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MdmsferÄWbküt Nationale Tageszeitung für Landwlrtschast und Das »WiliLruffer Tageblatl» "scheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— NM. ft- Haus, bei Postdestellung 1,80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern la Rpsg. Alle Postanstaltcn und Post- ftdcrz'eit Bestellungen ent. Wochenblatt für WilsdkUff U. UMqeqcNd Im Falle^h"-er E-wal ,Krtegod.lonstrger 2-2 Betriebsstörungen besteht . »em Anspruch auf Lieferung Ler Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur^ wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegendem Taris Nr. 4, — Nachweisung-,Gebühr: 20 Npfg. — Vorgeschriebcne Erscheinungstage und Platzoorschristen werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen - Annahme bis vormittags 10 Uhr. ., , a, L- c» - Für Lie Richtigkeit der durch Fernruf übcrmit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 tclten Anzeigen überneh men wir deine Gewähr. ————————' — Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn Ler Betrag Lurch Klage eingezogen werden must oder Ler Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 145 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 25. Juni 1934 „Um Ziele Men wir erWen!" Dr. Goebbels in Duisburg. — Riesen kundgebung zum Parteitag des Gaues Essen. -D« erste Gauparteitag des Gaues Essen der R-DAP. »ach der Machtergreifung, der in festlichem -Nahmen und mit zahlreichen Kundgebungen in den Esten, Duisburg-Hamborn, Mülheim und ».verhausen begangen wurde und dem die Teilnahme des Stellvertreters des Führers, Reichsminister Hetz, des Mchspropagandaministcrs Dr. Goebbels und des nuhrers der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, eine ganz vesondere Bedeutung gab, erlebte am ersten Tage zwei gewaltige Kundgebungen im Duisburger Sta- ° > on, wo Dr. Goebbels vor Tausenden und aber Tau senden von Menschen sprach. Dr. Goebbels erklärte in seiner, immer wieder von "lausendem Beifall unterbrochenen Rede u. a. folgendes: - , ^eine Parteigenossen und Parteigenossinnen! Nie- mand soll glauben, daß die Bewegung und das Volk in " bon Krisen und Gefahren verschont bleiben in L?' rin Kämpfcrgeschlecht gibt es keine Stunde, nm. , ^gen könnte: Nun ist der Kampf zu Ende, ' tonnen wir uns in Sieg und Frieden wähnen n ^ der Mcimmg, es gibt kein Unglück, das °°n Menschen ersonnen ist, das nicht auch von -wuschen behoben werden könnte. Es handelt sich nur darum, die tätigen Kräfte zu mobilisieren. Und dann bin ich der Meinung, daß der bisherige Ver- , w der nationalsozialistischen Revolution nicht nur uns most sondern das ganze deutsche Volk sehr verwöhnt hat. ,7's Revolution hätte ganz anders kommen können. Viele unserer Gegner stellten sich den Ausbruch der Revolution Inflation, Wirtschaftszcrfall, Bürgerkrieg, Iw Mon, Ruhrbesetzung usw. Alles das ist nicht eingetreten, ^nldcn die Sorgen, die uns heute bedrücken, überhaupt noch eine Rolle spielen, wenn das eingctreten wäre, was emtrctcn können? Wenn wir Nationalsozialisten eine Mahr erkannt haben, dann haben wir sie schon deshalb iWlvundcn. Es soll niemand glauben, unsere Feinde halten sich in die Mauselöcher für dauernd verkrochen. Sie sitzen darin — aber sie warten nur auf ihre Stunde. Es soll niemand glauben, datz wir diese Feinde nicht sehen. -renn wir sie in Ruhe lassen, so nur deshalb, daß sie aus ^"Mauselöchern herauskommen. Geschenkt wird ihnen "Mts. (Stürm. Beifall.) Ich bin der Meinung, datz die nationalsozialistische Erziehungsarbeit den grüßten Erfolg M der Arbeitsschlacht hat. Der Arbeiter ist vernünftig. tvejß, durch eine jahrzehntelange Leidenszeit geschult, A^ut, daß einem die gebratenen Tauben nicht in den Der Feind des Nationalsozialismus sitzt nicht beim Arbeiter, er sitzt bei den vornehmen Herren. (Bravo.) Nationalsozialismus nur eine Zeiterscheinung Mn. Als die Revolution ausbrach, wechselten sie mit luegenden Fahnen zu uns über, und als sie sahen, daß Mr sie nicht E offenen Armen aufnahmen, zogen sie sich in den Schmollwinkel zurück. Man soll sie nicht über- sihatzen, denn sie haben keine Möglichkeit, das Volk zu beeinflussen. Wir haben dabei verschiedene Erscheinungsformen, dfmn sie auftreten: einmal als Reserveoffiziere, dann Mv intellektuelle, als Journalisten, als Geistliche. Man "ruß ein gutes Auge haben, um diese Sorte Menschen zu erkennen. Es wäre nun absolut falsch, wenn der National- Ivkiallsmus sich mit dieser Clique auseinandcrsetzte. Der Nationalsozialismus muß sich über diese Clique mit dem -bolk auseinandersetzen. Das Volk muß diese Clique er nennen und das Volk mutz wissen: Das ist eigentlich dieselbe Clique, wie wir sie vor dem Kriege und während des Krieges erlebten, und sie hat nichts hinzugelernt, und sie würde heute genau dasselbe machen, was sie gestern ge macht hat. -Zenn man mir heute vorhält, daß das nationalsoziali- miche Wirtschaftsprogramm noch nicht erfüllt sei, so kann M ruhig sagen, daß dies der Fall ist, weil der National sozialismus es eben noch nicht konnte. Eine einzige ungeschickte Handlung könnte das ganze Wirtschaftsleben vernichten. Das deutsche Volk muß immer die großen Schwierig- lciten erfassen und verstehen, in denen es sich befindet, um sie voll einschätzen zu können. Wenn wir uns für spätere fetten eine Erhöhung des deutschen Lebensstandards vor nehmen, so ist das eine erstrebenswerte und gute Sache. Wenn wir die Arbeitslosigkeit beseitigt haben, werden wir einen neuen Vierjahresplan zur Erhöhung des Lebensstandards einleiten. Kurz und gut, die nationalsozialistische Bewe gung muß richtig und psychologisch klug geleitet werden, und sie wird dann niemals das deutsche Volk verlieren. So ist es auch auf anderen Gebieten. Ich weiß besser als alle anderen, daß auch auf den Gebieten der Kultur politik noch manches geändert werden muß und auch auf dem Gebiete der Presse ist nicht alles so, wie es sein soll. Ich kann zwar Pressegesetze erfinden, aber keine Journalisten erfinden. Die müssen erst in ihre Auf gabe hineinwachsen. Das Recht zur Kritik hat nur die NSDAP, allein. Allen anderen spreche ich sie ab. Das Recht der Kritik wird von der NSDAP, in aus reichendem Maße in Anspruch genommen. Ich halte es aber nicht für richtig, daß Bedenken der führenden Schicht vor die ganze Oeffentlichkeit gebracht werden. Es ge nügt, wenn die Schicht, die die Mängel ändern kann, über die Mängel spricht. Ihr müßt in der Presse das goldene Mittel finden. Und so ist es auch mit den Kirchen. Wir stehen auf dem Boden des positiven Christentums. Wir können uns nicht an eine Konfession binden. Wir begnügen uns mit einer durchaus irdischen Aufgabe. Wir glauben aber auch, daß diese irdische Aufgabe ihre reli giöse Note trägt. Wir wünschen mit der Kirche in Frieden zu leben, aber die Kirche muß auch uns in Frieden lassen. Gewiß haben wir den Marxismus vernichtet, aber wir dulden heute im Lande noch die Reaktion. Wenn der Führer heute vor die Bewegung träte und sagte, meine Parteigenossen, jetzt wollen wir ihnen zeigen, was wir mit ihnen machen, in 24 Stunden wären sie verschwunden. (Tosender Beifall.) Ich bin überhaupt der Meinung, datz wir die Macht haben, alles zu tun, was wir für richtig halten. Unsere Macht ist unbeschränkt. Aehnlich ist es mit der Außenpolitik. Frank reich treibt heute eine zielbewutzte Bündnispolitik. die Göring spricht aus dem Frankentag. Beger st erter Empfang in Nürnberg. Nürnberg. Die Stadt der Reichsparteitage hatte am Sonntag wieder einen großen Tag. Ministerpräsident Hermann Göring war gekommen, um auf dem Hesselberg bei den Kundgebungen anläßlich des Franken- tagcs zu sprechen. Als das Flugzeug des Ministerpräsidenten „Manfred von Richthofen" gegen 14.45 Uhr auf dem Flugfeld landete und der Ministerpräsident dem Flugzeug entstieg, hallten nicht endenwollende Heilrufe der Menge über den Platz. Ministerpräsident Göring, der die „Richthofen" selbst gesteuert hatte, begrüßte zunächst Gauleiter Julius Streicher, Oberbürgermeister Liebe, die Offiziere der Reichswehr und Landespolizei sowie die Führer des FAD., und fuhr sodann, nachdem der Franken führer neben ihm Platz genommen hatte, mit dem Kraft wagen nach dem Hesselberg weiter. Ein Sturm der Motor-SS. gab dem Ministerpräsidenten das Ehren geleit. Rudolf Heß vor der Hitler-Zusend. Führertagung der HI. in Mülheim-Ruhr. Der zweite Tag des Gauparteitages. Mit einer Führertagung der Hitlerjugend des Bezirks Niederrhein-Ruhr in der Stadthalle in Mülheim- Ruhr begann der zweite Tag des Gaupartcitages der NSDAP., Gan Essen. Fansarensignalc und Chorgesang empfingen den Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß. Gebietsführer Deinert meldete Rudolf Heß die Führer von 200000 Hitler-Jungen und vom BDM. von Ruhr und Niederrhein. Unter stür mischer Begeisterung begann Gauleiter Terboven seine Ansprache mit einem Hinweis auf die Wichtigkeit der Aufgaben der HI. und versicherte, daß er der HI. und ihrer Arbeit stets seine Unterstützung geben werde. Keine Grenzen kannte die Begeisterung, als sich der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, in eindringlicher Rede an die versammelten Führer der HI. wandte. In seiner Rede erklärte Heß u. a.: Die Jugend der Bewegung sei das Werdende der Bewegung wie das Werdende des Volkes. Diejenigen täuschten sich, die glaubten, einen Riß zwischen der Jugend und den Älteren feststellen zu können. Immer sei die Jugend radikaler gewesen, und immer habe sie mehr Schwung gehabt. Pflicht der jungen Führer aber sei es, mit großem Feingefühl und feinem Abwäaen zu nichts anderem führen kann, als das nationalsoziali stische Deutschland zu isolieren. Wenn die nationalsoziali stische Bewegung sich nun allmählich daran macht, den uns umgebenden Ring zu sprengen, so muß sie natürlich eine neue Methode einschlagen. Wenn der Führer nach Venedig geht, um sich dort mit dem großen Duce des italienischen Volkes zu unterhalten, so weiß jedermann, datz dort nicht Phrasen gedroschen worden sind, sondern daß diese beiden Männer die Möglichkeit haben, Bindungen einzugehen, Mussolini für Italien genau wie Hitler für Deutschland. Das heißt also, daß wir durch den Besuch in Venedig oder Warschau eine unmittelbare Beziehung der Völker zueinander suchten und fanden. Das ist eine praktische nationalsozialistische Außenpolitik, die darauf hinausläuft, den Ring zu durchbrechen, der um uns gelegt worden ist. Genau so ist das in der Ab- rü stu n g s fr a g e. Es soll niemand glauben, daß diese Frage ruhe, sie ist dauernd in Bewegung. Man darf nur nicht die Nerven verlieren. Wer die letzte Belastungs probe besteht, siegt. Es muß sich jeder darüber klar sein, daß es des ganzen Mannes bedarf, um über den Berg hinwegzukommen Wir in Berlin haben das Glück, täglich den Führer zu fehcn, und können in ihm die Tugenden bewundern» die sich, von ihm ausstrahlcnd, über die ganze Bewegung ausgebrcitct haben. Ich habe noch nie eine Stunde erlebt, in der er den Mut verloren hätte. Wenn ich nun alle seine Tugenden nebeneinander stelle und sie in Vergleich ziehe, so komme ich doch zu dem Ergebnis, daß eine alle anderen überragt: nämlich seine Zähigkeit. Er gibt nie nach, cs kann jede Gefahr auftauchen, er verliert nie die Nerven, er will nicht heute die Früchte pflücken, die erst morgen reifen werden. Ruhig, sachlich, alles zu seiner Zeit, Stück für Stück, Zug um Zug. Das, meine Kameraden, soll uns allen ein Beispiel sein. Wir haben gar keinen Grund, am Schicksal unseres Landes zu zweifeln. Deutschland wird niemals untergehen, wenn wir nur den Mut haben, größer zu fein als die Not, die uns zu Boden geworfen hat. Begeisterter Beifalll folgte den Worten Dr. Goebbels'. Zu mitternächtlicher Stunde flammte dann inmitten des weiten Stadionrundes der Holzstoß zur Sonnwendfeier auf. Führer der Jugend zu sein, dafür zu sorgen, daß dieser Schwung nicht Schaden leide, auf der anderen Seite aber auch ab-uwägen, wo die Grenzen seien, daß nicht Schaden entstehe für die Gesamtheit. Das Gegengewicht sei die Disziplin, die Zucht. Strenge Disziplin, geboren aus der Liebe zum Führer, müsse die Jugend beherrschen. Zur Disziplin gehöre auch Verschwiegenheit. Aus der Schwatz haftigkeit sei unserem Volke schon viel Schaden entstanden. Nur wenn die Seele der Kommenden rein sei, könne auch die Seele des Volkes rein sein. Wir, fuhr Rudolf Heß fort, die wir jung geblieben sind und ihr, die ihr jung seid, wollen gemeinsam schaffen für das neue Reich, das in vielem anders aussehen wird, als Wir es heute sehen. Das Horst-Wessel-Licd beschloß die Führertagung. Durch die flaggengeschmückten Straßen begab sich der Stellvertreter des Führers unter dem Jubel der spalier bildenden Menschen nach Duisburg. Dr. Ley bei den Schiffbrüchigen -er „Dresden" in Bremerhaven. Trauerfeier für die beiden Toten. Die Heimkehr der „Stuttgart" mit den von der „Dresden" übernommenen Fahrgästen und der „Drcsden"- Mannschaft in Bremerhaven wurde zu einem unvergeß lichen Erlebnis. Der Stabsleiter der PO., Staatsrat Dr. Ley, hatte es sich nicht nehmen lassen, die Hcimlchren- dcn selbst zu begrüßen. Mit ihm waren Staatsrat Schuhmann, Amts leiter Dr. Laffarentz und aus allen Teilen des Reiches die Leiter der Organisation „Kraft durch Freude" ge kommen. Dv. Ley war auf dem Schlepper „Vulkan" der „Stuttgart" entgegengefahren, wo in der Gesellschaftshalle des Dampfers eine Trauerfeier für die beiden ver storbenen Frauen abgehalten wurde. Die Särge waren mit Kränzen bedeckt. Matrosen der „Dresden" hielten die Totenwache. Tiefcrgriffen schüttelte Dr. Ley dem Ehemann der verstorbenen Frau Erzheimer und den anderen An gehörigen die Hand. Sodann nahm er das Wort zu einer Ansprache. Euch allen, so sagte er u. a., die ihr'ausgefahren seid, um für neue Arbeit neue Kraft zu holen, hateinjähes Schicksal gelehrt, daß jedes große Werk Opferau Fleiß, ja Blut und Leben fordert. Nach einem Dank Dr. Leys an den Kapitän Peter möllcr und die Mannschaft der „Dresden" für den Mut, die Tapferkeit Md Umsicht die,sie gezeigt haben, lührte- er weiter aus: