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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt ... . ! . -- .." ' !!> 'I.M1 .M', !,,. .^l! c! für das König!. Oerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Einundzwanzigster Jahrgang. , . -- > ^..., /reitag, den 21. Juni !86l. 25. Verantwortlicher Redactcur und Verleger: Albert Reinhold. Von dteser Zeitschrift erscheint alle Kreitage eine Nummer. Der Preis für den Bterteljabrgang beträgt >0 Ngr. Sämmltiche Kvnigl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in^ Wilsdruff sowohl in der Redaction, als auch in der Druckerei d. Bl. in Meißen bi» längstens Donnerstag Vormittag, in Tharand und NosstN aber bi- längstens Mittwoch Nachmittag erbeten — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Rcdaction. uj Umschau. Dem „Dr. I." wird unter dem 15. d. M. Folgendes aus Kirchberg geschrieben: „Kirchberg, zwischen drei Bergen liegend, (westlich der Borberg von 1341', südlich der Geiersberg von I3l4' Höhe und nordöstlich der etwas niedrigere Taubertsberg) wird nur höchst selten von Gewittern heimge sucht, die direct über der Stadt stehen. Hat sich aber einmal ein Gewitter in unsern Thalkesscl her eingezogen, dann tritt es auch in der Regel furcht bar auf. Solch ein Fall, wo ein Gewitter gerade über der Stadt stand, ereignete sich heute. Zm langsamen Zuge nahten sich durch das Saupersdorf- Hartmannsdorfer Thal (von südöstlicher Richtung kommend) schwere, dunkle Wolken unsrer Stadt. Gegen 2 Uhr Nachmittags hörte man die ersten Donnerschlage. Bald aber folgten sich massige, langgezogcne Blitze, begleitet von den fürchterlichsten Donnerschlagen in rascher Folge, und der Regen strömte dabei in mächtigster Fülle, sodaß die von den Bergen niedersteigenden Straßen im strengsten Sinne des Wortes reißenden und heftig schäumenden und zischenden Gießbachen glichen. Tiefes Dunkel lagerte über der Stadt, heftige Windstöße peitschten den dichten Regen nach allen Richtungen, Blitz und Schlag folgten sich fort und fort, sodaß selbst muthigen Männern bange wurde. Ueber fünfviertel Stunden tobte das Gewitter, und vier Mal schlug es während dieser Zeit in der Stadt ein, doch — Gott sei tausend Mal Dank! — ohne zu zünden. Ein Blitzstrahl fuhr in den Blitzableiter auf dem schlanken, von Granitquadern erbauten Kirchthurm, ein zweiter Strahl entlud sich auf den Blitzableiter des Erdm. Wolf'schen Hauses in der niedern Bor stadt und ein dritter Strahl traf gleichfalls den Blitzableiter (der etwas gebogen wurds) auf dem Unger'schen Hause am Graben. Der vierte Blitz schlug in den östlichen Giebel des Lüffler'schen Hau ses in der Nähe des königl. Gerichtsamtes, riß Schiefer in Menge vom Dache, demolirtc ein Fenster und riß mehrere kleine Löcher durch Decken und Giebelwand. Es war eine fürchterliche Stunde, die Kirchbergs Bewohner durchlebten, eine Stunde, die der Stadt leicht großes Unglück hatte bringen können. Doch Gottes gnädiges Baterauge wachte! Nur die Straße zwischen Kirchberg und Burkers dorf litt erheblichen Schaden durch die Wasscrflu- then. — Seit dem 6. Juni 1853 lag kein Ge witter so direct über unsrer Stadt; aber auch' da mals schlug der Blitz in einer Stunde drei Mal ein, zündete aber ebenfalls zum Glück niemals.— Am 17. d. M. Mittags wurde die Stadt Alten berg und die nächste Umgegend von einem schweren Gewitter heimgcsucht, daS, begleitet von einetn sehr heftigen Regengüsse und einigen Schloßen, an zwei Orten in dem mit dem Namen der Neustadt bezeichneten Theile der Stadt und zwar in dem Hause eines Böttchermeisters und in einem unbe wohnten Hause unfern der Stockwerkspinge einschlug, ohne jedoch zu zünden. In dem erstem Hause zertrümmerte der Blitz die Feueresse, drang durch diese in das Innere desselben ein und beschädigte und betäubte eine erwachsene Frauensperson und ein siebenjähriges Kind, daS zwar wieder zu sich gekommen, jedoch noch nicht außer Gefahr ist. — (Dr. I.) Der um S Uhr 10 Minuten Nachmittags von