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Nationale Tage .ndwirtschast und ,-LItir. Bezugspreis monatlich 2,— RM. .rem 10 Rpfg. Alle Postanslallen und Post- Das »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint o frei Haus, bei Posldestellung 1.80 SiM. zu. baren, unsere Austräger u. Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- U. UlNsteAtNd gegen. Im Falle höherer alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegendem Taris Nr. 4. — Na chweisungs-Gebü hr : 20 Npsg. — Dorgeschriebene Erscheinungstage und Platzvorschristcn werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen - Annahme bis vormittags .10 Uhr. __ die Nichtigkeit der durch Fernruf übcrmtt. Fernsprecher : Amt Wllsdruss Nr.206 letten Anzeigen überneh men wrr keine Gewähr. — Jeder Aabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 202 — 94. Jahrgang Telcgr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 26-ly Freitag, den 30. August 1935 ver Führer bei äer Einweihung des Molf-Wler Kooges. Sieg im Kampf gegen das Meer. Zur Einweihung des Adolf-Hitler-Koogs. Seit Jahrtausenden ist das Leben der Menschen an dieser Küste Kampf gewesen, Kampf gegen die Gewalten der Nordsee, die am Lande zerrten. Wohl fanden sich die Menschen in diesem gemeinsamen Schicksal zusammen, nahmen gemeinsam den Kampf gegen das Meer auf. Hinter Teichen blühten Gehöfte, wuchsen Dörfer, reiften Kornfelder. Aber immer und immer wieder schlug die See ihre Zähne in das Land- In tosenden Sturmnächten brachen die Deiche, stürzten die Wasser über die Felder, wischten ganze Dörfer hinweg. Hunderte, Tausende von Menschen verschwanden in den gurgelnden Fluten. Jene Oktobcrnacht des Jahres 1 6 34, in der Alt-Nordstrand unterging und mehr als 6000 Menschen mit sich nahm, wird durch die Jahrhunderte von der Furchtbarkeit dieses Kampfes künden. Die solche Stürme überlebten, fingen von vorne an. Es war ein hartes, trotziges Geschlecht, dessen Trotz von solchen Schlägen des Schicksals nur härter geschmiedet wurde. Wohl schien eines Tages die Sonne wieder über freundlichen Dörfern und gesegneten Feldern. Jedesmal behielt das Meer ein Stück Land, jedesmal schob es sich weiter vor. Der Kampf des Menschen war ein ewiger Rückzug. Dann kamen eines Tages, das war vor zwei Jahren, die grauen Nrbeitsmänner. Der Befehl Adolf Hitlers hatte sie geschickt, dem Untergang Einhalt zu bieten. Von dem Tage an, an dem znm ersten Male die Schaufel in den Schlick fuhr, haben sie nicht locker gelassen. Jede Schaufel Schlick, die die Gräben vertiefte, das Land da neben anfhöhte, jeder Zentimeter, um den der Deich, die Brustwehr des Dithmarscher Landes wuchs, war ein Neuer Sieg. Es ist eine verdammt harte Arbeit, da draußen im Schlick. Zäh ist die Erde; aber zäh ist auch der Arm, der sie hebt. In den Stnrmnächtcn im Herbst nnd Frühjahr rannte die See in ohnmächtigem Zorn gegen das junge Werk. Uber der Wille des Menschen war härter als die Kraft der Elemente. Das Werk wuchs. Und schon zeigte hier und da der Queller, das salzfressende Gras, daß es boranging. Bis eines Tages der Pflug über das Neu land ging, die Saat in den jungen Boden gesenkt wurde und endlich die gelben Halme sich im Winde wiegten. — Das war der Sieg des Menschen über das Meer. Adolf Hitlers Regierung leitete die umfangreichen Landgewinnungsarbeiten ein. In den vergangenen Jah ren wurde Dohnshalligkoog mit 680 Hektar gewonnen, Neufelderkoog folgte mit 600 Hektar. Der Widingharder- kooger gab 280 Hektar, der Sönkenissenkoop 1050 Hektar, der Hermann-Göting-Koog 550 Hektar und der Adolf- Hitler-Koog 1200 Hektar. Adolf Hitler hat in voller Erkenntnis des nationalen Wertes solcher Schöpfungen den Befehl gegeben, mit Hilfe des Arbeitsbcschafsnngsprogramms friedlich neues Land Zu gewinnen. Die freie Wirtschaft führt die fach technisch schwierigen Dammbauten aus, der Arbeits dienst setzt das neugewonnene Land in bearbeitungs fähigen Zustand. Daß es sich bei den neugewonnenen Ländereien um ganz beträchtliche Arbeitsleistungen han delt, möge die Aufstellung des Hermann-Göring- Kooges zeigen, bei dem ein 5 Kilometer langer Deich gebaut wurde, um 550 Hektar Land sicherzustellen. Bei dem Dammban allein wurde eine Million Kubikmeter Erde bewegt. Der Arbeitsdienst stellte 9 Kilometer Straße her. 28 Bauernhöfe und elf Randsiedlungen wurden geschaffen. Jetzt baut man Hafer im Koog an, nach drei Jahren rechnet man mit einer Weizenernte von 55 000 Zentner im Durch schnitt. Im zur Zeit in Bau befindlichen Finkhaus - Halligkoog wird ein neuerbauter Damm von 4,70 Kilometer Länge eine Bodenfläche von 480 Hektar neuent standenen Landes vor den Sturmfluten des Meeres schützen. Beim Adolf-Hitler-Koog arbeiteten 1500 Mann zwei volle Jahre, um mit einem 9 Kilometer langen Deich 1330 Hektar Fläche, davon 1200 Hektar Nutz land, zu schaffen. Im 1050 Hektar großen Sönke- nissenkoog werden bereits 70 Zentner Weizen je Hektar geerntet, somit rund 70 000 Zentner im ganzen, die eine Stadt von 25 000 bis 30 000 Einwohner während des ganzen Jahres mit Brot versorgen, 250 Bauern und Siedlern den Lebensunterhalt geben nnd obendrein dem Staate alljährlich 630 000 Mark Devisen ersparen könnten, die er sonst sür diese Getreideeinfuhr benötigt hätte Stolz trägt der Koog, der eben eingcwciht wurde, den Namen Adolf Hitlers, denn der Geist und der Wille des Führers stehen hinter diesem Werk, hinter diesem Land; der unbeugsame Wille, Not und Tod zu zwingen, ein neues Land zu schaffen und ein neues Geschlecht zu ge stalten. Ein fruchtbares Land und ein hartes Geschlecht. 1200 Hektar sind hier in zwei Jahren erobert worden. 1200 Hektar, auf denen an 100 Bauernhöfe Platz finden werden. Es ist keine reine Baucrnsicdlung, sondern eine G e m c i n s ch a f t s s i c d l u n g, in der Bauern nnd Handwerker nebeneinander leben werden, in der aber leder, mag er Wirt oder Lehrer sein, ein großes Stück Schleswig-Holstein jubelt Adolf Hitler zu Ein wichtiger Abschnitt in dem großen Aufbauwerk des nationalsozialistischen Deutschland, zu dem im we sentlichen auch die umfangreichen Landgewinnungsarbei- tcn an der schleswig-holsteinischen Westküste gehören, wurde am Donnerstag mit der feierlichen Ein weihung des A d o l f - H i t l c r - K o o g s an der Diclsandcr-Bucht in Südcrdithmarschcn erreicht. Der Adolf-Hitlcr-Koog ist das erste fertige Werk der sogleich nach der nationalsozialistischen Machtergreifung in An griff genommenen großen Landgcwinnungsarbeitcn. Die Einweihung des Kooges erhielt durch die Teil nahme des Führers einen besonders festlichen Charakter. Gegen 8 Uhr morgens hatte der Führer seine Besichtigungsfahrt durch den Gau Nordmark, die Provinz Schleswig-Holstein, angetreten. An der Fahrt nahmen der Reichsbauernführer und Reichsernährungsminister Darrs, Gauleiter Oberpräsident Lohse, die zustän digen Gruppenführer der SA., SS., des NSKK. usw. teil. Die Fahrt führte über Eckernförde, Schleswig und Husum und dann über den neuen Damm, der die Insel Nord strand mit dem Festlande verbindet, zur Insel Nord- strand. Der Führer überzeugte sich hier von den Land gewinnungsarbeiten, die die Insel Nordstrand in kürzester Zeit zu einem Teil des Festlandes machen werden. Die Fahrt ging dann wieder über Husum nach Heide und Albersdorf, von dort nach einer Mittagspause nach dem Adolf-Hitlcr-Koog. Der Weg war mit Transparenten, Girlanden und Blumen festlich geschmückt, oft war die Straße mit Blumen bestreut. Die Schleswig-Holsteinische SA. ließ es sich nicht nehmen, in viele Kilometer langem Spalier an der Straße zu stehen, insbesondere waren die Reservestandarten an diesem Spalier beteiligt, so daß man eine große Zahl von SA.-Männern mit den höchsten Kriegsauszeichnungen des Weltkrieges im Spalier sah. In St. Annen uns in Albersdorf besuchte der Führer die Friedhöfe und legte an den Gräbern der nach einer SA.-Tagung im März 1928 in Wöhrden ermordeten SA.-Männer Hermann Schmidt und Otto Steibel Blumen nieder. Der Führer hatte damals auch an der Beisetzung der gefalle nen SA.-Männer teilgenommcn. Am Nachmittag setzten kräftige Regenböen ein, die oft fast die ganze Sicht nah men. Trotzdem hielt die Bevölkerung in dichten Reihen unentwegt an der Straße aus. Bauern und Arbeiter waren cs in erster Linie, die die seltene Gelegenheit wahrnahmen, den Führer zu scheu und zu begrüßen. Am Eingang zum Adolf-Hitler-Koog wurde dem Führer von dem Sachbearbeiter des Oberpräsidiums der Provinz Schleswig-Holstein für Landgewinnungsarbeiten ein Vortrag über die Anlage und über die Landgewin- nnngsarbeiten gehalten. In einem Bauernhause begrüßte der Führer den hier neu angesetzten Bauern, einen SS.- Hauptscharführer, selbst Sohn eines Bauern, mit seiner jungen Frau und gab damit dem Hause die rechte Weihe. Die Dithmarscher Menschen sind wortkarg und zurück haltend, aber man sah, wie es in den Gesichtern dieses jungen deutschen Paares zuckte, als der Führer ihnen beiden die Hand bot und sich durch ihr Haus führen ließ. Bei dieser Gelegenheit wurde dem Führer vom zuständigen Kreisleiter mitgeteilt, daß die Bauern im Adolf-Hitlcr-Koog für die im Koog angcsctztcn Arbeiter den Acker kostenlos gepflügt und auf einen Teil ihrer Ernte zugunsten der Arbeiter verzichtet haben. So ist in dieser Dorfgemeinschaft der Sozialismus derTat Grundstein für alle Entwicklung geworden. Der Führer bestieg dann mit Reichsernährungsminister Darrs und Gauleiter Oberpräsident Lohse den Deich, der den Adolf-Hitler-Koog vom Meere trennt. Es begann der feierliche Akt der Einweihung. Als der Führer zur Ehrentribüne schritt, scholl ihm Land zu bestellen hat. Eine neue Gemeinde ist entstanden, in der von dem Dorfkrug bis zur Schule alles an seinem Platz steht. Ein großes Werk wurde feierlich geweiht. Aber klein ist es vor dem, was noch der Verwirklichung entgegengeht. 40 000 Morgen neues Land sollen in der Arbeit, eines zehn jährigen Planes geschaffen werden. Denn so wie dort in Dithmarschen wird an der ganzen Nordseeküste, von der Elbmündung bis hinauf nach Nordschleswig, gewerkt. So wie hier fahren überall unermüdlich die Spaten in den Schlick, stoßen Meter um Meter die Lahnungen weiter ins Wattenmeer vor. höbt sich allmählich das Land auf. — Ansprache des Oberpräsidenten Lohse. der begetsterte Iubcl der Tausende entgegen. Aus der Ehrentribüne erwartete Reichsorganisationsleiter Dr. Ley den Führer. Oberpräsident Gauleiter Lohse nahm sodann das Wort, um den Führer und Kanzler auf Deutschlands neuem Land zu begrüßen. Er führte u. a. aus: „Mein Führer! Sie stehen hier an der Nordsee auf neuem Land, das in harter Arbeit dem Meere abgcrungen wurde. Seine Bewohner, die jetzt nach und nach dieses Land besiedeln, sind Nationalsozialisten, sind Kämpfer der Be wegung aus jenen Zeiten, als es noch Heitz herging in Dithmarschen. Ich habe im Namen der gesamten Bevölke rung Schleswig-Holsteins Ihnen zu danken für Rat und Tat, mit der Sie uns immer zur Seite gestanden haben in dieser sebw-'ren Arbeit. Wir werden auch in Zukunft dieses grotze Werk fortsetzen, werden neue Köge bauen, Bauern, Handwerker und Arbeiter ansiedcln und werden so weiterarbeiten, wie es Ihr Wille ist!" Oberpräsident Lohse verlas hierauf die Urkunde zur Grundsteinlegung der Neulandhalle, die den Volksgenossen des Adolf-Hitler-Koogcs als Thing st ätte und Versammlungsort dienen wird: „Adols Hitler, unser Führer, des Deutschen Reiches Kanzler, vollzog am 29. August 1935 die Grundsteinlegung zu dieser Neulandhalle. Der Wille unseres Führers hat erreicht, was unmöglich schien. Deutschland steht in neuer Gestaltung da. Das Aufbauwerk ist in vollem Gange. Das Schicksal unserer Heimat wendete sich, und mit neuem Mm und neuer Zuversicht haben wir unseren Kampf wieder aufgenommen, den Kampf mit dem Meere. Dem ersten neuen Koog, den das Dritte Reich schuf, soll diese Halle ein Denkmal sein für das erfolgreiche Ringen um Neuland aus dem Meer und um Neuland des Wis sens und der politischen Erkenntnis. Hier wollen wir uns sammeln zur Arbeit im Sinne unseres Führers als eine Gemeinschaft der Tat. Hier soll dem Siedler das Rüst zeug gegeben werden zum Kampf für Heimat und Volk im Geiste des Nationalsozialismus, der ihm die neue Heimat schenkte." Handwerkskammerpräsident Kummerfeld (Schles wig-Holstein) führte hierauf aus: „Unsere Sprache ist zu arm, um Ihnen, mein Führer, all den Dank und all die Liebe ausdrücken zu können, die wir im Herzen fühlen. Nehmen Sie die Gewißheit mit, daß hier im Norden Menschen wohnen, die nur eine Richtschnur kennen: Ihr Wille, mein Führer! Wir sind stolz und glücklich, daß wir Mitarbeiten dürfen an Ihrem großen Aufbauwerk." Der Führer vollzieht die Weihe. Der Führer vollzog nunmehr die Weihe mit folgen den Worten: „Deutsche Volksgenossen! Wenn wir hier auf diesem neuen Land stehen, so wollen wir zwei Er kenntnisse nicht vergessen. Arbeit allein hat dieses Werk geschaffen. Möge das deutsche Volk niemals vergessen, daß zu allen Zeiten niemals das Leben dem Menschen als Geschenk gegeben ist, sondern daß es stets schwer erkämpft und durch Arbeit errungen werden mutzte. Und die zweite Erkenntnis: So wie hier jeder Quadratmeter dem Meere abgerungen und mit unermüd licher tapferer Hingabe beschirmt werden mutz, so muß alles, was die Gcsamtnation schafft und baut von allen deutschen Volksgenossen ebenso beschirmt werden. Hier ist ein Symbol der Arbeit und des ewigen Ringens, des Fleißes und der Tapferkeit! Niemand darf ver gessen, daß unser Reich auch nur ein Koog am Weltmeer ist und daß es nur Bestand haben kann, wenn seine Deiche stark sind und stark erhalten werden. In diesem Sinne vollziehe ich die Grundsteinlegung." Nach der Weihe durch den Führer nahm Reichsbauernführer Darre das Wort. Er führte u. a. aus: Neuland ist gewonnen und damit ein Baustein für unsere Aufbauarbeit gelegt worden, und deutsche Bauern haben auf diesem Boden eine neue Heimat gefunden. Mit besonderer Befriedi gung stelle ich fest, datz bei ihrer Auswahl der Gedanke der Volks- und Blntsgemeinschaft alter, gleichgesinnter Kämpfer in die Tat chmgesetzt wurde. Denn neben dem Bauern steht der Landarbeiter und neben dem Land arbeiter der Handwerker und neben dem Handwerker der Fischer, und diese Gemeinschaft, die wir hier in dem Adolf-Hitler-Koog verkörpert sehen, zeigte sich bereits bei der Schaffung dieses Koogs, indem einer für den anderen cinstand. Bei der Durchführung der Ansiedlung wurde durch die Tat in vorbildlichster Weise nach dem Grundsatz gehandelt ,Gemeinnutz geht vor Eigennutz'.^Wir werden gleich das Läuten der Glocke hören, die den Spruch tragt: