es d u r ch L e i st u n- gen überzeugte. „Nur Ihre nächsten Mitarbeiter", so wandte sich Dr. Goebbels an den Führer, „haben einen Begriff davon, wie groß die Sorgen gewesen sind, die Sie, mein Führer, um Deutschlands Zukunft getragen haben und wohl bis zum letzten Atemzuge werden tragen müssen. Sie aber wissen auch, wie sich bei Ihnen in allen schwierigen und entscheidenden Situationen Sorge um die Nation immer mit Fürsorge für das Volk verband. Sie haben die großen Probleme, die Deutschland in seiner jetzigen historischen Entwicklung aufgegeben sind, unablässig in einer einzigen genialen Gesamtschau gesehen." Aus dieser Grundlage heraus habe der Führer im Sommer des ersten Jahres der nationalsozialistischen Re volution den Auftrag gegeben, das Winterhilfswerk 1933/34 vorzubereiten, obwohl damals die schwersten Sorgen Bewegung und Staat belasteten. Selbstverständ lich habe es damals schon jene überklugen gegeben, die bereitwillig statt Opfer Kritik zusteuerten und dem großen Werke Erfolglosigkeit prophezeiten, wobei sie erklärten, es sei im übrigen Pflicht der Regierung, zu helfen und nicht immerzu an die Nation zu appellieren. Schon das erste Winter Hilfswerk des deutschen Volkes sei dann die grandioseste soziale Einrichtung geworden, die die Ge schichte jemals gesehen habe, oft kopiert, in der ganzen Welt bewundert und von allen Völkern als Beispiel an gesehen. Als der Führer im Jahre 1934 das zweite W i n t e r h i l f s w e r k eröffnete, hätten dieselben Kri tiker erklärt: beim ersten Winterhilfswerk habe es noch angegangen, im Rausch der Revolution habe das Volk mehr gegeben, als es verantworten könne. Dieser Rausch sei nun verflogen und mit ihm auch die Gebefreudigkeit. Am Ende des zweiten Winterhilfswerkes hätten sie dann wieder kleinlaut zugeben müssen, daß das Volk sie Lügen gestraft hatte und besser war, als seine böswilligen Kri tiker das alauben wollten. trage an die Textil- und Schuhindustrie.' Auch der Handel, durch den für 45,2 Millionen Mark Gutscheine und sür 16,8 Millionen Mark sonstige Waren geleitet wurden, hatte Anteil am WHW. Gleichzeitig ergab sich die Möglichkeit, einigen Notstandsgebieten lohnende Auf träge zu verschaffen. Indem Bernstein, Spitzen, künstliche Blumen, Holz, Por zellan, Galalith und sonstige Materialien, deren Be arbeitung Handarbeit voraussetzt, als WHW.-Abzeichen für die Sammlungen verarbeitet wurden, konnte Zehn- Der Führer eröffnete das Winterhilfswerk 1935 36 Appell an die ganze Nation tausenden von Arbeitern und insbesondere Heimarbeitern^ . Lohn und Brot vermittelt werden." Im Gegensatz zum Wohltätigkeitswesen des verfloss scnen Systems erkenne das nationalsozialistische WHW. sehr Wohl die Gefahr, daß die Volksgesamtheit durch über steigerte Forderungen asozialer Elemente geschädigt werde. Unter diesem Gesichtspunkt werde hier eine Aus lese getroffen werden. Unterstützungen seien nicht dazu da, den national sozialistischen Grundsatz möglicher Selbsthilfe zu schwächen. Wer trotz gebotener Gelegenheit zur Selbstversorgung oder auch zu kleiner Hilfeleistung beim WHW. versage, wer seine Spenden verschachere und in Alkohol oder andere Genußmittel umsetze, werde rücksichtslos vom WHW. ausgeschlossen. Diese Tatsache verpflichte alle Spender des WHW. zu höchstem Einsatz. Stärker noch als im Vorjahr müsse der Patenschafts- gedanle des Winterhilfswerkes im Volle durchdringen. In der Nachbarschaftshilfe von Haus zu Haus, von Tür zu Tür könne das mustergültige Organisationswerk des WHW. eine Ergänzung, Beseelung und Vergeistigung im Sinne tiefster Volksverbundenheit erfahren. Das dritte W i n t e r h i l f s w e r k des deutschen Volkes im Jahre 1935/36 solle damit wiederum und in erhöhtem Maße ein Ausdruck jener nationalen Solidarität sein, deren Begriff der Führer bei der Eröffnung des ersten Winterhilfswerkes prägte, deren Inhalt durch die Leistun gen seines goßen Aufbauprogramms seine Bestätigung finde. „Rusen Sie nun, mein Führer, die Nation auf!", so schloß Dr. Goebbels. „Die Nation wird Ihrem Appell ihr Herz öffnen. Es geht darum, eine wahre und wirkliche Volks gemeinschaft zu schaffen, die mebr ist als Wort und Phrase, die lebendig wird in der Hilfe, die deutsche Menschen deutschen Menschen mit offener Hand anbieten. Denn Bürger dieses neuen Reiches sein, bedeutet nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflich t." Der Führer appelliert an das ganze Voll. Nach der Rede des Reichsministers Dr. Goebbels, die mit lebhaftem Beifall und Händeklatschen ausgenom men wurde, nahm der Führer und Reichs kanzler das Wort zu einem eindringlichen Appell an das ganze deutsche Volk. Über der Rede stand der Satz: „Was wäre die Welt ohne Ideale?" über der Rede stand das Ideal der Volks gemeinschaft. Sie war ein Appell an das deutsche Volk in schwerer Zeit. Nur wirkliche Volksgemeinschaft, nur wirkliches Veieinanderstehen auf Gedeih und Verderb können uns die Kraft geben, durchzuhalten. Gewaltigen Beifall fand Hitler, als er mit Hinweis auf das Winter hilsswerk erklärte: Das ist u n ser Krieg! Der Führer appel lierte an den Gemeinschaftssinn jedes einzelnen, der doch nur lebt und arbeitet, weil er ein Glied der Gemeinschaft ist. Wie verächtlich, wenn einer das Sammeln als lästig empfinde. Er hat noch keinen Hunger verspürt, sonst wüßte er, wie lästig der Hunger ist. Welch trauriger Geselle derjenige, der die Achseln zucke über die Eintopf sonntage, die doch Ehrentage im Leben des Volkes sein sollen. Man begriff den Stolz des Führers und war I stolz mit ihm, als er davon sprach, daß die schönste Er- j oberung, die es für eine Regierung gebe, die Gew in- Leistungen überzeugen Dr. Goebbels spricht. Dr. Goebbels erinnerte einleitend daran, daß bei °er Machtübernahme am 30. Januar 1933 noch die Hälfte "es deutschen Volkes gegen den Führer und den Natio nalsozialismus gestanden habe. Wenn heute das ganze deutsche Volk hinter dem Führer stehe und seine Sache M der tiefsten Leidenschaft feines Herzens zur seinen