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Amtlicher Teil. 3m KMMNlverbüO Meitzen-Lmd Nährmitlcikarten, Abschnitt 16, 350 Gramm amerik. Weizenmehl, Pfundpreis 3 75 Mk. zur Verkeilung. Nr. 294a II I". Meißen, am 16. August 1921. srsl Die Amtshauptmannschaft. Williams Christ) Verkauf in jeder Menge, das Wilsdruff, am 16. August 1921 srso Der Stadtrat. Dir Mes MW, DzeiW Sin 10 Air MmW mMM. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Der Regierung ist es gelungen, die für die am 31. August fällige Goldmilliarde notwendigen Devisen sicherzu- stellcn. Die Milliarde wird am 31. August, vielleicht auch schon einige Tage früher, voll gezahlt sein. * Das Reichskabiuett hat die Bundcsratsverordnung aufge hoben, die der Bewilligung einer späteren Polizeistunde im Wege stand. * Die -Regierung will die freie Einfuhr ausländischen Ge treides vom 18. August ab gestatten, um einer bereits zutage getretenen Preisbildung bei Jnlandsweizen über den Welt marktpreis hinaus vorzubcugen. * Der Oberste Rat teilte in einer Note den Beschluß über die teilweise Aufhebung der Sanktionen mit. * Der Streik der Bremer Staatsarbeiter hat eine wesentliche Verschärfung erfahren. * Aus Avignon wurden wieder 34 deutsche Kriegsgefangene nach Deutschland entlassen. * In dem von Südslawien besetzten Teile Ungarns wurde eine „Republik Fünfkirchen" proklamiert. * In Konstantinopel ist der Generalstreik verkündet worden. Die TeusrunHStMls. Nicht darüber wird noch gesprochen oder verhandelt, daß Gehälter und Löhne abermals an die veränderten Preisverhältnisse anzupasscn seien — ein Streit darüber wäre auch angesichts der offenkundigen Tatsachen des Alltagslebens mehr als müßig. Nur das Ausmaß der Erhöhungen und Zuschläge steht in Frage, und die Form, wie man am besten zu ihnen gelangen kann. Seit der Reichskanzler und Finanzminister, also ge wiß die maßgebendste Instanz auf diesem Gebiete, das Wort von der Groschenmark gesprochen haben, ist die gesamte Beamtenschaft des Reiches, der Länder und der Gemeinden in Bewegung geraten, die Angestellten bleiben selbstverständlich gleichfalls nicht hinter den Not wendigkeiten der Gegenwart zurück, und von den Ar beitern kann man wohl sagen, daß ihre Lohnbewegungen überhaupt kaum noch richtig zum Stillstand gekommen sind. Jedenfalls sind die zentralen Organisationen der Beamten, Angestellten und Arbeiter schon seit Wochen be müht, ein einheitliches Vorgehen auf diesem Gebiete zu vereinbaren, ein Vorgang, der in früheren Tagen nie mals möglich gewesen wäre. Aber was hat sich nicht alles seit den Tagen, da die Gehalts- und Lohnempfänger im wesentlichen darauf angewiesen waren, zu nehmen, was ihnen geboten wurde, in allen Verhältnissen des öffent lichen Lebens geändert! Die politische, die wirtschaftliche und auch die rechtliche Stellung der Beamtenschaft hat sich von Grund aus gewandelt. Früher ist es wohl auch vorgekommen, daß sie ihre Gehaltswünsche in wahl formulierten Petitionen den Regierungen und den gesetz gebenden Körperschaften vortrug, und daß sie ihnen in mündlichen Verhandlungen mit den maßgebenden Stellen Nachdruck zu geben suchte. Kaum jemals aber gelang cs den Beamten durchzusetzen, was sie erstrebt hatten, und gewöhnlich war, bis sie um einen Schritt vorwärts ge kommen waren, so viel kostbare Zeit verstrichen, daß sie nachher eher schlechter als besser gebettet waren. Jetzt stehen die Beamten als eine geschlossene Macht dem Staate gegenüber, und sie halten sich für befugt, von vornherein ihre Gehaltsfordcrungen fo festzulegen, daß für die Regierungen eigentlich nur noch die Kleinigkeit der Bewilligung übrig bleibt. Augenblicklich ist der deutsche Bcamtenbund, die Spitzenorganisation der ge samten deutschen Beamtenschaft, dabei, sich über oie neu zu erhebenden Forderungen schlüssig zu werden. Atan war zu diesem Zwecke sogar mit den zentralen Organi sationen der Angestellten und Arbeiter in Verbindung ge treten, die erträumte Einheitsfront zerschlug sich jedoch — bcmerkenswerterweise deshalb, weil die Angestellten und die Arbeiter die Forderungen der Beamten nicht in der jenigen Höhe als berechtigt anerkennen wollten, die von den Beamten selbst als Mindestmaß des Notwendigen bezeichnet wurde. Wenn aber nach amtlicher Feststellung die bisherigen Gehaltssteigerungen der Unterbramten das fünffache, der mittleren Beamten das dreieinhalb fache und der höheren Beamten nur das zweieinhalbfacke ihres Friedenseinkommens ausmachten, fo läßt sich wohl begreifen, daß bei der unentwegt fortschreitenden Ent wertung des deutschen Geldes die Beamten endlich zu ihrem vollen Recht kommen wollen. Mit Leichtigkeit läßt sich z. B. nachrechnen, daß ein Landgerichtsrat im 40. Lebensjahr, der im Frieden ein Gehalt von 5400 Mark bezog, jetzt Wohl 24 000 Papiermark sein eigen nennen kann, die aber in Wirklichkeit nicht mehr als 2000 Goldmark jährlich bedeuten. Das muß selbstver ständlich zu einer rettungslosen Proletarisierung unseres Beamtenstandes führen, die niemand wünschen kann. Der Reichswehrminister Dr. Geßler hat zwar eben erst wieder auf der demokratischen Sommertagung in Lindau in beweglichen Worten vor Ausschreitungen der Selbstsucht im Volksleben gewarnt; wir würden sonst nie wieder auf einen grünen Zweig in Deutschland kommen. Die Beamten aber sind der Meinung, daß sie es bisher eher an der notwendigen Wahrnehmung ihrer eigensten Lebensinteressen hätten fehlen lassen. Zweifellos rächen sich auch auf diesem Gebiete die Versäumnisse der Ver gangenheit; man wird das, was sein muß, mit dem, was sein kann, nur auf dem Wege in Einklang bringen können, daß die Leistungen in allen Ämtern und Behörden nach Kräften gesteigert und daß unnütze Personalbe setzungen aufgehoben, überhaupt die Aberfülle von Amts stellen nach Kräften eingeschränkt werden. Je williger die Reichsregierung sich in die Entschließungen schickt, die doch nun einmal gefaßt werden müssen, desto besser für sie, für die Beamtenschaft wie auch für das ganze deutsche Volk. Verlängerung der psliZeistunds. Vorläufig bis 12 Uhr — Ausnahmen zulässig. Das Reichskabinett hat bei der Beratung über die Verlängerung der Polizeistunde sich für die Beseitigung der Bundcsratsverordnung, die die Polizeistunde allge mein auf K-12 Uhr festsetzte, entschieden. Es bleibt den Ländern überlassen, die Formulierung für die Neuregelung der Polizeistunde auszuarbeiten, da bereits Unterschiede in der Behandlung der Polizeistunde bestanden baben. Neue Zusammenstöße m Oöerschtesten Le Rond kehrt nach Oppeln zurück. Nachdem Korfanty von Paris über Warschau wieder den Schauplatz seiner Ruhmestaten im Abstimmungsge biet ausgesucht hat, wird auch sein Bundesgenosse, der Chef der Interalliierten Kommission, General L e Rond, wieder nach Oppeln zurückkehren. Jedenfalls wird die Meldung dementiert, General Le Rond hätte bei der französischen Regierung um seine Rückberusung ersucht. Unter der Firma „Korfanty und Le Rond" scheint auch das alte Mord- und Raubunwesen in Oberschlesien wieder stärker um sich zu greifen. So ver suchten neuerdings Insurgenten, unterstützt von Mann schaften der Gemeindewache Hohenlinde einen Vorstoß gegen die Stadt Beuth en, wobei zwei Deutsche ver wundetwurden. Ferner wurde eine in Dombrowa auf die f Straßenbahn wartende etwa 100köpfige Menschenmenge von etwa 30 bis 40 Banditen plötzlich umzingelt, mit Stöcken geschlagen und mit Waffen bedroht. Als Polizei beamte herbeieilten, ergriffen die Banditen die Flucht. Größere polnische Banden versuchten von jenseits der Grenze in der Nähe von Myslowitz vorzudringen. Sie eröffneten ein lebhaftes Feuer auf die Ortschaften diesseits der Grenze. Nach kurzem Feuergefecht zogen sich die Banditen wieder zurück. Ehemalige Mitglieder deut scher Selbschutzorganisationen beteiligten sich an der Ab wehr. Im Kreise Rosenberg wurde gegen das Auto des wegen seiner Unparteilichkeit bei der kreiseingescsseucn deutschen Bevölkerung beliebten englischen Polizeioffiziers Major Cressy eine Handgranate geworfen, die aber keinen Schaden anrichtete. Ein Aufruf der Negierung. In dieser bedrängten Lage und der durch die er neute Verschleppung der Entscheidung niedergedrückten Stimmung sollen die Oberfchlesier das Bewußtsein nicht verlieren, daß das ganze deutsche Volk in unveränderter Treue an ihrer Seite steht. Das kommt zum Ausdruck in einem Aufruf, den der Reichspräsident und die Reichsregierung erlassen haben, und in dem den Oberschlesiern zugerufen wird: „Ihr habt bisher trotz schwerster Herausforderungen musterhafte Ruhs und Ordnung bewahrt. Bewahrt auch weiterhin die Selbstzucht die Euch bisher ausgezeichnet hat! Mit Euch hofft das ganze deutsche Volk, daß der Tag nicht fern ist, an dem die Schranken zwischen Euch und dem Mutter lande wieder fallen, an dem das Selbstbestimmungsrecht der Völker in der Wiedervereinigung Oberschlcsiens mit Deutsch land, dem es seit 7 Jahrhunderten angehürt hat, Anerkennung findet znm Besten Oberschlesiens, des Deutschen Reiches, des wirtschaftlichen Wiederaufbaues Europas und des Friedens der Welt." Der frühere Abstimmungskommissar, Abgeordneter Ulitzka, sagte.über die Verweisung der oberschlesischen Frage an den Völkerbundsrat, er habe das Gefühl, daß die Entscheidung im wesentlichen bereits gefällt ist, und daß durch die Verweisung an den Völkerbundsrat nur Zeit gewonnen werden soll, um die Aufnahme der Entscheidung durch die oberschlesische Bevölkerung vorbe reiten zu können. Wenn die Entente dem oberschlesischen Volke noch einmal Gelegenheit geben würde, zu der ober schlesischen Frage Stellung zu nehmen, so würden nicht 60, sondern weit über 80 Prozent für ein Verbleiben beim Deutschen Reiche sich entscheiden. Beömgi tmö teilweise. Die Aufhebung der Sanktionen. Der französische Ministerpräsident hat im Namen des Obersten Nates die deutsche Regierung nun auch durch eine formelle Note von dem Pariser Beschluß in Kennt nis gesetzt, der unter der Voraussetzung, daß Deutschland seine bis Ende des Monats fälligen Zahlungen püktlich leistet, die sogenannten wirtschaftlichen Sanktionen (nicht aber die militärischen) für den 15. September außer Kraft setzt. Diese Aufhebung ist an folgende Bedingungen geknüpft: Eine neue interalliierte Stelle soll mit den zuständigen deutschen Stellen bei der Prüfung und Ausstellung solcher Ein- und Ausfuhrbewilligungen zusammenarbeiten, welche Waren betreffen, deren Empfänger oder Absender Firmen des besetzten Gebietes sind. Damit soll jede Be nachteiligung der interalliierten Waren verhindert wer den. Ferner muß die deutsche Negierung die Gültigkeit der Handlungen anerkennen, die während der Dauer der Sanktionen vorgenommen worden sind. Für die Auf- Hebung der Rheinzollgrenze sollen Übergangsbestim mungen erlassen werden. Die russische Hungersnot. 35 Millionen Menschen in Gefahr. Nach Londoner Meldungen hat die britische Ver tretung in Moskau sich davon überzeugt, daß die im Aus lande über die russische Hungersnot verbreiteten Nach richten in keiner Weise übertrieben sind. Die Katastrophe in Rußland scheine im Gegenteil noch größer zu sein, als selbst in den pessimistischsten Kreisen geschildert wurde. Die größte Gefahr liege in der Tatsache, daß sich die Hungersnot zweifellos nächstes Jahr in .roch grö ßerem Maße wiederholen werde. Nach einer Moskauer Meldung veranstalten Bauern und Deserteure des Roten Heeres in den kleinen Städten und Dörfern Juden pogrome. Nach einem wetteren englischen Bericht ist für etwa 35 Millionen Menschen Hilfe nötig. Die Sowjetzeitungen kündigen die Auflegung einer staat lichen „Brotanlcihe" an, für die das gesamte Eigentum des Staates haften soll. Die Brotanleihe ist eine reine Natur anleihe. Es werden Obligationen ausgegeben, die über 3 und 9 Pud (48 und 144 Kilogramm) Korn lauten und innerhalb der nächsten drei Jahre getilgt werden sollen. Dis ITsihenfoLgs öffentlicher Aufgaben Berlin, im August 1921. Für normale Zeiten gilt der Grundsatz, daß nicht die gerade verfügbaren Geldmittel die Grenzen der öffent lichen Tätigkeit ziehen sollen; vielmehr sollen die als not wendig erkannten öffentlichen Aufgaben in Angriff ge nommen und hierfür die erforderlichen Mittel' beschafft werden. Für unsere Zeit gilt dieser Grundsatz nur mit sehr erheblichen Einschränkungen. All den verschiedenen Vorkämpfern für die Erfüllung gewisser öffentlicher Auf gaben sei gesagt, daß es für uns heute eine Reihen folge öffentlicher Aufgaben geben muß. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die, welche mit der nationalen und staatlichen S ' Behauptung Deutsch lands Zusammenhängen. Lassen wir den Verwal tungsapparat in Trümmer gehen und geben wir das deutsche Bildungswesen und die Forfchertätigkeit preis, so nehmen wir unserem Reiche den Kitt, welcher die einzelnen Stämme und Gaue zusammenhält, und ver nichten jede Aussicht, uns durch hochwertige Leistungen aus der fremden Vormundschaft herauszuarbeiten. Dicht hinter diesen unmittelbaren Notwendigkeiten folgt die Erfüllung der uns im Versailler Vertrag und seinen Nach läufern auferlegten Verpflichtungen. Im Frie- densvertrag ist ausdrücklich festgesetzt, daß „alle Einkünfte Deutschlands vorzugsweise zur Abtragung der Wiedergutmachungsschuld verwendet werden." Das im Londoner Ultimatum vom 5. Mai vorgesehene und von uns am 11. Mai anerkannte „Garantie-Komitee" hat keinen anderen Zweck, als die Verwendung der öffent-