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Nr. 18. Dienstag den 22. Januar 1918. 77. Jahrg. Amtlicher Teil den Stoppelrüben (Herbst-, Wasser- und Mairüben) 2,— neben diesen Preisen irgendwelche Beträge für das Einmieten oder die »reise gelten: Meißen, am 19. Januar 1918. , Nr. 112. a V. Die Königliche Amtshanptmannfchast. Wilsdruff, am 19. Januar 1918. , Der Stadtrat. — Kriegswirtschastsabteilang. :rs 1044 Die Eröffnung der Konstituante in Petersburg IM. M 0f Es ist verboten, damit zusammen- 3,25 3,— Weiße Kohlrüben . . . ^. . . , . Gelbe „ . j Weiße und Gelbe Kohlrüben gemischt . . hr. lose O Unterstützungsgesuche sind mit Begründung bis 31. Januar 1818 beim unter zeichneten Stadtrat anzubringen Auswahl unter den Bewerbern und Entscheidung über die Höhe der Emzelzuwendung je nach der Bedürftigkeit der Bewerber bleibt vorbehalten. 97 U k VlU a, Ministerium des Inner». Lag Haden; wollen sie indessen mehr herauSschlagen, ia müsffn sie sich schon dazu bequemen, wieder die Waffen zur Hand ,u nehmen. Danach werden sich auch die Ver treter des Volkskommissars zu richten haben. Allerdings, eins steht fest und ist durch keine Groß spurigkeit in Reden und Gebärden zu erschüttern: die Waffen, die der russischen Regierung jetzt noch zur Ver fügung stehen, sind' stumpf geworden. Sie hat der Ukraine schon einmal ein Ultimatum gestellt, und es doch m-r>t zum äußersten kommen lasten; sie hat auch der rumänischen Regierung jetzt ein Schriftstück ähnlichen Jn- dallS — „binnen 24 Stunden!" — zustellen lasten und wird vermutlich auch damit wenig Glück haben. Wie erst könnte st- sich getrauen, ihren Willen gegen den Vierbund durch irren su wollen, der bei allen Berechnungen und Plänen, mit denen er zurzeit beschäftigt ist, sicherlich auch die gege benen Wandlungsmöglichkeiten an der Ostfront keinen Augen- dNck aus den Augen verliert. Aber das russische Heer! Existiert es überhaupt noch, und soweit eS nicht schon auseinander- gelaufen ist, in welchem Zustande befinden sich feine Krümmer? Unsere Heeresleitung ist darüber ziemlich gut unterrichtet. Sie weiß, daß die gegnerischen Truppen- oerbände in voller Auflösung begriffen, daß ganze Front- trile in einet Ausdehnmig von Hunderten von Kilometern bereits vollständig verlassen find, daß die politischen Parteiungen die Armee gesprengt haben und daß die Kampflust in ihren Reihen bis auf den letzten Rest ver nichtet ist. Die Soldaten wissen, daß. sie gegen unsere Feld grauen vollkommen hilflos sind, daß ihre Bundesgenosten sie im Stich gelaffen haben,weil sie mit sich selbst genügend beschäftigt waren, und sie denken nicht daran, dem gewissenlosen Zu spruch des Präsidenten Wilson auck nur das geringste Gewicht beizulegen. Die Dinge sind ja auch nachgerade , so offenkundig geworden, daß die Petersburger Regierung sie gar nicht mehr vertuschen kann. Im Gegenteil, sie schreit selbst nach Hilfe, io laut und so beweglich, daß 'HI. Diese Verordnung tritt am 21. Januar 1918 in Kraft. Dresden, am 18. Januar 1918. ihre Verzweiflung auch von denjenigen Stellen vernommen wird, für die sie nicht bestimmt ist. „Im Namen der hungernden Armee" ist jetzt eben wieder einer ihrer berühmten Funksprüche „an alle" ergangen: nur ein wenig Geduld in diesen furchtbaren Minuten, bittet und fleht sie. „An der Front ist keine Verpflegung vorhanden, es gibt keine Zufuhren, die Regimenter leiden buchstäblich Hunger." Marodierende Banden schänden das Land, aber dir Zähne zusammengebiffen und alle auf zur Hilfe in dieser Stunde! Unbarmherzige Abrechnung mit den Räubern, im Namen der in Qualen" darniederliegenden sozialistischen Staats ordnung. In den nächsten Lagen werden wir mit der Waffe in der Hand Eure Arbeit beschirmen, aber gebt unS Zeit, gebt der Front Brot und Fourage und rettet mit . der äußersten Anstrengung der Kräfte die Revolution. So also sieht die „Staatsordnung" aus, die Herr Trotzki hinter sich hat und in deren Namen er die Mittel mächte aufs Knie zwingen möchte. Schon glaublich, daß es jetzt in Petersburg mehr für ihn zu tun gibt als in Brest-Litowsk. Er kann aber nicht gut verlangen, daß wir ihm unbeschränkte Zeit lasten, bald hier bald dort seine Geschäfte zu versehen und inzwischen abwarten, ob und wann es ihm gefallen wird, die Verhandlungen mft un» zum Abschluß zu bringen. Auch wir sind in der Lage, ein Ultimatum zu stellen; die Zeit dafür wird vielleicht fthr halb gekommen sein. Haltung von Kaninchen betr. Erneute Zählung der Kaninchen in der Stadt hat ergehen, - daß einzelne Haus haltungen noch immer Mengen von Kaninchen haben, die in keinem Verhältnis zur Größe und zur. Fütterungsmöglichkeit des Haushalts stehen. So sehr diese Selbsthilfe der Bevölkerung in der Fleischversorgung zu billigen ist, so muß doch darauf hingewiesen werden, daß die Futtermittelknappheit zwingend die Verringerung des Kleinviehbestandes fordert. Keinesfalls darf sie, also auch die Kaninchenhaltung, zur Schmälerung der Futtermittel für-unsere wichtigsten Haustiere oder gar zur Verfütterung von Brotgetreide oder Kartoffeln führen. Wie bekannt, stehen^darauf schwere Strafen. Es wird dringend . empfohlen, in der Aufzucht und Mästung auch von Kaninchen maßzuhallen. Der Krieg. Die U-Boote, der entscheidende Faktor. . Die englische Wochenschrift „Nation" schreibt in ihre, Nummer; Die Versenkungen großer Schiffe halten sich aus dem hohen Durchschnitt, der neuerdings zu be- Pasten schlecht zu den britischen und fran- ^Ä^^^^^°rungen, nach denen der uneingeschränkt« L-Boot-Krieg ein Fehlschlag sein soll. Die jüngere Schul« hängenden Arbeiten zu berechnen. Die genannte Verordnung des Ministeriums des Innern wird zu II dahin ab- -eändert, daß im Gebiete der KreishauPtmannschaste« Bautze«, Chemnitz, Dresden «nd Leipzig für die nachstehend genannten Gemüse die folgenden' Höchst- Zur Verbesserung der Ernährung stehen uns für Kranke und Genesende Sardinen in Oel zur Verfügung, die wir vom 22. bis mit 25. Iannar in der Kriegswirtfchafts abteilung, mit 1 Mark 6ö Pfennig für die Dose, abgeven. Wilsdruff, am 21. Januar 1918. Kötzer-Stiftung. Aus der Koßer-Stiftung stehen dem Stadtrate noch Zinsen zu einmaligen Zu- wendungen an alte arme Einwohner zur Verfügung. In den Preisen sind die Zuschläge.für das Emmieten enthalten. z Höchstpreise Mr Gemüse. - ' I. Mit Genehmigung des Herrn Staatssekretärs des Kriegskrnährungsamtes wird die Verordnung des Ministeriums des Innern vom 28. Dezember 1917 (Nr. 302 der Sachs. Staatszeitung vom 31. Dezember 1917) zu I dahin abgeändert, daß der Erzeugerhöchst. beträgt für: Wilsdruff, am 18. Januar 1918. ioir Ohne Trotzki. In Drest-Litowsk wird man für einig« Tage ohn« de« russischen Volkskommissar auSkommen müssen. Mit aller Schonung werden wir auf diese Möglichkeit vor bereitet, alS wäre man deS Glaubens, unsere Nerven könnt« den Puff, wenn er ihnen ganz unversehens zuge- mutet würde, nicht vertragen. Herr Trotzki wird in Petersburg dringend verlangt. Dort soll nun endlich die konstituierende Versammlung das Licht der Welt erblicken, uud da Mit der Notwendigkeit gerechnet wird, das Kind der Revolution unmittelbar nach der Geburt gleich- wieder um die Ecke zu bringen, muß ein starker Mann zur Stelle sein. Und da selbst Herr Trotzki nicht in Petersburg und Brest-Litowsk zugleich nach dem Rechten sehen kann, wüsten die Friedensdelegierten ihn bis auf weiteres in Frieden ziehen lasten. Wird er wiederkommen? Für unS ist das keine, wett- ' bewegende Frage. Unsere Unterhändler werden keinen Tag länger in Brest-Litowsk verbleiben, als sie noch an ein Zustandekommen des Friedensschlusses glauben können, gleichviel ob auf der Gegenseite Herr Joffe oder Herr Trotzki die Verhandlungen leitet. Nach einer Fortsetzung der Gastrollen, die der Volkskommissar in eigener Person an Ort und Stelle gegeben, wird wohl niemand von ihnen Verlangen tragen, und auch bei uns in der Heimat besteht nirgends Sehnsucht nach weiteren Kostproben deS Geistes, der Herrn o. Kühlmann dort entgegengetreten ist. Sehr hoffnungsvoll hatten sich die Friedensaussichten seit der unmittelbaren Mitwirkung Trotzkis ohnedies nicht gestaltet; entweder war es auf Verschleppung oder auf Irreführung deS Vierbundes abgesehen, oder auf beides. Wir werden aber den Russen nicht erlauben, die Verhält nisse auf den Kopf zu stellen, d. b. Ansprüche zu erheben, ! die ihnen als den Besiegten nie und nimmer zustehen. Den Frieden, den sie brauchen, können sie von unS jeden ! , H , ' . - Der Erzeugerhöchstpreis für Runkelrüben wird mit Genehmigung des Herrn Staats- fekretärs des Ariegsernährungsamts auf 2,75 Mark für den Zentner festgesetzt. Im übrigen wird auf- die Bestimmungen deic oben genannten Verordnung verwiesen. - IV4» Der Stadtrat. Hengstkörung. Gemäß Z 3 Absatz 2 des. Hengst-Körgeseges vom 20. Juli 1916 wird hiermit bekannlgegeben, daß die Körung der im Dezember vor. Js. angemeldeten Hengste > Montag den 28. Januar 1918 vormittags 10 Uhr am Bahnhof Meißen erfolgen soll. Die Hengstbesitzer, auch diejenigen, die etwa den Anmeidelermin übersehen haben, werden auf die Körung hiermit besonders hingewiesen und ersucht, für rechtzeitige Borführung der Hengste Sorge z« tragen. . 2,^5 Mark je Zentner, Der Stadtrat. je Zentner Mark . je Pfund Pfennig Weiße Kohlrüben ..... 5- 9 Gelbe Kohlrüben ... . . 6,— 10 Weiße und gelbe Kohlrüben gewischt . . . , . 5,25 9 Stoppelrüben (Herbst-, Wasser- und Mairüben) ... 4 - " . 5, . 7 ' Möhren: , / . ' Gelbe Speisemöhren . . 10,— k 1b Rote Speisemöhren und längliche Karotten. . 13- 18 Futtermöhren ... . . 5,-- ä 8 SUS fftes unft die chne nan sich »olk bald :d«n sich nsre ent- ten- Dil für -ie Königliche Amtshauptmannschast Meißen, für -as Königliche Amtsgericht und -en Gta-trat zu Wilsdruff sowie für das Königliche Korstrentamt zu Tharandt Fernsprecher: Ami Wilsdruff Nr. 6. Postscheck.Konio: Leipzig Nr. 28614. Wochenblatt für Wilsdruff und llmgegend. - Erscheint seit dem Lahre 1841. Inscriionsvrciä 2 Pfg. für die v-gespalicnc KorpuezcUc oder deren Raum, Lokawrcis 4.-pfg., Reliamcn 45 Pfg., alles mit .O"/» Teucrungszuschlag. Zettraub und tabellarischer Sa? mit ZV"/. Aufschlag. Bei Medcrholunq und ZahreSumfätzen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil (nur von Behörden! die Spaltzeile «0 pfg. bei. 45 pfg. 2 Nachweisungs- und Offertengebühr 20 bez. 30 Pfg. 2 Telephonische Infe^aicn-Aufgabc schließt jedes ReNamattonsrecht, ans. 2 Anzeigenannahme bis 4 > ikhr vormittags. 2 Bctlagengebiihr das Tausend 8 Ml. für dte Postauflage Zuschlag. 2 Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird lrinc Gewähr geleistet. 2 Stritte platzvorschrtst 25'/. Aufschlag ohne Rabatt. 2 Nic Rabattfätzc und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binitcn 30 Tagen Gültigkeit; längeres Ziel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen versch. Znstrenien bedingen die Berechnung des Brntto-Zetkcn- preises. 2 Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gtlt eS als vereinbart durch Annahme der Rechnung, falls . nicht der Empfänger inncrh. 8 Tagen, vom Rechnungstagc an; Widerspruch erhebt. k>« „WUsdrustcr Tageblatt" erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«, abends S Uhr für den folgenden Tag. 2 Bezugspreis bei Selbstabholung von »er SruckercI wöchentlich 20 pfg-, monatlich 7V pfg., vierteljährlich 2ZÜ Ml.; durch »niese Austräger zugctragen monatlich so pfg., vierteijährlich 2,40 Mk.; bei den deutschen Postanstalten vierteljährlich 2,« Mk. ohne Zustellungsgebühr. «le Post<»»sta>«en, Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nebmen jeder«st Bestellungen entgegen. 2 Im Faste höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der Bis-rderungsetnrichtungen — hat der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlisfenjng der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. 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