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Mittwoch den 30. April 1919 78. Jahrg Amtlicher Teil Meißen, am 26. April 1919. (8. fi.) Küntzel, Bürgermeister. (I.. 8.) Dr. Schilling. BrM MOlW der deuM MWOW« in FmkM abwenden können. Wilsdruff, am 10. April 1919. Der Schulausschutz (I- 8.) Küntzel, Vors. rne euel maggsn^ Nr. 280 b 1X Die Amtshauptmauuschast. Oie Bewegung im Reiche. Kritische Lage der Münchener Rüteregierung. Die Lage der Münchener Kommunisten verschlechtert sich mit jedem Tage, zumal die Lebensmittelknappheit sich jetzt auch bei den spartakistischen Soldaten bemerkbar macht. Daß die Führer ihre Sache verloren geben, wird durch die Flucht Landauers sowie dadurch bewiesen, daß einige andere Führer ihre Flucht vorbereiten. Die mili tärischen Vorbereitungen der Kommunisten leiden erheblich unter Kahlenmangel. Die deutschen tommnnistischen Führer, die zu Unterhandlungen mit der Negierung Hoffmann bereit sind, erklären sich offen gegen die russischen Führer, insbesondere gegen Levien und Levine. Die Bürgerschaft erwartet sehnsüchtig das Eingreifen der gegen München zusammengezogenen Truppen. Dir Truvvenbeweguna gegen München ist nunmehr raL vor- rmWen, < «folg- icke muß mpparate oder suf der KL Lei. Renneis- ine Herdt Württem- rannschaft Lohmen, 1g ug lluns erteilt. Meißen und Wilsdruff, am 17. April 1919. . Die Bezirksschulinspektio«. Der Stadtrat. (O 8.) Küntzel, Bürgermeister. i Birger- gebrochen, s Zinanz- lick in >i- :r Btrgrr- inißrrivB dschatzuns kficht ans lle jedoL heit eistet g einzelner riemtl l IS raße >909. ierie. Leipzig, .inLeM 7364 177^ UIS 7^ E7 281^ 130« S4M UM 34»? I4lv» 8570 46Ä 4818 7^ 9175 ig» 108^ 83« 188^ 1240 477A 42»! 554° 8ILS SSS^ 958« 904^ Fortbildungsschüler geeignet bezeichnet werden, ist Fortbildungsschülern verboten. Der Besuch von Schankstätten ist ihnen nach 8 Uhr abends nur zu für sie erlaubten Schaustellungen, Vorträgen und dergl. oder ' nur in Begleitung Erwachsener gestattet. Unter allen Umständen ist der regelmäßige Besuch, das Aufliegen, das Kartespielen und alles Lärmen in Schankstätten, das lärmende oder sonst belästigende Ver halten sowie das Rauchen auf öffentlichen Verkehrsräumen untersagt. Der Aufforderung des Wirtes, eines Lehrers oder eines Polizeibeamten zum Verlaffen von Schankstätten ist unweigerlich Folge zu leisten.' Abs. 7: „Verstöße gegen vorstehende Bestimmungen werden, soweit nicht härtere Strafvorschriften platzgreifen, vom Stadtrate mit Geldstrafe bis zu 60.— Mk. oder entsprechender Haftstrafe geahndet.' Vorstehender Nachtrag wird genehmigt und hierüber diese Urkunde H Nachersichtlicher b. Nachtrag zum Statute für die Fortbildungsschule zu Wilsdruff Nach erfolgter Bestätigung durch die Bezirksschulinspektion Wilsdruff hiermit zur wichen Kenntnis gebracht. Wilsdruff, am 28. April 1919. l Der Sch«lausfch«tz Bürgermeister Küntzel, Borfitzender. S. Nachtrag ^dem Statute für die Fortbildungsschule zu Wilsdruff - vom 10. Juni 1882. ff 18 Abs. 2 und Abs. 7 erhalten folgende Fassung: Abs. 2: „Der Besuch öffentlicher Tanzbelustigungen und solcher Schaustellungen, welche die sittliche Reinheit gefährden oder vom Lehrer als nicht für Nir Mm WM, IHM« Sir 11 Ihr MmlW mMM. bei , in 20 g r Das Steinwerk Kofchenberg vor«. Alfred Roscher, G m. b H. Dresden hat um die Erlaubnis zur Errichtung eines Hammerwerkes (Stetnspalterei) ^dem Grundstück 15L b des Flurbuchs für Kleinschönberg nach 16 der Reichs- ^rbeordnung nachgesucht. Dieser Antrag wird mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaigen Einwendungen die Anlagen binnen vierzehn Tagen bei der Amtshauptmannschaft anzubringen. wch 2S. Amts- i Znschriften bleiben unberücktlchttat. / Arllner Vertretung: Berlin SW. 48. Er die Amtshauptmannschaft Meißen, für das z, mit Ausnahme des Son», und LV- abends 6 Uhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei Selbstabholnng t-,-* vnnkrri wöchentlich pfg., monatlich pfg., vteriellährlich Mk.; i-r »tsere Austräger zugetragcn monatlich pfg., vierteljährlich Mk.; L--" k»W-n postanstalien vierteljährlich Mk. ohne IusteNungsgebühr. ^fttsianstalten, Posthoien sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen iM Bestellungen entgegen. / Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Storungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der Was wir brauchen. Ahrend die Regisseure der Entente sich anschicken, ^ Vorhang vor den Geheimnissen ihrer Vier- und Zehn- Mderräte langsam emporzuziehen, regt sich das deutsche «j 's allerorien im Lande, um seinen Unterhändlern für ^ Hweren Tage, denen sie entgegengehen, den Rücken jj.Mrken. In Magdeburg, in Bromberg Laben auch h?« Sonntag wieder gewaltige Massenkundgebungen E Beteiligung aller Parteien gegen Lie Zumutung Gewaltfriedens Einspruch erhoben, und auch die hMhauplstadt Berlin hat sich wieder einmal sehr Eeramentooll zur Frage des Tages vernehmen lassen. war es der preußische Minister des Innern, Herr I^ffgang Heine, der in einer vom Reichsverband Ost- veranstalteten Versammlung sozusagen den Ton an- tzuund wie er das tat, wie er die Forderungen nationalen Würde mit der ehrlichen Sehnsucht U Frieden zu verbinden wußte, das sicherte diesem senden Redner, bei allem Widerspruch im einzelnen, tz? Gesamteriolg, von dem man nur wünschen kann, daß A großen Sache, für die der Minister sich hier vor ^Öffentlichkeit einsetzte, auch über den Augenblick hinaus kommen möchte. Natürlich geht Herr Heine von Ler Annahme aus, Versailles verhandelt werden soll. Ein Diktat- tz?? kommt für unsere Bevollmächtigten, die jetzt dorthin ^w?gs sind, nicht in Frage. Sie werden nicht um betteln, denn wenn wir auch geschlagene Männer df? io wollen wir uns doch nicht betragen wie ver- Kinder. Deshalb soll man uns auch nicht zu- ^n, baß wir uns demütigen müßten, weil wir die V ""7 Kriege trügen. Die ganze Welt hat sich in ^Schuld zu teilen, und es wäre ebenso ein Zeichen »h/ schwäche wie von Unehrlichkeit, wenn wir uns jetzt ausschließlich gegen Deutschland gerichiete Schuld- >h?Wlmg einließen. In die Zukunft müssen wir heuL und fragen, wie wir aus dem Unheil herau» Hj^U' in das mit uns die ganze Kulturwelt geraten ist. tzj, .Machthaber der Entente sind rerblödet von Machtgier, h? "it und Lüge wie nur je Machthaber alten Schlages es — aber appellieren wir an die Völker, so dürfen wir tk^?uch da keinen Illusionen hingeben: Vernunft und Ge- 'eit kommen in den Stimmungen der Massen leider A^ühnlich zu kurz. Uns bleibt nur die Hoffnung Ae Zukunft der Welt und die Weltgeschichte. Die !ss?uwart hat uns von dem Widerstreit nationaler Jnter- itz, -Und Empfindungen nicht zu erlösen vermocht, nicht ?n, wo wir zugunsten der Polen vergewaltigt riuvn sollen, nicht im Westen, wo die Franzosen sich Sk?°'<othringens bemächtigt haben und es dem so- Men Mutterlande dauernd einverleiben wollen, ohne ^e-Avölkerung zuvor um ihren Willen zu befragen. 9egen uns das nationale Prinzip aus- Ä aber über unsere Proteste gegen die Losreißung »bsti - " und Westpreußen, gegen den Raub des Saar- will man zur Tagesordnung übergehen. Herr ' bekennt sich zu dem Grundsatz, daß in «vserem 2 iK>wgSelnr!chtnngen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung -sachsteferung der Jettuna oder auf Restzahlung des Bezugspreises. Ferner In den obengenannten Fällen keine Ansprüche, fall« di« In beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Sinzel- ^2^r«s »er Rümmer 10 pfg. / Zuschriften find nicht persönlich z» ^krn, Indern an den Verlag, die Schristleliung oder die GcschästssteNe. x Mit Ki^ ZU »el Str 2^ mit ein^ rgender ' r ielle 27. d«. ierkaufi WUsdr^ im Gange. Die Glomm-Linie ist von Regierungstruvpe'n besetzt. Im Norden haben die Regierungstruppen Peters hausen und Altershausen erreicht, im Süden Alt-Otting und Neu-Otting. Die Umschließung der Stadt schreitet sortI Blutige Zusammenstösse in Bremen. Ganz unerwartet haben sich in Bremen nach der Beendigung des Bürgerstreiks neue Zwischenfälle ereignet: Entgegen ihrem Versprechen haben die Gasarbeiter die Arbeit nicht wieder ausgenommen. Als sie versuchten, Arbeitswillige in ihrer Tat gkeit zu behindern, kam es zu blutigen Zufammenstößen. Ein Mitglied des 2ler Aus schusses wurde durch einen Angehörigen der Regierungs truppe, da er Widerstand leistete, erschossen. Die Polizei stunde ist auf acht Uhr abends festgesetzt. Eine weitere Bekanntmachung der Stadtkommandantur ordnet auf Grund des Belagerungszustandes die Einsetzung außerordentlicher Kriegsgerichte an. Zwischenfälle in Stettin. Eine kommunistische Versammlung, die auf Lem Stettiner Schloßhofe tagte, wurde von Angehörigen des Grenzschutzes auseinandergesprengt. Die Soldaten schossen mit Armeerevolvern und warfen Handgranaten. Ein Mann wurde getötet und mehrere Personen verletzt. Die Sol daten zogen sich dann in einen Brauerei-Ausschank zurück, wo sie von Mannschaften der Sicherheitswehr verhaftet wurden. Wie dieser Zwischenfall entstanden ist, bedarf noch der Aufklärung. In Stettin herrscht große Erregung. Infolge der Vorgänge auf dem Schloßhofe find die Arbeiter der großen Werften in einen Demonstrationsstreik getreten. Im übrigen ist die Ruhe nicht gestört worden. Generalstreik in Gleiwitz. Dem Sympathiestreik der oberschlesischen Elektrizität^ werke haben sich auch die Wasserwerke teilweise an geschlossen. Der ganze oberschlesische elektrische istraßen- bahnverkehr ist damit lahmgelegt und ganz Oberschlesien ist in tiefstes Dunkel gehüllt. Da dadurch auch andere Betriebe in Mitleidenschaft gezogen sind, sind auch wieder einzelne Kohlengruben und Hüttenwerke stillgelegt. So kann in Gleiwitz von einem Generalstreik gesprochen weiden. Dort haben sich u. a. die Gleiwitzer Kohlen gruben, die Eisenbahnwerkstätte, die Huldschinskywerke, die Lokomotivwerkstätte, die Hüttenwerke von Hegen- scheid usw. dem Sympathiestreik angeschlossen. Fast über all gilt als Hauptforderung die Zurückziehung der Grenz- schutztruppen. Beruhigung im Nuhrrevier. Unter dem Schutz der Truppen ist im Nuhrrevier wieder allgemein die Arbeit ausgenommen worden. In Buer, wo in den letzten Tagen schwere Plünderungen statt fanden, sind 80 Plünderer verhaftet worden. Bei fast allen Belegschaften zeigt sich heftige Erbitterung gegen die Streikhetzer, die hier und da schon wieder an der Arbeit sind. Streikdrohung der Eisenbahner. Die Lohnbewegung der Eisenbahner war Gegenstand Ler Erörterung in einer vom deutschen Eisenbahnerverband ^nsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff reutamt zu Tharandt. M. e««,« ite« WdSdruf ff A Osten die deutsche Arbeit die Grenze zu bestimmen habe, nicht alte Dokumente von vor hundert oder gar fünf hundert Jahren. Die Franzosen bilden sich ein, daß noch ein Millionenheer bei uns bereitstände, um über sie herzu fallen. Leider Gottes ist das nicht so, fügte der sozial demokratische Minister hinzu, ein Klageruf, der von seinen Zuhörern gebührend unterstrichen wurde. Aber je ärger man uns vergewaltigen wird, desto eher werden wir uniere Kräfte wieder zusammenraffen. Die Vorbedingung sür eine neue nationale Erhebung ist allerdings, daß wir anders leben und arbeiten müssen wie in den letzten Mckraten. Alle müssen wir ohne Unterschied der Parteien einmütig handelnd zusammenstehen. Wer ver langt, daß wir unsere Freiwilligenverbände auflösen, wer ihre Angehörigen boykottiert, der begeht Landesverrat. Wir brauchen Einmütigkeit, um die Interessen des deutschen Volkes gegen eine Welt von Feinden zu ver teidigen, um Freiheit, Einigkeit, Arbeit und nationale Un versehrtheit für Deutschland sicherzustellen. Wir brauchen Einmütigkeit — in diesem einen Wort und Begriff ist in der Tat alles zusammengeiaßt, was uns jetzt nottut, da wir den schwersten Tagen unserer Ge schichte entgegengehen. Es tut wohl, eine folche Mahnung aus sozialdemokratischem Munde zu hören, denn sie ver pflichtet den Mann, der sie aussprach, wie die Partei, die hinter ihm steht. Verpflichtet uns alle zur Zurück stellung dessen, was den Unfrieden im Volke sch: ren könnte, zur Ausbietung unserer ganzen Kraft ausschließlich im Interesse der Wiederaufrichtuug des Landes. traurig es ist, daß jetzt bei uns im Innern Krieg geführt werden muß, um irregeleitete Städte zur Vernunft zurückzubringen, so sehr müssen wir wünschen, daß diesen beschämenden Zu ständen so rasch wie möglich ein Ende gemacht wird, damit unsere Feinde nicht glauben, daß sie über uns ungestraft herfallen tonnen, wenn es sie etwa wirklich gelüsten sollte, über Danzig eine polnisch« Herrschaft zu etablieren. Wir dürfen jetzt nur einen Gedanken haben: die Rettung der HeimaL vor Knechtschaft und Sklaverei. Die Einmütigkeit des ganzen Voltes wird diese äußerste Schmach von uns Erschein-' -trn. nmasd- »it ein n"' n. ühne. MdmfferTageblatt Tage«-«- erjih-ill« iägllch, «II der Sona, u-d FF M,»» Insertton^prei« psg. für vw v-gesp-Nen- Korpuszett« oder der«» Raum. L**, ckendä 6 ilhr für de» folgenden Tag. / Bezugspreis bei Selbstabholuns " H L DM Z FMOHHGLL LofalpreiS pfg.,Reklamen Pfg., alle« mli Teuerungszuschlag, Z. «raub 8 siL 8 V«: 8 8 k» « L » LK»» L U Vv » V 8 U N « W und tabeNarlscher Satz mit Aufschlag. Bel Wiederholung und Zahresun. «tzen vS/ VVV s Vv V s v AH H H G H MG » k entsprechender Nachlaß. Belanntmachungen lm amtlichen Teil fnur von Behör. R * . » die Spaltzeile«Pfg. bez. pfg. / Nachweisung«, und Offertengcbühr A> de». Uitv Atküeüötiv. Pfg / Telephonische Inseraten-Aufgabe schließt jede« ReNamation«recht au«. > Anzeigenannahme bi« 11 Uhr vormittag«. / Bellagengebühr da« Tausend Mk-, , , .. AFstsielNi seit Lem Fabre 1 <841 „ .. "" die Postauflage Zuschlag. / Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten '7 ' ^7» r und Plätzen wird keine Gewähr geleistet. / Strikte Platzvorschrist Aufschlag ohne Rabatt. / Die Rabatlsätze und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung blnnen zo Tagen Gültlgkelt; längere« Ziel, gerichmche Einziehung, ge meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung de« Brutto-Zellen- preise«. / Sofern nicht schon früher au«drüälich oder stillschweigend al« Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart Ist, gili es al« vereinbart durch Annahme der Rechnung, fall« nicht der Empfänger tnnerh. 8 Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erhebt.