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MsdrufferTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: Lie »gespaltene Raumeeile 20 Rpsg„ die 4gespaltene geile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reich»» psennig, die 3 gespaltene Reklamezeile Im textlichen Teile l Reichsmark. Nachweisungsgebühr 20 Reichspsennige. Vor» gcschriebeneTrscheinungs» —, . , - tage und Platzvorschriften werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Anzeigen annahme bis vorm.lv Uhr. > — Für die Richtigkeit der durch Fernrus übcrmitteltenAnzcigen übernehmen wir keine Barantir. Jeder Rabatlanspruch erlischt, wenn derBctrag durch Klage eingezogen werden muß oderderAustraggeberin Konkurs gerät. Anzeigen nehmen allc Dcrmiltlungsftellenentgegen. Postscheck Dresden 2640 Sonnabend, den 2 April 1927 Rr. 78. — 86. Jahrgang Telcgr Adr .Amtsblatt« Wilsdruff-Dresden Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Da» »Wilsdruffer Tageblatt» erscheint an allen Werktagen nachmittags S Ubr. Bezugspreis: Bei Abholung in Ler DeschSftsslelle und den Ausgabestellen 2 RM. im Monat, bei Zustellung durch di« Boten 2,ZV RM., bei Postbestellung IbRpfg.AllePoftanstalten Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Postb°ten^d'unse»AÜ^ träger und DcschäflsftelltN „ nehmen zu jeder Zeit Bc. ftellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieserung dergeitun, oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke ersolgt nur, wenn Porto beiliegt. Unterwegs nach Amerika. Von Cuxhaven aus trat der neue 22 WO - Tonnen- Tampfer Freitag früh die Reise nach Newyork an. Am Ckbufer hatten sich viele Menschen angcsammelt, um der Abfahrt des Schiffes, das über die Toppen geflaggt hatte, belzuwohnen. Außer einer Anzahl von Vertretern der deutschen Zeitungen nehmen der Generaldirektor der Hamburg Amerika-Linie, Geheimrat Cuno, mehrere Mitglieder des Direktoriums sowie der Vorsitzende des Verbandes deutscher Reeder, Staatssekretär a. D. Gras v. R oedern, an der Fahrt teil. 4t Unter den Passagieren der „New York« auf ihrer ersten Fahrt befindet sich auch einer unserer Mitarbeiter, der in mehreren Briefen über den Verlauf des Ereignisses zu be richten gedenkt. Als erste Veröffentlichung bringen wir nachstehend die Eindrücke unseres Mitarbeiters, die er in Hamburgvor Antritt der Fahrt hatte. * Bor -er Ausreise. Hamburg, 31. März. Wenn die Zeichen nicht trügen, wird uns das Jahr 1S27 eine starke Steigerung des deutsch-amerika nischen Menschenaustausches bringen. Wurden früher, in der Vorkriegszeit, einzelne Professoren und Wissen schaftler hinüber und herüber gewechselt, so haben wir in den letzten Märztagen mehrere Hundertschaften ameri kanischer Studenten auf deutschem Boden begrüßen können. Und war für den gewöhnlichen Sterblichen unter den deutschen Staatsbürgern einstmals eine Besuchsreise nach Amerika ein Erlebnis von ganz ungewöhnlicher Seltenheit, so haben sich schon im vorigen Jahre an vielen Hauptplätzen der Vereinigten Staaten unternehmungs lustige deutsche Kaufleute und Industrielle, Künstler und Gelehrte zeitweise in Hellen Haufen zusammengefunden, fast Wie das aus dem Markusplatz in Venedig oder vor den antiken Wunderbauten der Ewigen Stadt bald -nach dem Kriege wieder gute deutsche Sitte geworden ist. In diesem Jahre aber verspricht das amerrkanuche Passagegeschäft unserer großen Schiffahrtslinien einen weiteren kräftigen Aufschwung. Aus dem Dollarlands kündet sich schon jetzt ein gewaltiger Andrang von Europareisenden an, der unmittelbar nach dem Osterfest einsetzen dürfte. Und der neue Hapagdampfer„New York", der zur Stunde noch, festlich über die Toppen geflaggt, hier im Kuhwerderhafen festgemacht hat, mor gen mittag aber von Cuxhaven aus seine erste Fahrt über den großen Ozean antreten soll, wird über Mangel an Passagieren gewiß nicht zu klagen haben. Geheimrat Cuno, der Generaldirektor der Hamburg-Amexika- Linie, hat allerdings eine größere Anzahl von Gästen an Bord geladen, weil er der Jungfernfahrt dieses neuen Prachtschiffes mit Recht eine besondere Bedeutung bei legt. Schon der Name, den es erhalten hat, soll daraus Hinweisen, daß mit seiner Indienststellung ein wichtiger Schritt zur Neubelebuug unserer Wirtschasts- und Verkehrs beziehungen zu den Völkern der Neuen Welt getan wird; und das Schiss, dem bekanntlich die Gattin des Newyorker Bürgermeisters nach guter alter deutscher Sitte vor einigen Monaten die Taufweihe gegeben hat, wird drüben bei seinem ersten Erscheinen in den amerikanischen Ge wässern voraussichtlich mit allen nur erdenklichen Zutaten amerikanischer Gastfreundschaft begrüßt werden. Vorerst aber rüstet sich die Hapag für den denkwürdigen Tag der Abreise ihres jüngsten Flottenkindes. überhaupt: wer der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Vaterlandes auch jetzt noch, trotz der unleugbaren Fortschritte des vergangenen Jahres, mit tief gewurzelten Mißtrauen gegenübersteht, kann hier in Hamburg, ei mag wollen oder nicht, aus einem Saulus zum Paulus werden. Von außen wenigstens gesehen, macht die Stad wieder einen von Kraft und Fülle machtvoll durchströmtcr Eindruck. Und wenn man besonders den Aufschwung ins Auge faßt, den Handel und Verkehr hier an der Wasser, kante seit der Stabilisierung unserer Währung sichtbar ge, nommen haben, so wird man schon die Zuversicht be, greifen, mit der der „Ehrbare Kaufmann" und alles, was wirtschaftlich zu ihm gehört, jetzt wieder an der Arbeit ist Eine flüchtige Rundfahrt schon durch den Hafen mit seinen wahrhaft überguellenden Reichtum an Arbeitsfleiß unk Berkehrsdichtigkeit legt Zeugnis ab von der unzerstörbare» Unternehmungsfreude, die diesen Welthandelsplatz erstei Ordnung geschaffen und erhalten hat. Wenn gewiss, amerikanische Finanzherren sich tatsächlich einbilder sollten, die überragende Stellung des Hamburger Hafens durch noch so gigantischen Ausbau eines der nordsranzösu schon Häfen wirklich untergraben zu können, so begegne diese etwas kindhaft anmutende Idee höchstens einigen fröhlichen Gelächter. Mit Bajonetten kann man, so Heist! rs, wie man weiß, alles machen — nur darauf sitzer mnn man nicht. Ebenso kann man mit ungezählten Dollar- Millionen Wohl allerhand Wunder verrichten, sogar auch wenn das Glück gut ist, die noch der Bebauung harren en Stadtgebiete von Groß-Berlin über Nacht mit Wohn- Musern besetzen, um die sich nachher vielleicht nur seh, ^uige Leute reißen würden, weil eben der Dollarbesitz in Deutschland leider noch nicht genügend verbreitet ist. Aber neu Hafen wie Hambur g können uns die Goldmannci IerSiMMzW M2. Sitzung.) 08. Berlin, 1. April. Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung des vor läufigen Finanzausgleichs zwischen Reich, Ländern und Ge meinden, ferner die Vorlage zur Änderung des Gesetzes über den Eintritt der Freistaaten Württemberg, Bayern und Baden in die Biersteuergemeinschaft. Abg. Graf Westarp (Dtn.) erklärte im Namen der Re gierungsparteien, sie begrüßten den entschlossenen Willen des Finanzministers bei der zukünftigen Gestaltung des Reichs- Haushalts, nämlich größere Klarheit und Einfachheit herbei zuführen. Das Volk habe noch nicht den vollen Ernst der finanziellen Lage erkannt. Die Regierungsparteien hielten es für ihre Pflicht, nachdrücklich aus die Tragweite der finanzpolitischen Lage aufmerksam zu machen und daraus hinzuweisen, daß auf die Dauer das deutsche Volk die gegenwärtigen hohen Steuerlasten angesichts der Kriegs- und Jnslationsverluste nicht tragen könne. Man habe die populärere Reichssteuersenkung ver mieden und wolle durch höhere Überweisungen den Ländern und Gemeinden die Möglichkeit zur Senkung der Realsteuern geben, die die Wirtschaft am schwersten treffen. Durch Aus dehnung des Finanzausgleichs auf zwei Jahre solle den Län dern und Gemeinden eine solide Etatsgebarung ermöglicht werden. Für Bier sei die Getränkesteucr ausrcchterhalten wor den, um eine stärkere Anspannung der Realsteuern zu er sparen. Die Erhöhung der Biersteueranteile für die süddeut schen Länder hielten die Regierungsparteien für innenpolitisch und finanziell unbegründet. Preußischer Ministerpräsident Braun erinnerte an die Bestimmung des Viersteuergesetzes, daß Ände rungen dieses Gesetzes nur mit der für Verfassungsänderungen vorgcschriebenen Mehrheit erfolgen sollen. Hierzu kämen noch allgemeine Bedenken der preußischen Regierung gegen den Sondcransaleich für Einzelländer. Dadurch werde gegen den Grundsatz der gleichmäßigen Behandlung aller Teile des Reiches verstoßen. Die preußische Regierung erhebe deshalb entschieden Widerspruch gegen diesen Finanzausgleich. Sächsischer Gesandter Dr. Gradnaucr erklärte sich aus dem selben Grunde ebenfalls namens der sächsischen Regierung gegen den Finanzausgleich und sprach die Erwartung ans, daß der Reichstag seine Hand zu Maßnahmen solcher Art nicht biete. Abg. Dr. Hertz (Soz.) beantragte auf Grund dieser Er klärungen, das Gesetz über die Erhöhung der süddeutschen Biersteueranteile an den Ausschuß zurückzuverweisen. Da sich bei der Abstimmung Beschlußunsähigkeit des Hauses Heraus stellle, wurde die Sitzung geschlossen und eine neue auf eine Viertelstunde später anberaumt. * Oie zweite (Sitzung. Bei der Wiedereröffnung beantragt Abg. Dr. Bredt (Wirtsch. Vgg.), die Beratung zu vertagen, bis die verfassungs rechtlichen Fragen festgestellt sind. Der Antrag wird abgelehnt, und Staatsrat von Wolf verliest eine Erklärung für die baye- l rische Regierung, in der gesagt wird, es könnte angenommen werden, daß keine verfassungsmäßigen Bedenken bei einfacher Abstimmung vorliegen. Bayern verlangt in einer Existenz frage sein Recht und hat das Zutrauen zum Reichstag, daß er es nicht verweigern wird. Die nunmehr namentlich wiederholte Abstimmung über den Antrag Dr. Hertz (Soz.) auf Rückverweisung des Bier- steucrgesetzentwnrfes an den Ausschuß ergibt Ablehnung des Antrags mit 189 gegen 163 Stimmen der Sozialdemokraten, Kommunisten, Demokraten und der Wirtschaftspartei bei einer Enthaltung. Es folgen die zurückgestellten Abstimmungen zum Etat des-Reichsfinanzministeriums. Den Ausschußbeschlüssen wird unter Ablehnung der kommunistischen Anträge zugestimmt. Das Haushallsgesetz wird angenommen. Nach Bewilligung des Etats für das Reichssinanzministerium trat das Haus in die Besprechung des Finanzausgleichs ein. von Newyork beim besten Willen nicht nachmachen. Denn der ist nicht von heute auf morgen, bloß mit Geld und guten Worten hervorgezaubert worden, sondern er ist langsam und organisch gewachsen und geworden und ei verdankt seine überwältigende Bedeutung einer wirtschaft lichen und kulturellen Gesamtarbeit von Generationen, die sich nicht einfach aus der Erde stampfen läßt nach dem Befehl von Geschäftsleuten, deren einziges Sinnen und Trachten auf rasches Geldverdienen gerichtet ist und aus sonst nichts in der Welt. Nein, der Hamburger Hafen und der immense hier ein- und ausflutende überseeische Waren» verkehr ist mit dem Aufschwung des Reiches in die Höhs gekommen und er geht jetzt wieder unzweifelhaft einer neuen Blüte entgegen — vorausgesetzt, daß es gelingt, die Lebensnotwendigkeiten unserer Wirtschaft allen Fesseln des Versailler Vertrages zum Trotz mehr und mehr durch» zusetzen. Die Hamburg-Amerika-Linie hat natürlich, ent sprechend dem ganzen Wesen dieser Ballinschen Schöpfung wie der ruhmvollen Vergangenheit, auf die sie zurückhlicken kann, ihren Wiederaufbaukurs auf Newyork eingestellt. Die Jungfernfahrt ihres nach dieser gewaltigen Handels metropole genannten neuen Schiffes wird eine Probe auf das Exempel sein. Man hat allen Grund zu der Erwar tung, daß sie. gelingen wird. Dr. Sy. Telsgrammwechsel Walker—Cuno. In Cuxhaven traf von dem Bürgermeister von Newyork, James I. Walker, folgendes Telegramm an Geheimrat Dr. Cuno ein: Beste Wünsche, gute Reise in froher Erwartung m dm WOW. Aussprache zum Finanzausgleich. Abg. Junle (Soz.) meinte, eine Verlängerung des Finanz ausgleichs auf ein Jahr hätte genügt, da aber die Verlängerung auf zwei Jahre festgesetzt sei, so werde dieser Reichstag dell endgültigen Finanzausgleich nicht mehr verabschieden. Das sei der Anfang zu einer unsoliden Pumpwirtschaft. Die Sozial demokratie lehne diesen Finanzausgleich ab. Abg. Koenen (Komm.) sah in dem Finanzausgleich de« Ausdruck der inneren Widersprüche, in denen sich die kapitali stische Wirtschaft befindet. Abg. Fischer (Dem.) erklärte, daß das Finanzausgleichs- Provisorium der Regierungsmehrheit durchgreifende Reichs steuersenkungen unmöglich mache. Die die Reichscinheit zu- sammenhaltenden Klammern sollten zugunsten einer stärkeren Selbständigkeit der Länder gelockert werden. Die Demokraten lehnten jedenfalls die Verantwortung für die Folgen ab. Sie sähen in den bevorstehenden Gesetzgebungsakten eine schwere Benachteiligung des wirtschaftlichen Wiederaufbaues uno der Reichscinheit. ReichSsinanzminister Dr. Köhler betonte, es sei alles cingetroffeu, was er bezüglich der Aus gaben früher gesagt habe. Er halte sich nur insofern geirrt, als er die Übernahme der Erwcrbsloscnfürsorge um etwa 120 Millionen vorseheu zn können glaubte, während cs sich einige Wochen später herausgestellt habe, daß mit mindestens 250 Mill, gerechnet werden müsse. Der Minister glaubt, es lasse sich rechtfertigen, daß man zunächst zur Herstellung des Gleich gewichts aus den Überfluß des Vorjahres zurückgegriffen habe, so baß man schätzungsweise etwa 200 Millionen erhalten werde. Endlich sei der Betriebsfonds bis zur höchstmöglichen Grenze heraugezogen worden. Im gegenwärtigen Etat sei jedoch ^nr die ordentlichen Ausgaben keinerlei Pumpwirtschaft beabsich tigt. Daß man das Extraordinarium aus Anleihe nehmen sollte, sei wohl schon 1926 die Meinung des Hauses gewesen. Der Minister führte weiter aus, man müßte prüfen, ob das deutsche Steuersystem den total andersgearteten Verhältnissen heute noch entspräche. Das Gesetz über die Rcalsteuern muffe nicht erst im Oktober vorgelegt werden, sondern alsbald. Die Steuergesetze sollen nicht die Kapitalbildung unterbinden. Man leide immer noch unter einer Überspannung der Steuerlast und Steuersätze. Er hoffe, im Lause dieses Jahres auch die Ver- waltungsresorm in Angriff nehmen zn können. Heute handele cs sich übrigens nur um einen vorlänsigcn Finanzausgleich. Eine Einschränkung der Finanzhohcit des Reiches läge in diesem Gesetze nicht. Die Auffassung des preußischen Minister präsidenten Von der Bierstcucrvorlage sei nicht berechtigt. Abg. von Guerard (Ztr.) erklärte die Ausführungen des preußischen Ministerpräsidenten für durchaus abwegig. Der Greuzfonds von 15 Millionen sei aus 25 Millionen mit Zu stimmung der Regierung erhöht worden. Außerdem hätte man für die Ruhr 50 Millionen ganz neu bewilligt. Die Ausgaben für die bedürftigen Gebiete seien nicht gekürzt worden. Das Vorgehen des Reiches sollte in Preußen Nachahmung finden, aber Preußen sollte nicht wieder zweieinhalb Millionen für Schupouniformen verwenden. Abg. Drewitz (Wirtschaftspaktes) erklärte, das finan zielle Entgegenkommen gegenüber Ländern und Gemeinden mache cs der Wirtschaftspartei unmöglich, noch länger der Ne gierung wohlwollend neutral gegenübcrzustehen. Abg. Hampe (Deutsch-Hann.) stellte sest, daß sich die Finanzhoheit der Länder sehr gut bewährt habe. Man müsse den Ländern doch mindestens das zum Leben Notwendigste zur Verfügung stellen. Abg. Koch (Dein.) wies hin aus die erste Rede des Finanz- ministers Dr. Köhler. Diese habe dem deutschnationalen Ab- geordueteu Oberfohren Gelegenheit gegeben, die Kritik Dr. Köhlers an seinem Vorgänger zu unerhörten Angriffen zu verdichten. Abg. Eisenberger (Bayer. Bauernbund) empfahl den Finanzämtern, einmal die Großbonzen unter die Lupe zu uehmen. Die Industrie hätte ihre Fabriken mit Papiermark ausgebaut-UNd weise jetzi.Millionengetvinne in Gold auf. Ihrer Ankunft. — Geheimrat Dr. Cuno antwortete: Unsere „New Jork" tritt gerade ihre Reise an. Ich danke Ihnen herzlichst für die Begrüßung und die guten Wünsche. Bin in angenehmster Erwartung ihrer Ankunst in der Patenstadt und freue mich, Sie zu sprechen. Eintreibung -er Gieuerrücksiän-e. Eine Unterredung mit dem Neichsfinanzminister. Einem Vertreter des Wolffschen Bureaus erklärte Neichsfinanzminister Dr. Köhler in einer Unterredung, daß die Stenerrttckstände, die über eine halbe Milliarde be tragen, zum überwiegenden Teile einkommen werden. Selbstverständlich wird bei der Eintreibung der Außen stände, die absolut notwendig ist, schon im Interesse der übrigen Steuerzahler, mit der gebotenen Rücksicht vor gegangen werden. Existenzen zu vernichten, lediglich, um Steuerbeträge zu erhalten, kann nicht in der Ausgabe der Neichsfinanzverwaltung liegen. Gegen bewußte Sabo teure der Steuergesetzgebung wird allerdings unnach sichtlich, wenn erforderlich auch gerichtlich vor gegangen werden. Weiter betonte der Minister, daß in der Angelegen heit der Beamtenbesoldung und der Erhöhung der Bezüge der Kriegsbeschädigten das Kabinett entschlossen ist, im Laufe des Jahres dem Parlament noch feste Vorschläge zu unterbreiten. Der Umfang hängt selbstverständlich von der gesamten wirtschaftlichen Lage Deutschlands ab.