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»eisa l Dresden, am 6. März 1919. ruftzcstel^ Der Stadtrat — Kriegswirtschastsabteilaag. 2496 Berlin unter Standrecht nir äl:-r'" mftfähiS- mir der Nachdem die Gründe für die Einziehung der NickelmLaze« fortgefallsn sind, weiden di» Staats- und Gemeindekassen angewiesen, sie nicht mehr zurückzuhalten. Etwa ""gesammelte Stücke find wieder auszugeben. Sachse* sgrenze* it innck Utz! en Feind' i l Lachses atzen, di> itelbar a" 3641 Gcsamtminifterium. lngen Laufba^ Mspzi-^ , der si§ gen >, fällst'" zefLhrK" nung sich tk ramschen Volkswehr schlotz sich Len auManüischen Liatrosen an, wphrend die Mehrheit dieser Sicherheitstruppe an erkennenswerterweise treu blieb. In dem Kampfe wurden alle Mittel moderner Kriegskunst verwendet, Maschinen gewehre, Minenwerfer, Langrohrgeschütze, Reizbomben, Aufklärungsflieger, Panzerwagen. Allmählich wurden olle benachbarten Straßen in den Streit hineingezogen, Barrikaden wuchsen aus der Erde, Kaufhäuser erfuhren Uniwandlung zu schwerbefestigten Forts, Neugierige und Unbeteiligte fielen zu Dutzenden als Opfer — fast ein Schlachten war's und keine Schlacht zu nennen. Der Sieg der Regierungstruppen war bereits am Donnerstag entschieden, sie behielten das von Freiwilligen des Regiments Reinhardt und zwei hundert Schutzleuten tapfer trotz gelegentlicher Vorstöße Ler Spartakiden verteidigte Polizeipräsidium. Heran rückende Reserven nahmen auch die sonstigen Stützpunkte der Aufständischen, die mehr und mehr zerstreut wurden und sich zu zwecklosen Rückzugsgefechten in Straßen vierteln und nach beliebter Manier hinter Schornsteinen festsetzten. Namentlich die Gegend der Großen Frank- furterstraße hielten die Aufrührer mit Hartnäckigkeit noch lange trotz des auf sie niederprafselnden Granaten^ Hagels. Die Nacht zum Freitag war entsetzlich für dick Anwohner. Das Krachen der einschlagenden Geschosse, die absolute Dunkelheit — sämtliche Laternenpfähle waren herausgerissen — waren nur die Begleiterscheinung zu Lem Wüten von Plündererdande« Hie in fast alle Geschäfte der Großen Frankfurter und de? benachbarten Straßen einbrachen und alles mit. sich schleppten, was zu tragen war uud das übrige zerstörten. Für viele Millionen Schaden ist entstanden, zahlreiche Häuser sind durch Volltreffer zerstört. Auf dem Alexander- platz zeigen sich Löcher von 6 bis 7 Meter Tiefe, das Polizeipräsidium sieht wie eine Ruine aus. keine Fensterscheibe in weitem Umkreis ist mehr ganz, aus öden Schaufensterhöhlen und Mauerlöchern schaut das Grauen und drohend ertönt von Zeit zu Zeit das Hunde gebell der Maschinengewehre oder die grobe Stimme eines größeren Geschützes; denn die Kampfhandlung ist, darüber ist keine Täuschung möglich, noch nicht beendet, wenn auch die kommunistischen Rebellen längst jede Aussicht auf die Aufrichtung ihrer Revoloerherrschaft aufgeben mußten. Ihre Drohung mit vollständiger Absperrung der Elek- trizitäts-, Gas- und Wasserleitung ist zunichte geworden, wenn auch die Elektritätsarbeiter streikten und weite Viertel der Stadt Berlin tatsächlich ohne Licht blieben. Die Zahl der Opfer läßt sich nicht annähernd übersehen. Das Leichenschau haus konnte am Freitag die zahlreichen ihm zugeführten Leichen wegen Überfüllung nicht mehr aufnehmen. Auf den Rettungswachen waren von Donnerstag bis Freitag nachmittag 125 verletzte Zivilisten, darunter 25 Frauen und drei Kinder auf den Unfallstationen 14 Tote, darunter ein Kind, eingeliefert worden. Die Gesamtheit Ler Toren und Verwundeten gebt in die Hunderte, man spricht von über 600 Toten. Auf feiten der Regierungskämpfer blieben die Verluste verhältnismäßig gering, die Zahl der Toten und Verwundeten bleibt unter hundert. — Auch in Spandau, Charlottenburg, Neukölln entwickelten sich Unruhen, Gewalttaten, Plündereien, die aber überall von den Soldaten der Regierung eingedämmt oder unterdrückt wurden. Und so darf man wohl heute mit Fug und Recht behaupten: die Ordnung schreitet vpr- Ivärts. die Räder fangen wieder an zu laufen, es Sand eit großen Mehrheit ihrer Mitglieder, den Anschluß an den Streik. Zwar sprach man von der unblutigen Durch führung der großen Demonstration, aber daran glaubte kein Mensch. Die Presse wurde lahmgelegt, die Nerven bahnen Ler elektrischen Schienen lagen leblos, die fleißigen Hände in Fabriken, Betrieben und Geschäftshäusern ruhten — Generalstreik. Wer sich den Wlauf der Dinge aber ohne Gewaltanwendung vorgestellt hatte, wurde schwer enttäuscht durch den Beginn der Straßeuschlachten am Mittwoch. Schon in der Nacht vorher hatte sich die immer bereite Meute gewerbsmäßiger Verbrecher auf Läden im Norden und Osten der Stadt gestürzt und geplündert. Am Mittwoch kam es auf dem Alexander- vlatz zu überaus heftigen Zusammenstößen, in deren Mittelpunkt das Riesengebäude des Polizeipräsidiums stand. Die vielgenannte Volksmarine-Division, die seit den Novembertagen wie ein Pfahl im Fleische Berlins stak, hatte wieder einmal gemeutert und versuchte das Präsidium zu erstürmen. . Auch ein Teil der Republi- AVer -en Berg? <Von unserem Berliner M.-Mitarb etter.) Lehrer, Schulärzte und Schulpflegerinnen die Schulkinder über die Gefahr der Verlausung ausklären und auf das Vorkommen von Kleiderläusen achten. Wo die Entlausungs einrichtungen noch nicht genügen, haben die Behörden für Schaffung neuer Anstalten oder behelfsmäßiger Einrichtungen zu sorgen. Die Entlausungsgelegenheiten pud die näheren Bestimmungen für ihre Benutzung find von Zeil zu Zeit entweder durch die Presse oder durch Anschläge bekanntzugeben und der unbemittelten Bevölkerung kostenlos zur Verfügung zu stellen. An Fleckfieber erkrankte oder des Fleckfiebers verdächtige Personen, die mit Läusen behaftet sind, sind — soweit nötig zwangsweise — von solchen, die der Verseuchung nicht verdächtig sind, zu trennen und mit ihren Sachen zu entlausen. Einige Verfahren zur Vertilgung von Kleiderläusen sind in einem vom Reichs gesundheitsamte herausgegebenen Hefte zusammengestelll, das im Verlage von Julius Springer in Berlin 9, Linkstr. 23/24, erschienen und auch im Buchhandel zu haben ist. Dresden, am 3. März 1919. Ministerium des Inner«. Ministerin« des Kultus «ud öffentlichen Unterrichts. «d. werk" age vo" nnfchas'^ tensesetz'' vorüb^ im Sin"' Famili«"' rrgrünie' n- Alters' Roßfleischverkauf. Dienstag den 11. März vo« 2—4 Uhr nachmittags Rotzfleischver- kanf ans Nr. 513 bis 8V5. Wilsdruff, am 10. März 1919. kommunistischen Spartakiden, wenn auch schwerem Herzen ufid gegen die Meinung Das Fleckfieber auch in Sachsen bedenklich zugenommen. . Es gilt deshalb, die breiten Schichten des Volkes darüber aufzuklären, welche Ge- Ar für Gesundheit und Leden beim Auftreten von Fleckfieber die Kleiderläuse sind. Die 5^e und alle in der Gesundheitspflege tätigen Personen müssen die Bevölkerung auf Notwendigkeit sofortiger und gründlicher Beseitigung der Kleiderläuse Hinweisen, Gr«"^ ober era e'"' find b" r habe" tmilie*! ! HE Die Regierung bat jetzt auch in der Reichshauptstabi- ^kräftiger Hand zugepackt. Daß sie Gewalt mit Ge- M beantworten würde, hat Scheidemann in Weimap . Und vernehmlich angekündigt, und die ganze National- .^'annnlung hat sich damit einverstanden erklärt. Bis Radikalen natürlich, die grundsätzlich nur die Ge- kür erlaubt halten, die sie anzuwenden für gut lAni. Sie haben es auch wieder fertig gebracht, ziem- . beträchtliche Truppenteile, die sogenannte Volks- ^nnedivision in ihrer Gesamtheit und ganze geschloffene puppen der republikanischen Soldatenwehr, für ins Feuer zu schicken. Aber umsonst, völlig Aorist. Es ist wieder viel Blut versoffen worden in- ^Straßen Berlins; an den Machtverhältnissen, wie sie lagen, hat sich aber nicht das geringste geändert; ^AMens nicht zugunsten der Aufrührer und ihrer Hinter- und Drahtzieher. «der auch nicht zugunsten der Regierung? Bedeutet doch eine wesentliche Stärkung ihrer Position, hL ue gewillt und imstande gewesen ist, offene Empörung »''zureichenden Machtmitteln niederzuschlagen und die wischen Elements der Großstadt in die dunklen ^Upfwinkel der Außenbezirke zurückzuscheuchen? Ehe entschließen möchte, diese Frage zu be- muß Loch bedacht werden, daß fortgesetzte ly wMtanwendung, zumal gegen die eigenen Volks- Ujgkgen Klaffengenoffen keiner Regierung so sehr s,,j°Areben, aber auch keiner so sehr schaden muß wie einer dj' Mtischen, einer Arbeiterregierung, einer Regierung, Vertrauen des Volkes als die einzige Grundlage Macht anerkennt und dabei immer in erster Reihe yandarbeitenden Schichten der Bevölkerung im Auge «j» Herr Scheidemann weiß ganz genau, daß fix Zehr bedenklicher Radikalisierungsprozeß durch »^Massen geht, der um so raschere Fortschritte öfter Herr Noske seine Freiwilligenverbände li^Aeren und kämpfen lassen muß. Der Ausgang dieser ^..entscheidet nur die Lage und die Fragen des hje Einwirkung auf den Geist der Massen davon unberührt, ja sie wird verstärkt durch jede ^li^t raßenschlacht, in der Opfer fallen unerhört, und iHsjM es auch, die äußere Ordnung immer wieder her- iiir^en, die Stimmung des Volkes muß angesichts so h^tbarer Erlebnisse tiefer und tiefer sinken - fjx H wiederum niemand mehr zu beklagen hat als Hs Gierung, die ohne tätige, mit einer gewissen Freudig- »vxZswahrte Mitwirkung der Allgemeinheit keinen Schritt kommen kann auf der Bahn, die zur Wieder- si§ > unseres inneren Lebens führen soll. So sieht einen Kreislauf gebannt, der die besten Kräfte ""d doch immer wieder nur in Zerstörung und "Hz k'"8 mündet. Es ist ein tragisches Verhängnis, in ne verstrickt ist. Spartakus seht natürlich Himmel und Hölle in F'. um die Regiemng trotz ihrer Waffenerfolge zu hch-v Verfügt sie neben dem Schwert einst- "r über Plakate, Proklamationen, Versprechungen mfalls noch Gesetzentwürfe — Papier, nichts als Hist", Mvier! —, so weiß er hunderterlei Mittel und "kvß.'wen ausfindig zu machen, mit denen er, wenn ein Schlag gescheitert ist, seine Aktion fortseben kann, »otzt er Li« Kl«ktri«täiß-. mmmen die Gas- oder Soltau"' auf enteil Alon«'» er bei»'" um eil'" igen ko"" bei bi"* igen lenzsch^ eiwillig'" Wageraroeirer strelren, oann rommen oie Enenoaoner an die Reihe und dann wieder die Gruben arbeiter. Nebenher laufen kleine Putsche, deren Ziel und Richtung ständig wechseln, bald einmal einen Überrafchungserfolg Lavontragen, bald, wenn die Gelegen heit günstig ist, tiefer auf das Herz des Gegners Vor dringen. So hält er seine Anhänger ständig in Bewegung — und bekommt immer neuen Zulauf, weil Lie Menge Gefallen findet an der Vielseitigkeit eines so listenreichen und rücksichtslosen Kleinkrieges, und weil die notwendige Schroffheit der Regierungsabwehr die Gemüter reizt, reizen muß. Das bedeutet für Lie gegenwärtigen Lenker unseres Staates eine Sackgasse, aus der sie schwerlich entrinnen können. Über den Berg sind wir also noch lange nicht, trotz Les siegreichen Kampfes um den Alexanderplatz. Die Revolution ist nun einmal im Lande und will nicht weichen. Wir werden noch lange mit ihr zu ringen haben Fach der Krisis. Berliner General st reik- und Kampftage. Berlin, 8. März. Noch knallen zeitweilig die spartakistischen Kugelspr itzen von den Dächern der volksreichen Gebiete des Nordostens and Ostens der Stadt, noch mischen die Stahlhelme der Regierungstruppen eine heroische Note in die flottbewegte Sinfonie des flottbewegten Straßenlebens — aber die Krisis dieser angstvollen Woche scheint überwunden und der morgige Sonntag wird aller Voraussicht nach ein aufatmendes, der Genesung entgegengehendes Berlin sehen. Die offizielle Ankündigung von der Beendigung des Generalstreiks, das Wiedererscheinen der Zeitungen, das erneute Klingeln der Fernsprech-Apparate, die teilweise Aufnahme Les Betriebes durch die Untergrundbahn schon am heutigen Morgen und andere Zeichen der Wiederkehr normaler Zu stände lassen die während banger mit Schrecken erfüllter Tage an den Boden gedrückten Hoffnungen wieder — wenn auch nur schüchtern —"aufleben. — Am Dienstag beschloß die Gewerkschaftskommission für Berlin und Umgegend» gedrängt durch die Macht der Umstände und die Drohungen der unabhängigen Streikgewillten und der Bekanntmachung. Die Frist für die in der Verordnung der Relchsrsgiecung vom 13. Januar 1919 tzst Aufstellung von Vermögensoerzeichnissen und die Fortsetzung von Steuerkursen A den 31. Dezember 1918 (Reichs-Gesetzdlatlt S. 67) angeordnete Aufstellung vv« ^ttm-ge«sVxrzei«hNiffen nach dem Stande vom 31. Dezember 1918 ist bis zum "0- April 1919 verlängert worden. Dresden, am 3. März 1919. Finanzministerium, I Abteilung. Uten l 's psi», thr Kn,. Ai» n Slöffili ch-r Hant- «sw. ftl- -rkßaü ils Muster e Uark an. ei, Nr. 11 Praxis. genügt litt? MM schdecke» cke.ufrn. MsdmfferNgebM Amts Dienstag den 11. März 1S1S 78. Jahrg Wochenblatt für Wilsdruff und Ltmgegend. Erscheint feit dem Lahre 1841. 0" ^SWdncher Tageblatt' erschein« täglich, ml« Ausnahme der Eon», und «Hage, abends s Uhr für den folgenden Lag. / Bezugspreis bei Selbfiabholung »» itte Druckerei wöchentlich M pfg., monattich .0 Pfg., vierteljährlich r,1O Mk.; diuch unter, Austräger zugetragen monatlich SO pfg., vierteljährlich 2,40 Ml.; »tt de, deittjchen Postanstalten vierteljährlich 2,40 Ml. ohne Zustellungsgebühr. M Poflanstalten, Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen lmmst AesteNungen entgegen. / Im Faste höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Mooweicher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der «ckätdemngselnrichtungen — hat der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Kerner ackeren! ln den obengenannten Kästen leine Ansprüche, fasts die Mu« verspätet, In beschränttem Umfange oder nicht erscheint. / Einzel« AWlprels der Nummer 10 pfg. / Zuschriften find nicht persönlich zu MeWr«u sondern an den Verlag, die Gchriftleitung oder die Geschäftsstelle. / ««"»»W« Zuschriften bieiben unberückftchfta«. / Berliner Vertretung: Berlin SW.48. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zu Dharaudt. P.sncheÄ-Konto: Leipzig Nr. für die Amtshauptmannschaft Meißen, für das SiinUiiecher: Amt Wilsdruff Nr. k. famie für das Forst- ZnsertionepreiS Pfg. für die «.gespaltene Korpuszeile oder deren Vaum, Lolalprcis pfg., Reklamen pfg., alles mit EV» Teucrungszuschlog. Zeitraub und tabellarischer Satz mit Aufschlag. Bei Wicherholung und Jahresumsätzen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil snur von Behörden! »le Spaltzeilc so Pfg. bcz. pfg. / Rachweisungs« und Offertengebühr 20 bez. ZS Pfg. / Telephonische Znseratcn.Aufgabe schließt jedes ReNamaftonsrccht aus. / Anzeigenannahme bis 11 Uhr vormittags. / Beilagengebühr das Tausend s Ml., Zr die Postauflage Zuschlag. / Kür das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird keine Gewähr geleistet. / Stritte platzvorschrift 2;-/« Aufschlag ohne Rabatt. / Vie Rabattsätze und Nettopreise haben nur bei Bar« Zahlung binnen Z0 Tagen Gültigkeit; längeres Ziel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen versch. 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