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WarpMik und ^OeOanüel. AvßenpMsche Handelsfreiheit durch innere Marktordnung. Reichsernäyrungsmintster Darrö über neue Wege des Handels. ReichsernShrungsministcr Darr« sprach aus der Arbeitstagung des Außenhandels in Bremen über die neuen Wege, die der Handel in der Weltwirtschaft suchen müsse, wenn er irgendwie bestehen wolle. In diesem Sinne stellte der Minister eindeutig und klar fest, daß Agrarpolitik und Ausfuhrhandel ein für allemal zusammen gehören. Denn es sei unmöglich, aus die Dauer einen Zustand aufrechtzuerhalten, in dem ent weder die Exportindustrie lebt oder nur die Land wirtschaft. Daher sei der Nationalsozialismus zu der Schluß folgerung gekommen, daß es nur einen Ausweg gebe: Binnenmarktsproduktion und Verbrauch durch eine Art Zwangssyndikat zusammenzuschlietzen und den Verbrauch zunächst im eigenen Lande unterzubringen, darüber hinaus dann aber mit iedem Land diejenigen Handelsverträge zu schließen, die für die Ver tragspartner zweckmäßig sind. Der erste Sinn des neuen Reichsnährstands- gesetz es sei der, durch die innere Marktordnung die außenpolitische Handelsfreiheit wiederzugewinnen. Da durch sei wohl eine Gebundenheit des einzelnen gekommen, aber gerade auch durch diese Bindung des einzelnen die Freiheit des ganzen gewonnen worden. Wir haben den Reichsnährstand, so betonte der Minister, durch dieses System auf eigene Füße gestellt. Wir haben es auch fertiggebracht, die ganze riesige Neuorganisation des Reichsnährstandes durchzuführen, ohne einen Pfennig Schulden machen zu brauchen. Die Regelung der inneren Marktordnung sei durch das Reichs nährstandsgesetz auch noch in einer anderen Richtung durchgeführt worden, indem der Produzent und der Händler vollkommen getrennt worden seien. Der Bauer könne nicht als Händler angesprochen werden, da er ausschließlich Produzent sei. Dem Handel sei eine gewisse Gebundenheit auferlegt, da für aber auch die Ausschließlichkeit des Handels zuerkannt worden. Eine Neugruppierung des Außenhandels dürfte für eine Neubelebung auch dieses Handelszweiges die ausschlaggebende Rolle spielen. Reicher Beifall dankte dem Minister für seine grund legenden Ausführungen. Im Anschluß ergriff der Reichsführer des deutschen Handels, Dr. Karl Luer, das Wort zu programmatischen Ausführungen. Das nächste Ziel, das sich diese Arbeits tagung gestellt habe, sei das, gewisse Richtlinien für die Ausgestaltung des deutschen Außenhandels zu finden, ins besondere hinsichtlich der Arbeitsteilung zwischen dem Werkhandel und dem Binnenhandel einer seits und dem an den Küstenplätzen ansässigen Einfuhr- und Ausfuhrhandel andererseits aufzustellen. Dieses Ziel müsse unrer allen Umständen erreicht werden. Es gelte, den Neuaufbau des deutschen Außenhandels durchzuführen, in erster Linie aus Gründen, die jenseits der Gebiete des rein Wirtschaftlichen liegen, nämlich aus w el tanschaulichen Gründen. * Wirtschaft und Kultur. Reichswirtschaftsminister Dr. Kurt Schmitt in der Deutschen Akademie. Der Berliner Freundeskreis der Deutschen Akademie hielt seinen ersten Empfang nach Ostern ab und gab damit den Auftakt für die organisatorische Arbeit der Deutschen Akademie für das kommende Vierteljahr. Reichswirt- schaftsminifter Dr. Kurt Schmitt hatte sich bereit er klärt, anläßlich dieses Empfanges einige Ausführungen über Wirtschaft und Kultur zu machen. Dr. Schmitt führte in seiner Ansprache u. a. aus: Es ist durchaus einseitig und daher abzulehnen, in der Kultur nur die Summe sogenannter geistiger, das heißt also vor allen Dingen gedanklicher und ästethischer Werte zu erblicken. Nationalsozialistischer Geist verlangt, die Arbeit und Leistung aller Glieder des Volkes als gleichwertig an- zuerkcunen, wenn sie nur dem Volksganzen dienen. Mit Recht sprechen wir von der neuen Welt anschauung, die wir unserem Volk im Dritten Reich nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich gegeben haben. Gerade unser heutiges Wirtschaftsleben ist von Gedanken Letraaen. die stark in das eigentliche Kulturleben hiuüber- greifen. Wenn Sie nur daran denken, daß wir an die Stelle der Gewerkschaften und der Arbeitgeberver bände die Deutsche Arbeitsfront gesetzt; haben, in der wir alle schaffenden deutschen Menschen, gleichgültig, welche Stellung sie im wirtschaftlichen Leben einnehmen, zusammenführen wollen, so zeigt dies den hohen, von Idealem getragenen Standpunkt. In der ganzen Linie liegt es, wenn wir unsere wirtschaftlichen Unternehmungen zwar in freiem Wettbewerb um die bessere Leistung kämpfen lassen wollen, sie alle aber in einer vom Staat geschaffenen Organisation auf Lauterkeit und Hingabe an das Volksganze verpflichten. Diesen Geist wollen wir auch in jeder Weise auf unser Verhältnis zu anderen Völkern übertragen. Wir fordern unsere Freiheit und Unabhängigkeit, wir wollen uns ent wickeln und emporarbciten, aber nicht auf Kosten anderer, sondern mit ihnen. Deutschlands Not war so groß, daß seine Kultur und seine Existenz bedroht waren. Wir sind dabei, allen Gewal ten zum Trotz, das Volk und seine Wirtschaft wieder auf zurichten. Seien Sie versichert, daß im Gleichschritt hier mit die Kulturgüter unserer Nation in jeder Weise gepflegt und gefördert werden. Zauerntum als Quelle -er Gin- und Anssuhrpolitil. Auf der Arbeitstagung des Außenhandels in Bremen wurden vom Stabshauptleiter Dr. Winter der Presse Auskünfte über die Ziele der Regierung gegeben, wobei besonders die Belange der Hansestädte berührt wurden. Es sei selbstverständlich, daß bei dem gesamten Neuaufbau auch die Hansestädte berücksichtigt würden. Letzten Endes ständen wir in einem Kampfe um die Erhaltung der weißen Nasse. Praktisch könne man die ganze Frage auf die eine Formel zurücksühren: Reisstandard gegen Weizen standard. In Europa lebte eine Unzahl von Bauern völkern» die aber den europäischen Lebensstandard nich§ erreicht hätten. Es müsse daher die effektive Kaufkraft dieser Länder gehoben werden. Die Landwirtschaft müsse auf alle Handels verträge einen großen Einfluß haben. Dies dürfe aber nicht in dem Sinne verstanden werden, daß dadurch nur ein Nutzen für die deutsche Landwirtschaft heraus- komme, im Gegenteil, es seien dadurch neue Möglichkeiten zur Aussuhr gegeben, die dann wieder dem deutschen Arbeiter zugute kommen würden. Wenn das Bauerntum die Quelle der Einfuhr- und Ausfuhrpolitik darstelle, so dürfe man sich diese Tatsache nicht so vorstellen, daß Deutschland wieder auf den Stand eittes reinen Agrar staates zurückgeschraubt werden solle. Die Handelsverträge müßten so aufgebaut werden, daß man nicht von dem jenigen beziehe, der vielleicht am billigsten liefern könne, sondern von dem, der auch von uns einführe. Unerhörte Verhöhnung des neuen Deutschland durch tschechische »Künstler* Protest des Prager deutschen Gesandten. Der tschechische Künstler-Verein „Manes* veranstaltete augenblicklich eine Karikaturen-Aus- stellung, die in der Prager Öffentlichkeit größtes Auf sehen erregt. Namentlich die von Emigranten ausge stellten Bilder verhöhnen in unerhörtester Weise reichs deutsche Staatsbürger und das deutsche politische Leben. Selbst in den öffentlichen Auslagefenstern der Ausstellung wird ein großes Bild des Reichskanzlers gezeigt, durch das man ihn persönlich auf das schwerste her ab s e tz e n möchte. In der Ausstellung selbst fallen sofort brutale Verzerrungen der Gestalten und Antlitze Hin ¬ denburgs, Hitlers, Görings, Goebbels, Röhms, und anderer führender deutscher Persönlichkeiten auf. DaK Hakenkreuz wird in einem Falle aus blutige» Hackbeilen, in einem anderen aus Leichen zu sammengesetzt gezeigt. Alle Bilder, die deutsche Ver hältnisse darstellen wollen, sollen den Eindruck erwecken^ als ob im Deutschen Reich nur Mord, Marter und Ver gewaltigung an der Tagesordnung wären. Jv, deutschen Kreisen hat die Möglichkeit einer solchen „Ausstellung"' lowie die damit verbundenen Tatsachen lebhafteüeL »dmfferTagM« Freitag, den 13. April 1934 Nr. 86 — 93. Jahrgang Postscheck: Dresden 2640 Wi'sdruff-Dresven Telegr.-Adr.: t am rden ?chen straf, l der am wird ats- > er- mnn üni- mnn emie üner tors des ssen- von schen Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des^Stadts rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt l vei- en 3, hstois über -bank Ver. eichs- Proz. 1923 baup- heute > sest- ozent. Leip- Pror. wirklich Raum für alle zum „ bat, dann möge man uns also den zum ^eben nötigen Boden geben. Adolf Hitler. KMvördige LandwirWafi. ... 8m allgemeinen wird man über die kürzlich ver öffentlichte kleine Notiz hinweggelesen haben, daß die Landwirtschaft im Herbst 1933 und in der Folgezeit zur 50 Millionen Mark Dünger mehr bestellt hat als m den gleichen Monaten des Jahres 1932. Aber diese Mitteilung wirft doch ein überaus charakteristisches Licht auf eine Entwicklung, in der die erhebliche Mchrbestcl- lung von Dünger nur ein Ausschnitt ist. Man kann daran die gleichfalls bekanntgewordene Mitteilung der Landmaschine nindu st rie anschließen, daß sie im Herbst und Winter 1933/34 nicht bloß einen Mehrabsatz don 20 Millionen Mark gegenüber dem gleichen Zeit raum des Vorjahres gehabt habe, sondern daß auch die für die Finanzierung von Maschineneinkäufen bei ihr m Anspruch genommenen Kredite um 25 bis 30 Prozent hoher gewesen seien als im Jahre zuvor; man rechnet bei dieser Industrie mit einer weiteren wesentlichen Absatzbelebung innerhalb der Landwirtschaft. Und Wießlich weisen die vorwiegend agrarischen Gebiete in Deutschland eine erheblich stärkere Zunahme des Ab satzes von Personen- und La st automobilen auf, als dies in den Industriegebieten der Fall ist. Das sind nur ein paar Beispiele, die sich aber uoch vermehren lassen. So ist es natürlich äußerst schwer, Mustellen, wieviel in der Landwirtschaft z. B. für zusätz- uche Bauvorhaben aufgewendet worden ist; zweifel ns handelt es sich hierbei aber auch um sehr erhebliche Kunrrnen, denn es sind ihr allein schon an staatlichen .Zuschüssen 40 Millionen zugeflossen, die ja nur einen --eil der wirklichen Baukosten ausmachen. Es ergibt sich daraus aber noch etwas anderes, was in stärkstem Gegen- zu den früheren Verhältnissen steht und eben erst durch die „Bauernpolitik" Adolf Hitlers und seiner Mit- aweiter erreicht werden konnte: die Landwirt schaft ist wieder kreditfähig geworden! Oder, vom Standpunkt des Geldgebers aus ge sehen: die Landwirtschaft ist wieder kreditwürdig geworden! Das alles war und ist nur möglich, weil die „Vauernpolitik" des Nationalsozialismus in seinem Streben, den deutschen Reichsnährstand auf eine feste Grundlage zu stellen und ihm die'Rentabilität wieder zugeben, von Anfang an dafür gesorgt hat, daß einer seits die V erk a u f s e r l ö s e der Landwirtschaft wieder stiegen und sie daher für das Wirtschaftsjahr 1933 eine Steigerung um dreiviertel Milliarden gegenüber dem Vorjahr erbrachten. Andererseits kam dazu eine Ent lastung auf der Ausgaben feite mit einviertel Mil liarden Mark — Senkung der Umsatz-, Schlacht- und Grundsteuer, Fortfall der Arbeitslosenversicherung, Land- oelferzuschüsse und Verminderung der Hhpotheken- Huyen —, so daß die Bilanz der deutschen Landwirt- schaft.um eine Milliarde Mark aktiver geworden ist. Und sthueßlich ist für den Geldgeber das Kreditrisiko bei der Landwirtschaft auch deswegen sehr viel geringer ge worden, weil bei ihr neben die wirtschaftliche „Stabili- Ü^ung" auch noch eine durchgreifende und endgültige rechtliche Festigung aller Besitzvcrhältnisse getreten ist. und das ist für die Kreditwürdigkeit der Landwirtschaft vielleicht das wirklich Entscheidende. . Diese Mehreinnahme von einer Milliarde ist aber, wie oben dargelegt, zu einem erheblichen Teil nicht bloß sur die Aufträge an Industrie und Handel verwendet worden — wozu übrigens noch erhöhte Sozial- vErträge mit 75 Millionen Mark kommen —, sondern w noch stärkerem Umfang für die Abdeckung alter Schulden und Steuerruckständc. Nach einer offiziösen Mitteilung war die landwirtschaftliche Gesamtverschuldung Onde 1933 um 430 Millionen — rund vier Prozent — geringer als im Jahre zuvor; vor allem sind kurz - und Mittelfristige Kredite im Betrage von 380 Mil- "onen abgedeckt worden. Da solche Kredite bekanntlich sehr wel höher verzinst werden müssen als die Hypotheken, 4° stieß man sie, soweit es irgend ging, lieber ganz ab, an- -satt sie in langfristige zu verwandeln. Jene 380 Mil lionen dürften nun aber in der Hauptsache zum Kauf- v n n, zu den Genossenschaften, zur Industrie usw. zuruckgeströmt sein, wo mau dem Bauer die Kredite ge wahrt hatte. Und damit sind die Betriebsmittel in diesen «regen recht erheblich gestärkt, ihre Kaufkraft vermehrt, °ie Kredite, die an die Landwirtschaft gegeben wurden, "9° zum Teil wieder aufgetaut worden. K- ,-vor Bauer hat also — trotz des ihm verschafften Rechtsschutzes — das Anwachsen seiner »l. ^^^W-keit in großem Umfang dazu verwendet, mre Schulden zu bezahlen. Er ist mithin durchaus nicht „Aen ienes Rechtsschutzes zahlungsunlustiger geworden, diese Tatsache hat ihn recht eigentlich wieder kredttwurdia gemacht! Dr. Vr. eiM. örsen« etwa? liveau Von ieqeno us del kt not mrdcn mnntz l auä zwot um t» r eint -12L! ÜaE biB >.4. 6-1»- 0-45- 5-13- 7-V- ,0-12- ,0-18- '0^ ,9-10- 9.2*" ,9-14- > SM uttel-, ihchcn' Ern!t ednck^ t, was r Pie- n, »^ lagen» r Sre- Toten, igegen' 'l aM ist un» rn e'N Durch- opsti* ;einen- lug " adt Hnn t esta>^ Mäch^ r uent^ alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreis: die I spaltige Millimeterzeile (46 mm breit) 7 Rpfg., die 2spaltige Millimeterzeile der amtlichen Bekannt^ machungen bei direkter Auftragserteilung U Rpfg. ohne Nachlaß, die IfpaltigeText-Millimeterzeile (90mm breit) 20RpfgL Nachweisungs-Gebühr: ' , 20 Rpfg. Vorgeschriebenq Erscheinungsrage u.Platz- FerNfprtchkr . ÄM1 2öilsdrUff Nr. 6 Vorschriften werden nach! Möglichkeit berücksichtigt. Anzeigen - Annahme bis*, vormittags 10 Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr.. 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