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Postscheckkonto Leipzig 286^4 Wochenblatt für Wilsdruff und Llmgegend Fernsprecher Wilsdruff Nr. 6 dem Jahre 4841 Erscheint seit Srsiheini ISgüch mii Ausnahme der Sonn- und Festtage nachmittags 5 Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis bei Selbstabholung monallich 4^0 Ml., durch unsere Ausirüger zugelragen in der Sladl monallich 5 Ml., auf dem Lande L.1Z Ml., durch die Post bezogen vierleljLhrlich Ml. mit Zustellungsgebühr. Alle Postanstalicn und Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Zm Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher »einen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Znsertionspreis 1 Ml. für die Sgefpattene Korpuszeile oder deren Raum, Reklamen, die rspaltige Korpu^eile r.so Ml. Bei Wiedcrbolung und Zahresaustrag entsprechender Preisnachlaß. Se'annlmachungen im »»mittaaS Behörden) die r gespaltene KorpuSzeile 3 Ml. RachweisungS-Gebühr SO pfg. Anzeigenannahme bis vormittags so Uhr. Für die Richtig,eit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen vernehmen wir Seme KonlurS^aerät' anspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Dieses Matt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amtsgerichts Wilsdruff, des Stadtrats zu Wilsdruff, des Korstrentamts Tharandt Verleger «nd Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlicher Schriftleiter: Hermann Lässig, sür den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide 'n Wilsdruff. 80. Jahrgang Nr 168 Donnerstag den 21. Juli 1921. Kleine Zeitung sür eilige Leser. * Der amerikanische Geschäftsträger in Berlin verhandelte mit dem deutschen Außenminister über die deutsch-amerika nischen Friedensbedingungen. * Die Tagung des Obersten Rates und damit die Entschei dung über Oberschlesien soll bis auf unbestimmte Zeit ver schoben sein. * Die Meldung von einer russischen Mobilisation von sieben Jahresklasscn bestätigt sich nicht. Im Gegenteil seien frühere Jahrcsklassen wieder nach Hause geschickt worden. * Charles M. Herring, der erste Beisitzer im Handels amte Herbert Hoovers, wurde als erster Handelsgeschäftsträger für Berlin in Aussicht genommen. * In Japan ist lebhafte Beunruhigung wegen der Harding- scken Abrüstungspläne entstanden Verhandlungspause. Trotz der sensationellen Wendung, die Herr Briand den Kriegsbeschuldigtenprozessen vor dem Reichsgericht zu geben verstand, indem er seine Leute aus Leipzig Hals über Kopf nach Frankreich zurückberies, ist auch das letzte Reichsgeri ^.surtcil gegen .die beiden U-Boot-Offiziere Dithmar und Boldt in Deutschland mit großer Ruhe aus genommen worden. Gewiß fehlt es an Widerspruch gegen die Art und Weise, wie das Reichsgericht den Fall be handelt hat, nicht, und man wird es besonders verstehen, wenn aus.den Reihen der früheren Marineoffiziere an der ganzen Auffassung und au der Beurteiluug des Falles scharfe Kritik geübt wird. Aber der Deutsche ist nun ein mal gewillt, sich dem Gesetz und nur dem Gesetze zu unter werfen, und er hat in jahrzehntelanger Erfahrung die unbedingte richterliche Unabhängigkeit des Reichsgerichts seine unerschütterliche Gerechtigkeitsliebe und seine bohe wissenschaftliche Zuverlässigkeit als ein wertvolles Kultur gut unseres Volkslebens schätzen gelernt, daß er sich den Urteilsfprüchen dieses Gerichtshofes auch dann gehorsam beugt, wenn nach seinem Gefühl ein „Rest zu tragen pein lich" übrig geblieben ist. In diesen, Falle mußten viele an der Tatsache Anstoß nehmen, daß eine reine Kriegs handlung viele Jahre später mit der Elle bürgerlicher Nechtsanschauungen gemessen wurde. Und selbst vom Boden dieser bürgerlichen Rechtsanschauungen aus läßt sich Wohl dieser oder jener Zweifel geltend machen, ob das Reichsgericht den Besonderheiten des U-Vootkampfes wirklich nach allen Seiten hin Rechnung getragen hat. So unterliegt z. B. die scharfe Beurteilung der Motive, aus denen heraus die angeklagten Offiziere dem Reichsgericht zufolge gehandelt haben, mancher Anfechtung; ebenso wird die Scheidung der Vorgänge» die zur gerichtlichen Beurtei lung standen, in eigentliche Kampfhandlung und daran sich anschließende Handlungen unkriegerischen Charakters schwerlich auf allgemeine Zustimmung rechnen können. Aber das Reichsgericht ist eben ein bürgerliches Gericht und zur Handhabung bürgerlicher Gesetze verpflichtet. Möglich, daß unsere Militärgerichte, wie wir sie früher be saßen, zu anderen Ergebnissen gelangt wären. Aber ihnen hätten die Ententeregierungen wiederum die Aburteilung der sogenannten Kriegsverbrecher nicht überlassen, und wir dürfen schließlich doch nicht vergessen, daß wir seinerzeit nur zwischen zwei Übeln zu wählen hatten: der Ausliefe rung dieser unserer Volksgenossen und ihrer Aburteilung durch den höchsten deutschen Gerichtshof. So müssen wir denn die Unbilligkeiten, ja selbst die Möglichkeit von Fehl sprüchen, wie sie unter so ungewöhnlichen Verhältnissen nur schwer zu verhüten sind, gern und ungern in Kauf nehmen. Aber unsere Feinde, haben sie ein Recht, sich durch die Tätigkeit des Reichsgerichts irgendwie beschwert zu fühlen? Konnten oder durften sie gar erwarten, daß das Reichsgericht zu allem Ja und Amen sagen würde, was man ihm in zumeist sehr sorgfältig abgefaßten Anklage schriften vorzulegen für gut fand? Zur Aburteilung, nicht zur Verurteilung der sogenannten Kriegsverbrecher bat Deutschland sich verpflichtet, und indem die Ententercgie- rungen darein willigten, daß die Einlösung dieser Zusage dem Reichsgericht übertragen wurde, mußten sie von vorn herein ebenso sehr auf Freisprechung wie auf Verurtei lungen gefaßt sein. Daß General von Stenger freige sprochen, Major Crusius dagegen, sein Untergebener, ver urteilt, daß der U-Boot-Kommandant Patzig überhaupt nicht zur Verantwortung gezogen, wohl aber seine beiden Untergebenen ins Gefängnis geschickt wurden, fassen die Franzosen null dahin auf, als gehe das Reichsgericht nur darauf aus, die niedrigeren Organe der Kriegsführun'- „abzuurteilcu", während die eigentlich verantwortlichen Männer frei ausgehen sollten. Eine solche Beschuldigung kann nur auf Böswilligkeit oder auf Unwissenheit beruhen. Sie Wird auch offenbar außerhalb Frankreichs an keiner Stelle geteilt, und die Franzosen haben sich in diesem Falle, wie schon wiederholt bei anderen Gelegenheiten, auch ihren engeren Bundesgenossen gegenüber ins Unrecht ge setzt. Die Belgier haben ihnen allenfalls noch mit ge fälligen Worten Gefolgschaft geleistet, die Engländer da gegen zeigen sich gewillt, dem Reichsgericht so viel Ge rechtigkeit widerfahren zu lassen, wie es billigerweise auch von den ehemaligen Feinden des deutschen Reiches bean spruchen darf. Herr Briand wird also mit seiner Behaup tung, daß Den schland in der .Kriegsbeschuldigtenfrag« seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei, in London schwerlich Glück haben — womit allerdings nicht gesagt ist daß er nicht trotzdem, gestützt auf diese Behauptung, gegen Deutschland tun wird, was ihm gut dünkt. Soweit sind wir ja nun einmal unter der Herrschaft des glorreichen Friedensvertrages von Versailles in der Welt gekommen! Die Verhandlungen in Leipzig sind nach Abreise der Franzosen weitergeführt worden, als wenn nichts ge schehen wäre. Sie werden auch nach der längeren Pause, Ne jetzt eintteten muß, voraussichtlich wieder ausgenom men werden, wie es das aus Verlangen der Entente be schlossene Reichsgesetz verlangt. Von der Bindung an dieses Gesetz kann uns nur wieder die Gesamtheit der En- tenteregierungen befreien, nicht dieser oder jener Einzel, staat, der mit leichtfertig erhobenen Anklagen gegenüber der Unparteilichkeit des höchsten deutschen Gerichtshofes nicht auf seine Kosten kommt. Die Franzosen täten besser daran, die mehrwöchentliche Verhandlungspause während des Sommers zu besserer Fundierung ihrer Anklageschrif ten zu benutzen, dann würden ihnen weitere Enttäuschum gen erspart bleiben. Briand zur Kennims. . Die Wahrheit über Oberschlesicn. Was an der neuen Note der Franzosen über Ober schlesien bei uns die größte Überraschung und zugleich die tiefste Entrüstung hervorrief, das war die heuchlerische Art, in der sich die französische Regierung den Anschein gab, als sei sie nur von zahllosen deutschen Untaten und Verfehlungen in Oberschlesien unterrichtet, und als habe sie nie ein Wörtchen von den drei polnischen Ausständen und von allen damit verbundenen Greueln gehört. Der deutsche Außenminister Dr. Rosen hat bekanntlich gleich beim Empfang der Note auf diese unehrliche Stellung nahme Briands aufmerksam gemacht, die sich besonders klar darin zu erkennen gibt, daß der französische Bot schafter in Berlin kurz zuvor eine Unterredung mit Dr. Rosen gehabt hatte, bei der auch ein Industrieller aus Oberschlesien selbst zugegen war, der dem Botschafter eine eingehende Schilderung von der wahren Lage in Ober schlesien gab. Es versteht sich von selbst, daß der Bot schafter dem französischen Ministerpräsidenten, seinem Vorgesetzten, von dieser Unterredung in Kenntnis gesetzt haben muß und trotzdem stellt sich Herr Briand blind und taub. Es ist daher zu begrüßen, daß jetzt dieser dem Bot schafter vorgetragene Bericht des obcrschlesischen Industriellen in seinen wesentlichen Teilen veröffentlicht wird, oami: man weiß, was Herr Briand auch wußte, ehe er seine ver logene Note abfaßte. Der Oberschlesier erklärte aus die Fragen des Botschafters u. a.: Äußerlich sieht es bester aus als vor dem Abkommen mir Korfanty wegen der Räumung, weil die großen Straßen von polnischen Insurgenten frei seien und man ungehindert auf ihnen verkehren könne. Die Eisenbahn zwischen Katto- witz und Gleiwitz war nicht benutzbar, weil die Züge von pol nischen Insurgenten angehalten und geplündert wurden. Die polnischen Insurgenten sind nach wie vor teils in der Nähe der geräumten Orte, z. B. dicht bei Kattowitz zurückge- tehrt, welche sie nach dem Abkommen geräunu haben sollten. So sind die polnischen Insurgenten, welche aus den nördlichen Stadtteilen von Königshütte abgezogen waren, nach wenigen Stunden in diesen Stadtteil wieder zurückgckehrt. Die Be hörden der polnischen Insurgenten sind näcb wie vor in Funktion geblieben. Sie erheben Steuern, sie heben junge I Leute zum Militär aus und sie verweigern den ordentliche ' deutschen Behörden, z. B. dem Landrat, den Gehorsam. Ein Teil der polnischen Insurgenten ist nach Polen abtransportier: worden, um dort militärisch ausgebildet zu werden und nach ihrer Heimat Oberschlesten alsdann zurückzukebren. Sie sollen als Stammformationrn für den vierten Ausstand dienen. Ein anderer Teil der oberschlesischen polnischen Insur genten ist in Oberschlesien geblieben und hat seine Wassen nicht abgeliefert, sondern in Sammelstellen abgegeben, von wo aus sie versteckt werden. Dafür sind stellenweise mit Zink ausgeschlagene und beschlagene Kasten angefertigt worden, da mit die darin untergebrachten und nachher vergrabenen Wassen durch die Feuchtigkeit nicht leiden. Meines Wissens sind die Hallersoldaten, soweit sie nicht aus Oberschlesten stammen, nach Polen zurücktransportiert worden, und ebenso die regu lären polnischen Truppen. Sie sind aus der Strecke zwischen Sosnowice und Czenstochau versammelt und in der Lage, von Sosnowice aus in einer halben Stunde, von Czenstochau aus in wenigen Stunden nach Oberschlesien hineinzukommen. Man hat gesehen, daß viel Artillerie nach Polen zurücktransportiert worden ist, darunter auch schwere Geschütze von 12,5 Zentimeter Kaliber. Vor ungefähr 10 oder 14 Tagen haben zwei Eisen bahnzüge von je 60 Achsen, vollständig besetzt mit Hallersolda ten, den Bahnhof Kattowitz m der Richtung nach Westen Pas- fiert und sind, wie einwandfrei festgestellt wurde, über Ida- weiche in der Richtung nach Gleiwitz weitergegangen. Da die ,anze Organisation der polnischen Insurgenten, also die Be hörden usw., noch funktioniert, so/ist die. OrggnisatM M Linkst. Kerlen Aufstand bereit, und oer Ausstand kann jeden Augenblick losbrechen. Soweit mir bekannt, weilt unter dem Schutze des Am nestieerlasses Herr Korfanty noch in Schoppinitz, also »m Abstimmungsgebiet. In Oberschlesten zweifelt niemand daran, daß der vierte polnische Aufstand mit aller Energie und unter Mitwirkung Polens und unter Duldung der französischen Be hörden vorbereitet wird und jederzeit ausbrechen könnte. In diesem Falle ist die deutsche Bevölkeruna der Schreckensherr schaft der polnischen Insurgenten schutzlos preisge- geben, da ja bis dahin der Deutsche Selbstschutz nicht mehr bestehen wird. Die verschobene Entscheidung. Oie beiden Mittel, durch die Herr Briand seine ober- schftsftchen Pläne fördern will, sind neben der Entsendung vor allem die weitere Verschiebung de^ entscheidenden Zusammenkunft des Obersten Rates. Die englische Re gierung hat Briand aufgefordert, näher anzugeben, wie er sich die weitere Behandlung der ganzen Frage denkt. Wenn auch nach englischer Ansicht die geplante Sachver- ftändigenbefragung vermutlich zu keinem bestimmten Er gebnis führen wird, so war man doch der Meinung, daß der Oberste Rat die Frage möglichst bald behandeln sollte, und daß die Sachverständigen deshalb unverzüglich zu- sammentrcten und bis zum 24. Juli an den Obersten Rat berichten sollten. Briand stimmt mit der britischen Regie rung darin überein, daß die Sachverständigen nicht viel wirklich wertvolle Arbeit bis zu jenem Zeitpunkt leisten könnten. Er erklärt überdies, daß die Lage in Ober schlesten so schlecht sei, daß es ganz unmöglich sein würde, irgendwelche Entscheidungen durchzusetzen, die erreicht werden könnten, und daß es infolgedessen nutzlos sein würde, den Obersten Rat noch in diesem Monat einzube rufen. Auf Grund dieser Wünsche wird von Paris aus bereits als fester Beschluß gemeldet: Da Lloyd George den ganzen Monat August über in Urlaub gehen wird und Briand in der zweiten Hälfte des Monats Juli nicht ob lömmlich sein wird, wird der Zusammentritt des Obersten Rates ohne Termin verschoben. Dennoch ist in dieser Angelegenheit noch keine völlige Klarheit geschaffen. So scheint die englische Regierung den Vorschlag, eine sofortige Lösung zu treffen, keines wegs aufgeben zu wollen und scheint weiterhin auch nicht bereit zu sein, auch nur eine Brigade nach Oberschlesicn zu entsenden. Der „Matin" ist der Auffassung, daß der Oberste Nal sich wahrscheinlich Mitte August zusammen finden wird und zwar in einer der Schweiz benachbarten französischen Stadt, die nicht zu weit von dem Ferien aufenthalt Lloyd Georges entfernt ist und gleichzeitig auch von dem italienischen Minister mit Leichtigkeit er reicht werden kann. Was dem einen recht ist .... „Westminster Gazette" schreibt: Die Entsendung neuer Truppest, um die Deutschen in Ordnung zu halten, bringt uns der Lösung nicht näher, wenn nicht d i e gleiche Maßnahme gegen die Polen angcwen- det wird. Eine erneute Zusammenkunft von Sachverstän digen kann nur den einen Erfolg haben, eine neue Verzö gerung herbeizuführen. Das Blatt fragt, ob vielleicht die oberschlesische Frage, die Frage der Zwangsmaßnahmen und der Vertrag von Sevres bis zur Abrüstungskonferenz unerledigt bleiben sollen, und ob auf dieser Konferenz die Kämpfe des Obersten Rates fortgesetzt werden sollen. — „Daily Telegraph" sagt, die Entsendung weiterer franzö sischer Truppen nach Oberschlesien würde wohl die Pazi- fierung des Landes nicht sichern, und fährt dann fort: „Unsere eigenen Vertreter haben ebensoviel bewaffnete Polen oder solche, die über die Grenze hätten zurückkehren müssen, entdeckt, wie ihre französischen Kollegen unter ähnlichen Umständen Deutsche entdeckt haben. Die Minder heiten in den Dörfern außerhalb der Ortschaften mit Garnisonen sind nicht geschützt." Fortdauer der Kämpfe. In der Rosenberger Gegend kam es zu erneuten Bandenkämpfen. Gegenüber dem Grenzorte Bozanowitz liegen ein polnisches Ulanenregiment, ein Infanterie regiment und ein Pionierregiment. In Ratibor und Um gegend beheimatete Oberschlesier sind 'aus Kongreßpoleu in voller Uniform zurückgckehrt. Der Führer erzählte, daß er und seine Gruppe jetzt Haller soldaten seien und den Aufstand in Oberschlesten an der Front mit- gemacht hätten. Sie seien nach dem Kreise Ratibor ohne besonderen Auftrag entlassen. Von der Zentrale für oberschlesische Hallersoldaten in Sosnowice habe er pro Mann 900 Mark Löhnung empfangen. Der Verband ehe maliger polnischer Aufständischer aus Oberschlesten erläßt einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Die Zeit zum Aus ruhen ist für uns noch nicht gekommen. Wir sind dabei, in allen Ortschaften Gruppen von ehemaligen Aufständi schen zu bilden, die von einer starken Organisation um faßt werden. Französische Haussuchungen. In Gleiwitz sind mehrere Haussuchungen vorgenom men worden, u. a. auch im deutschen Plebiszitkommissariat. Es wurden viele Verhaftungen Deutscher vorgenommen. Die ganze Energie der Franzosen richtet sich nach wie vor lediglich gegen die Deutschen, während nichts dagegen getan wird, daß in vielen Orten des Landkreises immer noch die polnischen Banditen umherstreifen und Leben und Eigentum der deutschen Bevölkerung gefährden. Korfanty in Paris. Korfanty ist zu mehrtägigem Besuch in Paris eiuge- troffen. Da seine Reise airgeblich geheim bleiben sollte, hat er sich eine achttägige Eisenbahnfahrt vurch die Tschechoslowakei, Österreich und die Schweiz auferlegi. In Paris ist er nicht in einem Hotel, sondern in einem