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Zrfolg er- oie Welt- e und an ren, Eng- a, Polen, jauer be- Heidungs- Seltmeister stagefahrt fpunktfrei rchfahren: Nürnberg ) Senior, leckarsulm or, Przy- Ziandard) -ei-Leipzig Oie Deut- adion zu >en Lei- r wurden isse haben Zahre fast i, daß alle eiten von Gelegen eser neun Deutscher en im Gau lleldeutsch- nitz schlug mit 5: 0, Dresden, je Wasser- Poseidon- igung ge- gdcburger e 294). fonie-Orch. Pantomime Enking «r- ie Dresde ns. » 19: !0: P. O. l. Mitw.: Dichtungen j Barrett- s, Carmen ^aas, Ger- na Seidel, Serkin. P üheit und Dr. med. ischer Be- .50: Paul Scehand- jrat Prof, von einer Neg.-Rat n 80. Ge- .. Streich- !. Klavier- os. Have- ^e (Viola), Wffmann- mufir des Innem e mußte eisen zu eit gast- n väter- zu lösen lich sah, ertragen t, wenn chen auf gelegen u Gott, m ohn- lig auch lummer. wolken- gspracht Braut- schmet» eise. Norgen weiteten ch seiner ickenden in das iuf. n, »wie n Hellen Zimmer, md diese rischend. gt.) MMufferTageblatt für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Nationale Tageszeitung für die Tandwirtschast, Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. ^rnsprecher- Amt Wilsdruff Nr. 6 W°ch°»bla« Mr WU-druff u. Um^a-nd Nr, 167. — 86. Jahrgang T l gr-Adr .Amtsblatt« Wilsdruff-Dresden Postscheck Dresden 2640 Mittwoch, den 20 Jnli 1S27 Die Kapitulation. Wien ist wieder ruhig, ist eine Stadt, deren äußere Physiognomie schon wieder fast als normal zu bezeichnen ist. Der Streik ist zu Ende; denn die sozialdemokratische Partei- und die Gewerkschaftsleitung haben ihn abblasen müssen. Er war nicht bloß zwecklos geworden, weil der Bundeskanzler Dr. Seipel alle Forderungen ablehnte, er wurde auch zur Gefahr. In den kleinen Städten und auf dem Lande regte es sich und der Marsch auf die großen Städte war schon keine Drohung mehr, son dern war hier und da schon zur Tat geworden. In Tirol, in Steiermark, in Kärnten und im Salzburgischen konnten die Landesregierungen mit Hilfe der Heimatwehren eine Gegenaktion rasch durchführen, die dem Streik das Rück grat zerbrach. Und an dem tatsächlich erzwungenen Ende ändert nichts mehr, daß die Kommunisten eine Fortsetzung des Kampfes predigen, Moskau seine Hand hineinsteckte; der deutsche Kommunist und Reichstagsabgeordnete Pieck kam zn spät im Flugzeug herangebraust; die Polizei griff zu und setzte ihn fest zusammen mit ein paar Beamten der Wiener russischen Handelsvertretung. Sicherlich wird Moskau protestieren; aber die Polizei behauptet, Material genug zu haben zum Beweis dafür, daß mit auswärtiger Förderung ein regelrechter Putschversuch ge plant war. Sehr glaubhaft; es wäre ja nicht das erstemal gewesen. Und wird auch Wohl nicht das letztemal sein. Die Sozialdemokratie mußte kapitu lieren. Bedingungslos. Keine Straffreiheit ist den Streikenden zugesichert worden und in der Hand der Negierung liegt es ganz allein, ob sie die Drahtzieher zur Verantwortung ziehen will. Freilich — in Österreich ist noch viel von dem Geist — oder Ungeist erhalten ge blieben, den einst ein Ministerpräsident in die Worte kleidete: »Es wird fortgewurstelt.« Schon hat sich inner halb der österreichischen Sozialdemokratie die Frage er haben, warum diese ganze Aktion verpuffte. Sie übernahm die Leitung einer Demonstration, die ihr überraschend gekommen war, schon längst aber zur Revolte wurde. Die Flammen, in denen der Justizpalast aufging, beleuchteten eine schwere Niederlage der Partei und der Gewerkschaften und nun beginnt man, nach einem Sün - denbock zu suchen. Daran ändert nichts die papierne Rückzugskanonade der Zeitungen, auch nicht, daß es ein Kommunist war, der den ersten Schuß abfeuerte. Der Rest, das, was übrigbleibt, ist eine schwere wirt- s ch a f t l i ch e S ch ä d i g u n g, die noch lange nachwirken wird. Daß sie nicht größer wurde, verhinderte nicht die Aufgabe des Streiks, sondern feine schon allzu deutlich gewordene Aussichtslosigkeit. Der radikale Flügel der österreichischen Sozialdemo kratie, die ja an sich schon radikal genug ist, ist offenbar dem Druck von noch weiter links erlegen und der rechte gab gleichfalls nach. Wer aber wieder einmal tatenlos beiseite stand, das ist das Wiener Bürgertum gewesen. Ihm fehlt jeglicher politischer Wille; es ist innerlich zer- dlürbt von Kriegs- und Nachkriegszeit. In aller Schroff heit standen sich aber die Wiener Arbeiterschaft und das flache Land gegenüber, das nun auch zweifel los eine künftige Nachgiebigkeit den im Kampf Unter legenen gegenüber nicht dulden wird. Jenen Elementen zum mindesten, die im Dunklen wühlten und von denen oie Fäden hinübcrlaufen nach Moskau, wird die Re gierung Seipel eine starke Hand zeigen müssen. Nach außen hin sind die Flammen erloschen, aber im Innern des unglücklichen Staates werden sie Welter schwelen. Ein Geschehnis wie das, das sich in Wien ereignete, bringt ja wachsende Erbitterung mit sich. Auf Leiden Seiten. Und weiter wird sich diese Mißgeburt von Staat durch die öde, aussichtslose Armut ihres Daseins hinschleppcn müssen. Volle Wiederaufnahme des Verkehrs in Oesterreich. Eine sozialdemokratische Niederlage. Nachdem die lokalen Verkehrsstreiks in Österreich schon am Sonntag beendet worden waren, ist jetzt auch der Streik der Eisenbahn- und Postbetriebe aus Veran lassung der sozialdemokratischen Parteileitung und der Gcwerkschastskommission abgebrochen worden. Die Arbeitsaufnahme hat sich überall glatt vollzogen, nur in Tirol haben sich Schwierigkeiten ergeben, wo die Eisen bahner auf einigen Bahnhöfen den Dienstantritt ver weigerten, weil dis Landesregierung diese Stationen von Militär und Gendarmerie hatte besetzen lassen. Der An sturm aus Telephon und Telegraph war außerordentlich stark, trotzdem wickelte sich der Verkehr gut ab. Der Beschluß der Arbeitsaufnahme in den Verkehrs betrieben ist gefaßt worden, ohne daß irgendwelche Ver einbarungen mit der Negierung abgeschlossen wurden. Bekanntlich sollte der Verkchrssireik von den Sozial demokraten als politisches Druckmittel auf den Bundes kanzler zur Umbildung der Regierung benutzt werden. Der Verkebrsitreik sei. so beißt es in einer vom fozjgldemo- Der ckruNeb-belgiicht Notenwrchlel. V Wasinden Noten steht. Die deutsche Regierung hat auf die belgische Note, die zu den Vorwürfen des belgischen Kriegsministers gegenüber der deutschen Reichswehr Stellung nahm, jetzt eine Antwort erteilt, die bereits in Brüssel überreicht worden ist. Zwar werden auf Wunsch Belgiens beide Noten noch amtlich geheimgehalten, doch sind schon jetzt Einzelheiten aus dem Notenwechsel inoffiziell bekannt geworden. Der belgische Kriegsminister stützt seine Vor würfe in der Hauptsache auf drei Momente. Erstens be ruft er sich auf eine Note der Botschasterkonferenz vom Februar 1925, in der gegen die Neichsregierung der Vor wurf erhoben ist, daß sie mehr als die im Versailler Ver trage zugelassenen 5 Prozent vorzeitiger Entlassungen vornehme. Zweitens wird darauf hingewiesen, daß nach einer Erklärung des Wehrministers Geßler im Reichsrats ausschuß von 60 000 Freiwilligen, die sich für die Marine gemeldet haben, nur 1800 eingestellt worden sind. Daraus folgert die belgische Regierung: da d s Marine insgesamt 15 000 umfasse, seien also in einem Jahre 12 Prozent (1800) neu eingestellt worden. Drittens: aus einer Er klärung des demokratischen Abgeordneten Rönneburg im Reichstag gehe hervor, daß jährlich 15 000 Mann aus der Reichswehr ausscheiden. In der deutschen Antwort wird nun, wie in Berliner diplomatischen Kreisen verlautet, sestgestellt, daß im Jahre 1925 überhaupt keine Note der Interalliierten Militär kontrollkommission bei der deutschen Reichsregierung ein- gegangen sei. Was die Entlassungen in den Jahren 1925 und 1926 anbeträfe, so seien in diesen Jahren weniger Mannschaften entlassen worden, als es Deutschland er laubt wäre. Die Ausführungen des Abg. Rönneburg be zogen sich nicht etwa auf jährliche Entlassungen. Außerdem hat sich der belgische Kriegsminister auch noch auf die unverhältnismäßig hohen Kosten, die das 100 000-Maun-Heer dem deutschen Volke verursache, be rufen. In der deutschen Note wird hierzu gesagt, daß die Kosten für das durch den Versailler Vertrag ge schaffene Berufsheer weit höher feien als die für ein Heer nach der allgemeinen Wehrpflicht. Außerdem seien die Preise für Material, Bekleidung und Munitionsher stellung außerordentlich gestiegen. Jedenfalls hat Deutsch land die Angriffe des belgischen Kriegsministers restlos widerlegen können. Belgien antwortet von neuem. Brüssel, 19. Juli. Die belgische Regierung hat bereits heute auf die gestrige Note der deutschen Reichsregierung eine Antwort bei Herm von Keller überreichen lassen. Dann wird gegen den Vorwurf, daß Belgien die Locarno-Politik nicht einhalte, protestiert und versichert, daß die Informationsquellen des belgischen Kriegsministers durchaus zuverlässig seien. Brec- queville halte alle angeführten Zahlen Wer Entlassungen und Einstellungen bei -er Reichswehr aufrecht, fügt aber hinzu, daß die Erklärungen der belgischen Regierung auf einen Beschluß der Botschafterkonferenz vom 15. Februar 1925 zurückgingen. Brec- queville halte weiter aufrecht, daß die militärischen Ausgaben im Hinblick auf die 100 000 Mann zählende deutsche Armee zu hoch seien und daß die Ausgaben für die Verteidigung gegenüber 1913 stark augewachsen seien. Sie betrügen 62 Prozent des Etats von 1913. Die Angaben Brecqueville über die Ausführungen des Abg. Ronneburg stützten sich auf Mitteilungen deutscher Zeitun gen. Ronneburg habe im Reichstag erklärt, daß jährlich 15 000 Mann aus der Reichswehr entlassen würden. * Brüssel M«ig erbest mder belgische» Antwort. Brüssel, 19. Juli. Die belgische Antwortnote ist heute abend in den Brüsseler Blättern veröffentlicht worden. Die bel gische Regierung weigert sich, ihre direkten und indirekten In formationsquellen anzugeben. Zudem stützten sich die Angaben Brocqueville auf den Etat Reichswehr und auf Artikel deut scher Zeitungen, aus denen er seine Schlüsse gezogen habe. Die Veröffentlichung der Note ist in Brüssel mit gemischten Ge fühlen ausgenommen worden. In bestimmten Kreisen erklärt man, daß die Ausführungen Brocquevilles unzweckmäßig gewesen seien und sich auf weit zurückliegende Dokumente stützten, die durch Entscheidungen der Botschafterkonferenz überholt seien. Die bel gische Antwortnote wird als eine Polemik und nicht als eine Antwort, die sich auf Beweise stützt, angesehen. In Regierungs kreisen soll über hie Zweckmäßigkeit der Note eine geteilte Ansicht herrschen. kratrschen Parteivorstand herausgegebenen Verlaut barung, nicht nur zum Zeichen des Protestes, sondern vor allem auch deswegen proklamiert worden, um der Reaktion zu zeigen, daß die Arbeiterschaft kampffähig sei. Als Grund der Einstellung des Verkehrsstreiks wird an gegeben, daß bei längerer Dauer des Streiks infolge des Stockens der Rohstoffzufuhr viele Betriebe eingestellt werden müßten. In der Tat waren bei der Streikleitung Berichte eingegangen, daß eine Fortdauer des Bahn- und Noststreiks innen- und außenpolitisch zu einer Katastrophe führen würde. Einberufung des Nationalrais. Der Verband der sozialdemokratischen Abgeordneten hat an den Präsidenten des Nationalrates, Niklas, ein Schreiben gerichtet, in dem er aus Grund der Bestimmun gen der Geschäftsordnung die Einberufung des Natronal- rates für Montag, den 25. Juli, verlangt. Der Präsident hat im Sinne dieser Eingabe die Einberufung der Sitzung verfügt. Mit Rücksicht darauf, daß die Be wachung des Parlamcntsgebäudes durch Abteilungen des Bundeshecres weiterhin nicht mehr als notwendig er scheint, wurde durch das Polizeipräsidium deren Zurück ziehung veranlaßt. Wie die „Wiener Allgemeine Zeitung" meldet, hat die Staatsanwaltschaft Revision gegen das Urteil im Schattendorfer Prozeß eingelegt, dessentwegen es zu den schweren Unruhen in Wien gekommen ist. Dis kommenden psstgeöührsn. Beschluß des Verwaltungsratsausschusses der Neichspost. Der Arbeitsausschuß des Verwaltungsrates der Deutschen Reichspost hat die Gebührenvorlage der Post erledigt. Dabei hat er die Erhöhung der Ortsbriefgebühr für Orte mit über 100 000 Einwohnern auf 15 Pfennig abgelehnt, dagegen das Ortsbriefporlo allgemein auf 10 Pfennig festgesetzt. Er hat ferner beschlossen, dem Plenum des Verwaltungsrates folgende wichtigeren Ge bühren vorzuschlagen: Briefe im Ortsverkehr bis 20 Gramm 10 Pf., Briefe im Fernverkehr bis 20 Gramm 15 Pf., Postkarten im Ortsverkehr 5 Pf., Postkarten im Fernverkehr 8 Pf., Druck sachen in Form einfacher Karten 3 Pf-, Drucksachen bis 50 Gramm 5 Pf., Geschäftspapiere, Warenproben und Mischsendungen bis 250 Gramm 15 Pf., Päckchen bis 1 Kiloaramm 40 M. Für Pakete werden an Stelle der bisherigen drei Zonen fünf eingeführt. 1. Zone bis 75 Kilometer Gebühr bis 5 Kilogramm 50 Pf., für jedes weitere Kilogramm 10 Pf.; 2. Zone über 75 bis 150 Kilometer Gebühr 60 Pf., für jedes weitere Kilogramm 20 Pf.; 3. Zone über 150 bis 375 Kilometer Gebühr 80 Pf-, für jedes weitere Kilogramm 30 Pf.; 4. Zone über 375 bis 750 Kilo meter Gebühr 80 Pf., für jedes weitere Kilogramm <0 Pf.; 5. Zone über 750 Kilometer Gebühr 80 Pf., für jedes weitere Kilogramm 50 Pf. Die Bestimmung, daß bei Benutzung von Wertzeichen gebern Postkarten zum Nennwert von 8 Pf. für 10 Pf. abgegeben werden können, soll dahin abgeändert werden, daß bei Wertzeichengebern zwei Postkarten zu 8 Pf. für 15 Pf. abgegeben werden. Im Postscheckverkehr sollen die Gebühren be tragen für Einzahlungen mit Zahlkarte bei Betrügen bis 10 Mark wie bisher 10 Pf., von mehr als 10 bis 25 Mark 15 Pf., von mehr als 25 bis 100 Mark 20 Pf., von mehr als 100 bis 250 Mark 25 Pf. In den folgenden Stufen bis 1250 Mark bleiben die Gebührensätze unverändert. Die Überweisungen von einem Konto auf ein anderes bleiben gebührenfrei, die Auszahlungsgebühren bleiben unverändert. Für die Briefe der Postscheckkunden an die Postscheckämter in, Postscheckangelegrnheiten bei Verwen dung der besonderen gelben Briefumschläge wird eine Gebühr von 5 Pf. erhoben, für das Ausfertigen des Kontoauszuges eine Gebühr von 5 Pf. Die Wortgebühr fü' gewöhnliche Jnlandstele« gramme soll im Ortsverkehr 8, im Fernverkehr 15 Pf. betragen. MitSrischer Angehorsam in Frankreich. Revolutionäre Kundgebungen in Toulon und Cherbourg. Jnr Marinegefängnis in Toulon leisteten 140 Matrosen Arbeitsverweigerung und fangen die Inter nationale. Da die Polizei gegen die Widerspenstigen nicht ausreichte, mußte Gendarmerie mobilisiert werden. Viele der Gefangenen bekamen Einzelhaft. Noch bedeut- famer war eine antimilitaristifche Kundgebung von Matrosenreservisten in Cherbourg. Etwa 100 aus Paris kommende Matrosen weigerten sich, die für ste bestimmten Lastautomobile zu besteigen, und zogen unter dem Gesang der Internationale und dem Ruf: »Gebt unseren Frauen Brot" durch die Stadt. Die Po -zel nahm darauf zahlreiche Verhaftungen vor, wobei auch Pa ue mit Flugzetteln antimilitaristlschen Inhalts beichlagnayi wurden.