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tuiM .diese alte». t rechi frohe» lebten- K- >ors ich irsl Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Rossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Z in t 8 b t a i t für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Freitag, den U. März L864. 10. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lorenz. Von Lieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierteljahrgang beträgt 10 Nar und ist jedesmal vorauszubezahlen. Sämmtliche König!. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl <in der Redaction), als auch in der Druckerei d. Bl. in Meißen bis längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen sofortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt. Iw Redaction. Umschau. Der Vertraute des preußischen Königs, General v. Manteuffel, hat es nach langen Verhandlungen in Wien dock endlich durchgesetzt, daß die Verbün deten in Jütland cinmarschiren, um dieses ganz dänische Land als Pfand für die Kriegskosten bis zum Frieden zu behalten und die Dänen zum Nach geben zu zwingen. Welche Forderungen die beiden Mächte aber stellen werden, ist noch eben so un klar, wie früher. Herzog Friedrich wird in den Berliner Junkcrblättcrn so abscheulich behandelt, daß an eine Einsetzung desselben durch die Preußen nicht zu denken ist. Die Herzogtümer aber den. Dänen wieder auszuliefern, gleichviel unter welcher Form, dazu hatte cs nicht soviel Blut bedurft; dies Blut könnte leicht in Berlin um Rache schreien, wo die Stimmung eine verzweifelte sein soll. Wird aber Oesterreich, der beständige Neider Preußens, die Hand bieten, um diesem die beiden schönen Länder erobern zu helfen? Niemand kann einen er wünschten Ausgang entdecken und Manche glauben, daß Herr v. Bismarck selbst gar keinen Plan habe und sich von den Ereignissen treiben ließe.— Die Mittelstaaten scheinen vor ihrem Auftreten gegen die Großmächte erschrocken zu sein; sie werden immer kleinlauter, besonders Bayern und Darm stadt. — Preußen und Oesterreich stellten am Bun destage den Antrag, daß die sächsischen und han növerschen Executionstruppcn unter Wrangels Com- Mando gestellt würden. Wird der Bund darauf üngchen? Die preußischen Soldaten haben ihre Kameradschaft gegen die Sachsen in Rendsburg dlos durch Prügeleien gezeigt. Oder wird Hessen- Darmstadts Antrag angenommen werden, welcher »ahin zielt, Preußen das gesammte militärische Kommando zu übergeben, jedoch die Civilverwal- tung den Bundescommissaren zu überlassen? Den anspruchsvollen, hochmüthigen preußischen Offizieren gegenüber möchte die Stellung der Commissare bald eine unhaltbare werden. Stehen sich doch die Com missare der Großmächte in Schleswig bereits wie Hund und Katze gegenüber. Bekanntlich wurde der Schriftsteller vo. Rasch aus Berlin in Schles wig verhaftet und ausgewiesen auf Befehl des preu ßischen Commissars v. Zedtlitz. Graf Revertera, der österreichische Civil-Commissar, hat dem Be troffenen geschrieben, „daß er von seiner Auswei sung nichts gewußt habe. Es würde ihm zur Be friedigung gereicht haben, diese Maßregel von ihm abwendcn zu können, und er trage nicht das ge ringste Bedenken gegen seinen Aufenthalt im Her- zogthum Schleswig." Die Verfügung sei von der vor seiner Ankunft instituirten Civilbehörde erlassen, vr. Rasch hat sich nun mit diesem Schreiben und einem Briefe des Fcldmarschalls Baron v. Gablenz, worin derselbe ihm Aufnahme und Schutz in seinem Hauptquartiere zusagt, an den österreichischen Ge sandten in Berlin, Grafen Karoly, gewandt, und als Correspondent für das Feuilleton der Wiener Presse, um dessen schleunige Intervention nachge sucht, weil trotz alledem an alle preußischen Mili- tarcommando's Befehl ergangen sei, ihn zu ver haften, sowie er das Herzogthum Schleswig be trete, und die preußische Armee zwischen ihm und dem österreichischen Hauptquartier stehe. Also ein preußischer Unterthan muß beim österreichischen Com- missar Schutz gegen seine Landsleute suchen! — Gerüchte von einem heftigen Gefechte bei Düp pel, wobei die Preußen 5 bis 6 Hundert Verwun dete gehabt, stellten sich als falsch heraus. Doch wurden, wahrscheinlich in Voraussicht heftiger Kämpfe