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Woch ettblatt für Wilsdruff, Tharaud, Noffen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Zwanzigster Jahrgang. Freitag, den LV. SM 1880. sg Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Von dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für Len Vierteljahrgang beträgt 10 Ngr. Sämmtliche König!. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl in der Redaction, als auch in der Druckerei d. Bl. in Meißen bis längstens Donnerstag Vormittag, in Tharaud und Nossen aber bis längstens Mittwoch Nachmittag erbeten. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Redactton. Umschau. Auf Anordnung des königl. Ministeriums des Cultus und öffentlichen Unterrichts soll die Kirchen visitation, welche mit Zustimmung der in ^van- gelicis beauftragten Staatsminister seit dem Lahre 1856 in dem Lande veranstaltet worden ist, im Laufe dieses Jahres auch in Dresden vorgcnom- men werden. Nachdem infolge dieser Anordnung von der k. Kreisdirection Vortrag erstattet worden, hat das k. Ministerium genehmigt, daß die Visi tation in der Woche vom Sonntage Rogatc bis mit Sonntag Exaudi, einschließlich des Himmel- fahrtsfestrs, mithin vom 13. bis mit 20. Mai, in Gemäßheit des darüber festgestellten Plans abge halten werde, auch zum Commissar bei derselben den Viceprasidenten Geh. Kirchenrath Herrn 0r. Liebner ernannt, außerdem aber beschlossen, daß der Herr Kirchen- und Schulralh May allhier, in- gleichen der Consist.-Raty Sup. Herr Do. Kohl- schütter (Letzterer jedoch nicht für die Kreuz- oder" Frauenkirche), sowie zwei Assistenten, wozu der fürstl. und gräfl. schönburg'sche Consist.-Rath, Hr. Sup. Otto in Glauchau und der Herr Sup. Franz in Annaberg bestimmt worden sind, die Visitations- Commission bilden sollen. Die mit den Parochianen vorzunehmende Besprechung wird den 20. Mai im Saale der Stadtverordneten stattsinden. — Durch Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 22. März ist, nachdem durch wieder holte chemische Untersuchungen ausreichend festgestellt ist, daß Gefäße aus Zink oder verzinkte Gefäße die Eigenschaft haben, daß sich bei Aufbewahrung sehr vieler Flüssigkeiten und feuchter Substanzen in den selben Zinkoryd und Zinksalze erzeugen, hierdurch aber die den Inhalt solcher Gefäße bildenden Sub stanzen Beimischungen erhalten, welche auf die menschliche Gesundheit sehr nachtheilig einzuwirkcn im Stande sind, der Gebrauch solcher Gefäße zur Aufbewahrung von Milch, Butter und andern zum Genuß bestimmten flüssigen und feuchten Substan zen, ingleichen beim Verkaufe von Milch, Butter, Bier, Wein, Branntwein, Essig, Speiseölen und andern Getränken und Eßwaarcn bei Geldstrafe bis zu 10 Thalern oder entsprechender Gefangnißstrafe für jeden Contraventionsfall sowie Cvnsiscation der vorgefundenen verbotenen Gefäße untersagt. — Der „D. A. Z." entlehnen wir folgende Mit- theilung aus Sachsen: Alle Wintersaaten ohne Ausnahme sind gut aus dem Winter gekommen, entwickeln sich sehr kräftig und versprechen bei dem reichen Feuchtigkeitsgehalt des Bodens eine gute Ernte, worauf auch die Getreidepreise, welche sich mehr zum Sinken neigen, hindeuten. Der späte Winter hat zwar die Bestellung der Frühjahrssaaten etwas verzögert, aber es steht zu hoffen, daß diese Verspätung von keinem Nachtheil sein werde. Sie wird nun, da anhaltend günstiges Bcstellungswetter zu erwarten ist, um so schneller beschickt werden können. Auch für den Futterertrag der Wiesen sind gute Aussichten vorhanden, da dieselben, insoweit sic in dem Bereich der fließenden Gewässer liegen, eine wohlthätige Ueberschwcmmung erfahren haben. Eine große Calamitat sowohl für die Branntwein brennerei als für den menschlichen Consum war und ist das bedeutende Faulen der Kartoffeln in den Auf bewahrungsorten, und eS ist bemerkenSwexth, daß trotz dessen die Spirituspreise nicht höher gegangen