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Warandt, Nossen, Sieöenteßn und die Umgegenden. Amtsblatt Vorstand chr cr^ NSW stag, die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den ^tadtrat zu Milsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tbarandt. ur: Lokalblatt für WtGvr^ff, . Alttanurberg, Birkerrhatn, Klankeustei», Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Gruns Sei MoyorK, Helbisstzorf, HirzogSwalbr mit Laudberg, Hühxdosf, Asbach, KeffelSdorf, Kleiuschönberg, Klipphausen, Lampersdorf. Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Nvitzschr«, MMzig, Neukirchen Neutauneber«, Niederwartha, OSerhermtdorf, Vohrsdorf, RöhrSdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, GchmirdewaldL, Sora, Steinbach bei KeffelSdorf, Steinbach bei Mohorn Seeligstadt, SpeHtShameu, TMbe»h«im. Unkersdorf Weirtrspp. Wildoerz. Donnerstag, den 8. März d. I., nachmittags 6 Uhr, ' öffentl. ^tadtgemeinderatssitzüng rt. W lo !0 s5 - Schaden »b !ese§ seiner Behai aufrecht erhielt, '61 856 ir^ ustörte hrere tl ste ein sind l cx wir wieder einmal ein Schulbeispiel von g de* in den Kolonien herrscht und die Weißen UvM? "w allen Grund hätten, gegen die Schwarzen - Uuhalten! Es ist nur anznerkennen, daß der -6^ch^ slater sich nicht gleich mit seiner Beschuldigung BeilaS* ! an die „Köln. Volkszlg", die „Franks. Ztg." und das „Berl. Tagebl." gewandt hat. Wenn es gegen irgend einen Beamten geht, glauben die schon dem verkommensten Neger unbesehen alles; wie viel mehr hätte ein „heiliger Mann" Glauben gefunden! Schwere Vergehe« gege« die Disziplin imKaoeltenko rps zu Mü nchen sind amgeoeckl worden. Es sind 13 Zöglinge daran beteiligt. Mit Ausnahme der ersten und fünften Klasse kommen hierbei alle Klassen in Betracht. Die Zöglinge stiegen nachts 2 Uhr aus und veranstalteten im Keller des Hauses eines Mitschülers wüste Kneipereien, die bis 5 Uhr früh dauerten. Dann kehrten die Teilnehmer unter Zuhilfenahme von Dietrichen in ihre Scklafräume zurück. Der Unfug soll 14 Tage gedauert haben und sogar die Eltern einiger Beteiligter sollen da von gewußt haben. Die Zöglinge sind bereits beurlaubt. Sie gehören meist angesehenen Adelssamilien an. Der Vorfall erregt peinlichstes Aufsehen. Ein über die Polenpolitik gestolperter Landrat? Der Landrat des oslpreußlschen Kreises Neidenburg, G-Heimer Regierungsrat Schulz, soll seinen Abschied ein- gereicht Haven, und zwar, wie die „Hart. Ztg." erfährt, weil er in der Polenpolitik nicht ganz einwandfreie An sichten haben soll. In einer Versammlung des Ostmarken vereins nahm er nämlich einen Freund, Mart ns, welcher sein Rittergut Sakrau an einen Polen verkaufte und 75 000 Mark mehr erhielt, als er von der Landbank ver langte, in Schutz, weil Martens angeblich lediglich um seiner Familie willen so gehandelt hatte. Daraufhin soll der Kreisausschuß eine Beschwerde über den Lanbrat nach Berlin gerichtet haben und die Folge war ein plötzlicher „Urlaub" des Landrates, der wohl nur der Vorbote der Entlassung sein dürfte. Wie man sieht, geht man in der Polenfrage jetzt ziemlich energisch vor. kann das ja auch keinesfalls. Ausland. politische Rnndscha«. Wilsdruff, 7. März 1906. Deutsches Reich. Ans Stadt and Land. Mitteilungen aus dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 7. März 1906- — Steht eine Wiederverheiratung K)nig Friedrich Augusts von Sachsen bevor? Man schreibt dem „Leipz. N- N." aus Dresden: So«on vor längerer Zeit wurden Gerüchte über eine demnächst zu er- vier ge "rünnut^ / das Das Befinden des Papstes. Ein englisches Blau hat zu berichten gewußt, der Papst sei infolge der Aufregung über den französischen Kirchenkonflikt so angegriffen, daß das Herz PiuS X. wieder leidend sei. Mau erinnert sich, daß schon 1903 bei der Wahl Pius' von einem Herzleiden gesprochen wurde, es wurde aber sofort von den Intimen des Kar- dinals Sarto darauf hingewiesen, daß der neue Papst trotz seiner 68 Jahre ein rüstiger Bergsteiger sei. Auch heute kann man nicht von einem Herzleiden sprechen. Pius X. ist kerngesund und leidet nur im Sommer leicht in- folge der Hitze. Die Auslegung über den Konflikt mit Frankreich existiert nicht, sie käme auch sehr post ksstum. wartende Wiederverheiratung König Friedrich Augusts kolportiert, ohne daß sie eine Bestätigung gefunden hätten. Neuerdings tauchen wieder solche Gerüchte mit besonderer Bestimmtheit auf, und zwar bringt man eine Erholungs reise des Geh. Legationsrats Frurn. v. Salza und Lich- tenau nach Italien mit der Erlangung des päpstlichen Dispenses für die Wiederverheiratung des Königs in Ver bindung. Wir können hierzu feststellen, daß der Minister des königlichen Hauses v. Metzsch alle diese Vermutungen als beweislos und falsch bezeichnet. — Das „Meißner Tageblatt" schreibt: Gegen -en Bau der Bahn Wilsdruff-Gadewitz Haven etwa 2200 Einwohner von Nossen, Siebenlehn, Rhäsa, Nieder- gruna, Wölkau, Obereula, Katzenberg und Dittmannsdorf eine Petition an den Landtag gerichtet. Die Begründung dieser Petition ist nicht anders als rückständig zu bezeichnen, und man kann sich nur wundern, daß ein liberales Blatt, die „Dresdner Zeitung", sich durch widerspruchlosen Ab druck der Petition zum Sprecher der Petenten macht. — Ehescheidungen in Sachsen. Die Zahl der Ehescheidungen ist nicht >o gering, wie man anzunehmen geneigt ist. Geschlossen wurden im Jahre 1904 in Sachsen 37109 Ehen, geschieden 1323; außerdem erfolgten 18 Nichtigkeitserklärungen. Auf 1000 Eheschließungen kamen somit 36 Ehescheidungen. — Für die am Donnerstag, den 8. März 1906, nach mittags 6 Uhr stattfiudende öffentliche Stadtgemeiude- ratssttzung ist folgende Tagesordnung aufgestellt worden: 1. GefchäsUtche Mitteilungen. 2. Errichtung eines pari tätischen Arbeitsnachweises bctr. 3. Gesuch des Herrn Oskar Plattner und Konsorten, Ausstellung eines Wasser- und Feuerhydranten in der Freibergerstraße. 4 Die Gehalts« staffel der Kopisten betreffend. 5. Justifikatiou der Stadt kassenrechnung für 1903 und 1904. Ev. geheime Sitzung. — Bei der hiesigen städtischen Sparkaffe wurden im Monat Februar 1906 850 Einzahlungen im Betrage von 108826 Mk. 32 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 603 Rückzahlungen im Betrage von 103777 Mk. 99 Pfg. — Der Gewerbeverein zu Wilsdruff hielt gestern Abend im Hotel zum Löwen seine abschließende Hauptversammlung ab. Nach Erledigung zweier An meldungen und nach geschehener Entlastung des Kassierers, Herrn Rudolf Ranft, verschütt man zur Wahl des Ge samtvorstandes. ES wurde gewählt als Vorsitzender Herr Bernhard Hofmann, als dessen Stellvertreter Herr Oskar Plattner, als Kassierer Herr RudolfManft, Stell vertreter Herr Hermann Vogel, als Schriftführer Herr Seifert, Stellvertreter Herr Schmidt, als Bibliothekar Herr Hugo Plaitner, Stellvertreter Herr Emil Ruppert. Die Versammlung beschloß, sich für den Bau der Tännicht- grundstraße zu erklären. Der Verein wird die auf Reali sierung des Projekl's gerichteten Bestrebungen durch seinen Beauftragten unterstützen. - Das am vorigen Sonntag vom hiesigen Radfahr- Verein „Wanderer" veranstaltete Radfahrfest erfreute sich eines sehr zahlreichen Besuches. Ständen doch für diesen Abend aber auch einige nicht so ost hier gebotene Genüsse in Aussicht. Zunächst war es der R.-V. „Turner"- Briesnitz, der seine Beteiligung in Aussicht gestellt und der in Sportkreisen mit Interesse erwartet wurde. Ging diesem Verein schon ein sehr guter Ruf im Kunstfahren voraus, so war es doch eine Freude, diese Kunst auch ein« Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Wilsdruff, am 7. Mar/1906. Dev Bürgermeister Kahlenberger. Das Konto 8t. vor dem Reichsgericht. »„e» öffentlicher Beleidigung oeS früheren n Direktors Dr. Stübel sind am 12.Dezember ta Andgerichte l in Berlin die Redakteure des „Berliner und des „Vorwärts", Mylo und Büttner worden. Beide halten das Gerücht wiedergegeben, .. ' » Firma Tippelsktrch L Co. in ihren Büchern ' ' k. und ein Konto 3t. habe. Gemeint waren rr» ' M,/ . Landwirtschaftsminister v. Podbielski und der ' i!»^°wirektor Stübel. In den betreffenden Artikeln „ Ausdrücklich betont, daß dieses Gerücht unglaublich s,, ?d ein Dementi dringend notwendig sei. Dennoch SGericht eine Beleidigung des Kolonialdirektors -- vorliegend erachtet. Die nur vom Angeklagten der zu 1500 Mark Geldstrafe verurteilt war, ein- ö Revision wurde am Dienstag vom Reichsge richle S Torfen. Die Herren Gemcindevorstände Dämmig in Munzig und Zscheile in «ldberg, sowie Herr Ockonom Theodor Arthur Kippe m Groitzsch sind als l,Atrelende Gutsvorsteher für Vie selbständigen, in de ,KlnWnden OrlSfluren gelegenen Mbezkke und Herr Gemeindevorstand Starke in Groitzsch als Gutsvorsteher- istoß U"tttreter für den selbständigen Gutsbezi'k GcpitzsF'in Pflicht genommen worden, ndet -Königliche Amtshauptmanuschaft eistet», am 27. Februar 1906. ins Freitag, den 9. März 19l , vormittags 9 Uhr ca. 850 Stück Flaschenziegel -^5- > stür^ l versteigert werden. Sammelort: Restaurant zum Lindenschlößchen. / . 0 Meters Wilsdruff, den 26 Februar 1906 Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. -'sy, Kolonialklatsch. ' kt Lome (Togo) wird der „Köln. Ztg." unter dem ^ar geschrieben: o " ", gen das Urteil des Bezirksgerichts Lome, das * Ms^, ?. Schmitz aus Atakpame wegen wissentlich ' , 'tkjl-^uschuldigung und Beleidigung ' Schmidt auf eine Gefängnisstrafe von vierzehn lE" erkannte, hat der Verurteilte beim Obergericht Ug eingelegt. Das Obergericht hob in der Ver- M^ug bom 15. Januar d. I. das Urteil der Vor- auf und sprach den Angeklagten frei./ Die "es Verfahrens wurden der Staatskasse auferlegt. ruFst^V""delt sich um eine Anzeige der katholischen Mission ist zu ^sbs^auvernement, worin der genannte Stutiousleiter rmstr^ stij^ener schwerer Vergehen gegen die Sittlich. .^Ichuldigl wurde. In dem auf diese Anzeige hin gegen «Avr '»Ij» vingeleiteten Verfahren wurde die völlige Grund- Zu cl ^,^0 dn von k. Schmitz aufgestellten Behauptungen Auch in dem Berufungsoerfahren mißglückte der »^ersuch des k. Schmitz, für seine Behauptungen Wahrheitsbeweis zu bringen, vollständig. Das t. AstM ah^tcht hjxk dennoch den Angeklagten der wissentlich Anschuldigung nicht für schuldig, weil es die Ueber- gewonnen hatte, daß der Angeklagte von der »h M seiner Behauptungen fest überzeugt gewesen sei; "hdxn "e ihm eine Fahrlässigkeit nicht nachgewieseu weil die Anzeige erst nach längerer Ueberlegung sei. Eine Beleidigung liege bei der überaus Form, in der die Anzeige verfaßt sei, Dieses freisprechende Urteil hat hier allgemeines Erregt, weil man bei der Schwere der Be- die der Angeklagte, obwohl ihm schon die k,^Eit seiner Behauptungen nachgewiesen " 'l, mit einer Bestrafung ge- Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis vierteljährlich I Mk. 30 Psg., durch die Post be zogen 1 Mk. 54 Pig. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitag? bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jusertionspreis 15 Psg. pro viergespaltene Korpuszeile. No. 2S. . Donnerstag, den 8. März 1WV. «s. Iahrg.