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Woch enblatt für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für Vas Königl. Verichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Zwanzigster Jahrgang. Freitag, den 24. Februar L860. 8. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Von Lieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der PretS für den Biert,li 10 Ngr. Sämmlliche Königl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen welche m^ erscheinen sollen, «erden in Wilödrufs sowohl in der Redaelion, als auch in der D?uek°r^ längstens Donnerstag Vormittag, in Tharaud und Nossen aber bis längstens Mittwoch's^chmat^^ - Elwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes -n,sprechen, sollen stetL groß^ Die Rcdaction. Umschau. Das Finanz-Ministerium macht bekannt, daß vom I. Marz d. I. ad von sämmtlichen Salzver- rvaltereicn gemahlenes Vieh- und Düngesalz aus der preußischen Saline Staßsurlh, wovon ersteres durch Beimischung von Eisenoxid, -letzteres durch Hirschhornöl denaturirt ist, debitirt werden wird. Bis auf Weiteres ist der Preis des Viehsalzes auf 24 Ngr., der des Düngesalzes auf 16 Ngr. für den Ecntner festgestellt worden. — Um das Publicum vor allem Schaden zu be wahren, macht die Direction der landständischen Bank in Bautzen darauf aufmerksam, daß etwa noch coursirende falsche Banknoten von deren Kasse nur noch bis Ende laufenden Monats auSgewechsclt werden. Die Unächtheit fraglicher Falsisicate sei insbesondere daran sofort zu erkennen, daß solche auf der Rückseite (Zeile 6) das unorthographisch gedruckte Wort ,, bctreffenten" und zugleich auf derselben Seite die Unterschrift des Directors „Ehrich" in auffallend unleserlicher Form ent halten. Noch sind alle jene Banknoten genannter Bank für gefälscht zu erachten, die mit dieser Un terschrift eine niedrigere laufende Nummer als 100,001 oder eine nicht mir ,,0" oder „5" endigende Folien ziffer tragen. — Die am 19. Februar über Annäbcrg auf tele graphischem Wege nach Dresden übermittelte, anscheinend aus amtlicher Quelle stammende Nach richt von dem in Leplitz und Umgegend erfolgten Ausbruche der Rinderpest (Löserdürre) hat sich wie der sofort dahin entsendete Landesthierarzt Medtcinalrath Or. Haubner soeben meldet — alS gänzlich unbegründet erwiesen. Weder in Tep- litz noch in der Umgegend ist ein Fall von Rinder pest oder einer andern Seuche unter dem Hornvieh vorgekommen. — Am 19. Fcbr. wurde in der katholischen Hof kirche zu Dresden, wie überhaupt in allen katho lischen Kirchen Sachsens, ein Hirtenbrief des Bischofs Forwerk verlesen, in welchem mit Hinweis auf die fortgesetzten Drangsale, mit welchen der heilige Vater heimgesucht ist, die Gläubigen ermahnt werden, immer und immer wieder den Allmächtigen zu bit ten , daß er die Feinde der katholischen Kirche und des apostolischen Stuhles erleuchten und auf die Pfade der Wahrheit und der Gerechtigkeit zurück führen möge, und daß man getrost hoffen wolle, daß der gerechten Sache der Kirche der endliche Sieg nicht fehlen werde. Zugleich erklärt sich der Bischof in Rücksicht darauf, daß dem heiligen Vater durch die traurigen Verhältnisse und Wirren in den päpstlichen Staaten die Mittel wesentlich verkürzt seien, die großartigen Wohlthätigkeilsanstalten dieser «Staaten nach Herzenswunsch zu unterstützen, gern bereit, auch die kleinsten Liebesgaben in Empfang zu nehmen und an den Ort ihrer Bestimmung ge langen zu lassen. — Am Donnerstag, den 16. Februar, fand in Dresden, in dem schönen Saale des Braun - scheu Hotels, ein Mililair-Ball, veranstaltet von den Unteroffizieren des Gardcrciter-Regimenls, statt, an welchem auch viele Offiziere desselben so wie andere Truppengattungen Theil nahmen. Der Saal war mit Blumengewächsen und den Büsten der Könige Anton, Friedrich August und Johann geschmückt. Punkt ü Uhr erschien der Oberst des