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the. Str. 88 Mittwoch den t6. April 1S1S 78. Jahrg Amtlicher Teil Meißen, am 15. April 1919. Nr. 644 II L. Kommnnalverbaud Meitze« Stadt und Land. Zl«8 rau. tritt sofort in Kraft. Al»» Wilsdruff, am 14. April 1919 Der Stadtrat. 31 SS kauf von roten Möhren 1 Pfd. 14 Pfg., Kohlrüben 1 Pfd. 8 Pfg. 3187 Wilsdruff, am 14. April 1919. Der Stadtrat—Kriegswirtfchastsabt. 3190 Der Raub des Saargebiets Lenin gibt Sen Bolschewismus aus! litt" lichter. 20 5 der mit mation Glück- it allen Arbeit, gemacht, so wäre Hat der Kongreß der Nation die Hoffnung auf Wieder- diese Errungenschaft die beste Musche ass l sagen wir 2. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift werden auf Grund der W 61, 80, 81 Reichsgetreideordnung vom 29. Mai 1918 mit Gefängnis bis zu fünf Jahren und Geldstrafe bis zu 100000 Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. idealen Wesen der das Ostergeschenk aufbau zu stärken, von allen. üalc- nür- klsu krau. Mu webe) 3isr sel. Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht schwerere Strafen in den Gesetzen ange droht sind, mit Gefängnis bis zu 2 Jahren, Haft oder Geldstrafe bestraft. vünsche a" h sagen wir ix Löwe nsche snA' lagen seres Soh^° nke tchst Rußlands Zusammenbruch. Stockholm, 14. April. Wie der Gewährsmann des W.T.B. berichtet, hatte er kürzlich mit Lenin eine Unterredung, in der dieser sich solgendermaßen äußerte: Lenin räumte ein, -atz er die Zeit bis zur Welt- rcvolution irrig bemessen habe. Frühestens in zehn Jahren werde sic vielleicht eintrcten. Diese Wartezeit wäre für Ruhland zu lange und es könne jetzt nicht länger gezögert werden, dem Zusammenbruch vorzubeugcn. Zu diesem Zwecke müßten schleunigst Verkehrsmöglichkeilen geschaffen und das Eisenbabnmaterial wieder in Stand gesetzt werden. Deutsche Ingenieure und deutsche Lokomotiven seien erwünscht. Lenin hat also endlich den völligen Zusammenbruch seiner Politik eingesehen und vertröstet seine Gläubigen auf die ferne Zukunft, die indessen doch wohl anders aus- sehen dürfte, wie er sie erhofft. ZI»! Fra«. «uke, Dresden. von ehedem nur das äußere Bild unverändert gelassen. Alles andere tritt in Erscheinung als Ausdruck eines fast schrankenlosen Selbstbewußtseins und — darüber täusche man sich nicht — einer weitgehenden Geneigtheit, sachliche Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten mit der Waffe der Verordnungsdiktatur auszuräumen, den gordischen Knoten nicht einmal, sondern immer, wenn die Verwirrung zur Ratlosigkeit sich steigert, zu durchhauen. Vielleicht ohne es zu wollen, hat der Kongreß in de? Art, wie seine Arbeit ablief, selbst die Grenzen seiner Wirksamkeit gesteckt. Von sozialistischer Seite wurde der Kongreß in den erstell Tagen als Schwahbude gescholten. Das erinnert an manches offene Wort aus der Vergangen heit. Das Dichterwort von dem Verstand, der „stets bei wen'gen nur gewesen", nahm in der genössischen Aus drucksweise, wie man sich erinnert, seinerzeit die Form an, daß hundert verständige Menschen zusammen einen Kollektwesel ergeben. Und Eduard Bernstein sagte es noch volkstümlicher: Kongresse sind Schwindel! Vielleicht fällt für die Art auch dieses Kongresses in der sozialistischen Kritik etwas von dieser freundlichen Auffassung ab, die breite Öffentlichkeit haftet und hat zu rechnen mit dem Endresultat. ' » Dieses politische Hauptergebnis ist aber, ganz abge sehen von den Beschlüssen gesetzgeberischer Art, eine über raschende Befestigung der Mehrheitssozialdemokratie in sich. Es ist eben nicht eine Versammlung wie jede andere, bei denen es den Führern gelungen ist, mit Hängen und Würgen ihre Leute nochmals zusammenzuhaiten. Es handelte sich vielmehr, wie man unschwer beobachten konnte, um die Willensentscheidung der Dele gierten aus dem Lande, bei deren größerem Teile jeder einzelne der örtliche oder provinzielle Führer der Partei ist. Es war die Frage, ob sie bestehen würden im Glut hauche der radikalen Feuerbrände, wie gegenüber allen Lockungen und Sirenenklängen. Nach anfänglichem Schwanken ist eine feste Geschlossenheit zutage getreten. Wenn dabei eine zuerst vermißte feste taktische Führung das ihrige geleistet hat, so bleibt die Selbständigkeit des Entschlusses der Delegierten anscheinend doch bestehen, denn gerade aus den breiteren Kreisen derselben heraus kamen die temperamentvollsten Kundgebungen. Es sind warmherzige und gediegene Worte auf dem Kongresse gesprochen worden vom materiellen und ind Fra^ Kesselsdorf. Fleischmarkenausgabe Donnerstag de« 17. April nachmittags 1 bis 2 Uhr. Von 2 Uhr ab geschloffen. Kesselsdorf, am 15. April 1919. Reichsexekution gegen Braunschweig. Noske läßt marschieren. Magdeburg, 14. April. General Maerker hat vom Neichswehrminister den Befehl erhalten, zum Zweck der Wiederherstellung ge sicherter Verhältnisse im Eisenbahn-, Post- und Teleprnphcn- verkehr, der seit Tagen gestört ist, sowie zur Verhinderung von Gewalttätigkeiten an Post, und Eisenbahnbeamten mit feinem Korps in Braunschweig einzurücken. Das Unter nehme« wird in den allernächsten Tagen vor sich gehe«. Endlich soll also auch den schon seit November unmög lichen Zuständen in Braunschweig ein Ziel gesteckt werden. In der Stadt Braunschweig geht alles drunter und drüber. Alles streikt, und auch der bürgerliche General streik hat seit einigen Wochen eingesetzt. Die Stadt ist von jeder Verbindung nach auswärts abgeschnitten. Polizeistunde in Wilsdruff. Zufolge der in der Bekanntmachung des Ministeriums für Militärwesen vom 14. April 1919 über Verhängung des Standrechtes im Freistaat Sachsen in Punkt 4 enthaltenen Ermächtigung wird hiermit angeordnet, daß sämtliche Schankstätten im Stadt gebiete Wilsdruff bis auf weiteres abends 10 Uhr zu schließen haben. Die Anordnung Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint seit dem Lahre 1841. Backoorschriften. ^,1. Für den Kommunaloerband Meißen Stadt und Land wird das Mischungsver- für die Herstellung von Schwarzbrot mit Wirkung vom 16. April 1919 »°s°tzt auf: 75 Teile 94 °/,iges Roggenmehl Bekanntmachung, betreffend den Besitz von Schntzwckffe« und Sprengstoffe«. . Nach den dem Ministerium des Innern erstatteten Berichten ist anzunehmen, daß ,? «>n Teil der Besitzer von Schußwaffen und Munition im Sinne von H I der Ver dung über Waffenbesitz vom 13. Januar 1919 sR. G. Bl. S. 31) der durch die ^fische Ausführungsverordnung vom 14. Februar 1919 (G. u. VO.-Bl S. 29 und ^Msche Staatszeitung Nr. 40 vom 18 Februar 1919) gesetzten Aufforderung zur ?«fferung der Schußwaffen und Munition nachgekommsn ist. Da sich bei der Ablieferung ^khalb der gesetzten Frist zum Teil Schwierigkeiten ergeben haben, wird die Ablieferungsfrist > bis znm 30. April 1919 h jüngert. Personen, die nach diesem Zeitpunkte unbefugterweise im Besitze von Schuß- !!en oder Munition betroffen werden, haben ihre unnachfichtliche Bestrafung mit Gefängnis 5 Jahren und mit Geldstrafe bis zu 100000 M. oder mit einer dieser Strafen und, . die Waffen oder die Munition zu Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen ^ndet werden, unter Umständen mit Zuchthaus bis zu 5 Jahren zu gewärtigen. k Weiterhin wird darauf hingewiesen, daß nach den Bestimmungen des Gesetzes gegen ^ verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen vom 9. Juni 1884 S- 61) die Herstellung, der Vertrieb und der Besitz von Sprengstoffen sowie ihre Führung aus dem Auslande nur mit polizeilicher Genehmigung zulässig ist, und daß ^""zulässige Gebrauch oder Besitz von Sprengstoffen unter Umständen mir Zuchthaus wird. Der Bestrafung verfällt auch schon, wer von dem Vorhaben eines im §5 nor- " Verbrechens oder von einer in tz 6 vorgesehenen Verabredung oder von dem g, Island eines in Z 7 des Sprengstoffgesetzes unter Strafe gestellten Verbrechens in ^bhafter Weise Kenntnis erhält und es unterläßt, der durch das Verbrechen bedrohten oder der Behörde rechtzeitig Anzeige zu machen. 758d II Dresden, am 9. April 1919 Ministerium des Innern. Iustizministerivm. Ministerium für AMitärwesen. 94 °/tz „ Weizenmehl Streckungsmehl (Runkelrübenmehl). Der Gemeindevorstaud. Znserttoneprels pfg. für »le d-gespalten- Norpuszelle oder der«» Nam», Lokalprels Pfg., Reklamen Pfg., alles ml! Teuerungszuschlag. Z «raub und tabellarischer Sah mit 50°^ Ausschlag. Bei Wiederholung und Zahresun 'hen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil snur von Behär. R die Spaltzeile SV Pfg. bez. pfg. Nachweisungs- und Offertengebühr 20 be, Pfg. / Telephonische Inseraien-Aufgabe schließ! jedes Reklamationsrecht aus. / Anzeigenannahme bis 11 llhr vormittags. > Beiiagengebühr das Tausend Vik., ür die Postauflage Zuschlag. / Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimm!«» Tagen und Plätzen wird keine Gewähr geleistet. / Stritte Plahvorschrist Ausschlag ohne Rabatt. / Die Rabattsähe und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen 30 Tagen Gülttgkeii; längeres Ziel, gerichlliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen vcrsch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-Zelka- Preises. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vcrelnbarl ist, gilt es als vereinbart durch Annahme der Rechnung, fast« nicht der Empfänger innerh. S Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erheb«. Unter den Räten. zweite Rätekongreß für das ganze Reich, der V' in Berlin seine Arbeiten abschließt, hat nicht ge- lidNe Beachtung gefunden als der erste. Obwohl dss An beiden die Legitimierung der Revolutionsregierung, Ergänz der Gewalten an die Nationalversammlung, Was also die restlose Ablösung der Räte hätte be- 1^ Müssen. Wir wissen, daß es nicht ganz so kommen daß das Räteprinzip mit einem noch näher fest- Geltungswert auch weiteren Bestand haben dtz'.Mer es war nicht nur diese innere Entwicklung, 'M'? Aufmerksamkeit für die Rätetagung zur Spannung jedermann weiß, daß die bald da, bald dort unter- Mwenen Putsche für eine Diktatur des Proletariats ^.russischem Muster nach Berlin übertragen und dem Mr°Ugresse, wenn es zu schaffen war, eine ganz andere «? sugewiesen werden sollte. Die Erwartungen der zu solchen Umsturzbestrebungen sind ja nun recht uachdem die letzten Stunden die Wieder- geordneter Verhältnisse in Bayern, Sachsen und . L Orten gebracht haben. auch der Verlaus der Tagung der Räte selbst M'Hon zu einer Ernüchterung der radikalen Agitationen M ^,?"üssen. Es war nichts weniger als selbstverständ- ^ello "'«Ecks weniger als gewiß, daß die zahlenmäßige ^'^enheit der sozialdemokratischen Regierungspartei e Unabhängigen politischen Qberrumpelungs- M einen haltbaren Damm entgegensetzen würde, Kanute die Mittel, mit denen gearbeitet wird, und zuletzt in den Kreisen der Mehrheitspartei selbst ."tri- ° gar nicht überschwänglich vertrauensvoll. So ?ißissy Hau der Ausklärung über die Zahlenstärke der etwa fvch Engenden unsicheren Kantonisten, und man war denn IM dg'erig, die Körperschaft an der positiven Arbeit zu ^i»' nach radikalen Ansprüchen berufen sein soll, das „ regieren. Mfi? m natürlich nicht damit abgetan, daß man nach ^kssd-Hnchem Blick auf die Verhandlungen dieses Kon- mn einfach auf dieselbe Formel bringt wie die vn^^onären Parteitage, wo man die Genoffen reden d'? Führer alles machten. Die große Wandlung 'M" «uwer und die Entwicklung des ersten Revolutions- m haben natürlich von dem Wesen der Tagungen Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff reutamt zu Tharaudt. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614 ^nsprrcher: Amt Wilsdruff Nr. 6. söwlt dUs ASkff- -schenke zur lemm. lung. irmaüon - lufmerk- Z area 'ei tvogel, rf. riu rher- MsdmfferTageblatt «Mshwffrr Tageblatt- erschein« «äastch, mit Ausnahme der Sonn- und abends »ilhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei Selbstabholung Druckerei wSihenttich pfg., monattich pfg., vierietzährttch Mk.; cklbbM« Austräger zugetragen monatlich Pfg., vierteljährlich Mk.j »m duetsthe» postanstatten vierteljährlich Mk. ohne Iustestungsgebühr. üfpostai^atte», Postboten sowie unsere Ausiräger und Geschäftsstelle nehmen ^WBeftelluagenentgegen. / Zm Fast« häherer Sewatt — Krleg oder sonstiger zMxither Störungen her Betriebe der Zeitungen, d«r Lieferanten oder der ^«beruügseinrjchjungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ferner Z,«.. Inserent in den obengenannten Fällen keine Ansprüche, fasts di« verspätet, in beschränktem ilmfange oder nicht erfcheint. / Sinzel- «ds«H"'s d" Nummer 10 pfg. / Zuschriften find nicht persänlich zu IMrm, sondern an den Derlag, die Schriftleltung oder dl« Geschäftsstelle. / Zuschriften bleiben unberücksichtigt. / B-rstner Vertretung: Berlin SW.4S. ml die Amtshauptmannschaft Meißen, für das Mittwoch den 16. April d. I. vormittags von 9—I Uhr Ausgabe von pleilcdmsrken, Näsirmittelkarten, livarenberugslrdeinen unck Lanckessperrkarten Mr Husrk usw. Stadtrat Wilsdruff. Donnerstag den 17. April von 1—3 Uhr nachm. in der neuen Schule Ver-