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W Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und ?"LEbdrußn^Tägeb!att*7«scheim^vn,'allen'Werktagen 'nachmittags'4 Uhr. - Bezugspreis monatlich 2,— AM. ßr« Haus, bei Postbestellung 1,80 NM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 1V Npsg. Alle Postanstalten und Post- i-dkrzni BelEngm m^-Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend «kwal,«rikg od. lonstigek Dkkricbsstörungen drftch, IklN.Anspruch^auf Lieferung - der Zeimng oder'Kürzung des Bezugspreises. NürksendungLLingesandter^Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigtnprei's' dir I spallige WiUimeierzeile (4Smm breit) 7 Npsg., bie Lspollige MiMmeterzcile ber timtlickieti Drkanni- machungcn beidireblerAustragsertcilung l> Npsg. ohncNachl-k, die 1 spallige Tert-MiMmeterzcile <S0mm breit) roRpsgt Nachwkijungs . Gebühr l „ 20 Npsg. Dorgrschriebeaej Eftchemungsiage „.Platz- Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr?>6 Forschriften werden -)Na^ Möglichkeit derückstchtigl. " ' ^Anzeigen » Annahme bis» pormittags I0Uhr Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr-^Jede» Rabananspruch.erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingczogcn werden muh oder,dcr^Austraggeber»in Konkurs^gcrätls Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung Ler amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, Hes*Stadt-s rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 83 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 10. April 1934 Wahrheit über die Saar Offene Bekenntnisse französischer Frontkämpfer. da,., uqumvtegrunolegenoenragesurore K.Mch-franzöfischen Beziehungen. Gewisse ^lonsschkeiten, die mehr oder weniger eng mit der ^^rindustrie zu tun haben, mögen vielleicht anders enren; ihnen ist hier eine freie Meinung peinlich. Morgen erdei, sie ihre spitzen Federn mobil machen, um abzu- Mten, was wir hier sagen. Mögen sie es tun; das ist ^un^die beste Reklame, und wir danken ihnen dafür y- Nur eine Kritik lehnen wir schon jetzt ab; wenn gewisse Wortführer der Kanonenhändler die patriotische Maske aufsetzen und behaupten werden, wir leferten dem Feinde Waffen! Unsere Zeitschrift hat eine schwäche: sie ist ganz furchtbar, geradezu unnormal, un - "bängig l Das Interesse Frankreichs ist nicht das sehr per- wnllche Interesse von ein paar Hüttenüesitzern und ein paar Posteninhabern; wenn sie durch die käufliche Presse Heucheleien und Lügen verbreiten, so werden sie morgen ourch die Ereignisse dementiert werden. Vom Saar- problem hängen nicht nur die deutsch-französischen Be- »tehungen ab, sondern Krieg und Friede Europas, und '"kann man dem Vaterland heute nicht besser dienen, ais indem man diesen Leuten die Maske herunterreißt «Nd die Wahrheit sagt!* Und diese beiden mutigen Frontsoldaten, die bereits No« "^schichte des Weltkrieges* und eine Schrift „Die 1 ""Nenhändler gegen die Nation* veröffentlicht haben, die Wahrheit über die deutsche Saar, die dem fran- Polk sonst geflissentlich verheimlicht wird. Wie .... ""ständige Franzose über das traurige Emigranten- »iimvel vom Schlage der Brann und Waltz denkt, erkennen »7'wenn im „Crapouillot* (Seite 28) geschrieben wird: W Präsident der „Saarländischen sozialistischen Partei, A "r Waltz«, ist ein Individuum vom übelsten wi»?' aber er hatte die Ehre dem französischen Außen- Vt-n» Paul-Boncour vorgestellt zu werden! g „ " man weiß, wie schwer es der „Saarminister* Morize x Franzosen macht, an das Pariser Außenministerium kr" , wmen, dann versteht man die Empörung der b ""?"sen, die im Saargebiet leben, wenn sie diesen dnb r E" der Zeitung lesen. Der größte Witz dabei war, di? Ws Tage darauf — es war am 21. Oktober 1933 — sz "Saarländische sozialistische Partei* in einem Nund- N^chen allen Mitgliedern mitteilte, daß ihr Präsident aitz wegen übler Schiebungen mit Parteigeldern ab - und ausgeschlossen sei!* Ähnliche Dn», "etten sagt „Crapouillot* solchen Kreaturen wie dem kg.,"* petzen, der mit französischer Subvention in Saar- lei^ Zwei „autonomistische* Blättchen herausgibt, und ""em Gehilfen, dem Friseur Zell. bö^r, r dabei bleibt er nicht stehen; er wagt sich an die der Regierungskommission und der iedp»» Grubenverwaltung mit Wahrheiten, für die Er , '.""^deutsche Redakteur alsbald ins Gefängnis käme. Mitai A Herr Morize, derzeitiges französisches Cckwi?? der Regierungskommission (wohin er als dxz früheren Präsidenten Rauft kam), in der uichts ist als eine Puppe tn den Händen Wied-.siW"" Schwerindustrie, von der enae allerlei Zwischenstationen geheime, aber sehr füh„^"den zu — Potncarö und Tardieu 'st pikanter, als wenn der „Crapouillot" mit der vaael? ^."'Porung des ehemaligen Frontkämpfers fest- ? "er genannte „Saarminister* Morize einen a Octave Raspail, obwohl er weder Techniker noch . Die Franzosen sind ein viel zu gescheites Volk, als daß rhnen die Bedeutung einer Zeiterscheinung wie Adolf Hmer auf die Dauer entgehen könnte. Wir erleben es in dreien Tagen, daß die bei uns längst erwiesene Suggestion, die vom Führer ausgeht, nun auch jenseits der Vogesen ihre siegreiche Wirkung zu zeigen beginnt. Rachsucht und Rasfsucht haben den kurzsichtigen heuten von Versailles mehr als in anderen Fragen die »eder geführt, als sie — höchst überflüssig, die Saar- >rage schufen; wir Heutigen müssen damit fertig werden, und es steht schon jetzt fest, daß zwar viele darum herum- geredet haben, daß aber die einzige praktisch brauchbare y,°Mirg vom deutschen Volkskanzler stammt. „Direkte ^rständigung* heißt sie; dann steht nichts mehr -wischen Deutschland und Frankreich. In Paris ist gerade zu Ostern die Sondernummer einer Zeitschrift erschienen und geht überall von Hand zu Hand. „Crapouillot* heißt sie, und die Herausgeber wollen oarm den Franzosen die „Wahrheit über die Saar* Men! Ganz nüchtern sagen sie, wie die Dinge dort liegen, kommen muß und warum das in Frankreich bisher Wt bekannt war. »Wir haben', heißt es in der Einleitung des reich «"Mut illustrierten Heftes, „im Saargebiet selbst kein der""d keine Interessen zu schützen; wir können also die Üblichen Meinung ganz objektiv und unparteiisch Wahrheit sagen, auf die sie Anspruch hat; denn es handel.. ^grundlegend eFragefürdie zösischenBezie Hungen. Gewisse Englisches Kovirerürechen wer den deutschen AeichSwehr-SauShalt Anfrage und Antwort im Unterhaus. Im englischen Unterhaus richtete der Abgeordnete Boothby an den Staatssekretär des Auswärtigen folgende Fragen: Sind Sie auf die bedeutende Zunahme der Aus gabenvoranschläge für Marine, Landheer und Luftfahrt im deutschen Budget aufmerksam gemacht worden? Be absichtigen Sie, sofort Schritte zu unternehmen, um den Zweck dieses Mehraufwandes festzustellen? Stellen diese Mehrausgaben einen Bruch des Versailler Vertrages dar? Auch der Abgeordnete Spears richtete an den Staats sekretär des Auswärtigen die Frage, ob er im Besitz ir gendwelcher Informationen über die beträchtliche Zu nahme des deutschen Rüstungshaushaltes sei. Ferner wollte er wissen, ob er, der Staatssekretär, die Absicht habe, irgendwelche Schritte zu tun, um eine Verletzung des Ver sailler Vertrages durch Deutschland zu verhindern, ins besondere im Hinblick auf die deutschen Ausgaben für eine Luftflotte militärischen Charakters. Staatssekretär des Auswärtigen, Simon, erwi derte: Die deutschen Haushaltsvoranschläge für 1934 für Marine, Landheer und Luftfahrt weisen im Vergleich zu 1933 folgende Ausgabensteigerungen auf: Die Marineaus gaben von 183 Millionen auf 233 Millionen Mark, d. h. 50 Millionen höher, für das Landheer von 472 Millionen auf 647 Millionen, das bedeutet eine Zunahme um 175 Millionen, für das Luftschiffahrtsministerium von 78 Mil lionen auf 210 Millionen Mark, also 132 Millionen Mk. Erhöhung. Die englische Regierung unterzieht, so fügte Simon hinzu, diese Angelegenheit der ernsthaftesten Über ¬ legung. (Beifall.) Ich habe den britischen Botschafter in Berlin ersucht, bei der deutschen Regierung Erkundigungen über die Angelegenheit einzuziehen. Ich hoffe, im Laufe dieser Woche noch Informationen zu bekommen. Zu der Aussprache im englischen Unterhaus über den deutschen Wehrhaushalt ist zunächst festzustellen, daß der Versailler Vertrag eine Begrenzung des finanziel len Teiles des deutschen Wehretats in keinem seiner Teile vorsieht. Die Erhöhung des Haushaltvoranschlages für das Landheer ist bedingt durch die Vorbereitungen für die in Aussicht genommene Umstellung des deutschen Heeres von einem langfristig dienenden Heer in ein kurzfristig die nendes. Dies wird natürlich mit einem bedeutenden Kostenaufwand verknüpft fein. Die vorgesehene Steige rung der Marineausgaben hat seinen Grund in der Über alterung des Schiffsmaterials der Reichsmarine. Eine Erneuerung des Bestandes ist unumgänglich erforderlich, da das überalterte Schiffsmaterial zum Teil geradezu eine Gefahr für die Besatzung der Schiffe darstellt. Die Er höhung der für das Luftfahrtministerium vorgesehenen Ausgaben findet ihren Grund in dem allmählichen Ersatz der einmotorigen Verkehrsflugzeuge durch mehrmotorige, eine Maßnahme, die zur Erhöhung der Sicherheit nn Luftverkehr erforderlich ist. Ferner wird ein Teil der Kosten hervorgerufen durch die Erfordernisse des Luftschutzes, der natürlich für ein 65-Millionen-Volk bedeutende Ausgaben mit sich bringt. Jurist, noch Wirtschaftler war, auf den hochbezahlten Posten eines Generaldirektors der französischen Saar-Grubenverwaltuyg geschoben hat, weil derselbe Herr Raspail nämlich im Kriege als aktiver Hauptmann in — der Schweiz saß und Herrn Morize bei seiner Flucht aus dem deutschen Kriegsgefangenenlager behilflich war! Wenn Raspail die Saar eines Tages verläßt, kann er sich mit einem „päeuls* (der berühmten Schlutzzahlung, die alle Saarbeamten des Völkerbundes — mit Ausnahme der deutschen! — bekommen) von 800 000 Franc trösten. „Crapouillot* scheut sich nicht, zu verraten, daß zur Zeit mehr als 100 Gehälter über 100 000 Franc (natürlich ungerechnet freie Wohnung, Weih nachtsgratifikation und Naturalvorteile) von der Regie rungskommission (Völkerbund) und der Grubenverwal tung (französischer Staat) aus der Tasche des saardeutschen Steuerzahlers gezahlt werden, obwohl die Gruben seit vier Jahren mit Unterbilanz arbeiten! Zu den Leuten, die sich beim Lesen des „Crapouillot* kratzen werden, gehört auch der Präsident Knox. „Ist er frankophil oder englisch eingestellt?" fragt das Blatt harmlos. Das ausgesprochene Ziel ist dabei, die Saar nicht zum dauernden Hindernis der deutsch-französischen Ver ständigung werden zu lassen. Es erinnert daran, daß 1929 und 1930 diese Verständigung über die Saar bereits nahe war; damals wollte Frankreich nicht, d. h. die französische Schwerindustrie zwang den Ouai d'Orsay und die Presse nicht zu wollen! Heute ver suchen dieselben Leute in Frankreich an dem Angebot Hitlers vorbeizuschielen, obwohl es ihnen und den wahren Interessen Frankreichs weit entgegenkommt. Selbst die „Times* haben das letzthin erkannt. Hier setzt die tapfere französische Zeitschrift ein und schreibt: „Das Urteil des Durchschnittsfranzosen ist durch die bezahlte Presse noch nicht so getrübt, daß es nicht auf einen schlichten Appelt an den gesunden Verstand reagierte. Savoyen gehört 74 Jahre zu Frankreich; das Saargebiet gehörte 1918 103 Jahr zu Deutschland. An genommen, Savoyen hätte nach einem Kriege mit Italien über seine Zukunft abzustimmen, würden wir nicht einen Savoyarder Verräter nennen, der von einer „Autonomie* Savoyens spräche?" Die Stimme des „Crapouillot" wird gewiß nicht so fort ganz Frankreich und zu allerletzt die die große fran zösische Presse und den Quai d'Orsay bekehren. Aber es scheint uns schon etwas wert zu sein, daß sich endlich ein mal in einer so grundlegenden Frage der anständige Fran zose zum Wort meldet. Der anständige Franzose und der anständige Deutsche werden eines Tages doch zu Verstän digung kommen; Adolf Hitler hat den Wegt dazu gewiesen. Vie die Saarabstimmung stallfinden soll. Die Beschlüsse des juristischen Unterausschusses. Der „Berner Bund" veröffentlicht Einzelheiten über den bisher geheimgehaftenen Inhalt der Beschlüsse des juristischen Unterausschusses, der zur Klärung bestimmter mit der Saarabstimmung zusammenhängender Fragen verbandelt batte "Die Frage der Abstimmungsberechtigten ist, wie in dem Artikel ausgeführt wird, vom Juristenausschuß dabin geklärt worden, daß jeder, der am 28. 6. 1919 an der Saar gewohnt hat, das Stimmrecht besitzt, und zwar ohne Unterschied der Nationalität. Der Wohn- sitzbegrisf sei definiert worden, und zwar als „ständige ernsthafte Niederlassung mit der Absicht, dort zu bleiben*. Änderungen des Wohnsitzes oder auch der Nationalität, die nach dem 28. 6. 1919 eingetreten feien, hätten daher keinen Einfluß auf die Abstimmungsberechtigung. Der Unterausschuß habe sich gegen die Auffassung gewandt, daß auch die sogenannten Saargänger abstimmungsberech tigt seien und ebenso die damaligen französischen Be- fatzungstruppen. Der Ausschuß habe in seinem Bericht die ge meindeweise Abstimmung verworfen, und zwar aus politischen Erwägungen. Deshalb spreche sich der Juristen ausschuß für die bezirksweise Abstimmung aus, wobei das Ergebnis der einzelnen Bezirke als solche aus schlaggebend sein soll. Damit glaube der Ausschuß Frank reich und Deutschland Genüge geleistet zu haben. Dem Verfasser und der Zeitung muß die Verant wortlichkeit für die Nichtigkeit ihrer Angaben überlassen bleiben. * Was Aankreich aus dem Saargebiet herausholt. Jährlich Kohlen im Gewicht von 363 Kriegsschiffen. Frankreich hat oft mit der Behauptung operiert, eS habe ein Pfandrecht an der Kohle des Saargebiets, weil die nordfranzöstschen Bergwerke während des Krieges schwere Verluste gehabt hätten. Untersuchungen über den Raubbau, den die französische Grubenverwaltung an der Saar getrieben hat und immer noch treibt, zeigen, datz Frankreich mit den — sage und schreibe — 154 Millionen Tonnen, die in den letzten 14 Jahren im Saargebiet ge fördert wurden, den Kriegsverlust schon lange bei weitem überstiegen hat, zumal Nordfrankreichs Gruben seit 192S wieder voll arbeiten. Im vergangenen Jahr wurden im Saargebiet rund 11 Millionen Tonnen Kohlen gefördert. Man kann eine« ungefähren Begriff gewinnen, um welche riesigen Ge-> wichtsmengen es sich hier handelt, wenn man sich beispiels weise die Wasserverdrängung, also das Gewicht größte» Seeschiffe zum Vergleich vor Augen hält. Moderne Linienschiffe, wie wir solche tn Deutschland nicht besitzen, haben eine Wasserverdrän gung von rund 30 000 Tonnen. Auf eine Million! Tonnen käme also das Gewicht von rund 33 größte» Kriegsschiffen. Allein die letztjährige Kohlenförderung -es Saar gebiets entsprach also dem Gewicht von 363 modernew Linienschiffen. Der Verlust, den Nordfrankreich seinerzeit durch dis Zerstörung der dortigen Kohlengruben im_WMrieae er-