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Amtsblatt - sowie für das Agl. Zorstrentamt zu Tkarandt. «s. Jahrg »io. 82 Sonnabend, de« 14. IM 1906 Freitag und Sonnabend Rittergut Weistropp. Roßberg, Gutsvorstand. - !'ge" u im Königreich Sachsen erforderte einen uns» Der. empfangen. ^iir^ 'fi/ Kostenaufwand von 50 M.l Mit dieser Zahl ' sich Sachsen beträchtlich über den Durchschnitt der die im ganzen deutschen Reiche der einzelne Mier erfordert, und die nur 47 Mk. betragen, allen deutschen Hundesstaaten wird Sachsen in ^ Beziehung nur übertroffen von Anhalt und den 3 Wegen Maffenfchüttung wird mit der Kommunikationsweg Weistropp-Hü h schulen) mit 686000 Schälern und Schülerinnen. Eaen noch 2300 Kinder der Seminacübungsschulen Diese 686000 Kinder wurden von 10500 Lehr- unterrichtet, sodaß auf jede Lehrkraft 66 Schüler Mit Bedauern — denn jeder Unterricht ist um ^reicher, je individueller ec gestaltet werden kann, setzt möglichst kleine Klaffen voraus — müssen datieren, daß wir in dieser Beziehung in Sachsen Uii der Spitze marschieren in Deutschland, wo tim t Mn Statistik für die Zwecke der öffentlichen Volks- fast 35 Millionen Mick verausgabt, d. h.: auptmanuschaftlicher Genehmigung orf aG, tb. und 17. dfs. gesperrt. d/ Politische Rundschau. Wilsdruff, 13. Juli 1906. Deutsches Reich. Ich bin der Chauffeur des Grotzherzogs! Dem Erfurter „Allgem. Anz." wird ans Weimar geschrieben: Im Gemeinderate wurde zur Sprache gebracht, ob der Chauffeur des Großherzoqs das Recht habe, in den Straßen der Stadt außergewöhnlich schnell zu fahren. Es sei vorgekommen, daß er mit leerem Automobil wie rasend durch die Straßen gefahren sei; darüber zur Rede gesetzt, habe er geantwortet, er schere sich nicht um die bestehenden Vorschriften, er sei der Chauffeur oes Großherzogs (jl) Ober bürgermeister Papst sprach sich scharf gegen dieimmer mehr um sich greifende Unsitte zu schnellen Fahrens der Automobilisten aus, die mit ungeheuerer Schnelligkeit und großem Lärm, üblen Beztngeruch hinterlassend, durch die Straßen ratterten. Auch der Chauffeur des Groß herzogs sei verpflichtet, nur im erlaubten Tempo zu fahren. Der Zwischenfall bei der Magdeburger Kontrollversammlung. Das B. T. hatte s. Zt. von dem Zwischenfall bei einer Magdeburger Kontrollversammlung berichtet, wo ein dortiger Rechtsanwalt und Doktor jun'8, ein „nicht geübter", also mit den militärischen Vorschriften nicht vertrauter Ersatzreservist, mit drei Tagen Mittelarrest bestraft wurde, weil er infolge eines starken Schnupfens, während „Stillgestanden" kommandiert war, sich — schneuzen mußte. Die Strafe war vol l- streckt worden, obwohl sich der schuldige Rechtsanwalt sofort nachdem er seinen Verstoß erkannt bei dem dienst tuenden Bezirksoffizier entschuldigte. Auch alle Eingaben und Beschwerden gegen diese B strafung, die übrigens auch noch den Reichstag beschäftigen wird, und die in Magdeburg, und nicht nur dort allein, böses Blut gemacht hat, blieben erfolglos. Jetzt schreibt man zu der An- gelegenheit, daß der betreffende Rechtsanwalt — es ist ein Dr. jur. Schmidt — am Dienstag erneut in Haft genommen worden war, und zwar ohne daß ihm trotz seiner Bitten mttgeteilt wurde, aus welcher Ver anlassung oder auf Grund welchen Urteils, welcher Art die Strafhaft sei, noch auch wie lange sie dauern weroe. Nur gerüchtweise erzählt man sich in Magdeburg, daß es sich abermals um zwei oder drei Tage Mittelarrest handle, weil -Dr. Schmidt nicht den richtigen Instanzen weg bei einer seiner Beschwerden eingehalten habe. Zu guterletzt soll gegen Schmidt auch noch ein Verfahren vor dem Standgericht eingeleitet werden, weil er in seiner Ein gabe einen „Vorgesetzten", nämlich jenen Bezirksoffizier, angeblich beleidigt Haven soll. Ausland. Dreyfus endgültig rehabilitiert. H Was mau nach dem Gange der Verhandlungen vor dem Pariser Kassationshofe mit Sicherheit kommen sah, ist eingetroffen: der höchste französische Gerichtshof beschloß < die Kassierung des Renneser Urteils ohne Verweisung an ein neues Kriegsgerichts. Der Beschluß i wurde mit Majorität gefaßt; man sagte, daß sechs > Stimmen für die Verweisung waren. Das Urteil erklärt Dreyfus für völlig schuldlos. Der aufgehobene Spruch I des Kriegsgerichts zu Rennes hat ihn zu zehnjähriger i derselben geschloffen. An beiden Tagen werden nur dringliche Geschäfte Die Bausprechstunde fällt am 21. dieses Monats aus. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 12. Juli 1906 ieuug eien. de eE ätzung . ein chMllll fiir WM'W Warandt, Hiessen, Sieöentehn und die Umgegenden. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Verlag und verantwortliche Redaktion: Hugo Friedrich. Festungsstrafe verurtelt, fand aber durch Begnadigung des einstigen Sträflings von der Teufelsinsel seine vorläufige Erledigung. Schon durch die damalige Verhandlung wurden einige der höchsten Offiziere des französischen Generalstabs in dec schmählichsten Weise bloßgestellt. Es trat klar zutage, daß man weder Urkundenfälschungen noch Meineid gescheut hatte, um den einmal gegen den un bequemen Offizierwachgerufenen Spionageverdachtzu stützen und glaubhaft zu machen. Selbst die Sorge vor krieger« , ischen Verwickelungen mit auswärtigen Mächten war nicht ! imstande, dem Vcrfolgungseifer der Anti-Dreyfusards Einhalt zu gebieten. So kam es zu jenen heftigen Kämpfen, die die ganze Nation in zwei feindliche Lager spalteten und die Existenz der Republik aus das ernsteste bedrohten. , Unter der Führung einer Reihe von unerschrockenen , Männern, vor allen Emil Zolas und des Senators Scheurer-Kestner, begann sich langsam aber mit unwider stehlicher Macht ein Umschwung in der öffentlichen Meinung Frankreichs vorzubereiten, der, von parallel laufenden rein politischen Aktionen unterstützt, schließlich alle Hindernisse überwand. Die Ueberzeugung, daß Dreyfus vas Opfer eines der krassesten Justizmorde geworden war, die die Weltgeschichte kennt, gewann immer mehr Boden in der Bevölkerung, und so wurde der Ruf nach seiner Reha bilitierung zu einer Forderung der Gerechtigkeit, der die Regierung des Landes sich nicht länger entziehen konnte. Gemütliches aus Warschau. Man schreibt der „Vossischcn Zeitung": Vermutlich erwecken die vielen Meldungen von den unaufhörlichen Anschlägen und Mordtaten, die bei uns in Warschau vor kommen, draußen den Eindruck, daß es hier recht unge mütlich zugehe. Ich kann Ihnen versichern, daß das keineswegs der Fall ist. Denken Sie zum Beispiel an die schönen Geschichten aus dem Wild-West. Die Schießerei hat da eigentlich stets etwas Anheimelndes an sich. Irgend jemand wird niedergeknallt, aber das Alltagsleben geht ruhig seinen gewohnten Gang weiter. Man ist daran gewöhnt und findet nichts Auffallendes mehr dabei. Das Beispiel von Wild-West paßt genau auf unsere jetzigen Verhältnisse. Auch wir haben es glücklich so weit gebracht, daß unsere blutigen Straßenvorfälle den Reiz aufregender Ereignisse bereits völlig eingebüßt haben. Man style: dert da zu schöner Mittagszeit durch eine der Hauptverkehrs straßen und vernimmt plötzlich in nächster Nähe aus einer der Nebengassen einen oder gar mehrere Schüsse. Sie meinen wohl, daß die Pasianten von heillosem Schreck ergriffen werden müßten, daß ein Wirrwarr entstände, eine allgemeine Flucht Platz griffe oder wenigstens eine Verkehrsstörung einträtes Weit gefehlt! Das Publikum setzt seinen Weg unbeirrt fort, als ob nichts vor gefallen wäre, und selbst der Schauplatz der Tat wird nur von den unheilbar Aengstlichen gemieden. Das auf dem Pflaster liegende Opfer, natürlich immer ein Polizist, reizt nicht einmal mehr die Neugier. Man weiß, daß die Freiwillige Rettungsgesellschaft bald erscheinen wird, um es aufzulesen. Damit ist die Geschichte in den meisten Fällen erledigt. Der Täter ist jedenfalls längst über alle Berge. Hin uno wieder kommt es vor, daß vielleicht nach einer Viertelstunde, oder auch noch später eine Soldaten- abteilung auf dem Schauplatze erscheint. Von den Straßengängern, die sich dann dort befinden, weiß kaum jemand etwas von dem Geschehnis. Nun es ist allerdings ein ausgesprochenes Pech, wenn von den Kugeln, die die Soldaten nach rechts und links versenden, ein gänzlich Unschuldiger und Unbeteiligter etwas abbekommt. Da muß man sich eben mit ein wenig Fatalismus wappnen. Inserate werden MontagS, Mittwochs and Freitags bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 15 Psg. pro viergespaitme KorpuSM. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. '^gsprels vierteljährlich 1 Mk. 30 Psg., durch die Post be zogen 1 Mk. 54 Psg. „Wenn ''I d das SA and cE schlich LA och giielH . das E euer l cetm A eren W? der^ -'s, daß^ Ite sich chhels^ abendS rüstet, brennt Dach. 'eckte e gleich^ retten. frühi»^ dieSj. äiB qr Vslksschulwesen im Ronig koillitt > KeffelSdorf, Kleiuschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, MMrx, Miltitz-Koitzsch: Lohrsdorf. bei Wilsdruff. Roitzsch. RoHschönöer? mit Perne, Sachs4ükf, SHmiedewald ruck z die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff Meters jehen n'k; mußte >aß lesM'. k, den 20. und 21. dss. Mts., Ider Kommunikationsweg Weistropp- hlt. Kanzletrüume der Königlichen Amtshauptmannschaft wegen Der Verkehr wird über Kleinschönb le'M 3d e L°lksschüler l^e chs^/ostena cksichh 2stalbtl«tt für Wilsdruff, Malmberg, Birkenhain Blankeustetu, Braunsdorf, Burkdardtswalde GroitzsS Grumbach, Mms Sri Rohsrn, Helbigsdorf, HerzoZL-sarde Mit LaudderZ, Hühxdosf, 'ch, Keffeltzdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, M-Hom, Miltitz-Koitzsch; n, MunM, Neukirchen, NenLaunebers, Niederwartha, OberhermSdors, Pohrsdorf, RöbrSdorf bei Wilsdruff, Roitzsch. Rothschönberg mit Perne, Sachs^orf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei KeffelSdorf, Steinbach bei Mohorn Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, WüStrspp, Wildoerg. i^Milt die Klassen nur 61 SHüler zählen. Die größeren Bundesstaaten haben weniger Schüler ^"Klassen als wir; nur in Buden hat ein Lehrer ^hr Schüler zu unterrichten als in Sachsen, näm- Die Zahl der weiblichen Lehrkräfte ist im König- Achsen auffallend gering. Nur reichlich 400 ^^n stehen im Dienste der öffentlichen Volksschulen, V-""Ehr ein Fünfundzwanzigstel aller angestellten ' 3n vielen anderen Bundesstaaten ist der der Lehrerinnen Vielstäcker vertreten, auffallend ^/^Lehrerinnen haben die Stadtstaaten. Außer den ^entliehen Volksschulen zählt das Königreich Sachsen 08 Privaffchlfieiu und 4 Vereins- und StiftungS- niig H,.?. Mit Volksschulziel, an denen etwa 5000 Kinder , Een, die noch mehr für ihre Volksschulen ausgeben. bH-ss kommt jeder Volksschüler auf 51 Mk. zu in Lübeck auf 69, in Hamburg auf 74 und in i^en 77 Mk. Alle anderen Staaten zahlen mäßig bedeutend weniger für ihre Volksschüler. größte Verdienst, daß Suchsen in seinen I^/En für das Volksbildungswesen im ganzen Deutschen ij "«ndr fast unerreicht dasteht, haben die Kommunen, V Millionen Mack als Staatszuschuß die restlichen reichlich 30 Millionen Mack selber siK Die Zahl der öffentlichen Volksschulen betrug uit '' iz. bfr fetzten Aufmachung 2273 (ohne 19 Seminar- reich Sachsen. M der geistigen Bildung eines Volkes beruht nicht ,, Agsten Teile seine ganze Existenz und seine poli- ausc . Machtstellung. In der Erkenntnis der Richtigkeit Satzes werden von Staat und Gemeinwesen all- . bedeutende Opfer gebracht für die eigentlichen Mitten der geistigen Bildung eines Volkes, für die schulen. Im Königreich Sachsen wurden nach