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MOmfferTageblatt rentamt zu Tharandt Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614. IIH für die Amtshauptmannschaft Meißen, für das »m, Wttrdiuss Nr. «. fpNtie für das Aorft- Wochenblait für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint seit dem Sahre ^84^. 0« ^MXdruKer Lageblatt' ersihtinj täglich, mit «ugnahme dee kann« und Festtag«, abend« s Uhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei Selbstabholung oou der Druckerei wöchentlich A> Pfg., monatlich .0 Pfg., vlertelisthrlich r,10Mk.; durch unsere Austräger zugetragen monatlich 80 pfg-, vierteljährlich 2,40 MH; bet den deutschen Postanstalten vierteljährlich r,«o Ml. ohne Zustestungsgebühr. 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S Tagen, vom Rechnungsiage an, Widerspruch erhebt. Amtsgericht «nd den Stadtrat zu Wilsdruff Nr. 22. Dienstag den 28. Januar 1S1S. ! 78. Jahrg. Amtlicher Teil. Erhebung der Vorräte an Kartoffeln am 15. Februar 1919. Auf Grund der BundesratSversrdnung über die Errichtung von Preisprüfungsstellen und die Bersorgungsregelung vom 25. September/4. November 1915 — RGBl. S. 807/728 — wird folgendes bestimmt: 8 1- Am 15. Februar 1919 findet eine Erhebung der Vorräte an Kartoffeln in der Republik Sachsen statt. 8 2. Wer mit Beginn des 15. Februar 19l9 Kartoffeln in Gewahrsam hat, ist ver- pflichtet, seine gesamte« Vorräte der Gemeindebehörde des Ortes anzuzeigen, in dem sie lagern. Vorräte im Gewahrsam von Gemeinden oder sonstigen öffentlich-rechtlichen Körper- schäften und Verbänden sind gleichfalls anzuzeigen. Vorräte, die sich mit dem Beginn des 15. Februar 1919 unterwegs befinden, sind von dem Empfänger unverzüglich nach dem Empfange anzuzeigen. Vorräte, die zum Verbrauch im eigenen Haushalt bestimmt sind, sind nur anzu zeigen, wenn sie 20 Pfund übersteigen. 8 3. Die Erhebung erfolgt gemeindeweise. Die Ausführung liegt den Gemeindebehörden ob. Bei der Erhebung sind die als Anlagen I und II beigefügten Muster zu verwenden. 8 4. Die Herstellung der Drucksachen erfolgt durch die Landeskartoffelstelle. 8- 5. Versorgungsberechtigte Personen haben den Vordruck 1, Kartoffelerzeuger, deren Herbstkartoffelanbaufläche im Jahre 1916 größer als 200 qm war, den Vordruck II zu »erwenden. 8 6. . Die Gemeindebehörde hat das Ergebnis der Anzeigen unverzüglich aufzunehmen und dem Kommunalverbande bis zum 21. Februar 1919 Anzeige zu erstatten. Die Kommunalverbände haben eine vorläufige Zusammenstellung über das Ergeb nis der Anzeigen der Gemeindebehörden anzufertigeu und es der Landeskartoffelstelle bis Mm 28. Februar 1919 anzuzeigen. . § Die Gemeinden sind verpflichtet, bis zum 8t März 1919 die Bestände nachzuprüfen Und Mengen, die über den angezeigten Bestand hinauSgehen, sofort in ihren Gewahr sam zu nehmen. Die Nachprüfungen sind durch die Gemeindebehörden vorzunehmen, die sich hier bei der Ortsausschüsse zur Sicherung der Volksernährung oder anderer Ausschüsse bedienen sollen, die mindestens aus einem Erzeuger und einem Verbraucher zu bestehen haben. 8 8 Auch von den Kommunaloerbänden sind Nachprüfungen auszuführen. 8 9. Die Gemeindebehörde und die von ihr oder vom Kommunalverband beauftragten Personen sind befugt, zur Ermittelung richtiger Angaben Vorrats- und Betriebsräume oder sonstige Aufbewahrungsorte, wo Kartoffelvorräte zu vermuten sind, zu durchsuchen Und die Bücher und Geschäftspapiere der zur Anzeige Verpflichteten einzusehen. 8 10. Bis zum 12. März I9l9 haben die Gemeinden dem Kommunalverbande das durch die Nachprüfungen berichtigte Ergebnis der Bestandserhebung anzuzeigen. ' Die Kommunaloerbände haben die Anzeigen der Gemeindebehörden zusammenzu ¬ stellen und der Lan^eskartoffelstelle bis zum 15. März 1919 Anzeige über das endgültige Ergebnis zu erstatten. 8 H- Wer die ihm nach dieser Verordnung obliegenden Angaben nicht in der gesetzlichen Frist erstattet oder unrichtige oder falsche Angaben macht, oder entgegen ß 9 die Durch suchung oder die Einsicht der Geschäftspapiere und Bücher verweigert, wird mit Ge fängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500Mk. bestraft. Neben der Strafe können Vorräte, die verschwiegen worden find, eingezogen werden, ohne Unter schied, ob sie dem Anmeldepflichtigen gehören oder nicht. - 1712 Dresden, am 21. Januar 1919. 27 VO^.IV. Arbeits- und Wirtschafts-Ministerium Landeslebensmittelamt. Nur von versorgungsberechtiglen Personen auszufüllen! Name ....... Vordruck I. Stand Wohnort des Anzeigeerstatters 1. Wieviel Personen gehören zum Haushalt des Anzeigeerstatters? Davon haben am l5. September 1918 das 4. Lebensjahr noch nicht vollendet? 2. Wie groß war die gesamte Kartoffelmenge, die sich mit Beginn des 15. Februar 1919° im Besitze des Anzeigeerstatters befand? ... Ztr. .. . Pfd. (Vorräte, die zum Verbrauch im eigenen Haushalt bestimmt sind, sind nur anzuzeigen, wenn sie 20 Pfund übersteigen. Ist das nicht der Fall, so ist die An zeige gleichwohl zu erstatten, nur sind bei Zentner und Pfund Striche zu setzen.) Ich versichere, daß ich vorstehende Angabe nach bestem Wisse» und Gewissen gemacht habe. (Ort), am 1919. des Anzeigeerstatters . . Ztr. . . Pfd. . . Ztr. . . Pfd. . a Anbaufläsche (Ort), den . . 1919. Name Stand Wohnort 3) für den Bedarf des Anzeigeerstatters und seiner Wirtschastsangehörigen d) als Saatgut für das Frühjahr 1919 Ich versichere, daß ich vorstehende Angaben nach bestem Wissen und Gewissen ge macht habe. auf .... da . (Unterschrift.) Vordruck II. Nur von Kartoffelerzeugern auszufüllen, deren Herbstkartoffelanbaufläche im Herbst 1918 größer als 200 Hw. war. 1. Wieviel Personen gehören zur Wirtschaft des Anzeigeerstalters? 2. Wie groß wax die gesamte Kartoffelmsnge, die sich mit Beginn des 15. Februar 1919 im Besitze des Anzeigeerstatters befand?.. .Ztr. ...Pfd. Von diesen Vorräten waren untergebracht a) in Kellern und sonstigen Lagerräumen . . . Ztr. . . Pfd. d) in Mieten . . . Ztr. . . Pfd. 3. Von den unter I angezeigten Gesamtmengen sind erforderlich (Unterschrift.) Warnung der Entente an die Polen. Kommt der Frieden? Lum zweitenmal ist kürzlich der Waffenstillstands vertrag verlängert worden. Gegen eine erhebliche Ver schärfung der Bedingungen, für deren Annahme oder Ab lehnung unseren Vertretern eine Frist von wenigen Stunden gesetzt worden wur. Das war am 17. Januar. Am 18. Januar, dem Tage der Kaiserproklamation in Versailles, trat dann in Paris ein Kongreß zusammen, den man wohl schon nicht anders als' den eigentlichen Friedenskongreß bezeichnen kann. Wenigstens spricht die ganze Art seiner Aufmachung durchaus dafür, daß unsere Feinde gewillt find, in dieser Zusammenkunft alle die großen, die zahl reichen und in ihren unendlich verwickelten Zusammen hängen kaum übersehbaren Fragen zur Entscheidung zu bringen, Lie durch den Kriegsausgang auf die europäische Tagesordnung gekommen sind. Und Herr Poincar« hat m seiner haßgetränkten Eröffnungsrede auch nicht den leisesten Zweifel darüber gelassen, in welchem Sinne hier die Entscheidungen über den Neubau der Welt gefaßt werden sollen. Er kennt nur einen Schuldigen, und das ist Deutschland: er spricht von dem Unrecht, mit dem das deutsche Kaiserreich ins Leben getreten sei, und von der Schmach, in der es geendet habe. In dieser Atmosphäre des Haffes und der Verachtung wird jetzt der Frieden vor bereitet, der nach Wilson ein Werk der Versöhnung und des Rechtes werden sollte. Vorbereitet? Es sieht fast so aus, als sollte er hier schon vollendet werden — ohne dcH die Mittelmächte dabei überhaupt zu Worte gekommen sind. Als sollte alles und jedes unter den Ententemächten abgemacht werden, worauf uns dann — im Juni etwa -- das Ergebnis ihrer Be ratungen als ein fertiges Schöpfungswerk vorgelegt werden würde mit dem Anheimstellen, es, binnen so und soviel mal vierundzwanzig Stunden, anzunehmen oder abzulehnen. Wir können uns gar nicht srüh genug auf diese immer klarer hervortretenden Absichten unserer Feinde ein- fiellen. Für sie bestehen die Schwierigkeiten des Friedensschlusses lediglich in der Verständigung unter einander, in der Ausgleichung der Meinungsverschieden heiten zwischen Wilson und Clemenceau, in der Möglich keit einer Vermittelung zwischen den italienischen und slawischen Ansprüchen, in der Gegensätzlichkeit der An schauungen über die russische Frage, in der allgemeinen Unsicherheit gegenüber den Forderungen der sozialistischen Arbeiterwelt. Aber mit Deutschland und seinen ehe maligen Verbündeten zu einer Einigung zu gelangen, das vereitel sthuen rnrm die geringste Sorge. Die',er Leu ver Friedensanfgabe kommt erst zu allerletzt an die Reihe, und zü seiner Erledigung bedarf es dann nicht mehr irgendwelcher weitläufiger Verhandlungen: der Frieden wird einfach diktiert; man ist ja sicher, daß Deutschland gar keine Wahl mehr bat, daß es ihn wird annehmen müssen — wie er auch aussehen mag. So liegen die Dinge, nicht anders. Tauschen wir uns nicht darüber, wie wir früher von anderen Leuten über die schmerzlichsten Tatsachen getäuscht worden sind. Eben jetzt wird z. B. bereits in Paris über die Frage des Völkerbundes entschieden, ganz ohne Rücksicht darauf, daß wir diejenigen waren, die diesen Wilson-Gedanken! zuerst mit voller Aufrichtigkeit und mit der uns Deutschen eigenen Wärme des Gefühls ausgenommen haben. Daß Herr Erzberger einen umfangreichen Entwurf für die Ver fassung dieses neuen staatsrechtlichen Gebildes ausgearbeitet und auch sonst alles nur Erdenkliche für die Sache getan bat. Aber nein, so war es drüben gar nicht gemeint: Sie gründen den Völkerbund, sie setzen alle Vedingun. u fest, und wir dürfen höchstens hinterher beitreten, wobei natürlich alle Gründervorteile auf der Gegenseite sind und bleiben. Auch über .Rüstungseinschränkungen wird schon eingehend verbandelt in Paris — und Herr Llovd